Schalter-Erklärseite: Die Taster im Überblick
Die verschiedenen Taster einer Tastatur
Eine Tastatur besteht logischerweise nicht nur aus den sichtbaren Buchstaben auf den Tastenkappen, sondern eigentlich aus einer ganzen Sammlung von verschiedensten elektronischen und mechanischen Bauteilen, teilweise sogar mit eigenen Mikro-Chips und vielfältigem Umfang. Der Kern eines jeden Eingabegerätes stellt jedoch immer den Mechanismus dar, wie die Eingabe durch den Nutzer in die für den Computer verständliche Sprache gebracht wird. Da eine Tastatur vor allem zum Schreiben und Spielen verwendet wird, hat sich in den letzten Jahren ein großer Hype um die mechanischen Schalter gebildet. Der Unterschied zu den bisher noch immer vorwiegend in günstigen Tastaturen verbauten Rubberdomes ist der sehr präzise Druckpunkt und die potenzielle Langlebigkeit, wobei auch nach vielen Jahren das Tippgefühl gleichbleibend erhalten werden soll. Um etwas Durchblick im Dschungel der vielen verschiedenen Modelle zu bringen, haben wir uns entschlossen, diese Erklärseite zu erstellen.
Ganz allgemein lassen sich die mechanischen Schalter in zwei Kategorien unterteilen: Linear und Taktil. Im erstgenannten Bereich hat der Schalter einen konstanten Widerstand, oft durch eine Feder, und ab einem bestimmten gedrückten Weg wird ein Signal generiert, daher ist ab diesem Punkt die Taste gedrückt. Dabei fehlt es abgesehen vom Aufscheinen eines Buchstaben am Bildschirm an Feedback, wie weit der die Taste bereits gedrückt worden ist. Diesen Punkt soll die taktile Alternative anpacken und vermittelt dem Anwender vor dem Auslösen eines Signals durch einen haptisch spürbaren Gegendruck, dass die Signalauslösung unmittelbar erfolgen wird. Für das wiederholte, sehr schnelle Drücken ist das prinzipiell Nachteilhaft, Vielschreiber aber schätzen diese Eigenschaft je nach persönlichen Präferenzen durchaus. Allgemein tippt es sich mit jedem Taster gut, wenngleich die lineare Variante im Ruf steht, mehr für Spieler als für den Büro-Menschen konzipiert worden zu sein.
Damit man sich aber nicht nur mit einer einzigen Taster-Variante zufriedengeben muss, existiert eine ganze Palette an verschiedenen Modellen von mechanischen Schaltern, welche von unterschiedlichen OEMs produziert werden. Da es aus Gründe der Übersicht unzählig viele unterschiedliche Taster gibt, möchten wir euch auf den nächsten Seiten nur die gängigsten von ihnen vorstellen. Viele Hersteller setzen mittlerweile eigene Lösungen, dessen Spezifikationen sich teilweise sogar einzeln programmieren lasen. Daher haben wir uns dafür entschieden, im entsprechenden Test selbst auf exotischere Abwandlungen und dessen Eigenschaften einzugehen.
Ein wichtiges Detail ist, dass die Taster aus dem Hause Kailh fälschlicherweise als Kopien der bekannteren MX-Modelle gelten. Die Spezifikationen können jedoch durchaus von den Cherrys abweichen, eine identische Charakteristik ist daher nicht zwingend gegeben. Kaihua, die Firma hinter der Marke Kailh hat selbst bereits mehrere Jahrzehnte lang Erfahrung mit der Herstellung von mechanischen Taster.
Schaltername | MX-Red / Kailh Red (Yellow) | MX-Black |
Visualisierung des Schalters: | ||
Schalter: | Linear | Linear |
Umschaltpunkt: | nicht spürbar | nicht spürbar |
Weg bis zum Schaltpunkt: | 2 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt
1,9 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt |
2 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt |
Klickpunkt: | nicht spürbar | nicht spürbar |
Auslösekraft: | 45 g / 50 g | 60 g |
Produktseite: | Cherry / Kailh | Cherry |
Schneller Druck und ein geringer Widerstand – der rote Taster ist einfach perfekt für jede Zockernatur! Tatsächlich ist, durch das lineare Design und die geringe Auslösekraft, diese Art der Schalter prädestiniert für das schnelle und wiederholte Auslösen. Auch Schreiben klappt damit überraschend gut, jedoch ist die Anzahl der Vertipper anfangs oftmals höher als bei anderen Modellen, da sich die Tasten um einiges leichter und damit schneller aktivieren lassen als bei der taktilen Charakteristik. Dagegen kann man natürlich mit der erhöhten Auslösekraft der schwarzen Schalter entgegenwirken, welche sich beim Benutzen auch wirklich bemerkbar macht.
Schaltername | MX-Brown / Kailh Brown | MX-White |
Visualisierung des Schalters: | ||
Schalter: | Taktil | Taktil |
Umschaltpunkt: | spürbar | spürbar |
Weg bis zum Schaltpunkt: | 2 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt
1,9 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt |
2 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt |
Klickpunkt: | nicht spürbar | nicht spürbar |
Auslösekraft: | 55 g / 60 g | 65 g |
Produktseite: | Cherry / Kailh | Cherry |
Die braune Variante ist – zumindest im deutschsprachigen Raum – wohl der beliebteste mechanische Schalter. Das taktile Feedback mit vergleichsweise geringem Druck- und Auslösewerten stimmt sowohl Spieler als auch Schreiber positiv, es handelt sich hier keinesfalls um eine halb gare Lösung, sondern viel mehr um einen gelungen Hybrid beider Lösungen. Der mechanische Taster ist ein echter Allrounder, welcher einer breiten Masse prinzipiell gut gefallen kann.
Um eine echte Rarität handelt es sich bei den MX-White, den selbst große Preisvergleichsseiten kennen nur eine kleine Handvoll an Tastaturen mit diesem Schalter, obwohl er von den technischen Daten ein geringfügig schwererer MX-Brown ist. Ansonsten sind die Spezifikationen identisch, daher bekommt der Schreiber ein taktiles Feedback, wann die einzelne Taste auslöst, ohne jedoch die Geräuschkulisse eines MX-Blue zu haben.
Schaltername | MX-Blue/ Kailh Blue |
Visualisierung | |
Schalter: | Taktil und mit ausgeprägtem Klickpunkt |
Umschaltpunkt: | präzise spürbar |
Weg bis zum Schaltpunkt: | 2,2 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt
1,9 mm ab Ausgangsposition | 4 mm Hub gesamt |
Klickpunkt: | spürbar |
Auslösekraft: | 60 g / 60 g |
Produktseite: | Cherry / Kailh |
Der Klick hat es in sich und vor allem Vielschreiber werden ihn lieben. Durch den sehr klar spür- und hörbaren Druckpunkt und den gewissen Widerstand kommen keine Vertipper auf, allerdings ist der Schalter auch schnell genug, um dennoch flottes und produktives Schreiben zu ermöglichen. Spielen ist damit ebenfalls gut möglich, sofern man auf die Akustik und den doch strengen Tastenanschlag hinwegsehen kann. Neben dem roten Taster gehört die blaue Variante weltweit zu dem beliebtesten Schalter.
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