Pop!_OS 20.04 erschienen: Linux-Distribution mit Gaming-Fokus in neuer Version
Das vom US-amerikanischen, auf Linux-Computer spezialisierte, Unternehmen System76 entwickelte Pop!_OS ist in der aktuellen Version 20.04 erschienen. Neben dem Wechsel des Unterbaus auf die Ubuntu LTS (Long Term Support) Version 20.04 integriert der Entwickler eine an Windows angelehnte, aber mächtigere "Tiling"-Funktion für die Anordnung aller geöffnete Fenster am Bildschirm. Verbessert wurde zudem die Unterstützung für mehrere Workspaces, auch virtuelle Desktops genannt.
Neu sind die Software-Repositories für das Containerformat Flatpack sowie deren Unterstützung im integrierten Pop!_Shop. Damit stehen dem Benutzer nun die Quellen von System76, Ubuntu sowie Flathub für die Installation von Software über den Store zur Verfügung. Praktisch für Nutzer eines Laptops mit mehreren Grafikeinheiten von Intel und Nvidia ist die Einführung eines Hybrid-Modus. Dabei läuft der Laptop standardmäßig auf der im Prozessor integrierten Intel-GPU und wechselt bei Bedarf auf die stärkere Nvidia-Einheit. Dafür muss nur beim Start einer Anwendung über einen Rechtsklick “Launch using Dedicated Graphics Card” ausgewählt werden.
Besitzer eines Computers von System76 sowie Komponenten von Herstellern, welche ihre Updates für LVFS bereitstellen, können zudem automatisch ihre Firmware updaten lassen. Die dafür notwendigen Optionen sind im Pop!_OS Firmware Manager hinterlegt worden. Versions-Upgrades für das Betriebssystem können zudem auch offline installiert werden, wenn sie vorher bei einer aktiven Internetverbindung heruntergeladen wurden.
Die neue Version steht als ISO-Image in zwei Versionen mit 2,1 GB respektive 2,4 GB zum Download bereit. Die Systemabbilder für Intel/AMD sowie Nvidia kommen jeweils mit den entsprechenden Treibern für Komponenten der jeweiligen Hersteller einher, bei Bedarf lassen sich die fehlenden Treiber auch nachträglich installieren. System 76 gibt für beide Versionen 2 Gigabyte RAM und 16 Gigabyte Festplattenspeicher als Minimum an, empfohlen werden jedoch 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Ein Prozessor mit 64-Bit Unterstützung ist verpflichtend, eine 32 Bit Version existiert nicht, was angesichts der Fokussierung auf Spieler nicht verwundert.
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victor tapia
10.08.2020 um 09:35, Antworten
"Praktisch für Nutzer eines Laptops mit mehreren Grafikeinheiten von Intel und Nvidia ist die Einführung eines Hybrid-Modus. Dabei läuft der Laptop standardmäßig auf der im Prozessor integrierten Intel-GPU und wechselt bei Bedarf auf die stärkere Nvidia-Einheit. Dafür muss nur beim Start einer Anwendung über einen Rechtsklick “Launch using Dedicated Graphics Card” ausgewählt werden." >> THIS IS GREAT!
Kann you please extend your self on this: Is it Optimus support? Why is this not possible for most other distros? Is it possible to transfer this feature to other distros?
Simon Sternbauer (Autor)
12.08.2020 um 07:49, Antworten
Hi,
from my understanding this isn't Optimus support in general as the system is not switching the used graphics unit automatically. However, PopOS seems to have found a way to at least make it possible to launch an application with the other graphics unit.
From what I have found or read over the time a problem with switching the GPU comes from the Window manager itself. On X11, you need to restart the session to switch GPUs (i.e logout and login again). Not a very comfortable way to be honest. I am not in the picture on what's the current situation for Wayland, but it seems to be better. At least there is no standardized way to do so, that's my guess why it isn't on most other mainline distributions. Also Nvidia is kinda lacking in terms of driver support for linux systems (as Torvald already explaind: Fuck you Nvidia). .
You could port it to other distributions in theorie, yes, you could try to find the corriponding work on the Pop OS github repositoriy. However, I'd say that it is a highly complicated task as such things as rendering or picking a render device is low-level stuff quite close to the metal, so I cannot say in how many ways and places changed had to be made.