Creative Soundblaster World of Warcraft Headset: Im Stil von WoW im Test!
Einleitung
Das mittlerweile fast 29 Jahre alt gewordene Unternehmen Creative hat sich in ihrer stattlichen Laufbahn einiges an Erfahrung angeeignet. In Kooperation mit THX und der alleseits bekannten Spieleschmiede Blizzard entwickeln sie nun ein Headset. Spezialisiert auf World of Warcraft Spieler soll es sein, aber auch für nicht Warcraft spielende Mitmenschen reizvoll. Featurereich bis auf das letzte Detail wird es repräsentiert. Die besonderen Eigenschaften wie auswählbare Beleuchtungsfarben, ein abnehmbares Mikrofon oder umklappbare Ohrhörer stapeln sich. Ebenso soll ein jedes Headset angenehm zu tragen sein. Für Liebhaber der Freiheit und somit auch in ergonomischen Gesichtspunkten als weitere Erleichterung, gibt es neben der Kabelversion der Sprechgarnitur auch noch eine kabelfreie Version, die über USB nur aufgeladen wird.
Creative fügt dem Funktionsumfang zudem umfangreiche THX und X-Fi-Einstellungen hinzu. Inwiefern Creative mit dem preislich anspruchsvolleren Headset eine gute Entwicklung durchgeführt hat, ist auf den folgenden Seiten zu lesen.
Die Technik
Kopfhörer:
- Treiber: 40mm Neodymmagnet
- Frequenzgang: 20Hz ~ 20000Hz
- Impedanz: 32 Ohm
- Schalldruckpegel bei 1kHz: 112db
Mikrofon:
- Kondensatormikrofon
- Frequenzgang: 100Hz ~ 7000Hz
- Impedanz: 2,2 kOhm
- Empfindlichkeit (bei 1 kHz): -48 dBV/Pa (in eine Richtung)
Wirelessspezifikationen:
- Rauschabstand über 90 dB
- 2,4-GHz-ISM-Band
Akkuspezifikationen:
- 8h maximale Spieldauer pro Aufladung
- 4h Aufladedauer
Vielversprechend sind die Angaben des Herstellers. Die Akkulaufzeit ist wirklich wie für Gamer gemacht. Sollte doch einmal der Akku entleert sein, lässt sich das Headset aber via USB auch während des Betriebs aufladen. Der Hersteller stellt also viel in Aussicht. Auf die Garantiezeit sollte man aber nicht gucken, dann an dieser Stelle könnte man doch ein wenig verärgert sein (sie beträgt lediglich ein Jahr). Besonders aber, wenn es zum Äußersten kommt und einem nach einem Jahr das Headset kaputtgehen sollte. Hier könnte Creative sich doch etwas großzügiger geben.
Der Lieferumfang
Dass mit dem Creative Wow-Headset als auch dessen Lieferumfang kein Spar-Akt vollbracht wird ist prompt festzustellen. Im Gegenteil: hierzu wird alles Benötigte in entsprechender Güte beigelegt. Die Zugaben bei der kabellosen Variante fallen folgendermaßen aus:
- USB-Wireless-Dongle
- Aufladekabel für Headset via USB
- Ansteckbares Mikrofon
- Kleiner Schraubenzieher
- Kleines Handbuch
- Zwei Seitenschalenmotive "Horde"
- Zwei Seitenschalenmotive "Allianz"
- Aufbewahrungstasche
Theoretisch klingt dieser Lieferumfang schon recht füllig, mehr ist bei einem USB-Anschluss praktisch nicht mehr denkbar. Durch den Anschluss an USB bleiben Adapter für Klinkenstecker also aus. Creative ist unserer Empfindung nach bei den Beigaben folglich alles gelungen. Mit den nächsten Themen geht es auf den nächsten Seiten weiter.
Die Optik und Verarbeitung
Zu Beginn der dritten Seite unseres Tests gelangen wir bereits zu einer sehr zwiespältigen Angelegenheit. Denn die Optik des neuen WOW-Headsets ist auf der einen Seite definitiv gelungen, während sie auf der anderen Seite doch extravagant ist. Alles passt zueinander und ergibt ein sehr stimmiges Gesamtbild. Denn die Farbgebung, die sich auf alles innerhalb der Verpackung auswirkt, ist eine Grau/Schwarz-Kombination. Was hier als einziges heraussticht, ist die in Farbe und Intensität wählbare Ohrmuschelbeleuchtung. Diese sprechen wir hier aber nur kurz an. Durch die Wahl der Farbe aber auch der Intensität lässt die Software des Headsets verschiedene Farbgebungen zu. Ein Abschalten ist aber auch möglich. Das wirklich bombastisch große und gleichermaßen erscheinende Headset schaut in jedem Fall besonders aus. Auch der Ohrbügel wirkt oben ein wenig eckig.
Schaltet man die Ohrmuschellichter ganz aus, ist ein mysteriöses Schwarz zu sehen, ansonsten eben die ausgewählte(n) Farbe(n). Hier ist durch individuelle Abstimmung auf den eigenen Geschmack alles möglich. Die Extravaganz des Headsets ist aber nicht nur positiv zu sehen. Denn der Style kann auch etwas zu aufdringlich wirken. Aber dem wird klar durch die nicht zu vielen Farben und abschaltbare Beleuchtung entgegengewirkt. Dem WoW-Spieler gefällt es optisch wegen der Abstimmung auf ihn bestimmt.
Die Verarbeitung ist ein ganz anderes, aber makelloses Kapitel. Alles Zubehör, als auch das Headset selbst, ist sauber verarbeitet. Das einzige, was nicht ganz überzeugen konnte, war die Stabilität der Größenverstellung. Hier wird, wie beim gesamten Headset, auch Kunststoff als Material gewählt. Allerdings ist dieser hier nur sehr dünn, scheint mit dem bombastischen Rest des Headsets überfordert. Uns passierte aber in allen Tests kein Malheur. Daheim sollte es auch nicht allzu leicht zu brechen sein.
Verarbeitung, Konstruktion und Optik sind also bis auf kleinere Schwächen wohl gelungen.
Die Features
Die Features unseres Kandidaten sind breit gefächert. Angefangen bei der Betrachtung wird bei der Größenverstellung. Wie im letzten Kapitel zu lesen, missfällt uns deren Konstruktion noch etwas. Im Leistungsbereich ist sie aber in Ordnung, weil eine sehr gute Anpassung möglich ist - die Optik leidet aber an einer Vergrößerung des Headsets. Ein weiterer negativer Aspekt an ihr ist, dass sie noch etwas hakelt aber dennoch kein klares Maximum hat. Diese Größenverstellung hat im gehobenen Preissegment nichts zu suchen, allerdings erzielt sie gute Endergebnisse, sodass wir sie nicht als vollkommen untauglich bewerten müssen.
Die weitere Beweglichkeit des Headsets ist aber hervorragend, denn hier gibt es nur noch die Ohrmuscheldrehung. Diese funktioniert ohne optische Einschränkungen und ohne Probleme - super.
Sehr auffallend ist natürlich die Beleuchtung der Ohrmuscheln. Diese ist via Software steuerbar. In dieser kann man die Intensität der ebenfalls auswählbaren Farbe und auch ein Pulsieren jener wählen. Wie beispielsweise der Logitech G19 kann man alle denkbaren Farben auswählen, die Wahl wird dann umgehend eingestellt. Dieses Feature mit den beleuchteten Zeichen "Horde" oder "Allianz" macht einiges her und verschafft dem Headset seinen eigenen Touch - zudem wird die Zugehörigkeit zur entsprechenden Fraktion dargestellt. Nicht WoW-Spielern wird es egal sein und als nettes Feature dienen.
Weiter geht es mit dem abnehmbaren Mikrofon. Dieses gefällt uns natürlich gut, das Mikro selbst ist von der Positionsjustierung her etwas schwammig, dennoch erfüllt es seine Funktion, wie man im Praxistest lesen kann. Ein Abnehmen ist einfach möglich, ebenso wie das Anstecken. Eine Abdeckung bei abgenommenem Mikrofon ist leider nicht vorhanden, was nicht tragisch ist, aber als kleiner Schönheitsfehler mit in die Bewertung eingeht. Positiv fällt gleich die Mutetaste am Headset auf. Alle Knöpfe und auch das Mikrofon sind optimal links positioniert, sodass die rechte Hand an der Maus bleiben kann. Aber auch eine weitere Steuerung am Headset ist möglich. Innerhalb der äußeren Ohrschale sind Lauter/Leiser-Regler integriert, die sich bei Betätigung sofort auf die Systemlautstärke auswirken.
Alle Knöpfe sind gut bedienbar und auch mitten im Spiel nach kurzer Eingewöhnung gut erreichbar.
Ein weiteres Merkmal ist am Wirelessheadset natürlich die Kabellosigkeit. Diese wird durch einen USB-Stick realisiert. Ein blaues Blinken am Stick bestätigt die Verbindung. Die Ladezeit beträgt bei uns ziemlich genau die angegebenen 4h, die Laufzeit im Spiel und bei Musik mit Beleuchtung liegt aber bei nur etwa 7h.
Die Software
Auch durch Software ist natürlich der Ton den Wünschen des Nutzers anzupassen, es kann viel optimiert werden. Der Treiber des Headsets selbst ist natürlich im WoW-Look gehalten und verfügt über einige Features. Diese sind ebenfalls auf Warcraft optimiert, bieten aber auch sonst viel Spaß.
Im ersten Menüpunkt kann man Beleuchtungsoptionen auswählen. Im folgenden Menüpunkt sind THX-Effekte einzustellen und direkt mit einem entsprechenden spielnahen Video zu testen. Der Equalizer und eine Funktion namens "Voice FX", die die Stimme charaktertauglich macht, sind unter Game-Audio zu finden. Unter dem letzten Punkt Tastaturbelegung kann man Tasten für Anwendungen zuweisen.
In der Software ist zudem die Lautstärkeregelung für Kopfhörer und das Mikrofon implementiert. Weitere mitgelieferte Programme sind Creative ALchemy und Creative MediaSource. Toll ist noch die Stimmenveränderung. So kann man seine Stimme ganz seinem Wow-Charakter anpassen oder auch einfach so mit einer anderen Stimme reden.
Trotz der umfangreichen Features mit seiner Software funktioniert das Headset auch ohne diese - via Plug&Play ist das Gerät so auch binnen Sekunden betriebsbereit.
Der Sound
In unserem kleinen Soundcheck testen wir diesen in verschiedenen Szenarien. Neben Games, die eigentlich das Fachgebiet des Headsets darstellen sollten, erproben wir Filme und Musik verschiedener Qualitätsstufen, wenn nicht anders erwähnt hochwertige MP3s.
Beginnen wollen wir mit Filmen, Referenzfilme waren "Unsere Erde", "Herr der Ringe" und "Catch me if you can". Folgend gelangen wir zu den Games. Die Hauptergebnisse zogen wir aus "Crysis" und "Age of Empires 3".
Zuerst widmen wir uns der Musik, welche das Spielerheadset doch ganz schön zu fordern wusste. Als Erstes testeten wir das Lied "Galaxy Traveller" von Felguk. Dieses wurde gut wiedergegeben, die Abbildung ist aber noch verbesserungswürdig. Im Gesamten fehlt es bei diesem Song an Feinauflösung und Differenzierung. Der Bass geht im Rest unter, die höheren Effekte auch ein wenig. Dem lässt sich mit der mitgelieferten Software entgegenwirken, ein minimales Defizit bleibt aber.
Etwas besser gefiel es uns aber bei der Genesis-DVD "When in Rome". Mit ein wenig Optimierung im Equalizerbereich machten die Livesongs richtig Spaß. Weiterhin fehlt die Abbildung bis zu einem bestimmten Punkt.
Wir fahren fort - "No Use" von Jazzanova, um die Feinauflösung bei leicht eingeschränkter Qualität zu testen. Diesmal musste der Crystalizer eingreifen. Dieser hat das Lied erfolgreich aufgepeppt, das Endergebnis ist immer noch leicht schwammig, aber sehr gut anzuhören.
Als letzter erwähnenswerter Musiktest ist ZZ Top mit "La Grange" hervorzuheben. Wieder in guter Qualität wirkt das Resultat etwas gehemmt, speziell die Höhen wurden nicht optimal abgebildet. Ansonsten ist an der Songwiedergabe nichts anzufechten. Musikfazit: Einen Hifi-Kopfhörer in seiner Preisklasse kann das Headset nicht ersetzen. Gut Musik hören und Freude daran haben kann man angesichts des Preises aber sicherlich. Gut gefällt der untere Mitteltonbereich.
Weiter gehen die Tests mit den Filmen. Gleich vorweg nehmen wir den erheblichen Vorteil, wenn man so manchen THX-Effekt zuschaltet. Überaus gut ist die Sprachverständlichkeit in allen Filmen, während im Stereomodus auch das Gefühl des Verlusts der Stimmung nicht entstand. Hier wirkt es deutlich feinauflösender als bei Musik und überzeugt uns sehr.
Zuletzt wurden die Spiele getestet, die Paradedisziplin des Testobjekts, wie aus dem Namen zu erschließen ist. Und so ist es. In Punkto Spiele kann es durch Flair und recht präzise Richtungsortung punkten. Auch hier ist die Sprachverständlichkeit wieder ausgesprochen gut.
Fazit Sound: Durch HiFi-Sound kann das Headset nicht unbedingt begeistern, aber durch die erstklassige Software und die Effekte erhascht es sich abnorme Spaßwerte. Schüsse lassen sich gut lokalisieren und die Spielstimmung wird einem immer gut nahegebracht. Schlussendlich ist es aber die Software, die die Wertung verbessert.
Das Mikrofon
Nicht wirklich überzeugen kann uns leider das Mikrofon. Es kratzt leicht, die Wiedergabe wirkt etwas unruhig und unausgeglichen. Auch für ausführliche Kommentare im Spiel reicht es und für gelegentliche Internettelefonie ist es ebenfalls gut brauchbar.
Gordian Hoffmann meint
Ein Effektspiel ist das Creative Wow-Headset allemal, und das zu einem stolzen Preis. Einen Gegenwert bieten die 160 Euro Anschaffungspreis aber. Der Wert besteht in einem bis auf Kleinigkeiten wie die unangemessene Größenverstellung optimal verarbeiteten Ohrhörer, der durch einzigartige Features und ausgiebigen Lieferumfang aufzufallen weiß. Erfreulich ist das Angebot mit und auch ohne Kabel. Die 40 Euro Mehrpreis zum Gerät mit Funk lohnen unserer Meinung nach. Die Funkanbindung ist sehr leicht aufgebaut und auch die Akkulaufdauer entspricht fast den Herstellerangaben von 8h - ist der Akku alle, betreibt man es einfach per Kabel. Richtig abgerundet wird das Paket Headset durch die zwar etwas verspielte, aber schlussendlich sehr gute Software.
Durch einfache Bedienung macht einem das Spielen gleich mehr Spaß, der Sound ist besonders bei Spielen, aber auch Filmen gut. Bei Musik könnte man es ein wenig verbessern, mit einigen Equalizereinstellungen bekommt man aber auch hier einen gefälligen Ton heraus. Das Mikrofon schwächelt allerdings leider.
Neben den kleineren Schwächen und dem leicht Wow-eingefleischtem Beigeschmack ist das Creativeheadset für Gamer und auch für das ein oder andere Zwischendurch als optimal anzusehen. Bei seinen umfangreichen Zugaben und den Funktionen ist der recht hoch ausschauende Preis durchaus im Rahmen - die Garantie ist aber mit einem Jahr unangemessen.
- Positiv
- Software
- Spiele / Filmsound
- Ergonomie
- Lieferumfang
- Verarbeitung
- Neutral
- - / -
- Negativ
- Mikrofon
- Größenverstellung
- Spärliche Garantie mit 1 Jahr
0 Beiträge