Innovatek Eheim PCPS 1104 Pumpe: Kompakt und leise, aber auch leistungsstark?
Einleitung
Herzlich willkommen zu einem neuen Test bei Tech-Review.de! Heute nehmen wir uns ein eher unbekanntes Produkt vor, die Innovatek Eheim PCPS Wasserkühlungspumpe. Eheim dürften jedem Veteranen der Wasserkühlungsszene ein Begriff sein, waren die Aquarienpumpen des deutschen Herstellers doch Standard, als die ersten Enthusiasten begannen, selbst Kühler anzufertigen und teilweise sehr gewagte Konstruktionen, mit Eimern als Ausgleichsbehälter, neben dem Rechner zu betreiben.
Und auch heute noch fertigt Eheim mit der Aquacomputer Aquastream XT Serie eine der beliebtesten und meistempfohlenen Pumpen. Nun geht es, wie schon angekündigt, um die PCPS. Durch ihre kleine Bauform und den integrierten Ausgleichsbehälter scheint Innovateks Eigenentwicklung prädestiniert für den Einsatz in sehr beengten, kompakten PC Gehäusen. Hält sie auch, was die Namen Innovatek und Eheim versprechen? Nämlich Qualität und Laufruhe? Mehr im folgenden Artikel.
Das Testsystem
Hardware:
- AMD Phenom II 955Be @ 3817 Mhz@ 1,54v
- Coolermaster Benchtable
- Gigabyte GA-790FXT-UD5P
- Corsair XMS3 Dominator 4GB CL9-9-9-24 (DDR3-1600) (TW3X4G1600C9D G)
- Enermax Revolution 85+ 850w Netzteil
- Western Digital 2TB Black Edition als Systemplatte
Eingesetztes Wasserkühlungssystem:
- Watercool Heatkiller 3.0 LT (Düsenplatte entfernt)
- Anfi-tec.de Kühler fürs Mainboard
- Watercool Heatkiller GPU X² auf der Grafikkarte
- High-End 360er Vergleichsmodell
- XSPC 5,25“ Slotin AGB in Schwarz
- Laing DDC1t
- Aquacomputer DDC TOP
- Aquacomputer Aquaero VFD Lüftersteuerung
- Aquacomputer Highflow Durchflussmesser
- Noiseblocker Blacksilent Pro PL2 und PK2 für den Radiator
- Perfect Seal Tüllen 10mm
- XSPC 16/10 Schlauch
- Aquacomputer Inline Wassertemperatursensoren vor und nach dem Radiator
- Koolance VL3 Schnellkupplungen zum Trennen des Radiators
- Kühlmittel: dest. Wasser ohne Zusätze
Die Testmethodik
Das Testverfahren in diesem Pumpentest ist deutlich simpler, als die relativ aufwändigen Messungen im letzten Radiator Roundup. Als Referenz dient eine Laing DDC1t, auf die ein Aquacomputer DDC Cover montiert ist. Mittels des Aquaero werden die Durchflusswerte ausgelesen und wir nehmen eine subjektive Lautstärkeeinschätzung, auf einer Skala von 1-10 vor. 10 ist dabei als sehr laut anzusehen, wobei 1 eine völlige Geräuschlosigkeit, aus 50 Zentimeter Entfernung symbolisiert. Die Pumpen wurden auf einem Shoggy Sandwich betrieben.
Im Detail
Innovatek verpackt die PCPS in einer unspektakulären Verpackung, die durch ihre kleinen Maße einen guten Vorgeschmack auf die tatsächliche Größe der Pumpe gibt. Der Lieferumfang ist recht spartanisch, aber trotzdem annähernd vollständig.
Der Lieferumfang
- Innovatek PCPS Pumpe
- mehrsprachige, ausreichend illustrierte, verständliche Bedienungsanleitung
- Standfuss für die Pumpe
Technische Daten
- mit integriertem Ausgleichsbehälter
- Förderhöhe 1,60 m
- Leistungsaufnahme typisch 3,7 bis 4W
- äußerst effizient und belastet nicht das PC Netzteil
- elektronische Anlaufsicherung
- Sanftanlauf und Oszillationserkennung mit automatischem Restart
- Quickstart Funktion
- programmierbarer Silent- und Power Modus
- Spezial-Motor mit äußerst effizientem Wirkungsgrad
- wechselbare Saug- und Druckanschlüsse (beides G1/4" Verschraubungen)
- absolut Dauerlauftauglich
- extrem verschleißarm und äußerst laufruhig
- sehr haltbares Vollkeramiklager
- Gewicht: ~260g
- Größe (ohne Verschraubung, ohne Fuss): ~130 x 75 x 50 mm (LxBxH)
Bei der Innovatek PCPS handelt es sich um eine Kreiselpumpe mit sehr haltbarer Vollkeramiklagerung, die von Eheims langjähriger Erfahrung im Aquaristiksektor profitiert. Dies macht sich besonders bei der makellos, perfekten Verarbeitung deutlich bemerkbar. Durch den mitgelieferten Standfuss ist möglich sie seitlich hängend im Gehäuse zu montieren. Mittels eines Jumpers besteht die Option, auf die Leistung der Pumpe in vier unterschiedlichen Modi (Normal, Silent 1, Silent 2 und Power) Einfluss zu nehmen.
Der integrierte Ausgleichsbehälter ist ein guter Pluspunkt, der den Preis der Pumpe etwas relativiert, spart man sich doch die um die 20-30€ teure Anschaffung eines separaten Behälters. Das Befüllen gestaltet sich durch das konstruktionsbedingt kleine Volumen ein wenig knifflig und man sollte stets genug Wasser zum Nachfüllen bereit halten. Da es sich bei der PCPS um eine 12V Pumpe handelt, die direkt an das Netzteil des Rechners angeschlossen wird, verbaut Eheim am Sockel einen 12V 4-Pin Molex Stromanschluss.
Leider liefert der Innovatek die Schrauben zur Pumpenmontage, einen praktischen Netzteilüberbrückungsstecker (zum Start der Pumpe) und den Jumper zur Pumpensteuerung nicht mit und platziert den Stromanschluss etwas unglücklich. Eine Lösung mittels Kabel wäre besser gewesen, es geschieht nämlich schnell, dass durch Unachtsamkeit ein paar Tropfen die Pumpe herunterlaufen und in die Nähe der stromführenden Teile gelangen. Bei unserem Muster war in der Anleitung der Ein- und Auslass vertauscht abgedruckt. Innovatek ist sich des Problems allerdings bewusst und wird dies in Kürze nachbessern.
Die Testergebnisse
Wie zu erwarten leistet die PCPS deutlich weniger, als eine der leistungsstärksten Pumpen, die Laing DDC. Trotzdem sind 89l/h Stunde noch sehr deutlich im grünen Bereich, gerade in Anbetracht des sehr umfangreichen Kreislaufs.
Beide Werte würden sich bei Einbau der Düsenplatte in den Heatkiller 3.0 zirka halbieren. Die daraus resultierenden 45l/h liegen immer noch im akzeptablen Bereich, denn erfahrungsgemäß lässt sich durch eine Erhöhung des Durchflusses nur noch eine relativ geringe Temperaturverbesserung erzielen und selbst diese nur bis zu einem Wert von rund 60l/h. Ausnahmen bestehen nur in Kombinationen mit extremem Durchfluss, jenseits der 200l/h und speziell darauf optimierte Kreisläufen und Kühlern.
Positiv überrascht waren wir von der Laufruhe der PCPS. Im normalen Modus ist sie das leiseste Modell, das der Autor bisher testen durfte. Ganz im Gegensatz dazu die Laing; auf 100% geregelt, erzeugt die DDC1t ein recht hochfrequentes Betriebsgeräusch und distanziert sich negativ von Innovateks Produkt.
Matthias Schmitt meint
Aufgrund des hohen Preises (ca.60€) fällt es nicht leicht, ein Fazit zu ziehen. Auf der einen Seite steht die prächtige Laufruhe, die fehlerfreie Verarbeitung und gute Leistung, bei geringen Maßen. Auf der Anderen, ein paar teils deutlich günstigere Produkte, die ähnliche Leistungswerte erreichen bzw. ebenfalls einen integrierten, deutlich komfortabler zu nutzenden, größeren Ausgleichsbehälter besitzen.
Schade auch, dass Innovatek am Lieferumfang spart, keine Schrauben mitliefert und der Fuss nicht besonders viel Sicherheit gegen Umkippen verspricht. Deshalb müssen wir das Anwendungsgebiet klar eingrenzen: Wir sehen die PCPS als sehr gutes Produkt, zum Einsatz in einem HTPC, kleinen Lanwürfel oder für den fanatischen Silentfreak. Für andere Anwendungsbereiche finden sich leistungsstärkere (Laing DDC1T), besser ausgestattete (Aquastream XT) oder günstigere Produkte (XSPC 450).
Wiegen wir nun die guten gegen die schlechten Punkte auf, bleibt unter dem Strich genug Spielraum, für die Vergabe unseres Quality Check Awards "Gut". Ein "Sehr gut" verpasst die Pumpe nur, wegen des für unseren Geschmack minimal zu hohen Preises und des spartanischen Lieferumfangs.
- Positiv
- leiseste, bisher getestete Pumpe
- ausreichende Leistung
- integrierter Ausgleichsbehälter
- vier verschiedene Leistungsmodi konfigurierbar
- sehr hochwertige, mustergültige Verarbeitung
- Neutral
- - / -
- Negativ
- Lieferumfang hätte umfangreicher ausfallen können
- Standfuss bietet geringe Sicherheit gegen umkippen, bei loser Montage
- Preis ein wenig hoch
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