KFA2 GTX 950 Black OC Sniper: Im Test
Getreu nach dem Motto "Höher, Schneller, Weiter" findet eine ständige Weiterentwicklung in der Technik statt. Für den Privatanwender heißt das dann unter anderem, dass er für noch mehr Leistung natürlich ein schönes Sümmchen Geld liegen lassen muss. Da sich aber auch viele Anwender mit geringeren Benchmarkergebnissen zufrieden geben und vielleicht nicht die neuesten Blockbuster spielen wollen, müssen die Hersteller auch nach dem Motto "Dabei sein ist alles" produzieren. Denn auch für wenig Geld lässt sich ein ansprechendes Spielerlebnis bereitstellen. Verstärkt hinzukommend ist auch der Trend zu kleineren Spielrechnern, welche vor allem effiziente Grafikkarten fordern, da diese von allen verbauen Komponenten mit Abstand am meisten Strom verbraten.
Und genau deshalb schauen wir uns heute die KFA2 Geforce GTX 950 Black OC Sniper mal genauer an. Ja, das ist ein langer Name, deshalb werden wir diesen nicht immer im Ganzen verwenden, sondern allgemein von der KFA2 GTX 950 sprechen, nur als Hinweis. Diese Karte hat es jedoch in sich: Mit einer der höchsten Werksübertaktungen unter den Modellen, einem semi-passiven Lüfter und einer geringen Leistungsaufnahme will KFA2 punkten. Dabei soll aber auch nicht vergessen werden, dass auch die Lautstärke sowie die Spieleleistung hier passen muss - für ein lautes Produkt will kein potenzieller Kunde Geld ausgeben. Immerhin sprechen wir hier von gut 165 Euro. Damit hier auch was fürs Auge dabei ist, wurden die Lüfterblätter lackiert und zusätzlich ein beleuchtetes Logo auf der Karte untergebracht!
Wie gut das Gesamtpaket gelingt, lest ihr auf den nächsten Seiten. Wir wünsche viel Spaß beim Lesen!
Technische Daten
Modellbezeichnung: | NVIDIA GeForce GTX 950 | KFA2 GTX 950 Black OC Sniper | NVIDIA GeForce GTX 970 | NVIDIA GeForce GTX 980 |
Chipbezeichnung*: | GM206-250-A1 | GM206-250-A1 | GM204-200-A1 | GM204-400-A1 |
Shadereinheiten / TMUs / ROPs*: | 768 / 48 / 32 | 768 / 48 / 32 | 1664 / 104 / 64 | 2048/ 128 / 64 |
Transistoren/Die-Größe*: | 2,940 Mio. / 228 mm² | 2,940 Mio. / 228 mm² | 5,200 Mio. / 398 mm² | 5,200Mio. / 398 mm² |
Herstellungsprozess*: | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Speichergröße/-art*:
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2 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 | 4 GB GDDR5 | 4 GB GDDR5 |
Speicherinterface*: | 128 Bit | 128 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Chiptakt (Boost)/Speichertakt (MHz)*:
|
1024 (1188) / 1650 | 1140 (1329) / 1652 | 1050 (1178) / 1753 | 1127 (1216) / 1753 |
Leistungsaufnahme (TDP)*:
|
90 W | 90 W | 148 W | 165 W |
DirectX*: | 12 Featurelevel 1 | 12 Featurelevel 1 | 12 Featurelevel 1 | 12 Featurelevel 1 |
Abmessungen Länge:
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254 mm | 244 mm | 267 mm | 267 mm |
Preis: | ca. 156 € | ca. 165 € | ca. 315 € | ca. 480 € |
Preisvergleich: | Geizhals | Geizhals | Geizhals | Geizhals |
* Herstellerangabe |
Bereits sehr eindeutig ist an den Spezifikationen zu erkennen, dass es sich hier keinesfalls um die Hochleistungsklasse handelt. Dementsprechend ist auch die Chipbezeichnung GM206 ganz klar die Richtige und verrät bereits einiges über die Karte. Das M weist auf die aktuelle Maxwell-Generation hin, die x06-Kürzel sind bei Nvidia seit jeher für die Mittelklasse reserviert gewesen. Das zeigt sich vor allem im Vergleich der wichtigen Shadereinheiten und anderen physikalischen Rechenwerken, von denen die GTX 950 deutlich weniger besitzt als die Modelle im High-End-Bereich. Auch die Speicherbandbreite ist deutlich reduziert, hier stehen maximal 128 Datenbahnen zur Verfügung. Wettmachen will das Nvidia durch eine besonders effiziente Speicherverwaltung. Jedoch hilft eben manchmal bloße physikalisch vorhandene Kraft mehr, um so manchem Punkt in Benchmarks oder einige Frames in Spielen herauszuholen. An Speicher selbst sind zwei Gigabyte GDDR5 verbaut. Das ist standardmäßig, wird aber für mehr als nur Full-HD in den meisten aktuellen Spielen nicht ausreichen.
Bei den Abmessungen gibt Nvidia dem Referenzdesign überraschenderweise einen Zentimeter mehr Freiraum, als dann letztendlich von der KFA2-Lösung benötigt wird. Für äußerst kompakte PCs ist die Grafikkarte aber trotzdem nicht geeignet, da sie mit ihren 24 Zentimetern deutlich über die Mini-ITX-Spezifikation von 17 Zentimetern Kantenlänge hinausgeht. Allerdings wird die Karte auch nicht als solche beworben, was man fairer Weise auch klar sagen muss. Die Kühllösung ist natürlich eine Eigene, hier haben sich die KFA2-Ingenieure austoben dürfen. Die Platine dürfte durch die verringerte Länge auch angepasst worden sein, durch das Fehlen einer Referenzkarte können wir diesen Punkt aber nicht definitiv beantworten.
Der Preis hat sich einige Monate nach Markstart schon etwas unterhalb der UVP eingependelt, aktuell müssen gut 165 Euro bezahlt werden, zumindest in Deutschland. Für unsere österreichischen Gäste sieht die Situation etwas anders aus, hier werden gut 180 Euro fällig.
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung ist sehr standesgemäß, es wird mit vielen Features geworben und natürlich darf das ein oder andere Bild aus einem bekannten Spiel nicht fehlen. Auf der Vorderseite sind der Herstellername, die Produktbezeichnung und ein Bild mit einem Gewehrvisier - welches eine Person im Fadenkreuz hat - abgebildet. Oben, links und rechts sind die Produktcodes und eine erneute Abbildung von ebengenannten Namen zu finden. Die Unterseite beherbergt die technischen Daten und auch die Systemvoraussetzungen für den Betrieb der Grafikkarte. Interessant ist hier die Vorgabe von KFA2 und Nvidia, mindestens ein Netzteil mit 350 Watt Leistung einzusetzen. Das erscheint uns durchaus sinnvoll, jedoch lässt sich ein System mit einer an die Grafikkarte angepassten Leistungsklasse sicherlich auch mit 300 Watt oder weniger betreiben. Die Rückseite ist schließlich mit den Features bedruckt, welche die Grafikkarte bietet. Welche Features und wie viele der Nutzer davon nun wirklich benötigt, zum Beispiel „3D Vision“, sei an dieser Stelle mal dahingestellt.
Öffnet man die Verpackung, kommt ein weiterer, gänzlich schwarzer Karton zu Tage, welcher nun die Grafikkarte und sämtliches Zubehör beinhaltet und dieses noch einmal schützen soll. An Schaumstoff wurde auf jeden Fall nicht gespart.
Großzügig fällt dann der Lieferumfang dank der Adapter aus. Neben der obligatorischen Treiber-CD (wir empfehlen die aktuellste Software vom Hersteller aus dem Internet zu laden) und dem Benutzerhandbuch, befinden sich auch noch ein DVI-VGA-Adapter sowie ein Molex-zu-PCIe-Adapter im Karton. Vor allem die zweite Beigabe überrascht uns, ist aber gern gesehen. Allerdings möchten wir hier auch noch anmerken, dass ein Netzteil, welches keinen PCIe-Stromanschluss besitzt, vielleicht auch aus guten Gründen (zu wenig reale Leistung) keinen besitzt. Ausnahmen gibt es immer, jedoch sollte das gesagt werden.
Die Grafikkarte im Detail
Definitiv am Auffälligsten ist die Farbgebung der Lüfter, welche im laufenden Betrieb die Illusion von gelben Kreisen erweckt. Auch die schwarze Abdeckung passt sich gut in das Gesamtbild ein. Anwender und Fans der schlichten Natur mögen diesen Stil vielleicht nicht, da er ihnen zu auffällig ist, aber schlecht gewählt wurde das Design unserer Meinung nach nicht. Ärgerlich ist jedoch, dass die Abdeckung nach hinten übersteht und dadurch die Karte mehr Platz benötigt, als für das PCB und alle anderen Komponenten wirklich nötig gewesen wären - denn selbst der Kühlblock und die Lüfter stehen nicht über. Wie schlimm das jetzt in der Realität ist, mag dahingestellt sein. Wenn es aber um jeden Millimeter geht, kann dies durchaus ein Ausschlusskriterium für die Karte sein. Auf der oberen Seite lässt sich sehr gut ein "Geforce GTX"-Schriftzug ausmachen, welcher im Betrieb sogar in weiß leuchtet. Dieses ist nicht übermäßig hell und stört somit nicht.
Bei den Anschlüssen ist da natürlich zuerst einmal der Stromstecker zu nennen, welcher sich als PCIe 6-Pin entpuppt. Darüber kann die Karte insgesamt 75 Watt aufnehmen. Kombiniert mit der Leistung aus dem Slot sind somit bis zu 150 Watt möglich. Diesen Wert sollte die Karte aber zu keiner Zeit erreichen, schließlich liegt die TDP bei 90 Watt. Jene Zahl kann man meistens auch sehr gut zur ungefähren Einschätzung der Leistungsaufnahme einer Karte hernehmen.
Für die Konnektivität zu den Bildschirmen steht dem Benutzer jeweils ein Displayport, HDMI oder DVI Anschluss zur Verfügung. Dabei kann mittels Adapter über den DVI auch ein VGA-Signal ausgegeben werden, diesen Adapter liefert KFA2 bereits im Lieferumfang mit, sehr löblich.
Die Karte kann bei Bedarf auch im 2-Weg-SLI betrieben werden, daher arbeiten in diesem Fall zwei GTX 950 GPUs zusammen. Für sehr sinnvoll halten wir das in dieser Leistungsklasse nicht, da eine gleich teure Single-GPU-Karte an dieser Stelle mit mehr Speicher und ohne die Nachteile von Multi-GPU – wie z.B. unsaubere Frametimes – daher kommt. Für Interessierte besteht aber dennoch die Möglichkeit, und darauf kommt es ja schließlich an.
Unter der Haube erwarteten uns dann einige Überraschungen, aber zugleich auch ein gewohntes Bild. Vor allem beim Kühler waren wir sehr verwundert, dass er keine Heatpipes und auch keine Kupferkontaktfläche besitzt. Mindestens eines der Wunder wirkenden Wärmerohre (Heatpipes) sollte es unserer Meinung nach schon in eine moderne Grafikkarte geschafft haben - alleine im Hinblick auf den Kaufpreis - auch wenn es sich hier um einen eher sparsamen Chip handelt. Sie sorgen vor allem, wenn richtig verbaut, für eine äußerst gleichmäßige Verteilung der Wärme und den schnellen Abtransport vom Chip weg, wo sie produziert wird. Daher ist der Verzicht durchaus ein negatives Merkmal der Karte, was sich wahrscheinlich auch in den Temperaturen und fortführend bei der Lautstärke niederschlägt.
Für die RAM-Bausteine und die Spannungswandler (ganz wichtig!) sind Wärmeleitpads verbaut. Dass findet man nicht auf jeder Karte, auch nicht in höheren Preisbereichen -hier wurde wieder mitgedacht. Abnehmen kann man den Kühler im Übrigen durch das einfache Lösen von sechs Schrauben und der beiden Konnektoren für Lüfter und das beleuchtete Logo. Der Größere ist für die Lüftersteuerung zuständig, der Kleine für die Stromversorgung des beleuchteten Schriftzuges. Wer sich von einer Deinstallation des Kühlers nicht scheut, kann hier die Beleuchtung durch das Ziehen des Steckers effektivst ausschalten, sofern gewünscht. Die benutzen Schraublöcher sind - wie auf dem Bild erkennbar - jene, welche einen extra Schutz mittels einer schwarzen Unterlagscheibe erhalten haben.
Auf der Platine zeigt sich ein fast schon leerer Anblick bei den Komponenten. Sehr mittig sitzt die GPU und damit das Herzstück. Diese sieht auf den Bildern rundherum im Bereich des PCBs sehr verdreckt aus, was an dem übermäßigen Einsatz von Wärmeleitpaste (WLP) liegt. Dadurch floss diese unter dem Kühler hervor und verteile sich auf dem Substrat der GPU. Positiv ist aber zu vermerken, dass die Verteilung auf der GPU selbst sehr zweckmäßig war und auch nach dem Säubern und neu Auftragen sich keine Steigerung der Kühlleistung feststellen ließ, was für die standardmäßige Aufbringung spricht. Auf den Bildern sieht man aber leider auch noch die Stellen, wo die Paste sich auf das Trägermaterial gelegt hat. Sie ließ sich trotz sorgsamer Reinigungsversuche nicht mehr vollständig entfernen. Einen negativen Einfluss hat das prinzipiell nicht, jedoch sieht es sehr unsauber aus. Außerdem kann es im schlimmsten Fall dazu führen, dass fast keine Paste mehr zwischen GPU und Kühler bleibt oder diese durch Luftbläschen schnell austrocknet
Um die GPU herum befindet sich in vier Blöcken zu je 512 Megabyte der zwei Gigabyte (ganz korrekt: Gibibyte) große Grafikspeicher, welcher aus dem Hause Samsung stammt. Das ist insofern überraschend, da in dieser Preisklasse eher SK Hynix verbaut wird. Samsung hat hier aber den besonders positiven Ruf, taktfreudigere Speicherbausteine zu verbauen. Daher sollte die gewählte Lösung die bessere Option sein. Das heißt aber natürlich nicht, dass SK Hynik minderwertige Speicher baut, ganz im Gegenteil. Sie stehen aber eben im Ruf, nicht ganz so taktfreudig zu sein wie ihre Samsung-Pendants.
Spannungswandler finden sich allgemein kaum auf der Grafikkarte. Diese sind aber auch nicht in großen Mengen notwendig, da es sich hier um eine sparsame Grafikkarte handelt und dementsprechend wenig Spannung und elektrische Energie bereitgestellt oder umgewandelt werden muss.
Ein kleines Detail noch am Rande: Über die Platine verstreut, bei den jeweiligen Bauteilen, gibt es kleine Punkte, welche zum Beispiel mit GPU_V beschriftet sind. Hier sollte sich, das richtige Werkzeug voraus gesetzt, die Spannung der jeweiligen Komponente ablesen lassen. Weitere Punkte gibt es für die PCIe-Stromversorgung und den Grafikspeicher, auch einen Ground (Masse)-Kontakt gibt es.
Boost - Wenn sich der Takt selbstständig macht
KFA2 übertaktet die Grafikkarte von Haus aus, als Basistakt liegt nun 1240 MHz (+ 11%) und als Boost 1329 MHz (+11%) an. Auch den Grafikspeicher lässt der Hersteller nicht unangetastet, dieser wurde aber um gerade einmal fünf Megahertz effektiver Takt hochgeschraubt. Eine Anmerkung zu Speichertaktraten: Hersteller greifen hier gerne auf den beliebten Trick im Marketing zurück, dass DDR-Speicher im Gegensatz zum IT-Dinosaurier SDRAM pro Takteinheit zwei Operationen durchführen kann. Daher ist ein mit 1500 MHz getakteter DDR-Speicher real so effektiv wie 3000 MHz SDRAM. Da aber letztgenannter Speicher ohnehin keinerlei Rolle spielt, ist das Gerede von 3000 MHz mehr Marketing, da der Speicher real gesehen mit nur 1500 MHz taktet. Das aber nur nebenbei als Hinweis an unsere Leser, lassen Sie sich nicht von Angaben blenden. Wenig verwunderlich ist es daher auch, dass KFA2 auch mit den höheren Angaben arbeitet, schließlich machen sich kleine Zahlen schlecht auf den Verpackungen. Vor allem dann, wenn andere Hersteller hier auch mit dem Trick arbeiten.
Nun aber zurück zu unserer Karte: Interessant ist, dass sie sich von selbst höher taktet, als der Hersteller eingeplant hat. Das liegt an dem GPU-Boost Feature seitens Nvidia, wo sich Chips innerhalb des TDP-Rahmens hochtakten dürfen, solange auch die Temperatur passt. In Spielen lag die Taktrate bei uns um ganze 76 MHz höher als eigentlich gedacht. Sehr nett auf jeden Fall. An dieser Stelle müssen wir aber auch schon einen leichten bitteren Vorgeschmack auf kommende Ergebnisse geben: Eigentlich würde die GPU locker mit 1418 MHz laufen. Leider limitiert hier aber ein bei Grafikkarten sehr hitziger Faktor: Wärme! Warum, lesen Sie auf einer der nachfolgenden Seiten.
Die Karte taktet sich korrekt hoch und übersteigt den vom Hersteller vorgegebenen Rahmen, wie bereits erwähnt deutlich. Der Takt wird durchgehend gehalten, mehr als die minimale Taktreduktion können wir nicht feststellen.
Anwendung |
KFA2 GTX 950 Black OC Sniper
(Angaben in MHz) |
Heaven | 1405 |
Battlefield3 | 1405 |
Battlefield4 | 1405 |
WarThunder Ground Units | 1405 |
Witcher 3 | 1405 |
Übertakten - Schneller rechnen als vorgegeben
Mehr FPS auf Kosten der Garantie schreckt wohl einen großen Teil der potenziellen Übertakter ab. Auch die richtigen Spannungen und Taktraten zu finden, ist nicht immer das Einfachste. Wir haben uns letztendlich für folgende Einstellungen im bekannten Programm „Afterburner“ entschieden: + 10% beim Powerlimit, + 100 MHz auf den GPU-Takt und 300 MHz mehr für den Grafikspeicher. Damit sind wir wahrscheinlich noch nicht am absoluten Limit, jedoch erwies sich diese Konfiguration als durchaus Alltagstauglich und bei noch höheren Taktraten quittierte so manches Programm seinen Dienst.
Die große Ausnahme bei Übertaktung ist der Shooter-Dauerbrenner Battelfield 3, dessen Frostbite 2 - Grafikengine aber allgemein für seine Empfindlichkeit gegenüber manuellen Taktsteigerungen bekannt ist. Daher mussten wir uns hier mit den Taktraten deutlich zurücknehmen. Auch mit einem Powertarget von +10% ausgestattet, aber hier nur mit + 63 MHz auf dem Chip und + 100 MHz auf den Grafikspeicher. Vor allem der Grafikspeicher erwies sich hier als kritischer Punkt.
Anwendung |
KFA2 GTX 950 Black OC Sniper
(Angaben in MHz) |
Heaven | 1505 |
Battlefield3 | 1468 |
Battlefield4 | 1505 |
WarThunder Ground Units | 1505 |
Witcher 3 | 1505 |
Wenden wir uns nun auf den nächsten Seiten dem eigentlichen Haupteinsatz einer Grafikkarte zu: Viele bunte Pixel berechnen. Außerdem folgen natürlich noch die Lautstärke, Temperaturen, der Leistung pro Watt Index sowie unser Fazit. Zuvor aber noch eine Vorstellung unseres Testsystems!
Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg. Die Umgebungstemperatur lag in diesem Test bei 23° Celsius.
CPU: | Intel Core i7 2600 @3,60 Ghz |
CPU-Kühlkörper: | Enermax ETS-T40F-RF |
Mainboard: | Gigabyte GA-Z68XP-UD3 |
Arbeitsspeicher: | 2 x 4 GB Hynix 1600 MHz |
Grafikkarte: | Siehe Test |
SSD/ Festplatte:
|
Kingston SSD370 MSata 32GB + Seagte 1000 GB |
Netzteil: | Seasonic Platinum Fanless 400W |
Bildschirm:
|
Chiligreen Vision V24FHD |
Um die Lautstärke möglichst differenziert zu messen, haben wir auf komplett passive Komponenten zurückgegriffen. Vor allem das Netzteil erweist sich hier gerne als Störfaktor, daher haben wir uns für ein passiv gekühltes Modell entschieden. Die ausgesuchte SSD besitzt zudem keine beweglichen Teile und ist damit komplett geräuschlos. Die Lautstärkemessungen haben wir mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt, das Schallpegel-Messgerät wurde zudem in einem Abstand von 30 cm vom Lüfter positioniert.
Die Aufgabe zum Messen der Leistungsaufnahme, die das Gesamtsystem wiederspiegelt, übernimmt ein GT-PM-03.
Als Gegenspieler für die getestete Grafikkarte dürfen sich alle bisher von unserem Redakteur durch die Benchmarks gejagten Karten behaupten, womit sich ein ansprechendes Bild durch alle Leistungsklassen ergibt. So repräsentiert eine GTX 970 die obere Leistungsklasse, während eine R9 270X oder GTX 950 sich in der unteren Mittelschicht positionieren.
An dieser Stellen sei auf folgendes hingewiesen: Allgemein darf man nicht erwarten, das die R7 360 mit den anderen Grafikkarten gleichaufliegen kann, das ist definitiv ein Ding der Unmöglichkeit oder ein großes Wunder. Es geht hier um die Leistung der HIS, nicht um deren Konkurrenzfähigkeit, da hätte sie gleich verloren.
Heaven Benchmark
Als Erstes haben wir den Benchmark Heaven benutzt, um die potenzielle Rechenleistung der Grafikkarte zu ermitteln. Dabei kommt es innerhalb der Anwendung zu vielen unterschiedlichen Szenen, welcher verschiedenste Spiele und deren Landschaften simuliert. Am Schluss wird ein Punkte-Score gebildet, welchen wir dann darstellen.
Das Potential der GTX zeigt sich hier sehr gut. Von Haus aus erzielt die 950 einen knappen Punktesieg gegenüber der R9 270X, mit unserer eigenen Übertaktung ließen sich noch einmal gut 100 Punkte herausschlagen. Weiter geht es nun mit den Spielen!
Battlefield 3
Ein richtiger Klassiker ist Battlefield 3 sicherlich schon. 2011 erschienen und damals wie heute fordernd für die Grafikkarten und noch immer sehr beliebt bei Spielern. Gespielt wurde die Mission "Ein steiniger Weg", welche sich vor allem durch eine dichte Vegetation, aber auch durch die offene Landschaft sehr gut für den Benchmark eignet, um so die Aspekte eines Battlefields gut abbilden zu können
Flüssiges Spielen ist hier praktisch jederzeit möglich. Durchschnittliche 60 FPS sprechen für sich und erlauben es, Battlefield 3 auch in den maximalen Details zu genießen. Beachten sollte man trotzdem, dass in besonders hitzigen Situationen die FPS etwas hinuntergehen können. Die 270X ist hier aber trotz allem die schnellere Grafikkarte.
Battlefield 4
Neuer, noch schöner und noch fordernder ist natürlich der im Moment beliebteste Nachfolger der dritten Battlefield-Titels. Hier spielten wir einen übermäßigen Teil der Singleplayermission "Fishing in Baku", wo es zu Kämpfen auf engsten Raum als auch auf größeren Arealen kommt. Die API ist dabei DirectX 11, weil Nvidia die Mantle-Schnittstelle nicht unterstützt.
Hier zeigten sich eine ungewöhnliche Schwäche der R9 und eine außergewöhnliche Stärke der GTX 950. Die Frames der AMD-Karte waren vergleichsweise sehr niedrig und das Bild außerdem sehr unruhig. Das Gegenteil konnte hier KFA2 mit der GTX 950 beweisen: Sehr ruhige Bilder, stabile Frames und von jenen auch nochmal deutlich mehr. So wollen wir das sehen! Hier zahlt sich vor allem das zusätzliche Overclocking der KFA2 aus - über 60 FPS sind sehr gut.
The Witcher 3
Das dritte Abenteuer des Hexers ist auch in diesem Jahr noch immer eines der absoluten Grafik-Highlights. Bombastische Umgebungen treffen auf feine Texturen und gut geschriebene Dialoge, gepaart mit einem ausgefeilten Kampfsystem und einer riesigen Welt. Wir haben uns für diesen Benchmark eine Reitszene ausgesucht, welche uns von einem Waldstück über offenes Gelände vorbei an Wasser und einer kleinen Siedlung zu einer Furt treibt. Dabei verzichten wir auf die ressourcenfressenden Hairworks-Effekte von Nvidia, um den Vergleich zu wahren.
Anscheinend liebt der Hexer rohe Hardwareleistung wie große Speicherbandbreite oder viele Ausführungseinheiten, von denen die Radeon mehr hat. Gut spielbar ist es mit keiner der beiden Karten auf maximalen Details. Wir empfehlen daher eine deutliche Reduktion des Detailsgrades.
War Thunder Ground Forces
War Thunder mag vielen Personen vor allem für die eingängige Flugsimulation ein Begriff sein, jedoch gibt es auch schon seit längerem die Möglichkeit mit Bodeneinheiten zu spielen. Im Game ist es vor allem sehr schön zu sehen, dass Bodengefechte auch mit sehr vielen Details ausgestattet sein können, ganz im Gegensatz zu einem anderen Spiel, einer gewissen Welt der Panzer.
Auch hier wird die R9 270X von der GTX 950 in die Schranken gewiesen. Bereits mit der standardmäßigen Taktung von KFA2 kann AMD nicht mehr mithalten, und dabei handelt es sich bei der Radeon bereits um eine übertaktete Karte. Mit Overclocking der Nvidia-Karte werden auch die 60 FPS geknackt, damit lässt es sich schon wirklich sehr flüssig und gut spielen.
Temperaturen
Den Großteil einer Grafikkarte nimmt der Kühler samt Lüfter ein, um den Chip und andere Bauteile nicht überhitzen zu lassen. Unsere Messungen haben wir bei 23 Grad Raumtemperatur vorgenommen. Ein Hinweis: Da der Kühler unserer R9 270X modifiziert wurde, können wir hier keine praxisrelevanten Daten einschleusen. Jedoch nur so viel: Durch den vier Slots breiten Morpheus-Kühler samt Lüfter hatte die R9 wahrhaft Mühe, die 50 Grad Grenze als Maximum zu knacken.
Das ist nun der etwas unschöne Teil des Ganzen. Man könnte ja durchaus davon ausgehen, dass sich ein so sparsamer Chip sehr leicht und einfach kühlen lässt. Tut er aber anscheinend doch nicht, hier scheint die Kühlkonstruktion nicht ganz ausgereift zu sein. Ohne Overclocking wird bereits ein Spitzenwert von 78 Grad erreicht, was den Chip dazu bringt, den Takt leicht zu reduzieren. Ab 75 Grad Celsius senkte sich der Boost von 1418 MHz auf 1405. Natürlich ist das alles andere als bemerkbar, aber sehr unschön zu beobachten. Wir tippen hier ganz klar auf das Fehlen zumindest einer Heatpipe als Hauptverantwortlichen für die eher schlechten Temperaturwerte. Damit sammelt sich die Wärme eher im Mittelteil um die Temperatur herum und kann nicht in die äußeren und kühleren Regionen des Kühlkörpers gelangen.
Auf den ersten Blick sehr hoch sehen auch die Temperaturwerte für den Idle-Modus aus, diese werden jedoch durch die abgeschalteten Lüfter verursacht. Um die Lautstärke zu senken, schalten sich jene nämlich ab. Durch das Fehlen eines Luftstromes, trotz automatisch heruntergetakteter GPU, erhitzten jene sich deutlich. Schalten wir die Lüfter über den Afterburner ein, wird der Chip auf unter 30 Grad gekühlt. Nur so zum Vergleich, was hier auch möglich wäre. Dafür erlebt man bei der normalen Konfiguration im Leerlauf keinerlei Lärmbelästigung seitens des Kühlers, auch sehr nett.
Mit unserer manuellen Übertaktung knackt die GTX 950 dann aber auch die 80 Grad Grenze, zumindest in Battlefield 4, welches sich allgemein als eher hitzig herausgestellt hat. Allzu viel sollte man sich auch mit viel Feintuning nicht erhoffen, da sonst die Karte in das Temperaturlimit läuft.
Insgesamt sind wir von den Temperaturen nicht sonderbar begeistert. Werte deutlich oberhalb der 70 Grad sollten eigentlich vermeidbar sein bei einem derart sparsamen Grafikchip.
Lautstärke
Die Lautstärkemessung wurde im offenen Testaufbau aus einer Entfernung von 30 cm vorgenommen. Dabei wurden alle anderen, sich drehenden Bauteile eines PCs wie Festplatten und Lüfter abgestellt, damit nur die Grafikkarte der einzige Lärmerzeuger war. Um die Werte besser interpretieren zu können, haben wir eine tabellarische Einordnung der Geräuschkulisse vorgenommen. So sollten die ermittelten Werte besser nachvollziehbar sein.
Eine Anmerkung zur nachfolgenden Tabelle als Einordnung unserer Messwerte vorweg: Wir haben hier die Grenzen im Vergleich zur Variante in unseren Kühlerreviews nach oben verschoben. Das ist darin begründet, da sich mit den alten Grenzen CPU-Kühler sehr gut abbilden lassen, bei Grafikkarten diese Einteilung jedoch zu streng ist, vor allem deshalb, weil die Lüfter bei den Pixelbeschleunigern anders konzipiert sind.
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Die Lautstärke der KFA2 GTX 950 Black OC Sniper ist zwar nicht herausragend, es geht aber definitiv schlimmer. Positiv macht sich hier vor allem die nicht vorhandene Lautstärke im Idle bemerkbar, welche durch die abgeschalteten Lüfter erreicht wird. Am lautesten geht die Karte bei Witcher 3 - 37,2 dB(A) - zu Werke, am leisesten ist sie im Heaven Benchmark - 35,1 dB(A). Damit ist sie durchgehend hörbar unter Last, wenn auch nicht störend.
Beim Overclocking erhöht sich, weniger überraschend, die Lautstärke noch einmal. Vor allem in Battlefield 4 zeichnet sich ein deutlicher Zuwachs ab, welcher jedoch auch in Spielleistung umgewandelt wird und auch hier keinesfalls störend wirkt.
Leistungsaufnahme
Eine weitere Anmerkung vorab: Niedrigere Temperaturen wirken sich grundsätzlich positiv auf die Leistungsaufnahme aus, durch die geringeren Leckströme kann einer unnötige Verschwendung von Energie vorgebeugt werden. Wie stark dieser Einfluss ist, hängt aber immer von der verwendeten Grafikkartenarchitektur ab. So dankt AMDs Hawaii-Chip es dem Nutzer sehr deutlich, wenn die GPU kühl gehalten wird.
Grundsätzlich geht die GTX 950 sehr sparsam zu Werke. Sie ist immer sparsamer als die Radeon, welche sie in den Spielen mal übertrifft und manchmal unterliegt. Am besten ist hier sicherlich das Ergebnis in Witcher 3, wo die KFA2 bei besserer Spielleistung um ganze 20 Watt weniger an elektrischer Energie verschlingt. Auch der synthetische Heaven Benchmark zeichnet das positive Bild weiter.
Mit Overclocking liegt die Leistungsaufnahme noch fast immer unterhalb der R9, nähert sich jener aber schon deutlich an, in Battlefield 3 herrscht beispielsweise Gleichstand. Die Leerlauf-Leistungsaufnahme liegt aber gleich, da sich die Karte ordnungsgemäß heruntertaktet.
Performance pro Watt Index
Wie ist dieses Diagramm zu verstehen? Der Durchschnitt aus den FPS wird durch den Durchschnitt der Leistungsaufnahme des Gesamtsystems gerechnet. Da in einem Spiel die Auslastung des Prozessors grundsätzlich gleich bleibt, ist der Unterschied in den Werten vor allem auf die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte zurückzuführen. Hier wirkt sich besonders eine effiziente Architektur positiv aus, welche viele Bilder bei wenigen Watt liefert.
Es lässt sich sehr deutlich ablesen, dass die GTX 950 pro Watt Leistungsaufnahme mehr FPS liefert als die R9 270X. Außerdem scheint die Maxwell-Architektur besonders gut auf Übertaktung anzusprechen, da man hier nochmals eine bessere Effizienz erhält. Das spricht eindeutig für die Nvidia-Karte.
Katharina Sternbauer meint
Die KFA Geforce GTX 950 Black OC Sniper hat sowohl ihre guten als auch ihre schlechten Seiten. Positiv ist hier auf jeden Fall die extreme Sparsamkeit der Architektur und die gute Leistung pro Watt anzurechnen. Dabei können auch verschiedenste Spiele sehr gut genossen werden, etwas ältere Titel auch ohne Probleme mit maximalen Details. Das zumindest in Full-HD, was aber auch durch den zwei Gigabyte großen Grafikspeicher die anvisierte Auflösung ist. Für mehr Pixel wird es hier eher etwas eng.
Die werksseitige Übertaktung von KFA2 ist mit +11% auf der GPU sehr großzügig ausgefallen, zusätzlich kann man dem Chip aber auch noch selbst die Sporen geben. Dabei steigt sogar noch einmal die Effizienz, da sich die Spieleleistung im Durchschnitt stärker erhöht als der Verbrauch. Im Leerlauf ist die Karte besonders leise, nämlich unhörbar, da sich die Lüfter abschalten. Für Bastler ist noch interessant, dass sich der Kühler leicht entfernen lässt. Die Übertaktung des Grafikspeichers ist dagegen nicht der Rede wert, fünf Megahertz mehr sind nur für Marketingzwecke zu gebrauchen.
Jedoch steht, wie bei praktisch jedem Produkt, auch etwas in der Kritik. Der erste Punkt betrifft hier ganz klar die hohen Temperaturen am Chip und das damit nicht ganz geglückte Kühlkonzept. Mit 78 Grad und einer leichten Taktdrosselung (ab 75 Grad) vergibt hier KFA2 definitiv etwas Potenzial. Als Mitverantwortlichen sehen wir hier die nicht vorhandenen Heatpipes, welche für die effiziente Wärmeverteilung eigentlich unerlässlich sind. Das schränkt leider auch das Übertaktungspotenzial etwas ein. Bei 80 Grad auf dem Chip und teilweise instabilen Anwendungen (Battlefield 3) ist dann endgültig Schluss. Natürlich ist jeder Chip anders, aber mit niedrigeren Temperaturen lässt sich grundsätzlich besser Übertakten als mit hohen, hier wird eindeutig Potenzial verschenkt.
Sollte man sich diese Karte jetzt kaufen oder nicht? Das bleibt wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wer auf Energieeffizienz und Sparsamkeit bedacht ist und eine hohe Werksübertaktung möchte, wird hier definitiv eine gute Wahl treffen. Jedoch können das natürlich auch Modelle anderer Hersteller liefern, vielleicht sind jene auch noch leiser und können den Chip besser auf niedrigen Temperaturen halten. Grundsätzlich kann man sich die Karte kaufen, sie tut ja, was man will. Eine uneingeschränkte Empfehlung können wir aber nicht geben, da hierfür zu viel auf der negativen Seite steht.
- Positiv
- Sehr sparsam
- Viel Leistung pro Watt
- Spieleleistung gut
- Im Leerlauf durch passiven Betrieb besonders leise
- Verteilung der Wärmeleitpaste auf Chip gut
- Kühler lässt sich leicht entfernen
- Hohe Werksübertaktung + Boost
- Lässt sich noch weiter übertakten
- Neutral
- Negativ
- Hohe Temperaturen
- Kühldesign nicht ganz durchdacht (fehlende Heatpipes)
- Leichte Taktdrosselung (Boost)
- Kühlerabdeckung ragt über Platine
- Wärmeleitpaste läuft auf Trägermaterial der GPU
- Overclocking durch Temperaturen eingeschränkt
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