Lian Li PC-V650: Im Test
Einleitung
Es ist schon einige Zeit her, genauer gesagt ein gutes Jahr, seit wir das letzte Gehäuse vom taiwanischen Premium-Hersteller Lian Li im Test hatten. Hier konnte die Gehäuseschmiede so gut wie immer mit qualitativ sehr hochwertigen Gehäusen aufwarten - diese Qualität hat jedoch auch seinen Preis. Im letzten Monat wurde das PC-V650, also der Nachfolger des V600 (zum Testbericht), dem Publikum offiziell vorgestellt und trudelte trotz Zollproblemen fristgerecht auch bei uns in der Redaktion ein. Wieso sollte ein Gehäusehersteller auch nur ein leeres Gehäuse verschicken?! Nunja, mit irgendwas müssen wir ja beschäftigt werden, dieses Mal war es halt wieder der Zoll. Der kleine Midi-Tower ist im Vergleich zum Vorgänger etwas in die Breite gegangen, bietet ab Werk vier montierte Lüfter und unterstützt mit USB 3.0, 2.0 sowie dem Card-Reader viele verschiedene Speichertypen direkt im Frontpanel.
Der komplett aus Aluminium gefertigte Tower bringt gerade einmal läppische 5 Kg auf die Waage und ist in zwei Farbvarianten, Schwarz und Silber, zu bekommen. Für Grafikkarten bietet das neue Gehäuse ausreichend Platz, ganze 370 mm sind dafür vorgesehen. Eng wird es jedoch beim CPU Kühler, denn beim V650 wird das Netzteil nun hochkant verbaut - nur so waren die kleineren Abmaße machbar. Hinein passen nun nur noch Kühler mit einer maximalen Höhe von 120 mm. Wir haben den "Neuen" für Euch mal etwas genauer unter die Lupe genommen und zeigen, was das kleine Case so alles zu bieten hat. Bei einem Preis von gut 180 Euro muss da natürlich schon einiges kommen...
Der Lieferumfang
Der Karton ist Lian Li-typisch in Schwarz und Weiß gehalten und mit einer bebilderten Darstellung der Features samt kleiner Texterklärung ausgestattet. Technische Daten sind ebenfalls in mehreren Sprachen zu finden, wie auch die Abbildung der zweiten Modellvariante in Silber.
Ist das Gehäuse erst einmal aus seinem mit weichem Hartschaum ausgestatteten Karton befreit, die Schutzfolie abgezogen und der Zubehör-Karton gefunden, zeigt sich der Lieferumfang im Ganzen. Hier hat Lian Li nicht gespart, denn neben dem obligatorischen Schraubensatz sind Befestigungsmaterialien wie zum Beispiel eine anklebbare Kabelführung enthalten. Der USB-Konverter ist auch dieses Mal wieder mit dabei und bietet Anwendern, die nur mit einer USB 2.0 Schnittstelle dienen können, dennoch die Chance den USB 3.0-Port in den alten Standard umzuwandeln und diesen in der Front nutzbar zu machen. Natürlich gibt es, ebenfalls Lian Li-typisch, eine bebilderte Montageanleitung mit dazu, sowie einen Flyer über weiteres, optional erhältliches Zubehör. Für die Entkopplung der Festplatten hat der Hersteller dann auch noch passende Entkoppler-Gummis eingepackt, auf die wir im Einbau-Teil noch näher eingehen werden.
Der Lieferumfang im Detail:
- PC-V650 Gehäuse
- Montage-/Schrauben-Set
- Kabelschelle
- USB-Konverter
- Diagnose-Lautsprecher
- Installations-Guide
- Zubehör-Flyer
Technische Daten
Im Vergleich zum "großen" Bruder hat sich technisch nicht sehr viel verändert. Das Gehäuse besteht aus hochwertigem Voll-Aluminium und ist sehr verwindungssteif. Konnten beim V600 noch zwei 5,25" Laufwerke in der Front montiert werden, ist es jetzt nur noch eines. Dafür lassen sich nun aber zwei weitere, also insgesamt sieben Festplatten verbauen, zwei davon als Hot-Swap. Ebenfalls haben sich die Möglichkeiten für den Einbau von SSDs mal "eben" verdoppelt und das Gehäuse bietet nun Platz für vier Laufwerke diese Art. Lian Li geht also mit der Zeit. Wie schon Anfangs angesprochen bietet das Gehäuse eine USB 3.0-Unterstützung an, dieses Mal jedoch nur einen Port in der Front und zwei weitere USB 2.0 Port an selbiger Stelle. Beim V600 gab es nur die neue Variante mit zwei Ports an der Zahl - hier stehen nun ganze drei Steckplätze zur Verfügung. Darüber hinaus hat Lian Li noch einen Card-Reader verbaut. Dieser Unterstützt die Kartenformate MS, MS Duo, M2/SD, SDHC und SDXC.
In Punkto Variabilität setzt der Hersteller ebenfalls auf clevere Konzepte: So lässt sich nicht nur jeder Lüfter samt Lüftergitter austauschen, sondern auch der Einbau einer Wasserkühlung ist kein Problem. Wird Platz für den Ausgleichsbehälter oder die Pumpe benötigt, lässt sich der untere HDD-Käfig komplett entfernen. Bei der Kompatibilität gibt es Positives, als auch Negatives zu berichten: Pixelschleudern können bis zu 370 mm lang sein und für Netzteile mit einer Länge von maximal 230 mm ist auch ausreichend Platz. Knapp wird es jedoch beim CPU-Kühler. Dieser darf aufgrund der Netzteilposition nur knappe 120 mm bemessen, nicht sehr einfach hier passende Modelle zum Beispiel von Tower-Kühlern zu finden. Die Alternative bieten ausladende Kühler, die anstatt in die Höhe eben in die Breite gehen - dabei muss natürlich das Mainboard mitspielen und enger wird es dadurch im eh schon sehr knapp bemessenen Innenraum zugleich auch noch.
Technische Daten: | |||
---|---|---|---|
Modellnummer | PC-V650 | ||
Gehäusetyp | Midi-Tower | ||
Maße (HxBxT) | 360 x 251 x 427 mm | ||
Material | Aluminum | ||
Farbe | Schwarz | ||
Laufwerke | ODD ext. | 1 | |
HDD ext. | -/- | ||
HDD int. | 7 (2x Hot-Swap) | ||
SSD int. | 4 | ||
Erweiterungs-Slots | 7 | ||
M/B | Micro-ATX, ATX | ||
I/O | 1x USB 3.0 / 2x USB 2.0 / HD Audio / Card Reader | ||
Lüfter | Front | 2x 140mm | |
Oben | 1x 140mm | ||
Hinten | 1x 120mm | ||
Seitenteil | -/- | ||
Max. GraKa-Länge | 370 mm | ||
Max. CPU-Kühler-Höhe | 120 mm | ||
Max. NT-Länge | 230 mm | ||
Netto-Leergewicht |
5 Kg |
||
Preis: | ~ 180 € | ||
Preisvergleich | Geizhals Deutschland |
Außencheck
Der neue V650 hat aufgrund seiner Bauweise eine starke Ähnlichkeit zu Barebone-Gehäusen, ist jedoch ein Midi-Tower. Das Case ist von außen in einem mattschwarzen Lack gehüllt, welches dennoch die oft geliebte, gebürstete Oberfläche offenbart, für die Lian Li Gehäuse eben bekannt sind. Dadurch, dass die Kanten abgerundet sind, wirkt das Case sehr modern und besticht durch klares Understatement.
Beginnen wir mit der Front; Direkt zu erkennen ist hier die vormontierte Blende für die 5,25"-Laufwerke. Der Vorteil so einer Blende ist, dass es nicht mehr zwingend ein Gerät mit schwarzer Frontblende sein muss, um die Optik aufrecht zu erhalten.
Darunter befindet sich ein großzügiger Mesh-Bereich, hinter dem die 140 mm-Lüfter ihre Arbeit verrichten. Mit Staubfilter bestückt sind hier allerdings nur die einblasenden Lüfterplätze, also nur der Frontbereich. Als Filter fungiert hier ein feinmaschiges Mesh-Konstrukt. Alle anderen Lüfter verfügen über keinen Filter-Schutz - wird hier auch nicht gebraucht, denn der Staub dring ja meist von Außen ins Gehäuse. Ein bisschen umständlich ist der Filter in der Front jedoch schon, denn reinigen lässt sich dieser nur durch die komplette Demontage der Frontlüfter. Praktischer wäre eine Einschublösung von Boden aus gewesen. Rechts neben dem Mesh-Gitter ist eine stylische Taster-Kombination für den Power- und Resetbutton, sowie die Schnittstellenbuchsen zu finden. Stylisch deswegen, weil die Button mit reflektierenden Ringen ausgestattet sind, die optisch wirklich was hermachen. Damit man beim Reset-Button nicht ausversehen draufklickt, ist dieser im Vergleich zum Startknopf deutlich kleiner gewählt. Am Boden prangt dann noch mittig das in Chrom gefasste Lian Li-Logo und bildet einen optischen Abschluss.
Die Seitenteile sind clean und lassen sich über das schon beim V600F verwendete Pin-Verschlusssystem komplett schrauben- und werkzeuglos abnehmen. Da die Seitenteile nichts weiter zu bieten haben, gehen wir direkt über zum Deckel; Hier ist im hinteren Bereich lediglich das Mesh-Gitter und der darunter erkennbare 140 mm-Lüfter zu finden.
Die Rückseite zeigt im oberen Bereich den Lüfterplatz des Heckschauflers samt auswechselbaren Lüftergitters - rechts daneben die Schlauchschellen für eine etwaige Wasserkühlung mit externem Radiator. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Wer meint er könne zum Weiten oder zum Erfühlen der Wertigkeit einfach mal den Finger reinstecken, wird dies schmerzlichst kein zweites Mal mehr tun. Denn bei diesen Durchlässen handelt es sich um eine Hart-Kunststoff-Variante, die beim Versuch den Finger wieder herauszuziehen, die Flügel immer weiter zusammenzieht. Was für uns als Tester eine unangenehme Erfahrung war, sorgt bei einem Schlauch der Wasserkühlung für eine Art Zug-Sperre und schützt so vor ungewollten "rausreißen" der Schläuche. Sehr schön, aber schmerzhaft wenn man nicht aufpassen.
Im Keller des Hauses finden wir dann noch die sieben Erweiterungs-Slots, sowie den Montage-Rahmen des hochkant montierbaren Netzteils. Dieser Rahmen wird mit Rändelschrauben einfach entfernt und dann an das einzubauende NT geschraubt.
Der Boden verfügt gegenüber des V600 nicht mehr über eine Lüfteröffnung für das Netzteil, sondern ist durchgehend gestaltet. Diese Öffnung wird aufgrund der Montageposition auch nicht mehr benötigt, saugt das NT seine Luft doch aus dem Luftstrom im Inneren des Gehäuses an. Um die Vibrationen beim Betrieb nicht an den Untergrund weiterzugeben setzt Lian Li aber weiterhin auf seine Entkopplung mit den gummierten und mit Chromring verzierten Standfüßen.
Innencheck
Der Innenraum wirkt sehr aufgeräumt und strukturiert, ist größtenteils lackiert und wird nur durch das blanke Mainboard-Tray und den Modulen in der Farbgebung unterbrochen. Zunächst haben wir im linken Bereich nochmal den mit Gitter bestückten Lüfter, darüber dann den großen Kollegen. Links unten sind die von außen verschraubten Slotblenden zu finden, deren löchrige Aufmachung dem Kühlkonzept dienen soll. Den Blick weiter in die Mitte gerichtet finden wir das Mainboard-Tray, dieses verfügt über eine großzügige Ausbuchtung für die Montage von CPU-Kühlern. Hierdurch kann dieser samt Backplate getauscht werden, ohne das dazu ein Ausbau des Mainboard nötig wird.
In Punkto Verarbeitung sind wir eigentlich Besseres gewöhnt vom Hersteller, denn leider wurde hier bei der Montage der Abstandsbolzen nicht gerade vorsichtig vorgegangen - so zeugen die vielen Kratzer doch von einer unprofessionellen Arbeit des Monteurs. Gleiches Bild sehen wir beim USB-Modul, beidem die beiden Schrauben nicht angezogen worden sind. Auch ein Kratzer am Rahmen und bei den Seitenteil-Pins ist nicht Lian-Li-würdig. Demjenigen, der den Qualitätscheck laut Sticker beim Hot-Swap-Modul durchgeführt hat, müsste mal genauer auf die Finger geschaut werden. Bei einem Preis von über 180 Euro ist das nicht akzeptabel.
Im rechten Bereich haben wir dann die zwei um 90° gedrehten Laufwerksmodule. Der Untere der Beiden lässt sich einfach demontieren, sollte hier mal mehr Platz benötigt werden. Dazu müssen einfach drei Rändelschrauben entfernt werden. Die ersten beiden Schächte sind mit einer Hot-Swap-Platine ausgestattet und erlauben das Bestücken oder Entfernen von Laufwerken im laufenden Betrieb des Systems. Diese Platine, an deren Kontakte die Festplatte angedockt wird, gibt es im optionalen Zubehör von Lian Li in Einzel- oder Mehrfachversionen zu kaufen. Dadurch ließen sich auch die anderen Modulplätze zu Hot-Swap-fähigen Schächten erweitern. Rechts neben den Käfigen sind dann auch noch die beiden Frontlüfter zu sehen, deren Luftstrom direkt alle Laufwerke der Module kühlt.
Am Boden findet man nicht nur bereits vorgebohrte Löcher für die Montage von Laufwerken und Co., sondern auch die beiden Auflagestreben für das Netzteil. Diese sind mit einem Gummibelag (teil-)entkoppelt, da die Abstandsbleche leider bei direktem NT-Kontakt dessen Vibrationen an eben diese Streben weitergeben würden. Diese kleinen Bleche hätten ebenfalls mit einer Gummibeschichtung belegt werden müssen.
Neben den obligatorischen Anschlüssen eines Gehäuses gibt es obendrauf einen Anschlussstecker für die USB 3.0-Schnittstelle direkt auf dem Mainboard. Wer kein USB 3.0 auf seinem Board hat, der nutzt einfach den USB 2.0-Konverter.
Die Rückseite ist spartanisch und bietet mit nicht mal 0,5 Zentimetern Luft zwischen Tray und Seitenteil keinen Platz um Kabel samt Stecker verschwinden zu lassen. Das ganze "Kabelmanagement" findet also im Laufwerksbereich statt.
Einbau
Folgendes Testsystem kam dabei zum Einsatz:
Testsystem: | |||
---|---|---|---|
Motherboard | ASRock N68C-S (AM2+) | ||
CPU | AMD Athlon64 X2 4200+ EE 2200 MHz 2x512KB | ||
RAM | 1024 MB DDR2 800Mhz Corsair PC2-6400 CL5 | ||
Grafikkarte | AMD HD 7750 | ||
Betriebssystem | Microsoft Windows 7 64bit | ||
CPU-Kühler | Spire - TherMax 2 (SP679) AM2 | ||
Festplatte | 1 x 160GB Samsung HD160JJ 7200rpm sATAII | ||
Netzteil | Gigabyte Superb 720 GE-P610A-C2 |
Nachdem wir nun alles beschrieben haben, musste natürlich noch die Hardware verbaut werden. Relativ schnell kamen wir hier jedoch an den ersten Knackpunkt: Unser I/O-Shield für das Mainboard ließ sich nicht montieren, bevor wir nicht die oberste Slotblende demontierten. Hier schaute das Shield mit seiner Kante nämlich ein wenig drüber und ließ sich dadurch nicht richtig eindrücken. Alles klar, Sperrblende mit den Daumenschrauben abgenommen und dann die oberste Slotblende entfernt - passt! Danach wieder montiert und weiter ging es.
Da die Abstandsbolzen schon vormontiert waren, gab es hier eigentlich keine Probleme. Interessant war der Einbau dennoch. Der von uns verwendete Kühler misst eine Höhe von gut 150 mm, verbaut werden können aber nur max. 120mm - laut Hersteller. Dies hatten wir zunächst beim Einbau überlesen und dementsprechend auch schon VOR dem Einbau des Netzteils alles verkabelt. Weil es sich hier eben um ein Midi-Tower handelt, ist Platz wirklich Mangelware (mit installiertem, zweiten HDD-Modul) und da sich die Kabel auch nicht hinterm Tray verstecken ließen, muss man sich wirklich zweimal überlegen wo welches Kabel hinkommt. Als wir dann das nichtmodulare Netzteil einbauen wollten, bemerkten wir erstmals das Kühlerproblem.
Leider war kein kleinerer Kühler zur Hand, sodass zu unserem Glück der Kühler mit einer kleinen Gummiauflage als Kratzschutz auf dem Netzteil dennoch in das Gehäuse passte - erstaunlich! Das Netzteil bekam seine Position auf den vibrationsgehemmten Sockel am Boden des Gehäuses und wird mit dem vorher am NT montierten Rahmen dann einfach am Gehäuse festgeschraubt.
Mit den zusätzlichen Kabeln des Netzteils wurde es dann jedoch richtig eng im Gehäuse, nachträgliche Veränderungen bei der Verlegung der anderen Mainboardkabel waren kaum noch machbar, es sei denn man verfügt über skelettähnliche Hände.
Natürlich musste auch noch ein Laufwerk ins Gehäuse rein. Dazu war es notwendig zunächst die Frontblende zu entnehmen. Wie schon beim Vorgänger finden wir die verschraubte Variante nicht wirklich zeitgemäß und jene hält beim Einbau auch wirklich auf. Um diese Blende nämlich zu entfernen, müssen links und rechts am Gehäuse jeweils zwei Schrauben gelöst, dann der Rahmen zu einer Seite hinausgeführt und das Laufwerk ins Gehäuse eingeschoben werden. Danach mit Rändelschrauben (im Lieferumfang) das Laufwerk befestigen, die Blende an einer Seite wieder einführen und erneut alle vier Schrauben festschrauben. Viel Aufwand für ein simples Laufwerk - finden wir.
Anders sieht es hier bei den Festplatten aus. Jedes Laufwerk bekommt einfach vier Schrauben samt Entkopplerring spendiert und wird dann ins Festplattenmodul eingeschoben. Mit den vorher schon verkabelten Hot-Swap-Schächten war eine erneute Verkabelung nicht mehr nötig. Um das Laufwerk gegen herausrutschen zu sichern bietet Lian Li wieder sein praktisches Verschluss-System an, welches die Führungsschienen mit einem Blech sperrt. Die Entkopplerringe dienen hierbei nicht nur als Führung, sondern entkoppeln die Vibrationen der Laufwerke vollständig.
Das fertige System sieht dann so aus:
Wie man sehen kann ist es ziemlich eng und verbaut, es empfiehlt sich also auf ein modulares Netzteil zu setzten, denn der Großteil der Kabel kann damit eingespart werden - was dem Luftstrom zugutekommt.
Lüfter / Lautstärke
Ab Werk schaufeln insgesamt vier Lüfter im V650. Zwei drehende 140 Millimeter-Propeller des Modells LI121425QE-4-A und einer Stromaufnahme von 0,14 Ampere in der Front. Beide rotieren hierbei mit einer Drehzahl von 1000 Umdrehungen pro Minute. Im Deckel arbeitet ebenfalls ein 140 Millimeter-Kollege, jedoch dreht dieser nur mit 900 U/Min. und ist vom Typ LI121425BE-4-A, mit einer Stromaufnahme von 0,14 Ampere. Zum Schluss gibt es dann noch den Hecklüfter, welcher mit satten 1600 U/Min seine Arbeit unter 12 Volt verrichtet. Die Modellbezeichnung ist in seinem Fall LI121225SL-4 sowie einem Stromhunger von 0,27 Ampere.
Alle 140er können auch durch 120er Varianten ausgetauscht werden, entsprechende Schraublöcher sind vorhanden. Diese Wechselmöglichkeit bietet der Platz des Hecklüfters jedoch nicht, denn hier kann nur ein 120er Schaufler verbaut werden.
Im Betrieb haben wir natürlich die Lautstärke der Lüfter gemessen, dazu wurde das System entfernt und ein passives Netzteil kam als Stromquelle zum Einsatz. Aus einer Entfernung von 30 Zentimeter, fixiert auf einem Stativ, haben wir unser Schallpegelmessgerät Voltcraft SL-100 in Stellung gebracht. Das Gehäuse ist dabei geschlossen und nur die verbauten Lüfter sind in Betrieb. Als Messung kommen die Spannungsstufen 12V, 7V und 5V zur Anwendung.
Wie in dem Diagramm sehr schön zu erkennen ist, sind die Lüfter allgemein sehr laufruhig - bedenkt man das hier vier Schaufler mit Umdrehungszahlen zwischen 900 und 1600 bei einer Spannung von 12 Volt werkeln. Bei 12 Volt ist aus dem Gehäuse eigentlich nur der schnelldrehende Hecklüfter deutlich wahrzunehmen, die anderen rotieren fast lautlos vor sich hin. Reduziert man die Spannungen, so sind die Lüfter kaum noch zu hören. Auch der hintere Kollege ist bei 7 sehr ruhig. Ab 5 Volt war nur noch ein kaum wahrnehmbares Summen zu vernehmen, das aus weiterer Entfernung nicht mehr zu hören ist.
Mario Kramer meint
Über das neue Gehäuse von Lian Li können wir viel Gutes, aber auch einiges Negatives schreiben: So fällt zunächst einmal die unsaubere Montage mit den damit entstandenen Kratzern nicht gerade positiv auf. Gleiches Bild zeigt sich beim USB-Modul, welches locker im Gehäuse umherwackelte, bis wir die Schrauben angezogen haben. Am End-Check sollte Lian Li auf jeden Fall nochmal arbeiten, bzw. den betreffenden Mitarbeiter anweisen gründlicher vorzugehen. Aluminium ist ein teures Gut und teuer ist damit auch das Gehäuse selbst. Aus diesem Grunde möchte man eben nicht das empfindliche Case schon beim Erhalt zerkratzt wissen. Die Verarbeitung allgemein ist Lian Li-typisch auf einem hohen Niveau und auch die gebotenen Features wie das Hot-Swap-Modul, die Entkopplerideen oder das entfernbare HDD-Modul wissen zu gefallen. Mit dem USB 3.0 zu 2.0 Konverter ist das Gehäuse auch was für ältere Hardware - kann der USB 3.0-Port in der Front doch auch mit dem älteren Standard weiterverwendet werden.
Bei den Lüftern ist Lian Li auch nicht geizig und bietet sowohl leise, als auch zugleich kraftvolle Lüfter ab Werk. Da jedoch aufgrund des sehr sparsamen Platzangebots und der fehlenden Möglichkeit, die Kabel hinter das Mainboard-Tray zu verstecken, der Luftstrom behindert werden kann, sollte man möglichst auf ein modulares, bzw. teilmodulares Netzteil setzten. Mit dem vereinfachten Einbau und die dadurch bessere Kühlung lohnt sich diese zusätzliche Investition auf jeden Fall. Darüber hinaus empfehlen wir die Verwendung der 3-Pin-Anschlüsse der Lüfter auf dem Mainboard oder einer Lüftersteuerung - damit diese nicht unnötig auf 12 Volt angesteuert werden.
Für Anwender von High-End-Komponenten ist das Gehäuse nicht wirklich geeignet, die entstehende Abwärme kann sich schnell im Gehäuse stauen und wäre auf Dauer ungesund für die Hardware. Für "Normalo"-PCs ist das Gehäuse dennoch interessant, legt man eben Wert auf ein hochwertiges Material, einer großen Variabilität bei den verbauten Komponenten und einem zeitlosen aber modernem Design.
- Positiv
- Zeitloses, modernes Design
- Verwendetes Material / Geringes Gewicht
- USB 3.0-Schnittstelle
- Card-Reader
- Umfangreiches Zubehör
- Staubschutz in der Front
- Leichte Seitentür(de-)-Montage
- Großzügiges Montageloch im Tray für den Kühlerwechsel
- Alle Kanten abgerundet
- Gute Entkopplereigenschaften
- Sehr laufruhige, aber potente Lüfter
- Neutral
- Negativ
- Unsaubere Montage der Komponenten
- Nur zwei HDD-Schächte als Hot-Swap
- Kein Platz hinterm Tray für Kabelmanagement
- Umständliche Blenden-Demontage für das DVD-Laufwerk
- Preis
- Begrenzte Kühlerkompatibilität
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