Silicon Power V70: SSD mit 120 Gigabyte
Einleitung
Silicon Power ist hierzulande eine eher unbekannte Marke. Die Firma wurde erst im Jahr 2003 im asiatischen Taiwan gegründet und konzentriert sich seit dem großteils auf Speichermedien im Endkundenmarkt: Externe Festplatten, USB-Sticks, W-Lan Festplatten, Arbeitsspeicher und Solidstate Drives (SSDs). Zum Teil bietet man seitens Silicon Power auch Serverlösungen an, wie zum Beispiel Arbeitsspeicher für Server-Systeme.
Besonders Solidstate Drives werden für die effizientere Arbeit am Computer immer wichtiger, weswegen wir uns heute die Silicon Power V70 mit einer Speicherkapazität von 120 Gigabyte ansehen. Diese Speicherkapazität reicht für jedes durchschnittliche PC-System locker aus, um das Betriebssystem mit ein paar Programmen aufspielen zu können.
Die SSD im Detail
Features:
Controller: SandForce SF-2200 (SF-2281)
NAND-Typ: MLC Toggle
MTBF: 2 Mio. Stunden
Herstellergarantie: drei Jahre
Die V70 Serie von Silicon Power gibt es erst seit gut drei Monaten zu kaufen, wobei die Verfügbarkeit in Deutschland noch stark begrenzt ist. Der Hersteller gibt selbstbewusste Leistungswerte an: 557 MB/s beim Lesen und 507 MB/s beim Schreiben. Wie bei den meisten SSDs am Markt verfügt diese Serie ebenso über den recht verbreiteten SandForce SF-2200 Controller, der ebenso in einigen Kingston und OCZ Modellen verwendet wird.
Der Lieferumfang fällt mit insgesamt acht Schrauben und einem 3,5" to 2,5" Adapter gut bis durchschnittlich aus.
Rein optisch kommt die SSD eher dezent daher, dabei setzt man auf sogenanntes "brushed-alloy", welches in einem Bronzeton eloxiert wurde. Insgesamt befindet sich die Verarbeitung auf einem sehr hohen Niveau.
Das Testsystem und die Testmethodik
Testmethodik:
Die SSDs werden mit einem aktuellen Z77 Mainboard auf Intels Ivy-Bridge Plattform getestet, diese bringt bereits ein integriertes SATA-III Interface mit sich. Unsere Solidstate-Drives werden am ersten SATA-Port angeschlossen. Dazu werden alle Stromsparmechanismen, sowie der Turbo-Modus deaktiviert, wodurch zufällige Abweichungen minimiert werden können. Auf jede einzelne SSD wird eine Windows 7 Professional Version aufgespielt, um praxisnahe Messwerte zu erhalten.
Synthetische Benchmarks:
AS SSD:
AS SSD ist ein Benchmark der von einem deutschen Entwickler geschrieben wurde. Dabei wurde das Programm völlig auf das Messen der Leistung von SSDs ausgerichtet. Die Software generiert die Messwerte aus mehreren Durchläufen, wodurch die Ergebnisse der Realität sehr nahe kommen.
PC Mark 7:
Beim PC-Mark 7 handelt es sich um die modernisierte Version vom PC Mark Vantage. Der Name, bzw. die sieben im Namen verrät, dass dieser besonders für die Verwendung unter Windows 7 optimiert wurde. Diese Vergleichssoftware wurde in separate Bereiche unterteilt: wir sehen uns, da es sich um einen SSD-Test handelt, besonders die so genannte "Storage" Leistung an. Jede SSD musste diesen Test dreimal absolvieren.
Praxis-Benchmarks:
Doch neben synthetischen Programmen, die im Allgemeinen zwar eine praktische Leistung darstellen, ist es natürlich viel interessanter wie es bei "realen" Anwendungen aussieht. Dabei messen wir jeweils die Zeit folgender Vorgänge mit einer manuellen Stoppuhr: Windows-Boot Zeit, die Installation von Photoshop LR, sowie das Starten von Photoshop LR mit einem 8 MB großen Bild.
Testsystem:
Benchmark 1 - ASSD und PC-Mark 7
Zwischenfazit:
Bei Betrachtung aller AS SSD Benchabschnitte wird deutlich, dass das Laufwerk nur eine durchschnittliche Leistung aufweisen kann. Bei den sequenziellen Schreib- und Leseraten hat es unser Proband sehr schwer, umso enttäuschender ist es, dass die versprochenen Werte nicht annähernd erreicht werden konnten. Etwas anders sieht es bei den 4K Schreib- und Leseergebnissen aus, denn in diesen beiden Disziplinen kann sich die V70 SSD immerhin in den Bereich des unteren Durchschnitts retten. Die 4K64 Benchmark Ergebnisse sind weder schlecht noch gut, wobei die Schreibraten bei diesem Part doch etwas zu wünschen übrig lassen.
Wie erwartet fällt das Ergebnis im PC Mark 7 nicht besser aus, wenngleich zwei SSDs aus dem Hause Plextor und Crucial in direkter Reichweite liegen.
Benchmark 2 - Praxistests
Zwischenfazit Insgesamt sind die Flashdrives in den praxisorientierten Tests nahezu gleich schnell. Da zeigt sich, dass sich die Ergebnisse aus dem synthetischen Tests nur bedingt auf die Praxis übertragen lassen. Trotzdem kann die V70 mit einem besonders flinken Windowsstart punkten, auch Lightroom lässt sich sehr schnell öffnen. Praxisorientierte Tests liegen der Silicon Power deutlich besser.
Louis Hirschmann meint
Die Silicon Power V70 hinterlässt insgesamt einen eher durchwachsenen Eindruck. Der Lieferumfang fällt nicht übermäßig gut aus, denn neben einem Satz Schrauben und einem Adapter wurde sonst nichts beigelegt. Die Garantielaufzeit beträgt drei Jahre, die Konkurrenz-SSDs kommen immer häufiger mit einer fünfjährigen Garantie daher. Doch das Exterieur kann wirklich punkten, denn Verarbeitungsmängel konnten in dem hochwertig verarbeiteten Gehäuse nicht gefunden werden. Aber die Performance unseres Probanden stimmt bei den synthetischen Tests leider nicht. Silicon Power gibt sequenzielle Lese- und Schreibraten von 557- und 507 MB/s an. Mit unserem Benchmark ASSD erreichen wir aber nur Werte von 460-, respektive 176 MB/s.
Die Versprochene Leistung wurde also mehr als verfehlt. Die Praxistests hingegen fallen unerwartet gut aus, denn neben einem sehr schnellen Windows-Bootvorgang lässt sich auch Photoshop Lightroom sehr schnell öffnen. Die Verfügbarkeit der SSD ist zumindest in Deutschland stark eingeschränkt, weswegen man derzeit mindestens 113 Euro auf den virtuellen Ladentisch legen muss. Für 128 Euro gibt es bereits eine Crucial v4 SSD mit 256 Gigabyte, welche als durchaus sinnvollere Investition angesehen werden kann, wodurch eher wenig für den Kauf der V70 spricht.
- Positiv
- Sehr feine Verarbeitung
- 3,5" zu 2,5" Adapter (Lieferumfang)
- Sehr hohe MTBF
- Gute Praxisergebnisse
- Neutral
- - / -
- Negativ
- Versprochene Leistungswerte nicht erreicht
- Hoher Preis
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