SteelSeries - Siberia Neckband Headset: Im Test
Einleitung
Die Firma SteelSeries ist ein international agierendes Unternehmen. Auf mehreren Teilen der Welt arbeitet SteelSeries mit professionellen Gamern Hand-in-Hand an der Produktentwicklung, um dem interessierten Kunden nicht nur praktisches Gaming-Zubehör zu bieten, sondern qualitative hochwertige und speziell auf Hardcore-Gamer zugeschnittene Technik zu realisieren.
Dabei wird der Geldbeutel des Kunden geschont, denn SteelSeries fokussiert den Blick bei der Entwicklung ihrer Produkte auf das Wesentliche: die perfekte Handhabung ohne viel Schnickschnack. Bei ProGamern ist es essentiell notwendig, dass die Produkte die hohen Erwartungen auch erfüllen und alle angepriesenen Features auch tatsächlich vorhanden und auch auf langen Sessions nutzbar sind.
Heute wollen wir Ihnen das Siberia Neckband Headset vorstellen. Dieses Headset besticht bereits durch seine interessante und hochwertige Optik. Bekannt ist uns und Ihnen jedoch, dass überall dort wo "Gaming" draufsteht, nicht unbedingt auch ein "gaming"-fähiges Gerät drinnen stecken muss. Um dies nun festzustellen haben wir uns das neue Headset der Firma zusenden lassen und möchten Ihnen als Leser auf den nun folgenden Seiten das Produkt näher bringen und zugleich klären, ob die Erwartungen an das Produkt in unserem Praxistest erfüllt werden können und SteelSeries dem enthusiastischen Gamer mit dem SIBERIA-Headset das bieten kann, was gewünscht wird.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr TRV-Team.
Lieferumfang / Technische Daten
Bei einem Headset ist im Allgemeinen der Lieferumfang eher karg bemessen. Anders ist dies im Verhältnis dazu beim Siberia-Headset.
Enthalten ist:
- Das professionelle Gamingheadset (Kabellänge 1,25m)
- Xbox 360™ Adapter
- Lautstärkeregelung (Kabellänge 1,66m)
- Kleines Booklet zu den Features des Headsets
- Ein noch kleineres Booklet zum Portfolio der Firma SteelSeries
Nachfolgend die Highlights des Headsets:
- Entwickelt für Gaming und Musik
- Ausziehbares Mikrofon
- Full-size Neckband Design
- Xbox 360™ kompatibel
Konzipiert ist das Headset für die Benutzung am Computer, aber auch eine Verwendung im Street-Style ist möglich. Damit ist das Headset auch im Outdoor-Bereich nicht nur ein Hingucker, sondern bietet z.B. während des Joggens um den See oder aber beim gemütlichen Entspannen im Stadtpark immer das bestmögliche Sounderlebnis in Kombination mit gängigen MP3-Playern.
Nachfolgend die technischen Spezifikationen:
Optik / Features
Die Firma SteelSeries brachte bereits im Jahre 2004 ein sehr erfolgreiches Headset auf den Markt. Das Siberia Full-Size (v1) Headset war eines der ersten und einzigst im Profi-Bereich verfügbaren Headsets, welches beim Spieler die Ohren komplett umschloss. Dies sorgte nicht nur dafür, dass lästige Fremdgeräusche abgedämpft werden konnten, sondern vermittelt dem Spieler so auch ein besseres Sounderlebnis.
Das Konzept hat SteelSeries mit dem Siberia Neckband Headset nun fortgesetzt. Ebenso wie sein Full-Size-Kollege ist das Headset in enger Zusammenarbeit mit international agierenden Organisationen der eSport-Gemeinde entwickelt worden. Die allseits bekannten eSport-Größen wie SK Gaming, Team 3D oder auch compLexity waren an der Entwicklung sowie dem anschließenden Feintuning essentiell beteiligt. Dadurch, dass das Headset bereits während der Entwicklung im Profi-Gaming-Sektor zur Anwendung kam, konnten Kinderkrankheiten oder auch fehlerhafte Konzepte bereits vor dem eigentlichen Verkauf erkannt, besprochen und beseitigt werden. Ein großer Vorsprung gegenüber anderen Herstellern.
Ausgelegt ist das Headset für Gamer des professionellen Sektors, ist durch seinen erschwinglichen Preis jedoch auch für den einfachen Gamer zu haben. Die Anwenderbasis stellt der Computer da, durch den beigefügten Xbox 360™-Adapter kann das Headset direkt an den XBox-Controller angeschlossen und der Spiel- und Soundgenuss damit erweitert werden. Kurze Kabel sind für die meisten Gamer auch ein nerviges Übel, darum bietet das Siberia-Headset folgende Kabellängen:
Headsetkabel selbst: 1,25m
Lautstärkeregelung (dort kann das HS-Kabel angeschlossen werden): 1,65m
Xbox-Adapter: 3,10m
Headset+LS-Regelung (kombiniert): 2,90m
Headset+Xbox-Adapter (kombiniert): 3,35m
Sie sehen also, dass die Länge des Kabels beim Siberia-Headset auch kein Problem darstellt. Zum Punkt Qualität haben wir jedoch bei der Lautstärkeregelung was zu "meckern". Diese wirkt durch das viel zu leicht zu drehende Regelrad sehr billig und macht damit die Qualität des bisher beurteilen Headsets schlecht. Auch wenn diese Regelung durch das geringe Gewicht im Street-Style praktisch ist, finden wir, da hätte ein bisschen mehr investiert werden können. Auch um nur das Gefühl von Qualität zu vermitteln. Zudem fehlt die Beschriftung der Buchsen. Da es sich um vergoldete Stecker ohne Farbcodierung handelt muss der Anwender stets erst mal herausfinden wo welcher Stecker in den Adapter rein gehört. Da hätten ein Mic+Headset-Symbol genüge getan. Sehr positiv finden wir, dass alle Stecker vergoldet sind und somit eine reibungslose Übertragung gesichert wird.
Optik spielt im Profi-Gaming-Bereich eigentlich eine eher sekundäre Rolle, ist bei einer Kaufentscheidung aber auch unter Profi-Gamern nicht zu vernachlässigen. Immerhin ist der persönliche Geschmack über das Aussehen des Headsets mitentscheidend. Ein Mensch fühlt sich nur dann mit einem Gerät "verbunden", wenn es die eigene Definition von Geschmack nicht völlig verfehlt. Wir glauben deshalb, dass auch ein Headset unter Profi-Gamern nicht nur nach seiner Anwendbarkeit und Leistung beurteilt wird, sondern auch nach seinem Aussehen.
Mit der edel wirkenden Kombination aus auffälligen Design sowie dem beliebten weißen Farbschema kann sich das Siberia-Headset hervortun. Gerade durch diese markanten Designideen mit den perfekt aufeinander abgestimmten Farben und den Mesh- sowie Stoffelementen sind die Headsets der Firma so populär geworden. Die Qualität der Verarbeitung ist, wenn man auch den Preis von rund 65€ betrachtet, perfekt. Da haben wir schon Kandidaten in höheren Preissegmenten mit weitaus minderwertigerer Qualität erlebt.
Ein uns bisher noch nicht begegnetes Feature ist das ausziehbare Mikrofon. Wir beurteilen dies als sehr praktisch, denn zu oft werden die Mikrofone durch das Ablegen des Headsets oder durch unsachgemäße Behandlung beschädigt. Dies kann bei einem sehr teuren Headset auch sehr schnell in Frust enden. Durch dieses innovative Feature ist die Beschädigungsgefahr des Mikrofones gering. Zudem handelt es sich bei dem Mikrofon um eine flexible Bauweise, die ein schnelles Positionieren in die gewünschte Stellung ermöglicht.
Es wirkt dabei in keiner Weise billig oder minderwertig, sondern macht auf uns einen sehr hochwertigen Eindruck. Dadurch, dass es sich beim Siberia-Headset um ein uni-direktionales, also zu einer Seite hin gerichtetes Mikrofon handelt, ist die Empfindlichkeit für die ungewollte Aufnahme von Raum- und Geräuschkulissen gemindert, so die Theorie. Näheres dazu im nachfolgenden Praxistest.
Der Praxistest
An dieser Stelle haben wir das Siberia Headset natürlich auch in der Praxis intensiven Tests durchlaufen lassen, um zu schauen wie sich das Headset bei der Soundwiedergabe, der Tonaufnahme und dem allgemeinen Tragekomfort schlägt.
Im ersten Test haben wir die Kopfhörer ins Visier genommen. Dabei unterstützen uns verschiedene Test-Sounds für unterschiedliche Höhen und Tiefen in mehreren Frequenzbereich, sowie ein Schallpegelmessgerät zur Messung des Schalldrucks auf die Ohren. Um zu testen, welche Töne wiedergegeben werden können, haben wir verschiedene WAV-Dateien mit unterschiedlicher Frequenz vom Tonstudio erstellen lassen um damit zu testen, ob die Kopfhörer diese Töne überhaupt hörbar und auch sauber, also ohne Verzerrungen, wiedergeben können.
Folgende Töne wurden getestet und dies sind unsere Resultate:
Dann haben wir uns eine Wav.-Datei rein für die Basswiedergabe erstellen lassen und uns dieses mit dem Siberia Headset angehört. Ziel dieses Tests war es zu schauen, ob das Headset den hohen Bassdruck ohne klirren und zerren wiedergeben kann - und dies auch bei voll aufgedrehter Lautstärke. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Das Headset konnte die Kombination verschiedenster Bassstufen- sowie Variationen dessen ohne ein Auftreten auch nur geringster Tonverfälschungen oder dem gerade bei sehr tiefen Basstönen bekannten "klirren" abspielen und erzeugte im vollen Umfang ein schönes Sounderlebnis. Die Bässe wurden sauber produziert und klangen auch keineswegs dumpf oder "unwirklich". Ein sehr gutes Testergebnis.
Als nächste Teststufe haben wir uns dann verschiedene WAV-Songs angehört, wie z.B. Van Halen - Top Gun Theme, mit denen die Klangqualität beurteilt werden konnte. Da es sich bei diesen Songs nicht um irgendwelche Lieder handelt, sondern um Songs mit unterschiedlichen Instrumenten und Geräuschen lässt sich die klangetreue Wiedergabe überprüfen. Danach haben wir die Games gestartet und stundenlang Counter-Strike, Battlefield, Medal of Honor sowie auch FarCry2 durchgespielt. Dabei haben wir die detailgetreue Wiedergabe der Soundeffekte gecheckt. Auch diesen Test konnte das Siberia-Headset mit Bravour überstehen. Raum- oder Schallklänge wurden wahrheitsgetreu wiedergegeben und erzeugen ein wunderbares Klangerlebnis.
Da wir natürlich auch die Gesundheit unserer Lesergemeinschaft nicht außer Acht lassen wollten, haben wir die maximale dB-Leistung mit einem Schallpegelmessgerät im realbetrieb gemessen.
Dass es sich hierbei um einen nicht unwichtigen Test handelt zeigt die Tatsache, dass eine Beschallung des Trommelfells über einen längeren Zeitraum (z.B. täglich 8 Std.) bereits bei 90dB Gehörschäden hervorruft. Ein startender Düsen-Jet im Abstand von 100m erzeugt einen Schalldruck von 110-140dB und bereits bei einer kurzfristigen Einwirkung von einer Quelle mit 120dB verursacht einen Gehörschaden. Die Schmerzgrenze ist bei 134dB erreicht. Als maximalen Schallpegel hat SteelSeries beim Siberia-Headset 104dB angeben. Einige Hersteller achten jedoch nicht auf dessen Einhaltung und so können auch mal höhere Werte, wenn auch nur kurzfristig, erreicht werden. Und dies kann irreparable Gehörschäden verursachen. Darum auch unser Test.
Wir haben deshalb verschiedene Songs und Töne in voller Lautstärke abspielen lassen und das Messgerät genau zwischen die Lautsprecher platziert. Dabei erreichten wir einen maximalen Pegelwert von 96,1dB.
Egal welche Sounddatei wir auch nutzten und was für extreme Geräuschkulisse aus den Lautsprechern des Siberia-Headsets kam, der maximale von uns mehrfach gemessene Wert ist 96,1dB und damit noch unterhalb der Herstellerangabe. Dieser Wert wurde nur extrem selten erreicht. Im Durchschnitt pegelte sich das Messgerät im Bereich von 70-85dB ein und liegt damit noch knapp unter der schadhaften Grenze. Da aber diese Grenze in kurzweiligen Intervallen überschritten wird, empfehlen wir dem User das Headset nicht über einen sehr langen Zeitraum mit voller Lautstärke zu nutzen. Das SteelSeries den Pegelwert einhält und sogar noch unterschreitet finden wir sehr vorbildhaft.
Damit auch die weiteren Punkte geprüft wurden, haben wir uns das Mikrofon vorgenommen. Da dies meist bei Skype- oder Multiplayeraktionen zum Einsatz kommt und diese Soundpakete von den Programmen und Spielen komprimiert werden, haben wir uns im Test auf eine Aufnahme mit dem Windows-Recorder sowie auf etliche Skype- und Multiplayersessions beschränkt. Dies war notwendig, denn wir sind leider kein Soundlabor und besitzen keine Gerätschaft um spezielle Töne wahrheitsgetreu zu erzeugen, dies dann aufzunehmen und ohne Verlust wieder abzuspielen. Dies würde das Budget unseres Teams sprengen. Wir denken aber, dass auch unsere subjektive Beurteilung der Sprachqualität als Richtergebnis zu bewerten ist. Subjektiv auch deshalb, weil jeder Mensch eine andere Stimme mit unterschiedlicher Frequenz hat und diese ständig variiert.
Wir haben also, wie schon erwähnt, mehrere Recorder-Aufnahmen gestartet - dies sowohl im Gebäude als auch draußen - denn das Headset soll laut Angaben des Herstellers auch für Street-Style geeignet sein. Die Testkriterien waren dabei die saubere Aufnahme, die Rauschunterdrückung und das sich die Aufnahme auch auf das Gesprochene reduziert und keine Umgebungsgeräusche mit aufgenommen werden.
Wir haben die Aufnahme einmal ohne Filter, dann mit Rauschunterdrückung und dann noch mit der Kombination aus Rausch- und Nachhallunterdrückung getätigt. Ohne den Rauschfilter war das Mikrofon gegenüber Fremdgeräuschen doch sehr sensibel. So konnte man uns bei der Aufnahme in der Innenstadt kaum richtig verstehen, da die Umgebungsgeräusche teilweise die Sprachleistung enorm beeinträchtigten. Mit der Rausch- und Nachhallunterdrückung war dann auch "Ruhe" und die Aufnahme war sauber und klar verständlich.
Bei der Verwendung im Gebäude ist nicht mal die Rauschunterdrückung notwendig. Bei Umgebungslärm sollten diese Filter jedoch verwendet werden, da das Mikrofon sonst alle möglichen Geräusche mit aufnimmt. Zudem ist es sehr empfindlich gegenüber der Atmung des Benutzers. Wenn das Mikrofon nah am Mund positioniert wurde, kann beim Sprechen schnell der berühmte "Puff"-Effekt auftreten. Also quasi der Effekt, der ertönt, wenn Sie in das Mikrofon pusten. Dies kann natürlich bei einer Unterhaltung oder einer Aufnahme sehr lästig werden. Daher das Mikrofon immer mit entsprechendem Abstand zum Mund oder Nase nutzen. Ansonsten haben wir aber an der Qualität der Aufnahme nichts zu bemängeln.
Als letzten Testpunkt haben wir uns die Ergonomie, sprich den Tragekomfort, vorgenommen. Der Test bestand aus einer Dauerverwendung während der Skypenutzung, dem Spielen im Multiplayer-Modus sowie das Tragen bei einer gemütlichen Outdoor-Session. Dadurch, dass sich das Headset der Kopfgröße anpasst ist es für alle möglichen Kopfgrößen geeignet. Durch sein geringes Gewicht ist das Headset auch während der Dauerbenutzung über etliche Stunden angenehm zu tragen. Die Ohrmuscheln schmerzen nicht (bei einigen Headsets leider ein echtes Problem) und werden auch nicht "gequätscht". Alles in Allem ein sehr gutes Ergebnis.
Nach diesem doch sehr umfangreichen Test wird es auch Zeit fürs abschließende Fazit. Dazu mehr auf der nächsten Seite.
Mario Kramer meint
Nun kommen wir zum abschließenden Fazit. Das Headset kann sich durch das faszinierende Sounderlebnis sowie der coolen Optik viele Punkte holen, verliert jedoch durch den billig wirkenden Lautstärkeregler sowie der nicht vorhandenen Beschriftung dessen. Die Anbringung der Mic/Headset-Symbole am Adapter ist aufgrund der fehlenden Farbcodierung der Stecker ein echtes muss. Die vergoldeten Stecker und der XBox-Adapter machen diese fehlenden Details aber mehr als Weg.
Alle Richtwerte werden eingehalten und der Tragekomfort ist super. Was uns ein bisschen enttäuschte ist das doch sehr empfindliche Mikrofon. Dieses empfanden wir als zu sensibel gegenüber Fremdgeräuschen. In der Outdoor-Session verstand man unseren Tester kaum noch. Erst bei der Rauschunterdrückung war eine angenehm verständliche Aufnahme möglich. Durch die Möglichkeit des "Ein- und Ausfahrens" ist dieses Mikrofon gegen Beschädigung optimal gesichert. Auch die flexible Bauart gefällt und sehr.
Das Siberia Headset erhält durch das gute Abschneiden in unseren Test uneingeschränkte Empfehlung seitens der Tech-Review Redaktion.
- Positiv
- Tolle Verarbeitung
- Sehr gute Soundqualität
- Geniale Optik
- Einhaltung der Grenzwerte
- Angenehmer Tragekomfort
- Durch Federbügel variable Kopfeinstellung
- Einfahrbares sowie flexibles Mikrofon
- Lautstärkeregelung
- XBox- Adapter
- Neutral
- - / -
- Negativ
- Mikrofon sehr empfindlich gegen Fremdgeräusche
- Keine Buchsenbeschriftung an der Lautstärkenregelung
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