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Tech-Review.de

  • Donnerstag, 21. November 2024
TP-LINK AV2000

TP-LINK AV2000: Gigabit-Powerline-Adapter KIT

Einleitung

Wenn man an einen Internetanschluss denkt, der sich nicht auf einen bestimmten Punkt in der Wohnung festmachen ließe, so haben sicherlich rund 90% der Befragten reinweg das WLAN als praktikabelste Lösung im Kopf. An sich ist dies auch eine super Technik, leider gibt es hierbei aber häufig ein entscheidendes Problem: die Reichweite bei Hindernissen! Besonders wenn es sich bei den Wänden am Einsatzort um dicke (Stahl-)Betonwände handelt oder über mehrere Etagen ein Signal gewünscht wird, gerät diese sonst so leistungsstarke und bequeme Technologie an ihr realisierbares Limit. Eine Alternative wäre da natürlich das Verlegen von Netzwerkkabel, nur steht einem dann wieder der große Arbeitsaufwand entgegen und darüber hinaus wäre der Abgreifpunkt - also der Ort dort wo das Endgerät zum Einsatz käme - wieder auf einen festen Punkt beschränkt an der schlussendlich die Netzwerkdose montiert ist. Man ist also alles andere als flexibel in der Nutzung und Gestaltung seiner Geräte.

Bereits seit einigen Jahren gibt es eine alternative Methode, um die Internetverbindung dort hinzubekommen, wo man sie mit seinem Endgerät nutzt, nämlich über die eigene Stromleitung des Hauses. Im Raum der Wohnung oder des Hauses sind bekanntlich an vielen Stellen Steckdosen vorzufinden, welche damit automatisch als potentielle Zugangspunkte in Frage kommen. Diese Technik schimpft sich "dLAN/Powerline" und wird von Seiten her Hersteller kontinuierlich weiterentwickelt. In Bezug auf das Thema der Installation gibt es eigentlich nichts einfacheres: Ein Modul wird in eine Wandsteckdose beim Router eingesteckt und mit diesem per Netzwerkkabel verbunden, während das zweite Modul dann in die Steckdose gesteckt wird, wo man als Anwender nun das Internet nutzen möchte. Vielfach gab es hierbei jedoch Probleme, z.B. bei der Überwindung von Phasenunterschiede über mehrere Etagen oder gar über Stromzähler. Gemeint ist konkret, dass die Phase der genutzten Steckdose vom Endgerät nicht mit der Stromphase von der Dose bei der Einspeisung (also beim Router) übereinstimmte. Entweder konnte dann häufig zwischen den beiden Modulen keine Verbindung hergestellt werden, oder nur sehr eingeschränkt. Die neuen Geräte mit dem HomePlug AV2-Standard sind in der Lage, ihre Signale über mehrere Strom-Leiter parallel sowohl zu senden als auch zu empfangen, damit wird neben der Phase sowohl der Neutral- und der Schutzleiter zur Datenübermittlung genutzt. Und weil speziell die Erdung sowie auch der Neutralleiter in modernen Hausinstallationen an vielen Stellen zusammengeschaltet sind (ausgenommen FI-getrennte Kreisläufe wie z.B. häufig in Badezimmern und Küche), ist eine Verbindung über verschiedene Phasen wieder möglich.

Unser heutiges Testsample hört auf den Namen AV2000-Gigabit-Powerline-Kit (TL-PA9020P) und kommt vom Netzwerkspezialisten TP-LINK. Das für rund 125,- Euro zu erwerbende Gespann bestehend aus zwei Powerline-Modulen samt zugehörigen LAN-Kabel bietet nicht nur je Gerät zwei Gigabit-fähige Netzwerk-Ports für ihre Endgeräte, sondern wartet mit einer theoretisch maximal möglichen Geschwindigkeit von 2000 Mbit/s auf. Gepaart wird diese Leistung im Vergleich zu Varianten mit älterem HomePlug-Standard mit der sogenannten 2x2-MIMO-Technik (Multiple-Input-Multiple-Output) und Beamforming, wobei die Module dadurch in der Lage sind, zeitgleich ihre Daten über die verschiedenen Leitungsadern zu senden und zu empfangen - der Datendurchsatz also enorm gesteigert wird. Das Beamforming dient der Priorisierung eines bestimmten Clients, z.B. dem Internetstreaming in UHD/4K, bei dem diesem Anschluss automatisch eine höhere Datenrate zugesprochen wird - gleiches gilt für weiter entfernte Steckdosen, die automatisch mehr Durchsatz erhalten. Über eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung und die einfache Einrichtung eigener Netzwerke ist an dieser Stelle in Puncto Datensicherheit ebenfalls alles im grünen Bereich. Was am Ende im Test bei diesen Geschwindigkeitsangaben von TP-LINK (und vielen anderen) aber netto übrig bleibt, hängt leider von sehr vielen baulichen Faktoren ab, auf die wir später noch genauer eingehen werden.

Wie sich das Set nun in unserem Praxistest innerhalb unseres Büros beweist, erfahren Sie auf den nachfolgenden Seiten.
Viel Spaß beim Lesen.

Der Lieferumfang

Bei der Verpackung bleibt der Hersteller TP-LINK der bisherigen Farblinie treu: Ein grüner Karton mit einer Fülle an Informationen. Auf der Vorderseite sind zunächst die beiden Module nebst großen Titelbereich abgebildet, Herstellerlogo und rechts daneben ein auffallend rotes Piktogramm, welches den HomePlug AV2 mit 2000 Mbps anpreist sowie in Form einer Tachoanzeige daherkommt. Die Rückseite enthält diverse Schemata, welche die enthaltenen Technologien in optischer Weise erklären und aufzeigen, welche Vorteile hier z.B. im Vergleich zwischen MIMO und SISO bestehen. Auf den Seiten der Verpackung gibt es dann noch die Technischen Informationen, eine Liste des Inhalts und ein Hinweis-Button der darüber informiert, dass TP-LINK dem Anwender für das Produkt ganze drei Jahre Garantie gewährt.

Öffnet man die Verpackung, so finden sich im oberen Bereich lediglich die beiden Module selbst. Mit zwei dünnen Folien hat der Hersteller dabei die Oberseiten der Klavierlackelemente gegen Staub und Kratzer geschützt. Eine Etage tiefer sind neben zweier CAT 5e LAN-Kabel (mit je zwei Meter Länge) mehrere Druckerzeugnisse vorzufinden: darunter ist z.B. der Quick Installation Guide, welcher in insgesamt 14 Sprachen verfasst wurde und durch kleine, beschriebene Piktogramme die einzelnen Installationsschritte leicht verständlich erklärt. Ein zusätzlicher Guide ist dann noch in einer Faltform beigelegt und zeigt auf einer der beiden Seiten den Anschlussplan, sowie auf dessen Rückseite eine Erklärung der LED-Anzeigen samt einer kleinen FAQ. Allerdings ist dieser zweite Guide nur in Englisch, was wir jedoch nicht als problematisch erachten da die einzelnen Schritte sehr verständlich abgebildet wurden. Das dritte und vierte „Heftchen“ geben Auskünfte über die Garantiebedingungen im Detail und über die Kontaktadresse des Technischen Supports für das jeweilige Land, auch Deutschland. Sehr gut! In Puncto Lieferumfang und Informationsvielfalt haben wir nichts zu kritisieren.

Lieferumfang nochmal im Detail:

  • 2x TP-PA9020P PLC Module
  • 2x CAT5 Netzwerkkabel
  • 2x Installationshandbuch
  • 1x Garantiebestimmungen
  • 1x Infoblatt mit Kontaktadressen des Technischen Supports

Im Detail

Schon lange ist die Zeit vorbei, in der Netzwerkgeräte qualitativ minderwertig, farblich unpassend und eher wie veraltete, eckige Steckernetzteile aussehen; die TP-LINK AV2000 kommen in einer komplett weißen Aufmachung zum Kunden, abgerundete Ecken und Kanten. Eine in Klavierlack-Optik ausgestaltete Front (der Deckel) finalisieren den edlen Look. Die Module sind zwar einerseits durch diesen Spiegellack sehr anfällig für Staub und Fingerabdrücke, lassen sich designtechnisch aber wirklich gut in jede Wohnung integrieren. Die Geräte selbst sind dabei sehr griffig und auch nicht zu schwer, wirken auf unseren Tester darüber hinaus sehr hochwertig verarbeitet. An den Seiten sind Lochraster ausgebildet, die eine gute Belüftung ermöglichen sollen und keinesfalls verdeckt oder (aus welchen Gründen auch immer) zugeklebt werden dürfen. Für die Bedienung und Anzeige des Status verfügen beide Geräte über eine seitlich angebrachte Pairing-Taste und je drei LEDs, auf die wir später nochmal genau eingehen werden.

Damit bei der Verwendung der Module keine Steckdose verloren geht, besitzen die Geräte eine entsprechende Anschlussbuchse, die leitungstechnisch durchgeschliffen wird und laut Spezifikation im 230~ Voltnetz einen maximalen Strom von 16 Ampere verträgt. Als Schutz für Kinderhände, welche bekanntlich gerne mal mit einem Draht o.Ä. die Löcher von Steckdosen erforschen, hat TP-LINK an eine Kindersicherung gedacht und die Einschublöcher mit Schutzklappen versehen die beim Einstecken der Steckerkontakte seitlich selbstständig wegklappen. Auch ist diese Anschluss-Einheit mit einem sogenannten Störfilter ausgestattet, sodass bei Verwendung von frequenzstörenden Geräten (z.B. Energiesparlangen, Fön, Wäschetrockner usw.) die Übertragungsleistung dennoch mit optimalem Durchsatz arbeiten kann. Im unteren Bereich der Frontpartie prangt das TP-LINK-Logo samt einer erneuten Darstellung der maximalen Datenrate.

Als Kabel-Anschluss-Typ der Module dient hier die bei Routern und anderen Geräten vorkommende RJ-45-Schnittstelle - ausgeführt als Dual-Port für bis zu zwei Clients. Auch die meisten Spielekonsolen, Set-Top-Boxen, Smart-TVs oder Media Player verfügen meist über diesen Anschluss. Über den Dual-Port lassen sich also vielfältige Geräte in den Netzwerk-Verbund implementieren. Egal ob über den PC, das Notebook oder über die Spielekonsole im Internet gesurft wird, 4K/UHD Inhalte gestreamt oder ob man Multiplayer-Sessions im Spiel absolviert - alles wird damit machbar - so der Hersteller. In Puncto Datendurchsatz im Einsatzbereich wird dieses System häufig anhand der Netz-Infrastruktur des Hauses/der Wohnung in ihre Schranken gewiesen, sodass man im Voraus nicht abschätzen kann, wieviel als Nettorate möglich ist. Gerade ältere Häuser/Wohnungen sind davon besonders betroffen.

Auf der Rückseite der Module ist der Male-Stecker zu finden und darüber hinaus ist ein Label aufgedruckt, auf dem einige technischen Details stehen. Darunter z.B. die MAC-Adresse des Powerline-Moduls und den zum Gerät gehörenden Identifizierung-Key.

Ein Aufkleber mit technischen Details klebt auf der Rückseite

Technische Daten

Das AV2000 Powerline Kit unterstützt wie in der Einleitung bereits genannt den neuen HomePlug AV2-Standard, was unter anderem in einer maximalen Übertragungsgeschwindigkeit der einzelnen Datensignale von bis zu 2000 Mbit/s resultiert. Im Vergleich zu älteren Geräte-Typen ist dies eine vielfach gesteigerte Leistung, schließlich gibt es heute immer noch Geräte die lediglich mit 200/500/600 oder 1200 Mbit/s kommunizieren. Was diese Werte aber in Wirklichkeit bedeuten, erklären wir für Euch im Abschnitt "Messungen" auf Seite 4 noch einmal genauer.

Die beiden Powerline Module

Es handelt sich bei diesem Kit um Gigabit-fähige Module, die in der Lage sind eine Datenverbindung über eine Entfernung von maximal 300 Meter innerhalb der Hauselektrik zu übertragen - zeitgleich sind die Module natürlich abwärtskompatibel zu 10/100Mbit-Netzwerken und auch älteren Powerline-Generationen. Jedoch kann dieses von vielen weiteren Faktoren wie z.B. getrennter Stockwerke, damit oft unterschiedlicher Stromkreise und bestimmte Stromzähler (Drehstrom/Wechselstrom), Allgemeinzustand der Kontaktstellen, verschiedene Leitungspotentiale oder gar Sonderschaltungen abhängig sein. All diese Dinge können die Übertragung in ihrem Leitungsdurchsatz teils erheblich mindern und sogar ein Zustandekommen der Verbindung im Wege stehen. Bei dem neuen Standard werden dabei alle drei Verbundstellen der typischen Hausinstallation: Phase (L1), Neutralleiter (N) und den Schutz-/ bzw. Erdungsleiter (PE) genutzt. Durch die Verwendung aller drei Leiter soll die Datenstabilität enorm gefördert, eventuelle Kontakthürden (siehe oben) abgebaut, sowie die Geschwindigkeit optimiert werden.

In der Praxis sendet ein Adapter sein Signal parallel sowohl über Phase (L1) und Neutralleiter als auch zugleich über Neutralleiter und Schutzleiter. Der empfangende Adapter ermittelt hierbei permanent, welcher Übertragungsweg den schnelleren Durchsatz ermöglicht und nutzt diesen vollautomatisch als Datenautobahn. Diese Technik ist bekannt unter dem Namen "2x2 MIMO-Verfahren" (engl.: Multiple-Input-Multiple-Output), wobei Datenpakete simultan sowohl gesendet als auch empfangen werden, was mehreren Endgeräten einen besseren Durchsatz bietet. Das Funktionsprinzip hierbei sieht folgendermaßen aus: Ein abgehendes Datensignal wird nicht nur über eine, sondern über alle drei Leitungs-Adern gesendet, MIMO nutzt dabei zwei unabhängige Überträger (Transmitter), gleichzeitig werden bis zu vier Empfänger zur Datenübertragung für dessen Empfang genutzt - ebenfalls über die Adern. Hiermit ist gewährleistet, dass das Signal nicht z.B. durch eine schadhafte Isolierung an einem der drei Leiter gestört oder gar die Verbindung verhindert wird - quasi Ausweichstraßen für die Datenautobahn.

Neben dem eben vorgestelltem Feature ist auch noch die Beamforming-Technologie zu nennen, wobei es zwei Beispiele dazu gibt, wie dieses Verfahren bei den Modulen zum Einsatz kommt. Das wie wir finden wichtigste Beispiel ist das Ansteuern einer weit entfernten Steckdose. Die Beamforming-Technik registriert vollautomatisch den erreichten Leitungsdurchsatz zwischen den beiden Modulen und damit auch den Leitungs-Widerstand. Je weiter eine Steckdose nun vom einspeisenden Modul am Router kabelweg-technisch entfernt ist, je höher ist auch der auf das Signal einwirkende Leitungswiderstand. Mit der BF-Technologie sind die Module in der Lage diesen Umstand zu ermitteln und weisen der entfernten Steckdose ein höheres Durchsatzpotential zu, um den optimalen Datenfluss zu garantieren. Die ist jedoch nicht mit der aus dem WLAN bekannten Beamforming zu vergleichen, weil dort über das Funknetz die Ausrichtung des Signals gesteuert wird. Das zweite Beispiel betrifft den Anwender selbst: dieser kann zum Beispiel mit der auf der Produktwebseite von TP-LINK herunterladbare PLC-Software tpPLC ein leistungshungriges Gerät im Datenverkehr nach eigenen Wünschen priorisieren. So ließe sich festlegen, dass der 4K-TV eine höhere Durchsatzrate zugesprochen bekommt als das Notebook, welches zum Beispiel nur für das Surfen im Netz oder das Abrufen der E-Mails genutzt wird.

Um zu verhindern, dass andere Leute im Haus die Datenverbindung abhören/abgreifen können, was rein technisch machbar wäre, ist diese Verbindung zwischen den einzelnen Modulen mit einer 128 Bit AES-Verschlüsselung gesichert. Zum Thema Stromverbrauch der einzelnen Geräte äußert sich TP-LINK natürlich auch: Je Modul sind Wattzahlen von bis zu 5,8 W im Maximum und unter 0,5 W für den Standby-Modus angegeben. Diese Werte werden wir im späteren Verlauf des Tests natürlich noch überprüfen.

Zu besseren Übersicht haben wir alle technischen Daten für euch zusammengefasst:

Technische Daten:
Standards und Protokolle: HomePlug AV2, HomePlug AV, IEEE 1901, IEEE 802.3, IEEE 802.3u, IEEE 802.3ab
Reichweite (in m): 300 Meter im Gebäude (Stromleitung)
Datenrate:
Powerline: bis zu 2000 Mbit/s
LAN: 10/100/1000 Mbit/s
Anschlüsse: 2x Gigabit-LAN-Ports
1x Frontsteckdose (EU, UK, FR)
Steckertyp: EU, UK, FR
Stromabgabe der integrierten Steckdose:
16 Ampere
PAIR-Taste: Zur einfachen Einrichtung einer abgesicherten Verbindung
LED-Anzeigen:
Power, Powerline, Ethernet
Zugriffsverfahren:

DSMA/CA Carrier Sense Multiple Access/Collision Avoidance

Frequenz/Dämpfungsfilter:
2 bis 86 MHz
IGMP (Internet Group Management Protocol): IGMP v1/v2/v3
Energieverbrauch (gemessen): Standby: 0,5 Watt / 0,03 Ampere / 2,5 VoltAmpere (Scheinleistung)
Paaring: 4,3 Watt / 0,03 Ampere / 8,5VoltAmpere (Scheinleistung)
Normaler: 4,6 Watt / 0,03 Ampere / 8,8 VoltAmpere (Scheinleistung)
Maximal: 5,1 Watt / 0,03 Ampere / 9,7 VoltAmpere (Scheinleistung)
Energiesparmodus: Wechselt innerhalb von 300 Sekunden in Energiesparmodus, wenn kein Ethernet-Link vorhanden ist.
Modulationstechnik: OFDM
Kompatibilität: Kompatibel mit AV200, AV1200, AV1000, AV600, AV500 und AV200 Powerline Adaptern
Quality-of-Service (QoS) ToS
Unterstützt QoS mit bis zu 4 Ebenen
Unterstützt VLAN mit bis zu 8 Ebenen
Sicherheitsmerkmale: 128 BIT AES-Verschlüsselung
Zertifikate: CE, RoHS
Betriebssysteme: Windows 10 / 8.1 / 8 / 7 / Vista / XP
MacOS
Linux
Abmessungen (LxBxH): 131 x 72 x 42 mm
Packungsinhalt: 2 AV2000 Gigabit Powerline Adapter mit Frontsteckdose, 2 Ethernet-Kabel (RJ45, 2 Meter), Schnellanleitung zur Installation
Preis: ~ 125 €
Garantie: 3 Jahre
Hersteller: TP-LINK
Preisvergleich: Geizhals Deutschland
* Herstellerangabe

Installation

In diesem Abschnitt kommen wir zu Installation der Module. Diese gestaltet sich denkbar einfach, da Plug-and-Play; In der Nähe des Routers oder des Netzwerkswitches muss das erste Modul mit dem Stromnetz verbunden werden. Da hierbei die Steckdose durchgeschleift wird, geht dem Anwender keine Anschlussmöglichkeit verloren. Anschließend kommt das Patchkabel aus dem Lieferumfang zum Einsatz und stellt die Verbindung zwischen dem ersten PLC-Modul und dem Router her.

Um einen störungsfreien Betrieb des Signals zu sichern, empfehlen wir einen direkten Anschluss an eine Wandsteckdose, also auf die Verwendung von kabelgebundenen Steckleisten beim Einsatz der Module zu verzichten. Darauf wird auch noch einmal explizit im Installations-Guide hingewiesen. Der Grund ist denkbar einfach: jede physikalische Steckverbindung bedeutet für den Datenfluss zugleich immer einen Widerstand, den es zu überwinden gilt. Gerade bei vielen und oftmals auch älteren Steckleisten kann sich durch Staub und Rußanhaftungen am Steckkontakt die Übertragungsgeschwindigkeit stark reduzieren, was in der schlechten Leitfähigkeit dieser Kontakte begründet ist. Darüber hinaus stellen Steckerleisten mit Ein/Aus-Schalter samt Glimm-Lampe bereits eine Störquelle dar, welche von den Modulen unnötigerweise gefiltert werden müssen.

Ebenso sollte der Nutzer bei einem altem Hausnetz keine Wunder erwarten, denn nur bei entsprechender Netzpflege durch einen fachkundigen Elektrobetrieb (Beispielsweise mit dem E-Check) lässt sich ein intaktes Stromnetz im Haus bewahren. Unfachmännische Umbauten, stillgelegte Verbindungen oder gar durch Überlasst/Überhitzung beanspruchte Leitungen können ein Grund für schlechte oder damit mangelnde Übertragungswerte sein.

Vergewissern Sie sich also z.B. vor einer komplexen Netzwerkplanung, ob das eigene Stromnetz auch über die dafür notwendigen Eigenschaften verfügt. Um Sie nun aber nicht abgeschreckt zu haben, fügen wir als Information hinzu, dass dies auf die meisten Hausnetze zutrifft, die entweder neu installiert oder in regelmäßigen Intervallen gewartet werden. Wir finden es aber wichtig, den potenziellen Kunden solcher Geräte auf ebendiese Eventualitäten hinzuweisen. Womit wir nun aber wieder zum eigentlichen Thema, der Installation, kommen.

Wie eingangs erwähnt, muss das erste Gerät mit dem Zugang zum Internet über das beigefügte Netzwerkkabel verbunden werden. Das Set ist ab Werk aufeinander eingestellt (gepaart), sodass beide Module sich bereits gegenseitig nach der Montage erkennen und einen sogenannten Netzwerkverbund bilden. Funktioniert dies nicht, reicht eine kurze Paarbindung durch das Drücken der jeweiligen Bindungstaste an beiden PLC-Modulen. Der Pairing-Knopf dient meist auch dazu, den Adapter komplett zurückzusetzen oder ihn aus dem bestehenden Powerline-Netzwerk auszuschließen, indem ein anderer Netzwerkname generiert wird.

Jedes Gerät verfügt bei der Pairing-Taste über drei LEDs zur optischen Indikation des Verbindungsstatus und folgendes bedeuten sie:

  • Power
    Ein/Aus: Der Powerlineadapter ist an oder aus.
    Blinkt im Sekundentakt: Der Paarungsprozess läuft.
    Blinkt alle 15 Sekunden: Der Adapter befindet sich im Energiesparmodus
  • Powerline
    Gelb-Grün: Gute Powerline-Verbindung
    Rot: Schlechte Powerline-Verbindung: Es wird empfohlen eine andere Steckdose zu verwenden.
    Aus: Der Powerlineadaper ist mit keinem Powerlinenetz verbunden oder befindet sich im Energiesparmodus.
  • Ethernet:
    Ein/Aus: Mindestens ein Ethernetport bzw. Keiner ist verbunden.

Sind die enthaltenen Netzwerkkabel für eine Installation zu kurz, ist bei der Verwendung eigener Kabel auf dessen Gigabit-Tauglichkeit zu achten! Die Kabel haben die Typen-Bezeichnung CAT5 mit der Erweiterung E. Cat-5e-Kabel werden heutzutage als Standardinstallation bei Rechnernetzen für Fast- und Gigabit-Ethernet verwendet und nutzen bei der Übertragung alle acht Adern, statt wie bisher bei der 10BASE-T oder 100Base-T Variante nur 4 Adern. Sie sind jedoch abwärts kompatibel zu 10/100 Mbit-Netzwerken. Das E in der Bezeichnung steht dabei für zusätzliche Normen, die das Kabel für Gigabit-Tauglichkeit aufweisen muss. Dieser Zusatz wird seit 2002/2003, als die Normen neu gefasst wurden, jedoch nicht mehr als notwendige Angabe auf Produktbezeichnungen verwendet. Damit sind alle nach diesem Datum gekauften und mit Cat-5-betitelten Kabel auch Gigabitfähig. Wegen der maximalen Signalfrequenzen dieses Kabeltyps bis zu 100 MHz muss bei der Verlegung und Montage besonders sorgfältig gearbeitet und ein starkes Knicken möglichst vermieden werden. Wer über weitere Strecken etwaige Kabel verlegen möchte, dem empfehlen wir zudem auf Cat6/7 als Kabelstandard zu wechseln, da hierbei noch eine Abschirmung gegen elektromagnetische Interferenzen eingebracht ist. Natürlich sind auch diese bei der Verlegung mit Vorsicht zu behandeln und auch hier ein Klicken zu vermeiden.

Obwohl die Installation kein Problem darstellt, lohnt es sich, vorher stets einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen, um wertvolle Informationen zu erhalten.

Die Software

TP-LINK bietet mit der Software "tpPLC" ein praktisches Verwaltungstool an, welches schnell installiert und anschließend direkt einsatzbereit ist. Die Oberfläche ist in Blau gehalten, wirkt sehr aufgeräumt - ist jedoch nur komplett in Englisch vorzufinden und bietet keine Möglichkeit, eine andere Sprache auszuwählen. Je nach Anzahl der im Verbund befindlichen Module werden diese in der Mitte als Gerätesymbole mit deren jeweiliger Bezeichnung und dem Status der LEDs angezeigt. Die Linie dazwischen signalisiert die Datenverbindung und wird durch die Angabe der Transferrate ergänzt.

Die Software

Auf der linken Seite lassen sich zum einen neue Powerlinegeräte in den Netzwerkverbund aufnehmen, indem man den meist auf der Rückseite der Module befindlichen Powerline-Key eintippt. Das Pairing über die Software ist angenehmer zu Händeln als über den jeweils an dem Modulen befindlichen Taster, zumindest wenn die Geräte sehr weit auseinander, verdeckt von Möbeln oder anderweitig schwer zugänglich sind, oder man die Pairingzeit als Einzelperson nicht schafft. Über das Dienstprogramm können die Module vom PC aus viel entspannter hinzugefügt werden. Unter dem Button "Secure" versteckt sich die Option ein neues Netzwerk zwischen den Modulen zu generieren oder ein vorhandenes umzubenennen. Mit Hilfe der "LED"-Funktion können Sie alle LEDs an den Modulen global deaktivieren und die "Usage Tips" geben gerade Anfängern nützliche Tipps zur richtigen Installation, aber eben leider nur auf Englisch.

Jedes der angezeigten Module kann darüber hinaus noch einen eigenen Namen tragen, z.B. Büro. Auch die LEDs lassen sich separat für das jeweilige Modul steuern oder das Gerät auf Werkseinstellung zurückzusetzen. Über die Advanced-Optionen ist es möglich für den Anwender die Priorität des angeschlossenen Gerätes festzulegen, etwa um Online-Gaming durchsatzmäßig zu bevorzugen. Ein Update der Firmware ist leider noch ein bisschen umständlich gestaltet, wie wir finden. Zunächst muss der Nutzer auf der Homepage die Firmware-Datei herunterladen, auf dem PC entpacken und anschließend über die Software auswählen. Danach kann die Firmware auf das einzelne Modul übertragen werden und ist in der Zeit auch nicht zu verwenden. Andere Hersteller bieten direkt eine Update-Suchen-Funktion an, wobei hier beim Fund einer neuen Version diese auch direkt heruntergeladen und auf dem Gerät installiert werden kann. Für routinierte Anwender ist aber all dies kein Problem und geht dennoch fix von der Hand, sollte bei Neuanschaffung der Module aber auch SCHRITT 1 sein.

Die Testmethode

In diesem Abschnitt möchten wir Euch aufzeigen, wie wir beim Test der Komponenten vorgegangen sind. Leider verfügt unser Redakteur nur über ein Stockwerk, weswegen eine Messung über mehrere Etagen nicht möglich war. Auch stand uns kein befreundetes Haus zur Verfügung, welches ein Gigabit-Netz hatte. Aus diesem Grund haben wir uns für die Messung mehrere Steckdosen in der Wohnung als feste Messpunkte ausgesucht, alles auf einer Phase und vom Elektroinstallationsalter her vom Jahr 1980 (geschätzt). Und da in jedem Haus und jeder Wohnung ungleich konzipierte, aufgebaute und unterschiedlich gepflegte Stromnetze vorzufinden sind, dadurch auch keines unserer Tests zu 100% beim Anwender reproduzierbar wäre, dienen unsere Ergebnisse lediglich der groben Einschätzung.

Getestet wird in sieben Szenarien:

  • 1. Durchsatzmessung zweier Module an einer Leitungsstrecke von 1,5 m ohne Router oder Switch
  • 2. Durchsatzmessung Modul am Router => Steckdose Büro (Leitungsweg ca. 9 Meter)
  • 3. Durchsatzmessung Modul am Router => Steckdose Flur (Leitungsweg ca. 15 Meter)
  • 4. Durchsatzmessung Modul am Router => Steckdose Küche (Leitungsweg ca. 23 Meter)
  • 5. Zeit-/Durchsatzmessung Kopiervorgang einer 2 GB Datei von Modul am Router => PLC Büro
  • 6. Zeit-/Durchsatzmessung Kopiervorgang einer 2 GB Datei von Modul am Router => PLC Küche

Unser Messaufbau: Auf beiden Rechnern ist eine Software installiert, die innerhalb eines Mess-Blocks von 10 Minuten kontinuierlich Dateien zwischen Client und Server hin- und her schickt. Dabei wird der Durchsatz gemessen und aus allen Werten die Mitte gebildet. Interessant ist nämlich die Leistung, welche durchgängig erreicht werden kann und nicht nur eine kurzweilige Leistungs-Spitze - deswegen sind unsere Angaben auch explizit gemittelte Werte nach 10 Minuten Datenlogging.

Des Weiteren kopieren wir zu der leitungsmäßig entferntesten Stelle noch eine 2 GB große RAR-Datei über das Netzwerk von einem PC auf den anderen und vergleichen dies mit einer Zeitmessung zwischen Quellenzugang (Router) und der ersten Steckdose im Büro. Somit können wir ermitteln, wieviel Zeit ein Download in unserer Stromnetzkonfiguration benötigt und welche Kopierleistung (in Megabyte/s) erbracht wird. Im anschließenden Test für die Stromverbrauchs-Messung haben wir einen der Module an das Voltcraft Energy-Logger 4000 geklemmt und im Test den Standby-Verbrauch ermittelt, wenn keine Geräte (z.B. Notebook) angeschaltet sind, darauf folgend während einer normalen Internetnutzung (Youtube schauen, surfen, Internetradio streamen) und natürlich zur Ermittlung des maximalen Verbrauchs die Werte bei der Übertragung großer Datenmengen. Unsere Temperaturmessung fand anschließend mit einem Voltcraft IR 260-8S IR-Thermometer aus ca. 10 cm direkt auf das jeweilige Modul gerichtet statt.

Als Host kam im Test zum Einsatz:

  • Motherboard: ASRock Z77 Extreme4
  • CPU: Intel Core i5-3570K, 3600 MHz
  • Betriebssystem: Microsoft Windows 7 64bit
  • RAM: 8 GB Crucial BLS4G3D1609DS1S00 (DDR3-1600 DDR3 SDRAM)
  • Gehäuse: CM Storm Stryker
  • Gigabit LAN

Als Client nutzen wir:

  • Asus A53S Notebook
  • Prozessor: Intel Core i3 2310M Processor
  • RAM: 8 GB DDR 3 / PC3-10600
  • Netzwerk: WLAN: Atheros AR9285 Wireless
    LAN: RealTek RTL8168/8111 PCI-E Gigabit Ethernet NIC
  • Betriebssystem: Microsoft Windows 10 Home - 64 bit

Und als Router/Switch nutzen wir:

  • AVM Fritzbox Fon 7362 SL mit 10/100/1000 Base-T

Zusätzlicher Hinweis

Bevor wir mit der Darstellung unserer Ergebnisse aus den vielen Messungen anfangen, wollen wir nochmal ein wichtiges Thema beleuchten: Werbeversprechen und Realität! Wie bei vielen anderen Geräten im Netzwerkbereich auch, so wird sehr gerne mit reinweg theoretischen Maximal-Leistungswerten geworben, welche oftmals in einem Labor unter optimalen Bedingungen ermittelt wurden. Verwendet der normale Anwender dann diese Geräte, stellt sich sehr schnell eine Enttäuschung ein, nämlich immer genau dann wenn von der gewünschten Leistung nur ein Bruchteil übrig bleibt. Dieses Phänomen ist leider nicht nur in der IT zu finden, sondern wird bekanntermaßen auch in der z.B. Automobilindustrie praktiziert, etwa bei der Angabe des realen Spritverbrauchs. Letztendlich muss sich der Nutzer von Netzwerkprodukten immer vor Augen halten, dass die Werbeangaben zumeist nur reine Laborwerte sind und im anwenderbezogenen Praxiseinsatz kaum erreicht werden KÖNNEN!.

Was sagt aber ebengenanntes nun über unser heutiges Testprodukt aus, hier wird doch mit 2000 Mbit/s (Mbps) geworben? Viele Nutzer denken dass mit dieser Angabe die LAN-Empfangs-Leistung gemeint ist, also die Leistung die sie letztendlich als Übertragungsrate von Router zum Endgerät zur Verfügung haben. Mit diesem Mythos möchten wir aber direkt mal aufräumen und Euch erklären, wo hier das entscheidende Verständnisproblem ist. Übertragungs-Leistung der Module ist nicht gleichzusetzen mit der Datenrate, welche der Anwender effektiv nutzen kann. Diese 2000 MBit/s sind also nichts anderes als die maximale Übertragungsgeschwindigkeit mit der die Module untereinander ihre Daten auf der Stromleitung des Hauses oder der Wohnung übertragen können. Neben den Anwendersignalen (z.B. die Bildinformationen vom Router zum TV) müssen die Powerline-Module nämlich noch viele weitere Informationen in Form von Datenpaketen austauschen, damit überhaupt eine Verbindung etabliert werden kann. Dazu zählen zum Beispiel Pakete zur Ermittlung des Verbindungszustandes, Priorisierungsermittlungen, Widerstandsmessungen, Verschlüsselungen uvm. Sie sehen also das neben der reinen Daten ihrer eigenen Inhalte noch unzählige Information ausgetauscht werden müssen. Mit welcher Geschwindigkeit diese Signale in der realen Nutzung wandern, kann man sehr gut mit dem bereits vorgestelltem Dienstprogramm zum Kit von TP-LINK erfahren, die dortigen Wertangaben beziehen sich nämlich auf die reine Kommunikation zwischen den Modulen. Aber auch diese Übertragung ist abhängig vom Zustand des Stromnetzes und wird von einer unzähligen Zahl unterschiedlicher Faktoren beeinflusst, die alle auf die Qualität und Datengeschwindigkeit einwirken können.

Zum Verständnis nochmal zusammengefasst:

  • Die Angabe "2000 Mbit/s" ist die maximal mögliche Datenrate für die interne Kommunikation zwischen den Powerline-Modulen untereinander, nicht der Durchsatz der Anwenderdaten von Quelle bis Endgerät.
  • Bei Gigabit-fähigen Powerlinegeräten, wie unsere Testprodukt, werden die Daten vom Router in das erste Modul mit ebendieser Leistung - also maximal 1 Gbit - eingespeist, weswegen logischer Weise auch theoretisch nicht mehr als dieselbe Leistung abgerufen kann. Das sogenannte "Link Aggregation", kurz (LAG), bei der man mehrere Datenquellen (also mehr als zwei LAN-Kabel vom Router) zur Einspeisung von Daten nutzt, wird von diesem und vielen anderen Konkurrenzprodukten noch nicht unterstützt. Abzüglich der dem Aufbau geschuldeten Verlustleistung, die immer besteht ( z.B. durch Steckverbindung, Interferenzen und ähnliches), kann man als real- und bestmögliche Datenrate in der Praxisnutzung zwischen 550 und 880 Mbit/s erwarten, was uns TP-LINK auf Nachfrage auch bestätigte.
  • Diese Werte sind jedoch nur bei perfekten Bedingungen zu erwarten! Alte Leitungen, viele Abzweigdosen, Störeinflüsse im Netz oder verschiedene Phasen können schon dazu führen, das sich der zur Verfügung stehende Durchsatz rapide verringert. Auf die Netzstruktur des Anwenders hat der Hersteller solcher Produkte aber keinen Einfluss, weswegen immer nur Werte aus eigenen Tests beworben werden können - was wir als nachvollziehbar ansehen.
  • Da es sich um Module mit Dual-Port handelt, würde die LAN-Leistung am Empfangs-Modul natürlich auf die beiden angeschlossenen Geräte aufgeteilt werden.

Dazu kommt dann noch ein wichtiger Punkt der gerne mal in der Flut von Daten überlesen wird: Wir verwenden in unseren Tests als Messeinheit ausdrücklich "Megabit/Sekunde = Mbit/s" und nicht - wie vielfach auch im Betriebssystem vorkommend - "Megabyte/Sekunde = Mbyte/s". Der Umrechnungsfaktor hierbei ist 1:8. So entsprechen 2000 Mbit zum Beispiel 250 Mbyte. Ist man speziell hier im Bereich der TCP/IP-Übertragungstechnik ganz detailliert, muss man auch den Overhead durch die Datensteuer-Informationen (sogenannte Steuerbits) berücksichtigen. Die Anzahl dieser Steuerbits unterscheiden sich je nach Größe der gesendeten Daten, womit zum Beispiel kleine Mengen viele Overhead-Bits erzeugen und umgekehrt. Als Orientierung kann man bei einer größeren Datei mit gut 3% Abzug der effektiven Datenrate allein durch die Steuerinformation rechnen. Das Ergebnis abzüglich aller Overheads ist dann der effektive Messwert, welcher real beim Anwender als Datenübertragungsleistung angesehen werden kann. Und weil dies eine für den normalen Anwender unübersichtliche Rechnerei wäre, beschränken wir uns in den Ergebnissen auf die reine Bruttoleistung und wandeln diese entsprechend in Mbit/s um, falls nötig.

Die Leistungs-Messung

Beurteilung: Wie im Messdiagramm zu sehen ist, leidet unsere elektrische Infrastruktur im Büro unter dem Zahn der Zeit und ist nicht mehr die allerbeste, aber dennoch erreichten wir zum Teil mit 421 Mbit/s wirklich sehr gute Übertragungswerte und waren nur knapp 80 Mbit/s von dem uns mitgeteilten, eigenen Messergebnissen von TP-LINK entfernt. In jedem Raum war damit zu jeder Zeit genügend "Power auf der Leitung" um selbst mehrfaches Streaming mit Ultra-HD/4k-Inhalten ohne Probleme realisieren zu können, die im Durchschnitt rund 25 Mbit/s (z.B. bei Netflix) beanspruchen.

Was die Geschwindigkeit des Datentransfers zwischen den beiden Modulen anbelangt, so sind wir wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. In unserem Testaufbau erreichten die Module für die interne Kommunikation bei der kürzesten Teststrecke eine Datenrate von rund 1580 Mbit/s und als schlechtes Wert zwischen Büro und am weitesten entfernten Steckdose in der Küche waren es noch 501 Mbit/s. Damit stand einer guten und stabilen Verbindung nichts im Wege.

Natürlich haben wir auch noch eine Live-Messung mit einer Datei gemacht, indem wir über das normale Netzwerk ein 2 GB großes RAR-Archiv übertrugen.

Zeitmessung:

  • PLC Router => PLC Büro = 1 Minute 55 Sekunden => Ø 17,7 Mbyte/s => 141,6 Mbit/s
  • PLC Router => PLC Küche = 2 Minuten 34 Sekunden => Ø 13,2 Mbyte/s => 105,6 Mbit/s

Beurteilung: Wie man sieht ist die Geschwindigkeit selbst im entferntesten Raum immer noch ohne Beanstandung. 105,5 Mbit/s bei einem ca. 36 Jahre alten E-System sind wirklich sehr gute Ergebnisse. Auch in diesem Punkt sind wir also frei von Kritik.

Stromverbrauch:

  • (Deep-)Stand-by: 0,5 Watt - 0,03 Ampere - Ø 2,5 VA Scheinleistung
  • Pairing: 4,3 Watt - 0,03 Ampere - Ø 8,5 VA Scheinleistung
  • Normaler Betrieb*: 4,6 Watt - 0,03 Ampere - Ø 8,8 VA Scheinleistung
  • Maximal: 5,1 Watt - 0,03 Ampere - Ø 9,7 VA Scheinleistung

Beurteilung: Beim Thema Eco-tauglichkeit ist an sich zwar alles im Lot, dennoch verbrauchen die Module im Lastzustand mehr als Strom als einige ihrer Konkurrenten. Natürlich ist das Feld der 2000Mbps-Module noch nicht gut bestückt, kleinere Modelle wie die 1200er z.B. von Devolo kommen maximal auf rund 3 Watt. Allerdings darf man hierbei nicht vergessen das viele Module anderer Hersteller jeweils nur über einen LAN-Anschluss pro Modul verfügen, TP-LINK bietet gleich einen Dualport und dieser zusätzliche Anschluss möchte natürlich auch versorgt werden.

Temperatur (Raumtemperatur 21°C):

  • Maximal:
    Messung auf der Vorderseite: 47,5 °C
    Messung beim Netzteil: 51,2 °C

Beurteilung: In Puncto Betriebstemperaturen waren wir überrascht wie weit wir doch über die Spezifikation des Herstellers hinauskamen. Dieser nennt auf seiner Webseite einen Rahmen zwischen 0 und 40°C, welchen wir unter Volllast um über 11°C überschritten haben. Wir gehen jedoch davon aus, dass die aktuell sehr sommerlichen Temperaturen hier im Büro (29°C) für die überhöhte Messung verantwortlich sind.

Mario Kramer meint …

Mario Kramer

Der Hersteller TP-LINK macht mit der aktuellen AV2000-Serie und diesem Powerline-Kit wirklich sehr vieles richtig. Zum einen sehen die Module nicht nur formschön aus und präsentieren sich angenehm wertig, sondern deren verbaute Technik ist speziell beim Punkt der Übertragungsgeschwindigkeit, der Transfer-Stabilität, sowie auch dem eigentlichen Handling wirklich sehr ausgereift. Mit Hilfe des neuen HomePlugAV2-Standards ist die Kommunikation zwischen den Modulen selbst gesichert und superschnell. Des Weiteren ist im Netzwerkverbund durch das 2x2 MIMO Verfahren samt Beamforming jedes Endgerät mit der bestmöglichen Leistung versorgt, die der örtliche Zustand des E-Netzes erlaubt.

Die Software ist angenehm kompakt und nicht überladen, könnte jedoch auch endlich Mal mit weiteren Sprachen wie z.B. Deutsch bestückt werden. Beim Quick Installations Guide klappt dies mit seinen insgesamt 14 verschiedenen Sprachen ja schließlich auch. Darüber hinaus wäre eine integrierte Firmware-Suche noch angenehmer, als die etwas umständliche Suche über die Produktseite. Allgemein ist die Dokumentation dieses Produktes für solche eigentlich selbsterklärenden Netzwerk-Geräte auf jeden Fall vorbildlich gelöst.

Würde man nun gebotene Übertragungsleistung mit dem etwas erhöhten Stromhunger gegenüberstellen, so wäre dieser unserer Meinung nach auf jeden Fall zu vernachlässigen. Ein bisschen überrascht hatte uns jedoch die hohe Temperatur oberhalb des Spezifikationsrahmens, welche wir nochmal im Auge behalten werden, sobald sich die heißen Sommerwerte aus unserem Büro verzogen haben.

Lassen wir nun alle Testergebnisse und Eindrücke Revue passieren, so können wir eigentlich mit gutem Gewissen das Set empfehlen, aber eben nochmal mit dem deutlichen Hinweis dass der Hersteller keinen Einfluss auf den Zustand des vor Ort vorzufindenen E-Netzes hat, und somit nicht immer die Geräte Schuld sind, wenn die Erwartung mit der Realität in Puncto Datendurchsatz nicht konform geht. Uns war es jedenfalls zu jeder Zeit möglich auch sehr datenintensive Dinge wie 4K/UHD-Streams auszuführen - egal in welchem Raum wir uns dabei befanden. Und darauf kommt es doch schließlich an.

  • Positiv
  • guter Datendurchsatz
  • große Reichweite im Vergleich zu Konkurrenzprodukten
  • einfache Montage und Installation
  • perfektes Handbuch durch bebilderte Darstellung sowie Nennung von möglichen Fehlerquellen
  • lange Garantiezeit
  • praktische Datenverschlüsselung per Knopfdruck
  • einfache Software
  • viele Anwendungsmöglichkeiten
  • Neutral
  • Negativ
  • Klavierlack zieht Staub magisch an, umständlich zu reinigen
  • leicht erhöhter Stromverbrauch
  • Temperatur der Module ebenfalls leicht erhöht, aber noch im Rahmen und wohl der Umgebungstemperatur geschuldet

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