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  • Donnerstag, 21. November 2024
Cooler Master V750 SFX Gold - Eine Vorschau mit Einblick

Cooler Master V750 SFX Gold - Eine Vorschau mit Einblick: Spezifikationen und Analyse des Innenlebens von CMs neuen kompakten Stromspendern

Cooler Masters V Serie wusste bereits in der Vergangenheit zu überzeugen. Dem Modell V550 haben wir vor einigen Jahren im Test aufgrund seiner sehr niedrigen Lautstärke und hervorragender Messwerte sowie Verarbeitungsqualität eine klare Kaufempfehlung ausgesprochen. Nun wurde mit der SFX-Reihe, welche von 550 bis 850 Watt reicht, der jüngste Ableger vorgestellt. Dies ist für den SFX-Formfaktor eine sehr beeindruckende Maximalleistung, immerhin ist das stärkste aktuell gelistete SFX Netzteil das Corsair SF750 - an dieser Stelle legt Cooler Master also nochmal ganze 100 Watt drauf.

Die Spezifikationen stellen weitestgehend keine Überraschung für ein High-End Netzteil dar. Mit "OVP, OPP, SCP, OCP, UVP, OTP, Surge and Inrush Protection" sind alle relevanten Schutzschaltungen vorhanden, wobei letzteres keine Schutzschaltungen im eigentlichen Sinn ist, sondern dafür sorgt, dass das Netzteil beim Anstecken keine empfindlichen Haussicherungen zum Auslösen bringen kann. Das vollmodulare Netzteil erfüllt die aktuelle ATX v2.52 Spezifikation, weist ein 80+ Gold Zertifikat auf und hat eine vernünftige Aufteilung der Rails. Auf +5 Volt Stand-By kann es bis zu 3 Ampere bereitstellen, auf den 5 Volt und 3,3 Volt Schienen jeweils 20 Ampere. Die einzelne +12 Volt Schiene kann immer die gesamte Nennleistung liefern. Die untenstehende Tabelle zeigt beispielhaft die Rail-Verteilung des 550 Watt Modells.

AC Input 100-240 V ~8-4 A 50-60 Hz
DC OUTPUT +5 V +3.3 V +12 V -12 V +5 V SB
20 A 20 A 45.8 A 0.3 A 3 A
TOTAL POWER 120 W 549.6 W 3.6 W 15 W
550 W

Etwas überrascht waren wir darüber, dass vom 550 bis 850 Watt Modell die gleichen Kabel im Lieferumfang zu sein scheinen. Hierbei ist die Grafik etwas irreführend, denn es liegen insgesamt je zwei Kabel mit zwei PCIe 6+2 Pins bei. Die insgesamt zwei EPS 8 Pin und vier PCIe 6+2 Pin-Verbinder erlauben den Anschluss von so ziemlich jeder beliebigen High-End Hardware - solange kein SLI/Crossfire mit Extrem-OC Karten (welche meist drei Stecker benötigen) zum Einsatz kommt. Aber wer solche Leistungs-Monster verwendet, baut tendenziell ohnehin keine PCs, in denen SFX Netzteile nötig sind.

Liste der beigelegten Kabel
© https://www.coolermaster.com/au/en-au/catalog/power-supplies/v-series/v550-sfx-gold/

Abgerundet werden diese beachtlichen Spezifikationen von satten 10 Jahren Garantie - der höchsten uns aktuell am Markt bekannten Garantie-Spanne für SFX Modelle. Dies spricht für ein sehr großes Vertrauen seitens Cooler Master in die neue Produktreihe.

Wie wir jedoch wissen, sind Spezifikationen bei Netzteilen immer nur ein kleiner Teil und es kommt auf die inneren Werte an. Um auch diese kurz analysieren zu können, wurden uns vom User Adrian von B_buildz mehrere Bilder vom Innenleben zugesandt - großes Dankeschön an ihn an dieser Stelle, aber auch eine Warnung an alle Leser. Netzteile zu öffnen kann unter Umständen lebensgefährlich sein und sorgt zugleich für ein sofortiges Erlöschen der Garantie. Wenn ihr nicht genau wisst, was ihr macht, haltet euch bitte an die Warn-Aufkleber und lasst eure Netzteile verschlossen.

Das unscheinbare Äußere des Netzteils ähnelt in Design und Farbgebung stark dem V550, welches wir vor einigen Jahren getestet haben, aber auch seinen jüngeren Geschwistern aus der Masterwatt-V Serie. Alle modularen Stecker sind vorbildlich beschriftet und beinahe vollständig im Gehäuse versenkt. Auf der Unterseite finden sich, wie üblich, neben einigen Zertifikaten auch das 80+ Label, sowie die Rail-Verteilung. Der Lüfter stammt aus dem Hause Hong Hua und hört auf den Namen HA9215VH12FD-F00, wobei es sich um ein 92 Millimeter messendes und 15 Millimeter dickes Modell handelt.

Der Auftragsfertiger der Elektronik ist uns nicht bekannt, doch der Transformator, sowie die charakteristischen Markierungen auf den Spulen der DC-DC Module legen Gospower als OEM nahe. Der chinesische Hersteller ist im ATX Bereich weitestgehend unbekannt, und baut vor allem Industrie- sowie Servernetzteile. Cooler Master hat bei den sehr starken Low-Budget MWE White v2 Geräten bereits mit Gospower zusammengearbeitet, was eine erneute Partnerschaft nahelegt. Als Hersteller von Server- und open frame Netzteilen ist Gospower zudem erfahren im Bau von kompakten Geräten mit hoher Leistungsdichte - ideal für starke SFX-Modelle.

Das Layout des SFX V750 wirkt durchdacht und aufgeräumt. Alle Abwärme produzierenden Komponenten liegen im Luftstrom und keine großen Platinen oder Kabel-Gewirre würden diesen blockieren, wie es bei einigen SFX Modellen aufgrund von Platzmangel öfters Mal der Fall ist. Der Netzfilter scheint mindestens 2 X-, 2 Y-Kondensatoren sowie eine Doppel-Drossel aufzuweisen, wobei schwer zu sagen ist, was sich sonst noch im Gehäuse verbirgt. Eine zweite Drossel unter der Netzbuchse sowie zwei weitere Y-Kondensatoren wären denkbar und würde den Netzfilter auf High-End ATX Niveau setzen. Der Gleichrichter wird gleich von beiden Kühlkörpern im Gehäuse gekühlt und der große Primär-Kondensator mit 450 Volt und 560 Mikrofarad ist der einzige erkennbare Elektrolyt-Kondensator des ganzen Netzteils und vorbildlich im Luftstrom platziert. Alle anderen sind als äußerst langlebige "FPCAP" Polymer-Kondensatoren von Nichicon ausgeführt.

Der Haupt-Transformator erinnert optisch mit den freiliegenden Wicklungen etwas an jenen aus dem MWE White V2, und scheint wohl einer von Gospower häufiger verwendeten Baureihe zu entstammen. Neben dem Haupt-Transformator sowie auf der modularen Platine ist beinahe jeder freie Platz des PCBs mit Kondensatoren belegt, um auch bei Impuls-hungrigen Grafikkarten noch genügend Puffer aufzuweisen und Ripple niedrig zu halten. Die DC-DC Module sind, gemeinsam mit der Lüftersteuerung, auf einer kleinen Tochterplatine untergebracht.

Zusammengefasst bieten die V-SFX Modelle gute Spezifikationen, eine lange Garantie und eine vielversprechende Technik. Somit hätten sie durchaus das Potential, den bisherigen SFX-König von Corsair, die SF-Reihe, von seinem Thron zu stoßen, nachdem das Enermax Revolution SFX an dieser Aufgabe knapp gescheitert ist. Doch um definitive Aussagen treffen zu können, muss man wohl erste Reviews mit Messungen abwarten. Wir sind gespannt, wie sich diese Serie preislich und qualitativ am Markt einordnen wird.

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