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Tech-Review.de

  • Dienstag, 03. Dezember 2024
Arlo Essential Indoor Kamera

Arlo Essential Indoor Kamera: Mit WLAN und Cloudbindung die Sicherheit verbessern!

Einleitung

Kabelgebundene Überwachungskameras gehören inzwischen - zumindest im Privatbereich - immer häufiger der Vergangenheit an. Die Anbindung per WLAN und somit einer viel schnelleren Installation der Geräte, gepaart mit einer Cloudspeicherlösung zur bequemen Verwaltung des Videomaterials und Zugriff von überall aus sind Kernfeatures, mit denen die großen Anbieter um die Kunden werben. Der in Irland ansässige Kameraspezialist Arlo ist auf diesem Gebiet bereits seit Jahren mit eher hochpreisigen aber funktionell eben auch sehr erfolgreichen Modellen wie der „Arlo Pro 2“ oder der „Arlo Pro 3 Floodlight“ auf dem Markt unterwegs. Entgegen dem ursprünglichen Preiskonzept der anderen Produkte haben wir mit der "Essential Indoor Camera" aus der gleichnamigen Produktreihe für Privatanwender quasi das Einsteiger- und zugleich auch das günstigste Kameramodell der Produktpalette im Test.

Die Arlo Essential Indoor Camera

Der Hersteller wirbt bei der für rund 110,- Euro teuren und im Produktsegment gleichartiger WLAN-Modelle nicht gerade günstigen Kamera mit Kernfeatures wie einer 1080p FullHD-Auflösung, einer Bewegungs- sowie einer intelligenten Objekterkennung, Nachtsichtmodus und einem sogenannten 2-Wege-Audio, mit dem eine Art Gegensprechanlage integriert wurde. Alles angebunden über das hauseigene WLAN-Netz und einer Verwaltung direkt über das eigene Smartphone per dazugehöriger App. Das Videomaterial wird dabei in der Arlo-Cloud gespeichert und ist bei diesem Modell mit einem Verlauf von 30 bis 60 Tagen immer wieder einsehbar. Eine lokale Speicherung findet nicht statt - daher lohnt sich für Diebe auch die Entwendung oder Zerstörung der Kamera nicht, da die Daten nicht im Gerät gespeichert sind, was den Sicherheits-Aspekt verbessert. Und für die Fans von "Smarthome"-Spielereien lässt sich die individuelle Benachrichtigung bei Detektion sogar mit den Diensten von Amazon Alexa, Google Home und weiteren Anbietern koppeln.

Auf den nächsten Seiten schauen wir uns den Motivsammler einmal genauer an.
Viel Spaß bei Lesen, wünscht das Team TRV!

Verpackung & Lieferumfang

Geliefert wird die Arlo Essential Indoor Kamera in einem beige-weißen und rechteckigen Karton mit zahlreichen Informationen auf jeder Seite. Auf der Front ist direkt die Indoor-Kamera abgebildet, zusammen mit einer Auflistung ihrer wichtigsten Features. Obwohl das Produkt als WLAN-Modell angepriesen wird, prangt ein "Wired"-Sticker auf der Verpackung, denn anders als bei den weiteren Modellen des Herstellers kommt dieses hier ohne einen integrierten Akku, benötigt für den Betrieb also eine permanente Stromversorgung.

Die von vorne betrachtet linke Seite der Verpackung behandelt neben dem Hinweis auf die Funktion der Aktivitätszonen unter anderem auch die Intelligente Objekterkennung. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist mit "Trial included" aufgedruckt, nämlich den jetzt dreimonatigen Testzeitraum für die Cloud-Speicherung, den Arlo seinen Nutzern nach dem Neuerwerb anbietet. Wir finden dies ziemlich gut, da man somit ausreichend Zeit zum Ausprobieren bekommt.

Die Rückseite hingegen bewirbt in insgesamt jeweils sechs Sprachen, darunter auch Deutsch, die verschiedenen Vorteile, die man beim Betrieb der Arlo Essential Indoor Kamera gewinnt. Des Weiteren klärt sich dort auch die Frage nach dem Packungsinhalt, wobei wir uns derartige Informationen etwas präsenter wünschen würden. Was fehlt ist allerdings eine grobe Zusammenfassung der technischen Daten in Tabellenform.

Ist man der gedruckten Informationen überdrüssig und möchte endlich den Inhalt erforschen, so präsentiert sich das Innere des Kartons von seiner Aufmachung her sauber strukturiert, alles scheint seinen sicheren Platz zu haben und nichts fliegt ungewollt umher. Arlo verzichtet des Weiteren ganz bewusst auf eine Polsterung mit Schaumstoff oder dergleichen, setzt jedoch bei jeder Komponente auf eine umhüllende, Kratzer verhindernde Schutzfolie.

Der Lieferumfang besteht aus der Kamera selbst mit fest integriertem Standfuß, einer anklippbaren Montageplatte zur Befestigung an der Wand (inklusive Montagematerial), einem universellen Netzteilstecker mitsamt EU- und US-Aufsatz und einem ca. zwei Meter langen Micro-USB-Kabel. Für eine Wahl als Standkamera ist diese Länge wie wir finden in Ordnung, bei einer Installation an der Wand jedoch muss eine deutlich längere Variante optional bezogen werden. Dabei kommt man in den vorteilhaften Genuss, dass das Kabel keiner Arlo-eigenen Norm entspricht, jedes im Handel erhältliche Mikro-USB-Kabel kann somit als Verlängerung herangezogen werden.

Im Sinne der Einrichtungshilfe sind insgesamt fünf Schnellstartanleitungen als Booklets in verschiedenen Sprachen und natürlich die zwei obligatorischen Garantie-Konformitätserklärungen, ebenfalls in den gedruckter Booklet-Form, enthalten. Auf der Supportwebseite von Arlo, ziemlich versteckt im "Support-Center", gibt es darüber hinaus noch eine umfangreichere, deutschsprachige PDF, die alle relevanten Fragen sehr gut beantwortet. Wir hätten uns aber gewünscht dass diese Anleitung mit auf der Produktseite zu finden ist, so mussten wir doch erst ein wenig suchen, um fündig zu werden.

Technische Daten

Die Essential Indoor Kamera kommt, anders als ihre Produktkollegen, ohne integriertem Akku und bedarf daher während des Betriebs einer permanenten Spannungsversorgung. Diesen Fakt finden wir wirklich schade, da dies einer rein kabellosen Nutzung somit leider zugegen läuft. Die Arlo Essential, quasi die große Schwester der Kamera, besitzt hingegen einen eigenen Akku und ist darüber hinaus auch für die Nutzung im Freien konzipiert. Dieses Feature besitzt die Indoor-Kamera nicht, weswegen sie sich in der Kosten- & Nutzen-Betrachtung auch eher mit den weitaus günstigeren Produkten der Konkurrenz messen muss als mit eigenen Modellen von Arlo.

Für die Kommunikation mit dem Internet verwendet die Kamera das 2,4 GHz WLAN-Frequenzband und kann auch nur mit diesen Betrieben werden, dabei setzt der Hersteller eine Mindest-Upload-Geschwindigkeit von 2-4 Mbit/s voraus. Dies ist notwendig, um Full-HD-Inhalte schnell in die Cloud zu transferieren. Obwohl im Handbuch vom WLAN-Standard 802.11/ac die Rede ist, wird dennoch kein 5 GHz-Band unterstützt. Dafür soll das WLAN eine Reichweite von bis zu 100 Metern abdecken. Die gespeicherten Videoaufnahmen werden dabei in die Cloud geladen, was nach Ende der Testlaufzeit zwingend ein kostenpflichtiges Abonnement bedarf. Eine lokale Speicherung per SD-Karte ist nicht vorgesehen. Alternativ kann die Kamera mit einer der nachfolgenden Arlo SmartHubs oder einer Basisstationen verbunden werden, um darüber eine lokale Speicherung zu realisieren: VMB5000, VMB4540, VMB4500 oder VMB4000. Hierzu ist dann kein kostenpflichtiges Abonnement mehr notwendig, die Videodaten werden lokal auf die in den Geräten eingesteckten Speicherkarten oder extern daran angeschlossenen USB-Medien abgelegt.

Die Auflösung des 2 MP großen Kamerasensors ist mit 1080p durchaus normal, viel interessanter ist in diesem Punkt das 130° Weitwinkelobjektiv, welches zudem durch seine große Linse auch lichtstark sein soll. Die Indoor-Kamera besitzt eine intelligente Bewegungserkennung in Form einer softwaregebundenen AI (Artificial Intelligence, auf Deutsch “künstliche Intelligenz”), welche automatisch und bildbasiert erkennt, ob es sich bei dem Gefilmten um eine Person, ein Tier, ein Fahrzeug oder ein abgestelltes Paket handelt. Ein integriertes 2-Wege-Audiosystem mit Mikrofon und Lautsprecher ermöglicht zudem per Smartphone quasi von überall aus, eine Gegensprech-Funktion zu nutzen, um beispielsweise dem eigenen Kind als gerade ertappten „Keksdieb" in der Küche die passende Message zukommen zu lassen. Auch besitzt die Arlo Essential eine eingebaute Sirenen-Funktion, welche sich sowohl manuell in der App als auch automatisch bei Detektierung aktivieren lässt und dabei einen dauerhaften Ton in einer fürs Ohr wirklich schmerzhaft hohen Frequenz erzeugt, sodass die Kamera eben auch als kompakte Alarmanlage genutzt werden kann, mit der sich unerwünschte Besucher fernhalten lassen. Des Weiteren ist das Gerät mit den Diensten von Amazon Alexa, Google Home, IFTTT und auch der Apple Watch (für Benachrichtigungen) kompatibel.

In Kombination mit einer fest verbauten Infrarot-LED als indirekte Restlichtverstärkung kann die Kamera auch bei schlechtem Licht oder in der Nacht ihre Bildaufnahmen durchführen, dazu wechselt sie in den Nachtsichtmodus und nutzt die IR-LED als zusätzliche Helligkeitsquelle. Für den gerade Gefilmten ist die kleine LED währenddessen optisch als solche aber kaum wahrzunehmen.

Technische Daten im Überblick
Maße Kamera 52 mm x 49 mm x 113,19 mm
Gewicht 427g
Maximale Videoauflösung 1080p - FullHD, H264
Bildsensor 2 Megapixel
Videofunktionen 1080p, 720p, 480p
16x9 Seitenverhältnis 30fps
Nachtsichtmodus in Kombination mit IR-LED
Sichtfeld des Objektivs 130° Diagonale
Digitaler Zoom 12x
Bewegungserkennung Bildbasierte Bewegungerkennung
Speicher Cloudspeicher, Abo erforderlich
Audio Vollduplex 2-Wege-Audio
Mikrofon Einzelmikrofon mit Rausch- und Echounterdrückung
Vernetzung 802.11 b/g/n/ac
Konnektivität 2.4 GHz-WLAN-Verbindung bis zu 100 Meter, kann mit oder ohne Arlo-Basis verwendet werden
Verschlüsselung 128-bit SSL, AES-128, TSL, 2 Faktorauthentifizierung
Minimale Upload-Geschwindigkeit zu Hause 2-4 Mbit
Sirene Eingebaut, sehr schriller und schmerzhafter Ton - dient als Abschreckung
Sensoren Helligkeitssensor
Statusleuchten 1x LEDs (blau und bernsteinfarben)
Montageart Regal- oder Wand- / Deckenmontage
Stromspannung 5V 2A
Garantie 1 Jahr
Preis ~ 115,- Euro (Stand 01.2022)

Kamera im Detail

Die Kamera hat eine sehr kompakte Bauweise, wirkt etwas Ei-Förmig und kommt auf einem fest verbauten, aber variabel in alle Richtungen so gut wie frei dreh- und winkelbaren Standfuß. Das weiße und mit Klavierlack überzogene Gehäuse sowie auch alle anderen Komponenten ist in Hochglanzoptik gefertigt, was auf der einen Seite optisch natürlich echt Eindruck schindet, zugleich aber nach dem Entfernen der Schutzfolien zu einer erhöhten Anfälligkeit für Staub, Kratzer und Fingerabdrücken führt. Mit einem Gewicht von gerade einmal 427g ist die Kamera ziemlich leicht, büßt dadurch natürlich aber auch Standsicherheit ein.

Das Hauptaugenmerk ist auf die großzügige Linse zu legen, welche in Ausgestaltung als Weitwinkelobjektiv mit einem Betrachtungswinkel von 130° aufwartet. Die Linse ist formschön ins Gehäuse eingelassen und wirkt auf uns sehr wertig. Der große "arlo" Schriftzug gibt dem Design zudem seine nötige Finesse und passt optisch stimmig ins Konzept.

Detailansicht der Linse und den Sensoren

Oberhalb der Linse ist ein kleines Loch zu sehen, hierbei handelt es sich um das integrierte Mikrofon mit Rausch- und Echounterdrückung, was ein zeitgleiches Sprechen und Hören ohne Rückkopplungseffekt am Smartphone erlaubt. Rechts und links neben dem Objektiv sind zwei weitere Komponenten: Das Linke dient als Helligkeitssensor und nimmt die Intensität des Umgebungslichts wahr, bestimmt also auch ab welchen Punkt die Kamera automatisch in den Nachtsichtmodus wechselt. Hinter dem rechten Kreis ist eine zweifarbige Status-LED verbaut, die im Betrieb dauerhaft blau leuchtet. Die LED-Anzeige kann optional über die App jedoch deaktiviert werden. Bei einer Firmware-Aktualisierung hingegen wechselt sie abwechselnd zwischen den Farben gelb und blau.

Schaut man sich die Kamera von der Seite an, so ist die Form doch schon speziell, letztlich passt sie aber in das Designkonzept des Herstellers. An der Rückseite ist der große Lautsprecherbereich zu sehen, ebenfalls ist hier unterhalb auch die Mikro-USB-Buchse untergebracht, worüber die Kamera für den Betrieb ihre notwendige Stromversorgung erhält. Warum es in Zeiten von immer verbreiteter Verwendung vom USB-C-Standard jedoch unbedingt wieder ein Anschluss über Mikro-USB wurde, ist nicht wirklich nachzuvollziehen, aber auch nichts, was man nun wirklich kritisieren muss.

Auf dem nachfolgen Bild ist schön zu sehen, wie der Fuß mit dem eigentlichen Korpus durch ein Kugelgelenk verbunden ist, was die Ausrichtung ungemein vereinfacht. Dennoch ist dieses Gelenk "fest" genug, damit sich die Indoor-Kamera zum Beispiel nicht durch das kurze Ziehen am Kabel in ihrer Position verstellt. Neben dem Gelenk ist ein kleiner Taster zu entdecken, der einzig und allein zur späteren Synchronisation mit der Arlo-App dient, also mit dem die Kamera als Gerät in der Anwendung hinzugefügt wird.

Das Kugelgelenk vom Standfuß und der Sync-Taster

Die Inbetriebnahme

Wie wir jetzt bereits einige Male schon schrieben, bedarf es bei der Nutzung der Essential Indoor Kamera einer permanenten Stromversorgung in Form des mitgelieferten USB-Steckernetzteils und des dazugehörigen Kabels. Zunächst wird am Netzteil die entsprechende Steckerkonfiguration, EU- oder US-Variante, aufgesteckt und anschließend das USB-Kabel mit dem Netzstecker verbunden. Daraufhin wird das andere Ende vom Kabel auf der Rückseite der Kamera mit dem Winkelstecker nur noch eingesteckt, fertig. Das Gerät fährt dann augenblicklich hoch, einen Power-On-Schalter oder Ähnliches gibt es nicht.

Während das Gerät startet und sich für die Erstinbetriebnahme vorbereitet, leuchtet nicht nur die LED, sondern das sogenannte Datenschutzschild fährt vor die Linse. Dieses Schild ist auch später im Betrieb immer wieder interessant, wenn man seine Privatsphäre schützen möchte. Es wird genau dann vor die Linse gefahren, wenn die Kamera keine Aufnahmen machen soll. Ist das Schild geschlossen, ist zugleich die Bewegungserkennung und auch das Mikrofon deaktiviert, es findet keinerlei Aufzeichnung mehr statt. Aber bevor wir ins Detail gehen, erstmal weiter mit der Einrichtung und Kopplung der Kamera mit der App.

LED signalisiert Betriebsmodus und Datenschutzschild ist ausgeklappt

Einrichtung über die Arlo-App

Die weitere Einrichtung der Kamera findet über die Arlo-App statt, weswegen auch der erste Schritt nun das Herunterladen ebenjener Anwendung auf dem Smartphone von Nöten macht. Ist die Software endlich installiert und wird das erste Mal geöffnet, so fordert sie den Nutzer als nächstes auf, ein Konto bei Arlo zu erstellen, oder - wenn schon eines vorhanden ist, sich dementsprechend einzuloggen. Das Gerät, mit dem man nun die weitere Konfiguration vornimmt wird darüber hinaus als "Vertrauenswürdiges Gerät" klassifiziert und gespeichert, entsprechend muss dem Smartphone jetzt ein Name vergeben werden.

Konto Erstellen

Der Einrichtungsmanager fragt im nächsten Schritt, um welch ein Modell es sich bei der Kamera handelt. Die Auswahl ist über Bilder spielend-leicht zu treffen und das Menü dadurch sehr intuitiv zu bedienen.

Auswahl des Arlo-Modells

Ein kurzer Guide erklärt nochmal, was die Kamera zu bieten hat und gibt in Form von Bildern auch praktische Tipps zur besten Positionierung der Kamera.

Kleiner Guide mit vielen Informationen

Bereits an diesem Punkt geht es um die Einrichtung der WLAN-Verbindung der Indoor-Kamera. Auch wird jetzt noch einmal klar darauf hingewiesen, dass die Kamera nur mit einem 2,4 GHz-Netz verbunden werden kann. Damit die Verbindung zwischen dem Smartphone und dem Gerät überhaupt gelingt, muss auch das Smartphone unbedingt im selben Frequenzband/Netzwerk mit dem Router verbunden sein. Nutzt man das Handy also nur im 5 GHz, muss man zur Einrichtung in das 2,4 GHz WLAN wechseln, damit sich beide Geräte koppeln können. Ist die Verbindung hergestellt, möchte die App, dass man einen erzeugten QR-Code vor die Arlo Kamera hält. Der Code sorgt für das notwendige Pairing und die erfolgreiche Kopplung wird anschließend mit einem Ton quittiert. Hat man auch diesen Schritt absolviert, sucht die App als nächstes selbstständig nach verfügbaren Updates der Firmware und installiert diese auch prompt. Während des Update-Prozesses blinkt an der Kamera abwechselnd die blaue und gelbe LED. Auf keinen Fall sollte man in dieser Zeit die Stromversorgung kappen.

War alles erfolgreich, die Firmwareversion der Kamera ist up-to-date und das Gerät wieder hochgefahren, so wird im nächsten Abschnitt die Qualität der Videobandbreite beschrieben und zeitgleich zur Positionierung ein Vorschau-Livebild erzeugt. Dieses war in unserem Fall leider ziemlich dunkel und am Flackern, wurde dadurch leider auch sehr unscharf. Zur groben Ausrichtung reichte es aber vollkommen aus.

Positionieren der Kamera, Bewerten der Videobandbreite

Cloud-Dienste und Abomodelle - Was kostet der die Nutzung?

Wie wir ja schon geschrieben haben, verfügt die Kamera selbst nicht über eine Option, die Videoinhalte lokal - zum Beispiel auf einer SD-Karte - abzulegen. Das Konzept von Arlo basiert darauf, dass die aufgenommenen Inhalte per Videofeed direkt in die kostenpflichtige Cloud hochgeladen und entsprechend in der App wieder abgerufen werden können. Ziel dieses Ablaufs ist es nämlich zu verhindern, dass die Daten von Dritten (beispielsweise Einbrechern) entwendet werden können. Steckt eine SD-Karte in der Kamera und werden die Daten nirgends noch separat gesichert, so ist es für den Einbrecher ein Leichtes die Beweise seiner Tat durch das bloße Entwenden des Gerätes zu beseitigen. In einem cloudbasierten System funktioniert dies ohne Zugriffsdaten zum Arlo-Account eben nicht. Der Sicherheitsaspekt ist also bei einer Cloudanbindung deutlich höher, jedenfalls so lange wie auch Strom und auch Internet zur Verfügung stehen. Fehlt eines von beiden, ist die Indoor-Kamera quasi ohne Funktion.

Ab Werk gestattet einem der Hersteller die Funktionen des Cloud-Dienstes für ganze drei Monate als Testzeitraum kostenlos zu nutzen, oder aber direkt ein selbstgewähltes Abonnement abzuschließen. Endet der Testzeitraum muss entweder ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen oder aber die Kamera mit einer Basisstation/einem Smarthub als externen Datenspeicher verbunden sein. Ein Betrieb der Kamera mit Videospeicherung und ohne Abonnement, ohne Smarthub/Basistation ist nach unserem aktuellen Kenntnisstand leider nicht möglich. Laut der Webseite von Arlo sollen aber auch ohne Abo-Servicevertrag weiterhin die Funktionen "Live-Streaming", "Push-Benachrichtigungen" und "Zwei-Wege-Audio" zur Verfügung stehen, allerdings findet keine Speicherung der Videos und damit auch kein Videoverlauf mehr statt und man kann auch keine Videosequenzen mehr herunterladen.

Auswahl des Testzeitraumes

Nach unserer Recherche gab es bei anderen Kameramodellen des Anbieters noch die Option, ein kostenloses Abo, aber eben mit extrem eingeschränkten Funktionsumfang zu verwenden. Dieses wurde nun offensichtlich zur Einführung der neuen Secure-Tarife entfernt und durch die insgesamt drei kostenpflichtigen Modelle Secure Single, Premier (Multi-Kamera) und Elite (Plus) ersetzt. Welchen Tarif man nun letztlich passend für sich findet, muss jeder Nutzer selber entscheiden. Fakt ist aber, durch die kostenpflichtigen Dienste wird die eh schon nicht günstige Kamera für einige Kunden eher uninteressant. Diese Meinung relativiert sich ab dem Moment, wenn man den Funktionsumfang, den Sicherheitsaspekt und auch die Anzahl der mit diesem Abo nutzbaren Kameras betrachtet. Wer Beispielsweise 10 Geräte im Arlo Secure Premier-Tarif für 9,99 Euro pro Monat verwendet, den kostet die Cloudspeicherung je Kamera plötzlich nur noch rund 1 Euro und wird dadurch wieder erschwinglich. Das Konzept von Arlo ist eben darauf ausgelegt nicht nur eine einzelne Kamera zu betreiben, sondern einen Verbund aus mehreren Geräten clever und bezahlbar möglich zu machen.

Die verschiedenen Abomodelle

Während des Testzeitraums hat der Nutzer eigentlich alle Funktionen zur Verfügung, die man auch schon bei der günstigsten Abovariante mit einer Kamera für 2,99 Euro pro Monat nutzen kann - abgesehen von der Rauch- und Kohlenstofferkennung, welche eh nur für ausgewählte Produkte vorgesehen ist. Damit steht einem ausgiebigen Testen der unterschiedlichen Features nichts im Weg und drei Monate sind darüber hinaus auch großzügig bemessen. Andere Anbieter wie beispielsweise EZVIZ gewähren für ihren Cloud-Dienst je nach Produkt lediglich 7-30 Tage als Testzeitraum.

Mal allgemein betrachtet ist die ganze Tarifgeschichte bei Arlo aktuell noch ziemlich undurchsichtig: Es gibt während der Einrichtung einzelne Angaben und Tarifbezeichnungen in der App, die sich von denen unterscheiden, welche man zu Gesicht bekommt, wenn man in den Einstellungen unter "Abonnements" die Tarife anzeigt oder die Webseite selbst besucht. In der App heißen diese beispielsweise noch "Single, Multi-Camera" und "Arlo Secure Plus". Dort steht unter der Anzahl maximal möglicher Kameras "1" und zwei Mal "bis zu 20“. Öffnet man die eben erwähnte Einstellung für die Abowahl, ist zwar der Name gleich geblieben, jedoch ist dort abgesehen vom Single-Tarif wieder die Rede von einer unbegrenzten Anzahl unterstützter Kameras. In den FAQ zu den neuen Secure-Tarifen direkt auf der Webseite von Arlo wird dann aber wieder nur von 1 oder 5 Kameras in der Tabelle gesprochen – sehr verwirrend.

Darauf angesprochen hat uns der Hersteller versichert, dass nur noch nicht alle Informationen flächendeckend aktualisiert wurden und dies in den kommenden Wochen geschehen soll. Mit der Einführung der Secure-Tarife Ende letzten Jahres hat man alle alten Modelle (wie z.B. die SMART-Tarife) ersetzt. Diese klare Information bedeutet auch, dass man nun, abgesehen vom Single-Tarif, mit maximal einer Kamera bei allen anderen Modellen eine unbeschränkte Anzahl an Geräten in seinem Profil integrieren kann.

Die Abomodelle im Vergleich
  Inklusivzeitraum Arlo Secure
Single
Arlo Secure
Premier/Multi-Camera
Arlo Secure
Elite/Plus
Laufzeit Nur 3 Monate monatlich monatlich monatlich
Anazhl unterstützer Kameras 1 1 unbegrenzt unbegrenzt
Cloud Videoauflösung bis zu 1080p bis zu 2K bis zu 2K bis zu 4K
Dauer des Cloud-Videoverlaufes bis zu 30 Tage bis zu 30 Tage bis zu 30 Tage bis zu 60 Tage
Live-Videostreaming
Bewegungs- & Geräuscherkennung
Rauch- & Kohlenstofferkennung (CO) ✕* ✕* ✕* ✕*
Personen-, Tier- und
Fahrzeugerkennung
Paketerkennung
Interaktive Benachrichtigung
(z.B. Alexa, Google Home usw.)
Anpassbare Aktivitätszonen
Notfallkontakt anrufen
12 Montate zusätzliche Hardware
Garantieverlängerung
✓*
Preis 0,00 Euro 2,99 Euro/Monat 9,99 Euro/Monat 14,99 Euro/Monat
Alle Angaben ohne Gewähr!
*Nur bei ausgewählten Produkten, die Indoor-Kamera kann dies nicht

Hat man sich für ein Abomodell entschieden, fordert die App auch schon direkt auf eine sogenannte Aktivitätszone zu bestimmen. Hiermit wird festgelegt, in welchem Bereich des Bildausschnitts eine Detektion erkannt werden soll, damit die Kamera automatisch mit einer Aufnahme und Benachrichtigung reagiert. Bewegt man sich außerhalb dieser Zone, registriert dies zwar die Kamera, aber löst keine Aktion (keine Aufnahme, keine Benachrichtigung) aus. Diese Zonen dienen nur der Aktivierung des Auslöse-Ereignisses, im Standard-Modi nimmt die Kamera solange auf (maximal 300 Sekunden pro Clip, danach wird ein weiterer erzeugt), wie eine Aktivität innerhalb der Zone erkannt wird. Eine Funktion, die uns speziell hier in Deutschland mit seinem hohen Datenschutzstandard aber fehlt, ist die Möglichkeit, Bereiche im Bild zu maskieren/unkenntlich zu machen, beispielsweise indem diese automatisch geschwärzt werden. Warum sollte man dieses aber wollen? Nun, in Deutschland ist es verboten Videoaufnahmen von anderen Grundstücken oder öffentlichen Raum ohne ausdrückliche Erlaubnis anzufertigen und dann auch noch zu teilen (was man mit dem Upload an den Anbieter faktisch tut). Mit Hilfe des Schwärzens von Bildbereichen wird die Aufnahme dahingehend "bereinigt". Somit dürfen Anwender die Essential Indoor Kamera nur dort positionieren, wo eine unerlaubte Aufnahme fremder- oder öffentlicher Bereiche nicht vorkommen kann - auch nicht durchs Fenster hindurch.

Erstellen von Aktivitätszonen

Weitere Einstellungen

In den weiteren Einstellungen lässt sich die Bildwiederholfrequenz der Kamera umstellen, sollte diese im Betrieb zum Flackern neigen. Der Automatikmodus wirkt dem zwar entgegen, aber wenn dieser Fall eintritt, ist eine manuelle Umstellung sicherlich ratsam. Darüber hinaus legt man fest, auf welche Arten von Detektionen die Kamera reagieren soll. Neben der Bewegungs- und Objekterkennung bietet die Kamera nämlich auch eine Erkennung über das Mikrofon bei Geräuschen an. Schleicht also jemand außerhalb des Kamerabildes herum und macht dabei Geräusche, so lässt sich über die Empfindlichkeit ebenjener Detektion bestimmen, ab wann das Gerät auch hierbei eine Aufnahme startet und damit auch eine eingestellte Warnmeldung in Form einer Pushnachricht auf dem Smartphone bzw. eine Emailzusendung erzeugt.

Weitere Einstellungen wie Bildfrequenz und Wahl der Intelligenten Warnmeldungsoptionen

Wirklich praktisch ist die Funktion Freund anrufen in Notsituationen, bei denen man quasi drei Notfallkontakte vorab aus dem Telefonbuch hinterlegt. Steht plötzlich ein Einbrecher oder die Schweine-Invasion im Wohnzimmer, während man im ersten Stock die Benachrichtigung aufs Handy bekommt, geraten nicht wenige Leute urplötzlich in Panik und wissen nicht mehr, wie man das Telefonbuch bedient (Stichwort: Panik-Blackout). Es gibt genug Erfahrungswerte bei Einsatzkräften die belegen, dass Menschen in Paniksituationen selbst einfachste Nummern wie die 110 vergessen oder die Bedienung ihres Smartphones nicht mehr hinbekommen. Da ist es doch wirklich praktisch, wenn bei der Push-Benachrichtigung ein Klick auf Sirene oder Freund anrufen genügt, um die Polizei zu informieren - wenn mal wieder eine Herde Schweine das Wohnzimmer bevölkert.

Eine weitere Funktion ist die Möglichkeit, auch Dritten wie Freunden oder Familie den Zugriff auf die Kameras zu gewähren. Ist der Gatte zum Beispiel auf Geschäftsreise und möchte nur mal eben schauen, ob bei der Familie zu Hause alles in Ordnung ist, kann er sich über das Internet und die App auf die Kamera schalten und ein Live-Bild bekommen. Und mit der Familie direkt interagieren. Bei der Einrichtung des Zugriffes gibt man zunächst den Namen und die Emailadresse des Berechtigten an, wählt aus auf welche Kamera der Zugriff gewährt werden soll und kann dann eine "Einladung" losschicken. Derjenige bekommt dann eine Mail zugeschickt, klickt auf den dortigen Link und wird gebeten entweder ein eigenes Arlo-Konto zu erstellen oder sich in sein bereits vorhandenes Konto einzuloggen. Ist der Schritt getan, hat man Zugriff auf die freigegebene Kamera. Etwaige Rechtevergaben lassen sich über die App aber auch jederzeit wieder zurücknehmen.

Soll die Kamera an der Wand oder eventuell an die Decke gehangen werden, dann muss man die Ansicht natürlich auch invertieren, da ansonsten alles auf dem Kopf steht. Dafür gibt es ebenfalls eine passende Einstellung. Auch die Videoauflösung kann in ihrer Qualität reduziert werden, beispielsweise ist dies immer dann sinnvoll, wenn die Internetverbindung im Heimnetz nicht genügend Power besitzt, um mehrere Kameras und deren Datentransfer zu vertragen.

Über den Button "Modus" gelangt man zu der Option, alle verbundenen Kameras zeitgleich ein- oder auszuschalten. Im Falle der Arlo Essential Indoor Kamera wird dann auch der Datenschutzschild vor die Linse gefahren - sehr praktisch. Nun geht es auf der nächsten Seite aber mal zum Praxiseinsatz, bei dem wir unterschiedliche Funktionen ausprobieren.

Weitere Optionen, alle Geräte lassen sich zeitgleich ausschalten.

Die Indoor-Kamera im Praxisbetrieb

Für unseren Test haben wir die Kamera im Flur zur Eingangstür hinzeigend an der Wand montiert und wollten testen, wie einerseits die Erkennung und Benachrichtigung arbeitet, aber auch, wie sich die Bildqualität gerade in einem langgezogenen Raum verhält - ob die Personen am Ende überhaupt noch zu identifizieren sind. Die Kamera ist schließlich mit ihrem Weitwinkelobjektiv ohne manuellen Fokusring ausgestattet und darüber hinaus eher für breitere Aufnahmezonen konzipiert, weniger für schmale, weit entfernte Objekte. Da aber nicht jeder Nutzer über großzügige Räume speziell im Eingangsbereich verfügt, haben wir diese Position extra als erhöhten Schwierigkeitsgrad gewählt - und eben auch um den Eingangsbereich im Blick zu haben.

Wie man auf dem nachfolgenden Bild sehr gut erkennen kann, ist die Bildqualität unter FullHD sowohl bei Tag als auch in Zeiten mit weniger Lichteinfall wirklich gut. Ob speziell der Nachtmodus bei absoluter Dunkelheit gleichermaßen abliefert und seine Stärken ausspielen kann, zeigen wir Euch weiter unten in einem Videocheck. Das Bild bestätigt aber auch unsere Vermutung, dass die Kamera mit dem schlauchartigen Flur ihr Potenzial nicht wirklich ausschöpft, da in unserem Fall eine hohe Anzahl an Bildinformationen nur Wandansichten darstellen. Man sollte bei der Wahl des richtigen Aufstellplatzes also lieber einen Ort nehmen, bei dem die Aufnahme einen viel breiteren Bereich mit relevanten Ecken abdeckt, statt wie hier im Test nur fokussiert in die Tiefe zu gehen. Dieser Punkt ist natürlich immer abhängig davon, was man filmen möchte und wozu die Kamera in diesem Raum aufgestellt wurde.

Tagansicht vom Flur | Frühe Abendstunden bei schwachem Licht

Die Nutzung der Kamera mit der App

In der Geräteübersicht der App bekommt man nach der Einrichtung auch direkt seine Kamera zu Gesicht. An dieser Stelle lässt sich über einen Klick auf den Video-Play-Button eine Liveansicht des Videobildes aktivieren, bei der dann auch die Funktionen der 2-Wege-Gegensprechanlage, der manuellen Wahl einer Videoaufzeichnung oder aber auch nur die Aktivierung der Sirene zur Verfügung stehen. Das Livebild weist im Test jedoch eine sehr starke Zeitverzögerung auf. So gibt es zwischen der Aktion und dem dazugehörigen Bild in der Anwendung im Durchschnitt ein zeitliches Delay von 5 bis 10 Sekunden. Dies ist leider technisch bedingt, da das Videosignal in der App nicht von der Kamera direkt eingespeist wird, sondern es erst noch seinen Weg über die Server von Arlo antreten muss. Das Videomaterial im Livefeed wandert also zunächst von der Kamera per WLAN ins Internet, dann zu den Servern von Arlo und von den Servern wieder zurück zur App-Anwendung, um dort dann wieder ausgegeben zu werden. Und weil jedes Datenpaket nun mal Zeit benötigt, um übertragen zu werden, kommt im Livebild dieser große Zeitversatz zustande.

Das Phänomen betrifft allerdings in dem Ausmaße nur die Livebild-Funktion, Tonaufnahmen über die Gegensprechfunktion weisen ein viel geringeres Delay auf, da die Datenpakete hierbei kleiner sind und sich schneller übertragen lassen. Allgemein sei noch zusätzlich angemerkt, dass eine Verwaltung oder Bedienung der Kameras und das Aktivieren per Livebild nicht nur über die Arlo-Anwendung möglich ist, sondern der Hersteller auf seiner Webseite nach dem Login auch eine Art Dashboard anbietet und dort alle Geräte in einer praktischen Ansicht mit denselben Funktion wie in der App steuerbar sind.

Die Geräteübersicht

Bewegungserkennung richtig testen und einstellen

Möchte man sicherstellen, dass eine Kamera auch wirklich den ganzen gewählten Bereich korrekt detektiert, lässt sich in der Arlo-App bei den Geräteeinstellungen über den Punkt "Gerätedienstprogramm" ein spezieller Prüfmodus aktivieren, mit dessen Hilfe der Nutzer die Empfindlichkeit bei der Erkennung von Objektgrößen- und deren Entfernungen einstellen kann.

Aber Obacht: Die Arlo Essential Indoor Kamera unterscheidet bei der Detektion zunächst nicht zwischen verschiedenen Bewegungen. Dies bedeutet, sie schlägt immer Alarm, wenn sie eine Bewegung innerhalb der Aktivitätszone erkennt; etwa bei einem Haustier oder auch nur einem wehenden Vorhang. Gerade Tiere oder eben der vom Wind bewegte Vorhang können schnell zum nervenden Problem werden, da bei jeder Auslösung je nach Einstellung dieser mit einer Push-Benachrichtigung quittiert und der Anwender informiert wird, sobald die Kamera etwas registriert. Abhilfe schafft dann nur die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung zu reduzieren oder die Zonen anzupassen. So löst der Alarm beispielsweise auf der Stufe 1 von insgesamt 10 nicht immer aus, wenn sich der eben genannte Vorhang oder die Katze im Raum bewegt, wohl aber, wenn die Kamera eine Person unmittelbar vor sich „erkennt“. Die Detektion ab Stufe 5 ist aus unserer Sicht aber bereits viel zu sensibel, die Kamera löst hierbei wirklich schon bei jeder kleinsten Bewegung ein Ereignis aus. Ob sich dies bei weiterer Entfernung noch ändert, konnten wir leider nicht testen.

Der Videotest

In den vier nachfolgenden Videosequenzen haben wir mal die verschiedenen Erkennungsfunktionen der Kamera getestet, jedenfalls soweit uns dies unsere Testlocation möglich machte. Darunter wollten wir erfahren, ob die von uns eingestellten Benachrichtigungen auch prompt erfolgen, ob die Anwendung tatsächlich einen Unterschied zwischen Personen und Paketen machen kann und auch, wie sich die Nachtsicht bei absoluter Dunkelheit verhält.

In der ersten kurzen Sequenz sind wir nur zur Haustür rein und wurden auch atopp von der Kamera erkannt sowie diese Aufnahmen abrufbar im Videojournal gespeichert. Darüber hinaus informierte uns das Smartphone über den "Eindringling".

Video abspielenTest der Personenerkennung im Aktivitätsbereich

Weiter ging es mit der Paketerkennung: Dazu haben wir ganz bewusst das Paket im unteren Teil des definierten Bildabschnittes platziert und waren gespannt, ob die App dieses dennoch als Paket registrierten kann und uns den Clip als solches auch kennzeichnet. Das Ergebnis seht ihr dazu weiter unten bei der Clipübersicht und den dazugehörigen, von der AI erzeugten Klassifikation, die die App dem jeweiligen Clip zugeordnet hat (Person, Paket etc.).

Video abspielenTest der Paketerkennung

Das dritte Video sollte lediglich die Ton- sowie Bildqualität aufzeigen und zugleich testen, wie scharf uns die Kamera bei dauerhafter Bewegung abbilden kann, also ob eine Identifizierbarkeit zum Beispiel durch Schleierbildung verhindert wird.

Video abspielenTest der Benachrichtung und des Tones

Wirklich gespannt waren wir indes auf den integrierten Nachtsichtmodus, der in diesem Fall mit unseren langen Flur klarkommen musste und für die Arlo-Kamera durchaus eine besondere Herausforderung darstellt.

Video abspielenTest vom Nachtsichtmodus

Die Kamera hat für alle vier Testsequenzen eine entsprechende Benachrichtigung per Push-Benachrichtigung erzeugt und die Aufnahmen im Videoverlauf angezeigt. Beim Test mit der Paketerkennung ist der Eintrag als "Paket“ hinterlegt, dieser Abschnitt verlief also sehr erfolgreich. Was uns enttäuschte, war die doch eher schlechte Videoqualität bei absoluter Dunkelheit im Nachtsichtmodus der Kamera. Die verbaute IR-LED scheint für einen so tiefen Raum schlichtweg nicht stark genug zu sein, um damit auch etwas weiter von der Kamera entfernte Personen/Objekte noch ausreichend zu beleuchten. Natürlich war dieses Ergebnis auf einer Seite durch den unpassenden Kamerafokus in Zügen abzusehen, wir hätten uns jedoch etwas bessere Aufnahmen auch gerade im Bereich der Konturenbildung gewünscht. An diesem Punkt sind Kameras, die über einen manuellen Fokus-Einstellring oder ein Objektiv mit weniger Weitwinkel verfügen, der Arlo leider voraus. Die Bildqualität der anderen Testaufnahmen überzeugten und waren gut, wenn auch nicht herausragend klar. Die Kontrast-, Farb- und Detailstarken Aufnahmen machten eine Identifizierung der gefilmten Person zu jeder Zeit auch bei ständiger Bewegungen möglich - und so soll es schließlich ja sein.

Ergebniss der Detektion: Das Paket/die Personen wurden erfolgreich als solche indentifiziert.

Das Videojournal ist einfach zu bedienen, man kann je nach gewähltem Abonnement zwischen 30 und 60 Tage zurückliegende Aufnahmen betrachten und diese Videos auch jederzeit auf das eigene Gerät downloaden. Sollte man die Kamera mal verkaufen oder alle vorhandenen Aufnahmen von den Servern bei Arlo entfernen wollen, so bietet die App auch dafür eine passende sowie bequeme Funktion.

Die verschiedenen Kamera-Modi

Mit Hilfe der in der App bezeichneten Modi, bekommt man die Kontrolle darüber, wie und wann die Arlo Kameras auf Bewegungen reagieren. So möchte man beispielsweise tagsüber nicht, wenn man gerade in der Wohnung staubsaugt, einen Alarm über eine Bewegung im Wohnzimmer erhalten. Wiederum kann man sehr schnell switchen wenn es zum Beispiel auf den Weg in den Urlaub geht, indem man per Klick einen anderen Modus aktiviert. Diese Modi geben der Kamera klare Anweisungen, wie sie zu verschiedenen Zeiten und Gegebenheiten zu reagieren hat.

Die vordefinierten Modi

Ab Werk sind vier Modi zur Auswahl vordefiniert:

  • Aktiviert Die Erkennung ist für diese Kamera aktiviert.
  • Deaktiviert: Die Erkennung ist für diese Kamera ausgeschaltet.
  • Zeitplan: Anhand von eingestellten Zeitplänen ist die Erkennung entweder aktiv oder deaktiviert.
  • Geofencing: Je nachdem wo man sich mit dem Smartphone befindet, kann hierüber ein sogenannter Planungsmodus aktiviert, deaktiviert oder fortgesetzt werden.

Über das Stiftsymbol lassen sich diese Modi in ihren Einstellungen bearbeiten. Am einfachsten ist es jedoch, man erstellt sich direkt einen oder mehrere eigene Modi und kann dabei die verschiedenen Optionen nach Wunsch definieren.

Zur Auswahl stehen dabei, ob die Erkennung durch eine Bewegung, durch ein Geräusch oder durch eines von beiden ausgelöst werden soll. Dabei lassen sich alle dazugehörigen Parameter bequem festlegen. Die App klärt den Nutzer per Hinweismeldung darüber auf, dass das Datenschutzschild (vor der Linse) im jeweilig gewählten Modus entweder geöffnet oder geschlossen wird und auch, dass gegebenenfalls eine Standortortung (bei Geofencing) notwendig ist. Als Benachrichtigung über das Ereignis lässt sich dann auswählen, ob man eine Push-Meldung auf dem Smartphone, eine E-Mail oder auch beides zugleich bekommen möchte.

Standardmäßig nimmt die Kamera bei einer Erkennung innerhalb der festgelegten Aktivitätszonen so lange die Videosequenz auf (max. 300 Sekunden), wie sie auch eine dortige Bewegung registriert - plus ca. 10 Sekunden danach als Abschluss. Dauert die Aktion länger als 300 Sekunden, wird automatisch ein weiterer Clip angelegt. Nervig kann dieses technisch bedingte Phänomen aber immer genau dann werden, wenn sich eine Person zum Beispiel häufiger mal für mehrere Sekunden kaum bewegt oder dessen Bewegung die vorkonfigurierte Empfindlichkeits-Einstellung unterschreitet. Dann wird nämlich jedes Mal eine neue Push-Benachrichtigung erzeugt, sobald eine weitere Bewegung erkannt wird. Bei der automatischen Zeitspannen-Auswahl, je nach erkannter Aktivität, können somit innerhalb einer Minute durchaus mal 5-10 Clips entstehen, die entsprechend dann ebenso viele Alarme auslösen.

Eine geeignetes Vorgehen in diesem Fall wäre, wenn man manuell einen eigenen Modus erstellt, bei dem man über das Stiftsymbol in den Optionen der Videoaufzeichnung vorkonfiguriert, dass das Gerät unabhängig von einer weiteren Bewegung innerhalb der Aktivitätszone beispielsweise fixe 60 Sekunden-Clips aufzeichnen soll. Rennt also nur ganz kurz die Katze durch diesen Bereich, wird dennoch ein Videoclip von 60 Sekunden erzeugt und gespeichert. Dabei kann während der Modus-Erstellung ein frei wählbarer Zeitraum mit einer maximalen Einzelclip-Zeit von 120 Sekunden ausgewählt werden, bevor ein neuer Clip erzeugt wird.

Mario Kramer meint …

Mario Kramer

Die Arlo Essential Indoor Kamera ist, wie ihr Name schon sagt, reinweg für den Indoor-Bereich konzipiert und unterliegt daher auch einigen Einschränkungen was ihre Handhabung anbelangt. Die Kamera ist optisch wirklich ein Hingucker und wirkt trotz dem fast vollständig mit Klavierlack-Beschichtung versehenen Gehäuse sehr hochwertig. Beim Gewicht hätten wir uns allerdings ein paar Gramm mehr gewünscht, weil das Abstellen auf dem Regal und der Störrigkeit des Kabels nicht selten dazu führte, dass sich die Position wieder verschob. Für diesen Fall empfiehlt es sich, die Montageplatte mit Klebeband vor dem Verrutschen zu bewahren. Mit Hilfe des frei verstellbaren Fußes ist eine Ausrichtung bequem möglich und das Gelenk ist dabei steif genug, dass die Kamera sich nicht bei jedem Ruckeln wieder verstellt. In Kombination mit der schnell an- und abklippbaren Wandhalterung ist das Gerät fix montiert, kann aber jederzeit ebenso schnell wieder entfernt werden - beispielsweise um die Kamera zu reinigen.

Anders als viele Mitbewerber in diesem Bereich, bietet Arlo bei der Essential ohne Zusatzgeräte (wie Smarthub oder einer Basisstation zur lokalen Speicherung) nur die Speicherung über einen kostenpflichtigen Clouddienst an, der monatlich mindestens 2,99 Euro vom Nutzer einfordert. Der hohe Anschaffungspreis der Kamera von rund 115 Euro mit zusätzlichen Abo-Kosten schreckt einige Nutzer sicherlich ab, wenngleich sich diese Abonnements eben durch ihren hohen Funktionsumfang und bei der Nutzung von mehreren Kameras preislich schnell wieder relativieren. Schließlich muss man sich keine Sorgen über Datenverlust machen, ein Diebstahl der Kamera bedeutet eben nicht - anders als bei Modellen mit SD-Karte - dass auch alle Aufnahmen verloren gegangen sind. Darüber hinaus werden alle Inhalte verschlüsselt übertragen. Speziell an diesem Punkt gab es in der Vergangenheit ja Produkte, deren Videosignal man mit jedem Babyfon (mit Display) schnell mal abgreifen konnte. Dies ist bei Arlo nicht der Fall. Eine rein Cloud-basierte Speicherung hat aber einen ganz entscheidenden Nachteil, vor allem weil die Kamera eben keinen eigenen Akku besitzt => Die Abhängigkeit von Strom und funktionierendem Internet! Fällt eines der beiden aus, so ist das komplette Aufnahmekonzept in dem Fall gescheitert. Mit einem bereits genannten Smarthub oder einer Basisstation von Arlo wäre zumindest ohne Internetzugang noch eine Sicherung auf dem externen Gerät möglich - wobei der Kaufpreise der Geräte ebenfalls mit einer dreistelligen Summe zu Buche schlägt. Ohne Strom jedoch ist auch hier Schluss. Letztlich muss der User entscheiden, welche Punkte überwiegen sollen, um zu gefallen.

Beim Thema Abo-Kosten verhält sich Arlo nicht anders als es Ring oder Blink mit ihren Türklingellösungen handhabt, auch dort laufen die Aufnahmen cloudbasiert und sind preislich oft sogar noch ein wenig teurer. Etwas schade finden wir die aktuell noch verwirrende Abo-Struktur des Anbieters. Die Angaben innerhalb der App und der Webseite unterscheiden sich in einzelnen Punkten vom Funktionsumfang doch erheblich voneinander und als Laie ist man da schnell überfordert. Arlo hat uns jedoch mitgeteilt, dass dieses Tarifchaos schnellstmöglich korrigiert und die veralteten Informationen vereinheitlicht werden – dies ist flächendeckend leider noch nicht geschehen.

Was die Bild- und Tonqualität anbelangt wird es speziell bei den Nachtsichtaufnahmen schon eng. Modelle mit SD-Karte und gleichartigen technischen Features sind da bereits zu deutlich günstigeren Kursen erhältlich. Bei der Beurteilung darf man jedoch nicht vergessen, dass eine gute Aufnahme immer nur dann gelingen kann, wenn die Kombination aus dem zu überwachenden Bereich + die passende Objektiv-Art + ausreichend Licht und eben auch der richtige Kamerawinkel stimmt. In unserem Testszenario war der weite Aufnahmewinkel der Kamera mit 130° im lang-gezogenen und wenig Licht durchfluteten Raum bei den Nachtaufnahmen eher nachteilig. Die Kamera hatte mit der kleinen IR-LED keine Chance den Raum in seiner Tiefe hin wirklich ausreichend zu beleuchten, was dann bei Dunkelheit und entsprechender Entfernung des Objekts in unzureichender Bildqualität resultiert. Kam man der Kamera näher und trat somit im Lichtbereich der Infrarot-LED, waren die Bilder wieder gut und eine Identifizierung der Person jederzeit möglich. Wiederum waren die Tag-Aufnahmen von guter Qualität, sodass wir an dem Punkt nichts zu kritisieren haben.

Zum Abschluss unseres Testes bleibt natürlich zu klären, für wen diese Kamera nun geeignet ist? Ganz klar lässt sich festhalten, dass der tolle Funktionsumfang der Kamera zusammen mit der Cloudspeicherung samt langem Videoverlauf einen sehr positiven Eindruck bei uns hinterlassen hat. Wir empfehlen die Kamera daher auch nur jenen die vorhaben, sich nicht nur eine einzelne Kamera anzuschaffen und die die umfangreichen Vorteile der Abonnements nutzen möchten. Wer jedoch einfach nur eine Kamera, beispielsweise zur Überwachung der Haustiere, wünscht und die Daten gerne lokal gespeichert haben will, der greift besser zu den Produkten der Mitbewerber, da sich hierbei noch einige Euronen einsparen ließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kamera ihre Daseinsberechtigung im Arlo-Systemumfeld durchaus verdient, jedoch auch einige Schwächen aufwies und - darauf kommt es nun einmal auch an - nicht gerade günstig ist.

  • Positiv
  • Gute Aufnahmequalität bei Licht und Schatten
  • Sehr hoher Funktionsumfang
  • Auswahl von definierten Aufnamezonen
  • KI gestützte, bildbasierte Erkennung von Personen, Tieren, Fahrzeugen und Paketen
  • Einfache und leicht verständliche Einrichtung per App
  • Zugriff von überall aus, per App oder Browser
  • Zugriffsrechte an Dritte freigeben
  • Einfache und leicht verständliche Einrichtung per App
  • Einfache Montage
  • Langer Testzeitraum von 3 Monaten
  • Nummern-Schnellzugriff in Notsituationen
  • Neutral
  • Tarifinformationen noch nicht überall aktualisiert
  • Benötigt permanente Stromversorgung
  • Negativ
  • Teuer
  • Keine lokale Speicherung ohne die Anschaffung externer Geräte (Smarthub, Basisstation) möglich
  • Im Nachtsichtmodus leider keine gute Bildqualität bei weiter entfernten Objekten
  • Kein Schwärzen von Aufnahmebereichen möglich

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