ASUS RT-AC3200: Einer der Ersten seiner Art
Einleitung
Heute soll es in dieser Review um den sechsarmigen Asus RT-AC3200 gehen. Mit seiner Tri-Band-Technologie ist er ein Vorreiter auf seinem Gebiet. Er bietet neben einem 2.4 GHz Netz gleich zwei weitere 5 GHz Netze an, in welchem alle Geräte deren volle Leistung entfalten können. Unser Testgerät ist der große Bruder des RT-AC87U. Die beiden unterscheiden sich vor allem durch das zusätzliche Netzwerk des AC3200. Asus ist ja bekannt für seine Hochleistungsgeräte, welche auf die speziellen Wünsche und Bedürfnisse von Gamern ausgelegt sind. Zuletzt nahmen wir die Asus Gladius mit dem Whetstone-Mousepad unter die Lupe. Ob uns auch das neue Flaggschiff ihrer Netzwerk-Abteilung überzeugen kann, werden wir auf den nächsten Seiten testen.
Wie auch schon bei unserem letzten Testgerät, gibt auch hier der Name des Produktes gleichzeitig die theoretische Leistung an: RT steht für Router, AC gibt an, dass der neueste W-Lan-Standard des Institute of Electrical and Electronics Engineers (kurz IEEE) unterstützt wird. Der IEEE 802.11ac Standard ist seit Ende 2013 der Nachfolger für den 802.11n und zielt auf höhere Übertragungsraten im 5 GHz Bereich ab. Die "3200" ist die Summe der theoretischen Maximalleistungen der einzelnen Netze. 2 x 1300 MBit/s aus dem 5 GHz Netz, dazu die maximal 600 MBit/s des 2.4 GHz Netzes, ergibt zusammen =3200 MBit/s – alles jedoch nur theoretisch!
Wie bereits erwähnt, dürfte auch bei diesem Produkt wieder die angepeilte Zielgruppe, die der Gamer und Hochleistung-Junkies sein. Laut Hersteller soll mit dem Router selbst das Streamen von 4K-Videos und ruckelfreies Spielen am PC, der Xbox One und der PlayStation 4 möglich sein. Diese Leistung will mit rund 300,- € aber auch bezahlt werden.
Das Design des Routers schreit ja förmlich nach viel Leistung und Geschwindigkeit. Auch die Verpackung lässt viel Hoffnung aufkommen. Ob der Schein trügt, oder ob auch die Technik dahinter überzeugen kann, testen wir für Euch jetzt auf den nächsten Seiten! Viel Spaß beim Lesen!
Verpackung und Lieferumfang
Asus bleibt auch bei diesem Produkt seinem Farbschema der Verpackung treu. Auf der Vorderseite prangert eine große Abbildung des Routers, links davon steht in fetter Schrift der Produktname und auch hier wird die Tri-Band-Technologie ausgewiesen. Unter dem Namen klebt ein Siegel mit "Readers Choice Award" (Leserwahl-Auszeichnung) von PCMAG.com. Am unteren Ende werden noch viele Eigenschaften, wie Intelligent Band Assignment (Intelligenter Netzwerk-Zuweisung) und AiProtection, angeführt. Ebenfalls sind noch Hinweise zu den Android- und iOS-Apps sowie der drei-jährigen Garantie zu finden. Die Beschriftung ist großteils in Englisch (Ausnahme an der Oberseite, hier sind acht Sprachen vertreten), durch viele Symbole ist aber gut zu erkennen, worum es geht. An den Seiten werden die ganzen Funktionen noch ausführlicher aufgelistet. Eine Tabelle mit den technischen Spezifikationen ist ebenfalls enthalten. Die Rückseite erklärt das bereits erwähnte Intelligent Band Assignment und die AiProtection. Des Weiteren werden die Anschlüsse und Knöpfe des Routers beschrieben und eine Tabelle zur Findung des richtigen Routers für einen Kunden angeführt.
Öffnet man die Verpackung , begrüßt einem das dunkle, kantige Gesicht des Routers. Neben dem Router selbst findet man im Inneren noch:
- insgesamt sechs Antennen
- ein kurzes RJ45-Netzwerkkabel
- Support-CD
- Netzteil
- Garantie-Karte
- mehrsprachige Schnell-Installations-Anleitung
Anders als zum Beispiel dem Hersteller „TP-Link“, bekommt man hier ein richtiges Handbuch in Papierform. Auf den ersten Blick haben wir uns sehr gefreut, dass es auch eine Anleitung auf Deutsch gibt, sind aber wärend des Lesens auf sehr viele Grammatik- und Rechtschreibfehler gestoßen. Sätze wie zum Beispiel "Sie können auch in der Rechtsseite des Routers ..." lassen eher auf eine genutzte Übersetzungssoftware bei der Umsetzung schließen. Eine Tabelle ist komplett in Spanisch belassen worden. Ein Absatz wurde auch gleich doppelt angeführt. So etwas sollte bei einem Gerät in der oberen Preisklasse eigentlich nicht passieren.
Technische Details
Abmessungen (B x T x H): | 290 mm x 188 mm x 58 mm |
Anschlüsse: | 4 x RJ45 10/100/1000/Gigabits BaseT LAN, 1 x RJ45 10/100/1000/Gigabits BaseT WAN, 1 x USB 2.0, 1 x USB 3.0 |
Knöpfe / Schalter: | WPS-, Reset-Knopf, Router Ein/Aus-, W-Lan Ein/Aus-, LED Ein/Aus-Schalter |
Gewicht : | 1020 g |
Externe Strom Versorgung: | 19 V / 2.37 A |
Frequenzen: | 2.4 GHz und 5 GHz |
W-LAN-Standards: | IEEE 802.11 ac/n/a 5 GHz, IEEE 802.11 b/g/n 2.4 Ghz |
Signal-Rate: | 5 GHz: bis zu 1300 MBit/s 2.4 GHz: bis zu 600 MBit/s |
W-LAN-Sicherheitstandards: | 64-bit WEP, 128-bit WEP, WPA2-PSK, WPA-PSK, WPA-Enterprise , WPA2-Enterprise , Radius with 802.1x, WPS support |
WAN Arten: | Dynamische IP / Statische IP / PPPoE(MPPE unterstützt) / PPTP / L2TP |
Software-Features: | 3G/4G Datenanbindung, AiCloud, Drucker-Server, Download Master, AiDisK, Mehrere SSIDs, Eltern-Kontrolle |
Protokolle: | IPv4 und IPv6 |
Umgebung: | ~ / ~ |
Garantie: | 3 Jahre |
Preis: | ~300 € (Stand 11. Juli 2015) |
Preisvergleich: | Geizhals Deutschland |
Hier ist positiv hervor zu heben, dass die Lan- und Wan-Anschlüsse sogar HDBaseT unterstützen. Dieses wird in der Medientechnik zur Übertragung von unkomprimierten Ultra-HD-Videos verwendet. Dabei werden auch noch Audio- und Steuersignale, sowie Ethernet (Netzwerk) und Power-over-Ethernet (PoE) bis 100 W, über eine einzige Leitung, mitgeschickt.
Sein dunkles und kantiges Design verkörpert genau das Hochleistungs-Image, wie zum Beispiel auch bei der Netzwerkkarte PCE-AC68, von Asus. Auch wenn die Außenhülle nur aus Plastik besteht, fühlt sie sich durch die matte Farbe sehr hochwertig an. Auch nach vielem Anfassen erkennt man überhaupt keine Fingerabdrücke an der Oberfläche! Acht LEDs an der Vorderseite geben Auskunft über den aktuellen Status des Routers: Power, 5 GHz, 2.4 GHz, LAN 1-4, WAN (wärend des Verbindungsaufbaus rot, dann ebenfalls weiß) und WPS. Durch Betätigen eines separaten Knopfes lassen sie sich sogar komplett abschalten! Der Netzstecker ist zwar etwas größer, hat aber eine schmale Form nach oben. Dies ermöglicht ein problemloses Einstecken auch in einer Steckleiste.
Ein markantes Merkmal des RT-AC3200 sind die sechs Antennen. Wie auch bei dem TP-Link Archer C9 sind sie durch ein leichtgängiges Schraubsystem am Gehäuse befestigt. Jedoch tritt bei dem Asus-Gerät folgendes Problem auf: durch die seitliche Anbringung sind die Antennen nach oben geknickt und bei jeder Berührung lockert sich das Schraubsystem und die Antennen kippen um. Dies ist vor allem beim Aufstellen des Routers sehr nervig.
Der Grund warum das Produkt so viele Antenneneinheiten besitzt, sind die zwei 5 GHz-Netze. Je drei Antennen sind einem Netz zugeschrieben. Normalerweise richtet sich die Geschwindigkeit eines W-Lan-Netzwerkes nach dem langsamsten Gerät. Durch die intelligente Netzwerkzuweisung werden langsamere Endgeräte in einem eigenen Netzwerk zusammengefasst und Schnellere in einem anderen. Dadurch werden zum Beispiel AC-fähige Nutzer nicht mehr durch Anwender mit 802.11n Clients ausgebremst.
In dem letzten Router-Test haben beim Konkurrenzprodukt fehlende Montagelöcher bemängelt. Das heutige Sample besitzt solche an der Unterseite und ermöglicht damit eine platzsparende Anbringung an der Wand – sehr gut! Ein weiteres Bestandteil der Ausstattung ist mit einem verbauten USB 3.0 Port an der rechten Vorderseite zu finden. Hier können USB-Sticks/ -Festplatten oder -Drucker angeschlossen und so ins Netzwerk integriert werden.
Web-Interface
Nach dem Anschließen des Routers und dem erfolgreichen Verbinden, kann man per Browser über die interne URL http://router.asus.com auf sein Gerät zugreifen. In den Augen des Redakteurs ist dieser Link sehr einfach zu merken und gut für alle Anwender, die nicht wissen, was eine IP-Adresse ist. Bei der ersten Verbindung muss ein Grundsetup durchgeführt werden – indes erhalten erfahrene Anwender auch die Möglichkeit, dies zu überspringen und direkt zu einer manuellen Einrichtung zu wechseln.
Bevor wir nun in die Details der Software blicken, hier noch allgemeine Dinge, die uns aufgefallen sind: Im Gegensatz zu TP-Link geht Asus sehr sparsam mit Informationen auf den Benutzeroberflächen um. Es sind zwar immer wieder Hinweise vorhanden, eine genauere Erklärung, wie gewisse Dinge funktionieren, fehlt aber meist. Wie auch schon in der Installationsanleitung, so ist auch hier das Deutsch manchmal etwas holprig, oder nicht vollständig übersetzt. Bei dem Ladebildschirm, zum Beispiel, steht "xx% Fortfahren" anstatt "xx% Fortschritt".
Nun aber weg von der Sprache und hin zu dem Wichtigen, den Funktionen! Während der Installation ist uns aufgefallen, dass Asus sehr auf die Sicherheit seiner Kunden bedacht ist. Um die Standardeinstellungen admin:admin (Username:Passwort) verwenden zu können, mussten wir ganze fünf Sicherheitshinweise bestätigen! Unserer Meinung nach hätte hier durchaus auch eine oder höchsten zwei Meldungen gereicht. Nach erfolgreicher Konfigurierung erhält man eine Übersicht über sein Netzwerk und die damit verbundenen Geräte. Bei späteren Verbindungen ist dies auch zugleich die Startseite des Interfaces. Hier setzt sich der Sicherheitsaspekt des Herstellers fort. Rechts oben erscheint ein sehr auffälliges, oranges Rufzeichen, wenn unsichere Einstellungen getroffen wurden. Dies gibt sehr schön und auffällig Auskunft über Sicherheitslücken; gerade Laien dürften davon profitieren.
Wie auf dem Screenshot zu erkennen, kann das Tri-Band-Smart-Connect (intelligente Zuweisung zu den drei Netzwerken) aus- oder angeschaltet werden. Bei ausgeschaltetem Smart-Connect kann jedes Netzwerk darüber hinaus einzeln verwaltet werden. Netzwerkname (SSID), Passwort und Verschlüsselung sind dann spezifisch anzugeben. Ansonsten werden die Einstellungen zusammengefasst.
In unserem Test hat das Zuordnen, auch bei vielen Clients, einwandfrei funktioniert.
Zusätzlich zu jedem der drei Netze können jeweils nochmal drei Gast-Umgebungen konfiguriert werden. Somit kann der Router insgesamt zwölf Netze bereitstellen. Mag vielleicht etwas viel klingen, kann aber in kleineren Betrieben durchaus sinnvoll eingesetzt werden, um zum Beispiel die Verwaltung von den restlichen Arbeitsplätzen zu trennen. Pro Gast-Netzwerk kann ein eigener Name (SSID), Verschlüsselung + Passwort, Zugriffszeit, Zugriff auf lokales Netzwerk und Mac-Filter (an/aus; leider nur ein globaler Mac-Filter möglich) definiert werden.
Die AiProtection von Asus umfasst einen Netzwerkschutz und eine Kindersicherung. Ersteres stellt einen Router-Selbsttest bereit. Hierbei werden die aktuellen Einstellungen überprüft. Nach solch einem Test kann der Anwender die Einstellungen auch automatisiert verbessern lassen. Falls spezielle Eigenschaften des Routers benötigt werden, ist hier aber Vorsicht geboten. Das "Blockieren schädlicher Webseiten" hat in unserem Test nie angeschlagen, obwohl extra unsichere Webseiten angesteuert wurden. Wir empfehlen den "Schutz vor Eindringen" zu aktivieren. Aufgrund fehlender Informationen seitens Asus können wir zwar nicht genau sagen, welche Exploits wie genau behoben oder geblockt werden, es kann aber auf keinen Fall schaden, dieses Feature zu aktivieren. Das "Erkennen und Blockieren infizierter Geräte" klingt auch erstmal nicht schlecht. Wir vermuten, dass Asus hier auf Listen von bereits bekannten Viren zurückgreift, aber auch an dieser Stelle können wir wegen fehlenden Informationen nicht sagen, wie dieses Feature genau funktioniert. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Asus zwar FAQ-Seiten (Frequently Asked Question; häufig gestellte Fragen) bereitstellt, diese jedoch nur sehr oberflächlich erklären, wozu die Funktionen gedacht sind. Hier wären, wie es z.B. bei TP-Link der Fall war, so manche Erklärungen wünschenswert. Zu sagen, das Gerät erkennt Viren, jedoch in keinem Wort zu erwähnen, wie dies funktionieren soll, lässt Zweifel aufkommen. Dem Admin wird die Möglichkeit geboten, bei Erkennung eines infizierten Gerätes eine Warn-E-Mail zu erhalten. Diese Funktion unterstützt zur Zeit jedoch nur Google-Accounts. Im Review zu dem TP-Link Archer C9 wünschten wir uns eine Zugriffsfilterung durch Schlüsselwörter. Das heute getestete Produkt bietet solch eine Filtermöglichkeit an, was zu gefallen weiß. Unter der Elternkontrolle können bereits vordefinierte Kategorien für jedes Client-Gerät aktiviert werden.
Folgende Kategorien und Unterkategorien werden angeboten:
- Nicht jugendfreie Inhalte
Pornografische Inhalte
Rechtswidrige und gewalttätige Inhalte
Glücksspiel - Instant-Messaging und Kommunikation
Internet-Telefonie
Instant-Messaging
Virtuelle Communities
Blogs
Mobil - P2P und Datentransfer
Datentransfer
P2P (Peer-to-Peer) - Streaming und Entertainment
Spiele
Streaming von Medien
Internet Radio und TV
Diese Filterungsart hat in unserem Test alle von uns probierten Websites richtig erkannt und blockiert! Eltern können hiermit ihre Kinder also beruhigt ins Internet lassen. Asus will aber auch die Suchtgefahr des Internets minimieren. Hierfür kann für jedes Gerät ganz einfach ein genauer Zeitplan per Drag & Drop erstellt werden.
Jeder kennt das Szenario: Man möchte einen Film oder eine Serie genießen, wärenddessen aber auch noch eine größere Datei herunterladen. Der Filedownload verbraucht aber so viel Bandbreite, dass das Videosignal zu ruckeln beginnt, oder gar stoppt. Hierfür hat der Hersteller sein "Adaptive QoS" implementiert, welches die Datenpakete kategorisiert und priorisiert. Dadurch werden Spiele und Video-Filetransfers bevorzugt und das Bild läuft wieder flüssig.
Für alle, die gerne wissen möchten, welcher Traffic am häufigsten verwendet wird, stellt Asus auch einen "Traffic Analyzer" zur Verfügung. Hier können die protokollierten Daten nach Geräten oder Anwendungen aufgeteilt werden. Eine Echtzeitanalyse ist auch integriert.
Asus geht sogar noch weiter und macht seinen Router prompt zum Cloud-Server! Angeschlossene USB-Speicher können im lokalen Netzwerk und auch über das Internet freigegeben werden. Der Zugriff kann per FTP, die herstellereigene Android- oder iOS-App oder jedes andere Gerät erfolgen. Für Medien-Dateien kann darüber hinaus auch ein iTunes-Server eingerichtet werden. Durch den eigenen DDNS-Dienst (DynDNS; Domain wird an nicht-statische IP-Adresse gebunden. Bei wechselnder Adresse wird der DNS-Server kontaktiert.) von Asus erhält der Router auch gleich eine einfach zu merkende Internet-Adresse. Solch ein Feature ist in Zeiten der Cloud sehr komfortabel. Vor allem für Anwender, die Cloud-Anbietern wie Google nicht vertrauen, erhalten hiermit eine gute und einfach zu bedienende Alternative angeboten. Falls die Daten trotzdem auf den Festplatten solcher Anbieter landen sollen, gibt es eine Sync-Funktion. Unterstützt werden Dropbox, FTP-Server, Samba-Server und natürlich der Asus WebStorage. Trotz diesem Umfang an Möglichkeiten vergisst der Hersteller auch hier nicht auf die Sicherheit zu achten. Die Software verfügt über ein einfaches und verständliches, aber dennoch wirkungsvolles Rechtesystem mit eigenen Benutzern, Lese- und Schreibrechtenvergaben.
Für alle aufmerksamen Leser, ja, dies waren die Grundeinstellungen bzw. vereinfachte Einstellungen für Laien. Als erster Punkt in den erweiterten Einstellungen ist das W-Lan zu finden. Hier kann neben der SSID und der Verschlüsselung nun auch der Wireless-Modus, die Kanalbreite, der Kanal und der erweiterte Kanal ausgewählt werden. In weiteren Reitern sind die Optionen für WPS, WDS (Bridge - Brücke - zu anderen Access Points - Zugangspunkten), W-Lan-MAC-Filter und RADIUS (Server zur Authentifizierung bei WPA-Enterprise/WPA2-Enterprise/Radius mit 802.1x) aufgeteilt. Für ganz spezielle Wünsche gibt es noch einen "Professional" Reiter. Hiermit lässt sich planen, zu welchen Tages- und Wochenzeiten ein W-Lan-Modul aktiv sein soll. Werte, wie DTIM- und Bakenintervall, können hier auch gefunden und verändert werden.
Der nächste Punkt ist das lokale Netzwerk. Neben der IP-Adresse und der Netzwerkmaske erlaubt Asus hier auch Zugriff auf DHCP-Server-Einstellung und eigene Routing-Tabellen. Dies kann in größeren Netzen sehr vom Vorteil sein, um eigene Wege zu anderen Netzen zu definieren.
In jedem Router steckt auch ein Switch. Die Software bietet dem Admin sogar die Möglichkeit, direkten Einfluss darauf zu nehmen! In der IEEE 802.3 Norm ist die Maximalgröße eines Ethernet-Frames mit 1518 Byte festgelegt. Mit dem Asus Router sind auch Übertragungen von Jumbo Frames (Frames > 1518 Byte) möglich. Dies kann in manchen Fällen eine praktische Sache sein.
Zur Anbindung an das Internet hat man mit dem RT-AC3200 auch viele Möglichkeiten. Neben Anbietereinstellungen können auch Funktionen wie NAT abgeschaltet werden. Für Nutzer mit zwei Internetanschlüssen (werden wohl eher Firmen sein) hat er auch noch viel auf Lager. Man kann einen LAN- oder USB-Port als zweite Verbindung nach außen heranziehen und ihn entweder als Ausfallschutz oder zur Lastaufteilung nutzen. Ersteres ist zu empfehlen, wenn eine Anbindung teurer ist als die andere. Per USB kann zum Beispiel ein Mobiltelefon angeschlossen und per Thetering das Mobile Datennetz genutzt werden. Funktionen, wie Port Forwarding, DMZ, DDNS und NAT Passthrough sind bei diesem Gerät ja schon fast eine Selbstverständlichkeit und ebenfalls mit an Bord.
Mit der Unterstützung von IPv6-Adressen ist das Asus-Gerät auch bereit für die Zukunft.
Die Liste der unterstützten Funktionen endet auch hier immer noch nicht. Um zu dem Sicherheitsaspekt von Asus zurückzukehren folgt nun der VPN-Server bzw. Client. Das Produkt kann als Server fungieren. Dies ermöglicht es anderen Geräten aus dem Internet, sich mit dem Router zu verbinden und über einen, dank Verschlüsselung, sicheren Weg auf das LAN zuzugreifen. Dieses Spiel funktioniert aber mit unserem Testsample auch in die andere Richtung. Der gesamte Netzwerkverkehr kann über einen fremden VPN-Server ins Internet geleitet werden. Dies erleichtert zum Beispiel den Zugang zu einem Firmennetz, falls mehrere Geräte dort hin müssen, da nicht auf jedem Gerät extra eine Software installiert werden muss.
Und wir bleiben bei der Sicherheit. Eine Firewall ist auch an Bord des Flaggschiffs. Neben einem DoS(Denial of Service)-Schutz ist noch eine URL- und eine Schlüsselwort-Filterung integriert. Mit ersterem lassen sich spezielle Schlüsselwörter aus URLs filtern und Seiten somit blockieren. Das erste Wort in unserer Liste wurde problemlos erkannt und die getestete Seite blockiert. Facebook war allerdings immer noch erreichbar. Der Schlüsselwort-Filter war ähnlich unzuverlässig. Wenn allerdings Seiten blockiert wurden, blieb die Seite einfach ungeladen und es erschien eine "Connection_Reset"-Meldung. Dies ist nicht sehr hilfreich um zu erfahren, warum die Seite nicht lädt. Bei den Blockaden der Eltern-Kontrolle erschien eine schöne Fehlerseite.
Die Firewall enthält auch noch einen sehr umfangreich gestalteten Netzwerkdienstfilter. Der Administrator kann per Regeln definieren, welche Dienste aus dem lokalen Netzwerk nicht ins WAN (Wide Area Network; meistens Internet) geleitet werden. Dies erfolgt durch einfache Sperrung der verwendeten Ports. Die gesamte Filterung kann auch abhängig von der Zeit gemacht werden. Dies ist zum Beispiel sehr praktisch, wenn Eltern bestimmte Spiele ihrer Kinder sperren, jedoch noch die Online-Hausaufgaben unangetastet lassen wollen. Kombiniert mit dem Schlüsselwortfilter kann man hier sehr genau den Datenverkehr im eigenen Netzwerk regeln. Dies gefällt uns ausgesprochen gut. Bei der Funktionsweise des Netzwerkdienstfilters sei auch noch positiv hervorgehoben, dass die Regeln wahlweise für ein spezifisches Endgerät oder das ganze Netzwerk gelten.
Die letzten drei Menüpunkte des Web-Interfaces beinhalten Einstellungen für Zugriffe auf das Administrations-Tool, die Systemzeit, Firmware-Aktualisierungen, Einstellungs-Backups, Systemlogs und Werkzeuge, wie Ping, Netstat und WoL (Wake on LAN).
Alles nochmal kurz gefasst. Die Software beinhaltet einen riesigen Funktionsumfang. So viele Funktionen in einem Gerät sieht man selten, erklärt aber auch den stolzen Preis des Routers.
Geschwindigkeit und Signalstärke
Aus dem Namen geht eine theoretische und kombinierte Maximalleistung von 3200 MBit/s hervor. Ein einzelnes 5 GHz Netz soll bis zu 1300 MBit/s schaffen. In unserem letzten Review haben wir bereits gesehen, dass wir solche Werte in der Praxis nie erreichen. Wieviel der Asus RT-AC3200 schafft und ob es für ruckelfreies Streamen und Gaming reicht, testen wir jetzt.
Zum Messen der Übertragungs-Geschwindigkeit wurde die eigens für TRV programmierte Software "NetworkBench" verwendet. Der Testaufbau bestand aus zwei Rechnern, wobei der erste Rechner über eine Gigabit-Schnittstelle direkt über Kabel mit dem W-Lan-Router und der zweite PC per W-LAN (PCE-AC68) verbunden war. Der Hersteller führt diese Netzwerkkarte immer wieder bei Empfehlungen für den besten Netzwerkverkehr an. Somit haben wir ja den optimalen Aufbau!
Test 1 - Geschwindigkeit
Für unseren ersten Test wurde das Testsample auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Die beiden Testrechner und der Router befanden sich darüber hinaus im selben Raum.
So sehr uns die vielen Funktionen auch überzeugt haben, waren wir bei diesen Testergebnissen etwas schockiert. Wie auch im letzten Review erwähnt, kann man mit ca. 30-40% der angegebenen 1300 MBit/s rechnen. Durchschnittswerte von 267 MBit/s bei UDP bzw. 429.5 MBit/s bei TCP liegen deutlich unter der 30% Marke bzw. erfüllen sie grade noch. Der TP-Link Archer C9 hat in unserem Test bei beiden Protokollen rund 30 MBit mehr in der Sekunde geschafft. Das Asus-Gerät muss sich somit nur im unteren Mittelfeld einreihen. Manche werden sich jetzt fragen: "Aber dieser W-Lan-Router hat doch sechs Antennen. Sollte er nicht doppelt so schnell sein?". Wie bereits vor zwei Seiten erwähnt, sind immer nur drei Antennen einem 5 GHz Netz zugeschrieben. Außerdem haben wir im letzten Test gelernt, dass es auch auf den Empfänger ankommt. In unserem Fall besitzt dieser auch drei Stück. Trotz der etwas niedrigen Zahlen ist mit dem RT-AC3200 dennoch flüssiges 4K-Streaming und ruckelfreies Gaming ohne Probleme machbar.
Test 2 - Optimierung
Bei so vielen Funktionen sollte man doch noch einiges an Leistung rausholen können. Wir haben alles was nicht schon in den Werkseinstellungen abgedreht war ausgeschaltet. Während der Konfiguration viel uns auf, dass bereits ziemlich viele Optionen standardmäßig deaktiviert waren. Im Detail blieben dann nur noch folgende Optimierungen übrig:
Wie zu erwarten, brachte dies keinen riesigen Leistungssprung. Das TCP wurde sogar um 10 MBit/s langsamer. Dafür legte das UDP um 14 MBit/s zu. Im normalen Surfgebrauch würde man hier also keine Veränderung bemerken.
Test 3 - Entfernung
Es kommt ja nicht selten vor, dass das Endgerät nicht direkt neben dem W-Lan-Router steht. Darum haben wir auch den Datendurchsatz in etwas Entfernung gemessen. Wir haben den per W-LAN verbundenen Rechner und unseren Prüfling ca. 10 Meter voneinander getrennt, innerhalb dieser Entfernung befand sich zusätzlich noch eine wohnungstypische Ziegelwand als real-wirkendes Signal-Hindernis.
Wie auch bei dem Archer C9 beträgt hier die Übertragungsrate nur noch 1/3 der zuvor gemessenen Werte. Durch das Hindernis war solch ein Ergebnis durchaus zu erwarten. Hier ist Asus fast gleichauf mit TP-Link. Rund 100 MBit/s über Funk sind durchaus akzeptabel und genug um HD-Videos und Games sauber zu genießen!
Signalstärke
Diese wurde mit der App Wifi Analyzer festgestellt. Wie bei den obigen Tests wurde einmal aus nächster Nähe gemessen:
Und aus zirka zehn Metern Entfernung mit der Ziegelmauer dazwischen:
Verglichen zu dem TP-Link C9 bietet der RT-AC3200 auf kurzer Distanz ein weniger starkes Signal, verliert aber bei größerer Distanz nicht so viel. Zur Erinnerung: als Faustregel gilt "Pro Wand halbiert sich die Signalstärke". Hier ist das getestete Produkt besser als der Durchschnitt. Lob an Asus.
Daniel Morawetz meint
Der Funktionsumfang lässt bei Asus echt keine Wünsche mehr offen. Er meistert so ziemlich alle Aufgaben in einem Netzwerk spielerisch. Mit seinem Dual-Core-Prozessor teilt er nahezu mühelos Daten über seine Cloudfunktion aus. Bei so einem Produkt sind so leichtgängige Antennen sehr schade. Sein dunkles und kantiges Design vermittelt, dass er perfekt für Gamer geschaffen ist und viel Power ins Netzwerk bringen will. Leider hat er bei genauerem Hinsehen nicht ganz so viel Leistung erbracht wie gewünscht. Die Möglichkeit der vielen Gastnetzwerke macht den AC3200 auch durchaus für kleinere Firmen interessant.
Wenn Eltern die Aktivitäten ihrer Kinder gerne im Auge behalten, unterstützt er auch hier sehr souverän. Die 7-13 Watt Stromverbrauch sind im unteren Mittelfeld und somit gute Werte für einen Router dieser Größe! Montagelöcher an der Unterseite ermöglichen darüber hinaus eine platzsparende Anbringung an der Wand. Der große Software-Umfang spiegelt sich aber auch im Preis wieder. Mit rund 300,- € ist er zwar kein Gerät für Sparfüchse, in unseren Augen aber auch trotz seiner paar Macken eine gute und zufriedenstellende Wahl, wenn man sein Heimnetzwerk um viele Funktionen erweitern möchte.
- Positiv
- HDBaseT Lan und Wan Ports
- schönes und modernes Gehäusedesign
- Oberfläche ist nicht anfällig für Fingerabdrücke
- intelligente Netzwerkzuweisung
- eigener Cloud-Server mit DDNS
- sehr tiefgreifende Einstellmöglichkeiten
- kategorisierte und zeitbeschränkte Internetkontrolle
- VPN-Server und -Client Unterstützung
- Montagelöcher
- gute Signalstärke
- Neutral
- Negativ
- schlechtes Deutsch im Handbuch und teils in der Software
- zu leichtgängiges Schraubsystem der Antennen
- unteres Mittelfeld beim Datendurchsatz
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