Mionix Naos 3200: Klein aber fein im TRV-Check
Einleitung
Mit der Naos 3200 lässt der in Deutschland noch relativ unbekannte schwedische Hersteller Mionix einen neuen Nager aus seinem Käfig. Die kleine Schwester der im High-End Bereich angesiedelten und 70 Euro teuren Naos 5000 ist jedoch schon für rund 50 Euro zu haben und zielt somit auf eher sparsamere und dennoch gleichzeitig auf ambitioniert Gamer.
Gegen all die großen Namen à la Razer, Logitech und Roccat will sich die Kleine also durchsetzen. 7 Tasten, ein mit 3200dpi auflösender Sensor, das ergonomisch ausgefeilte Design und dazugehörige Raffinessen sprechen vom Datenblatt her schon einmal für die Maus. Wir sind gespannt, wie sie sich im Vergleich zu den direkten Testgegnern, einer MX 518 aus dem Hause Logitech und einer Razer DeathAdder schlägt. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Artikels!
Der Lieferumfang
In einem großen, schlichten, schwarzen Karton wird sie angeliefert, die Naos 3200. Wir haben vorab ein Unboxing-Video erstellt, in dem wir den Kartoninhalt analysieren und einen ersten Eindruck der Maus erhaschen konnten:
Video abspielenAuffällig ist die Form der Naos 3200. Sie ähnelt sehr stark der "Qpad 5k" - das Design ist somit nicht komplett neu und wurde nur leicht angepasst.
Für ihre 50 Euro beschränkt sich die Naos 3200 auf spartanische Beigaben. Neben der Maus findet sich also im Karton nur ein kleines Datenblatt, auf dem der Downloadlink für die Software vermerkt ist.
Technische Daten:
- 7 programmierbare Tasten
- Vergoldeter Stecker, Full-Speed USB
- 99g Gewicht (ohne Kabel) 152,2g Gewicht (mit Kabel)
- 2 Meter Kabel (gesleeved)
- Große Teflonfüße
- Interner Speicher
- Verschiedene Farben, die sich der DPI anpassen
- Garantie: auf zwei Jahre beschränkt
Sensor Spezifikationen:
- LED-Sensor mit bis zu 3200 DPI (6469 Bilder/sec)
- 3,5 mm Lift-off Distanz
- maximal 1.000 Hz Polling-Rate, 1 ms Reaktionszeit
- 15G Beschleunigung
Optik und Ergonomie
Die Naos 3200 ist mit einer schlichten, schwarzen Gummischicht überzogen, die für besseren Grip sorgen soll und zudem das Design der Maus abrundet. Das ungewöhnlichste Merkmal des Nagers ist wohl die nach Osten der Maus ausgebaute Ablage für die Finger, die bei einer MX 518 oder DeathAdder übereinander und auf dem Mauspad liegen würden. Dies sorgt auf jeden Fall für ein sehr angenehmes Gefühl - unsere Hand musste sich jedoch erst von der Ersetzung der DeatAdder erholen und sich dem neuen Haustier anpassen.
Auf westlicher Seite der Maus befindet sich eine kleine Einbuchtung für den Daumen mit den beiden darüber angebrachten Daumentasten.
Den Rücken der Maus schmückt das Mionix-Logo, das je nach DPI-Einstellung in drei verschiedenen Farben leuchtet [Rot/Grün/Blau]. Unter dem sehr leichtgängigen, extrem laufruhigen, präzisen und geriffelten Mausrad sitzen die beiden Tasten für die DPI-Umschaltung die auch "in game" genutzt werden kann. Sowohl die linke, als auch die rechte Maustaste verfügen über leichte Druckpunkte und reagieren, anders als bei der DeathAdder, exakt gleich.
Auf der Unterseite bekommen wir den 3200dpi Sensor zu Gesicht, der mit zwei roten LEDs genug ausgeleuchtet wird. Dieser Sensor könnte, anders als bei Lasermäusen, zu Problemen mit diversen Unterlagen wie Holz oder Glas führen - die Bewegungen beziehungsweise die Abtastung des Sensors würde mit den unebenen Flächen nicht ganz klar kommen. Bei unserem Test auf Holz und einem SteelSeries QcK+ gab es jedoch keine Komplikationen.
Spätestens seit der "Razer Imperator" ist das sogenannte 'Lift-off', also der Bereich der Distanz zur Arbeitsfläche in der der Sensor noch reagiert, ein nennenswertes Problem für Low-Senser, bei Einstellungen unter 800DPI. Sobald man die Maus anhebt und zur Seite bewegt (normalerweise sind dies nur wenige Milli- oder Centimeter) zieht der Cursor immer noch mit, denn der Sensor tastet die Oberfläche weiterhin so ab, als wäre kein Abstand vorhanden.
Die Mionix Naos 3200 ist von solch einem Problem jedoch nicht betroffen und kann mit guten 3,5mm Lift-Off Distanz punkten.
Ebenfalls auf der Unterseite erkennbar: die sehr guten Teflon-Füße.
Nach kurzer Einarbeitung hat sich unsere Hand an die Naos gewöhnt und will nun nicht mehr zurück an die "buckelige" DeathAdder.
"Hands-On"
Die Software
Nach dem Download und Installation der Software empfängt uns ein kleiner Bildschirm mit den Reitern "Maus Einstellungen", "Benutzerdefinierte Einstellungen", "Macro Einstellungen" und "Support", jeweils auf Englisch.
Im ersten Menü lassen sich grundlegende Dinge einstellen, zum Beispiel die Tastenbelegung und Doppelklick-Geschwindigkeit. Auch die Scroll-Geschwindigkeit und die sogenannte "Pointer-Acceleration" können hier justiert werden.
Im Reiter "Custom Settings" darf der Benutzer seine Vorlieben auslassen. Wie soll die Maus bei verschiedenen DPI leuchten? Wie hoch soll die Geschwindigkeit des Cursors sein? Die "Polling Rate" also die Zeit bis Informationen von der Maus abgerufen werden, kann ebenfalls geregelt werden. Zudem lassen sich die LEDs noch komplett abschalten.
Der vorletzte, wichtige Reiter ist der, in dem man die Macros einstellen kann. Bis zu fünf Tastatur-Tasten lassen sich anwählen und auf die Maus verteilen. Ob das nun letzten Endes vom Nutzer gebraucht wird ist Ansichtssache, wir finden, dass der Macromodus in dem Sinne keinen großen Nutzen bringt.
Nachdem man alle Einstellungen angepasst hat, kann man die Software eigentlich getrost deinstallieren, denn die Eigenschaften und Einstellungen werden auf dem internen Speicher der Maus abgelegt.
Der Praxistest
Die Naos 3200 durfte im Test diverse Games anknabbern, darunter "Sniper:Ghost Warrior" und "Counter-Strike 1.6". Auch in "Anno 1701" und letzten Endes konnten wir vorallem im Desktopbetrieb einen guten Eindruck der Maus bekommen.
Wie eingangs erwähnt mussten wir uns erst einmal an die recht breite Form mit Ringfingerablage gewöhnen, doch mittlerweile wollen wir sie nicht mehr missen - es ist einfach ein Komfortfeature. Dank der perfekten Verarbeitung und gelungenen Oberfläche liegt die Maus auch in schwitzigen Gefechten immer mit genügend Grip in der Hand. Durch das geringe Gewicht ist das Anheben ein Kinderspiel und kann in schnellen Online-Shootern von Vorteil sein. Auch die geringe Lift-Off Distanz trägt ihren Teil zur gesunden Abrundung im Gaming Sektor bei.
Wo die linke Taste der Deathadder noch leichtgängiger war als die rechte, ist das bei der Naos nicht der Fall. Wir stellten exakt gleiche Druckpunkte auf beiden Seiten fest und auch das Mausrad, das bei unserer in die Jahre gekommenen MX518 ein wenig ratterte, rastete gut ein und reagierte präzise auf Aufforderungen.
Die Eingaben der Maus bzw. deren Bewegungen liefen durch den LED-Sensor stets flüssig und nicht im geringsten sprunghaft, auf keiner der drei DPI-Einstellungen. Auf unserem SteelSeries QcK+ lief die Maus während der gesamten Testzeit problemlos. Auch auf dem Holztisch oder Glas lief der kleine Nager stets ohne Murren. Das Mausrad an sich griff gut und rastete immer ein, wenn es gefordert war.
Die Tasten zur DPI Umschaltung liegen (anders als die Daumentasten) nicht wirklich perfekt. Unter dem Mausrad ist ein schnelles Hin- und Herschalten im Gefecht schlichtweg unmöglich.
Aufgrund der sehr guten Rasterung des Scrollrads und den sanften aber präzisen Druckpunkten kann die Maus sich in diesen Bereichen auf jeden Fall von der MX518 und auch von der DeathAdder absetzen.
Kai-Hendrik Schroeder meint
Die nach einem der hellsten Sterne in unserer Galaxie benannte Maus aus dem Hause Mionix kann mit ihrer zwar gewöhnungsbedürftigen, aber sehr guten Ergonomie punkten. Dabei fügte sie sich perfekt an die Hände unseres Testers an, für mittel- bis große Hände ist die Naos sehr zu empfehlen.
Die Druckpunkte der Tasten und die Tastenanordnung im Allgemeinen ist bis auf die der DPI-Tasten nahezu perfekt. Der LED-Sensor tastet zuverlässig, schnell und ohne Probleme wie einer zu hohen Lift-Off Distanz alle Sorten von Untergrund ab.
Die Software an sich ist zwar nützlich aber nicht nötig. Spieler können auf die Naos 3200 bauen, auch wenn uns vom Gefühl her in Counter-Strike die Mx518 einfach besser lag. Von uns gibt es für eine durchaus solide Maus ohne Macken den verdienten Preis-Leistungs Award.
- Positiv
- Ablage für den Ringfinger
- Präziser Sensor
- Ausgereifte Software
- Liegt sehr griffig in der Hand
- Gute Verarbeitung
- Mausrad knackig gerastert
- Neutral
- Nur für Rechtshänder
- Negativ
- Kein Zubehör
- Nur ein kleines Datenblatt anstatt Software-CD
- DPI Tasten unbequem zu erreichen
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