Noctua NH-L12S: Im Test
Einleitung
Mit dem NH-L12S haben wir heute Noctuas neuen TopBlower bei uns im Test. Moment - gibt es diesen nicht schon seit ein paar Jahren? Fast, denn der Kühler mit der Bezeichnung NH-L12 (ohne S am Ende) ist der direkte Vorgänger und schon seit 2012 auf dem Markt erhältlich. Nun wurden allerdings die Maße wie auch die Lüfterausstattung leicht angepasst: Die beiden 25 Millimeter hohen Lüfter, die beim bisherigen Kühler auf der Ober- und Unterseite sitzen, wurden durch ein schmaleres 15 mm-Modell ersetzt. Dadurch wird noch etwas Höhe eingespart, um das neue Modell attraktiver für flache Gehäuse zu machen. Der im Lieferumfang enthaltene Low-Noise-Adapter (LNA) soll zudem die Lüfterdrehzahlen weiter reduzieren und die Geräuschentwicklungen minimieren. Auf den nachfolgenden Seiten werden wir uns den NH-L12S genauer ansehen und ihn mit unserem Test-Parcours auf die Probe stellen. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
Die Verpackung
Die Verpackungen von Noctua-Kühlern haben alle ein recht gleiches, aber sehr sauber strukturiertes Aussehen und Design. Die stabile Pappe ist dominierend in den Farbkombinationen von Weiß-, Schwarz- und Brauntönen gehalten und hat dadurch ein dezentes Erscheinungsbild. Auf der Ober- sowie der Vorderseite steht der Produktname, zusammen mit ein paar Grundinformationen des Kühlers.
Die linke Verpackungsseite geht detaillierter auf die eben angesprochenen Informationen ein. Hervorgehoben werden hier unter anderem die Low-Profil-Bauweise und die Möglichkeit, den Lüfter zu Gunsten der RAM-Kompatibilität auf die Oberseite des NH-L12S montieren zu können. Ebenso wird auch der LNA (Low-Noise Adapter) und die SecuFirm2-Backplate hervorgehoben. Auf der rechten Seite findet man umfassende Tabellen mit technischen Daten, sowie eine kleine Abbildung mit Außenmaßen des Kühlers. Abschließend dazu hat Noctua auf der Rückseite, in acht Sprachen, einen eigenen Text verfasst, der den Kühler in kurzen Worten vorstellt. Bemerkenswert ist die hier erwähnte Herstellergarantie von sechs Jahren.
Der Lieferumfang
Wenn man den Kühler auspacken möchte, stößt man als erstes auf eine Kartonage mit dem Montagematerial. Hierzu zählen ebenso ein Schraubwerkzeug und der Low-Noise-Adapter (LNA), was keine Selbstverständlichkeit ist. Mit diesem Adapter bekommt man die Möglichkeit, den Lüfter in einem langsameren Drehzahlbereich laufen zu lassen und somit einen leiseren Betrieb zu gewährleisten. Bei unserem Modell wurden die Montageanleitungen in englischer Sprache beigelegt, was aber durch die gute Bebilderung und den sehr leicht verständlichen Text kein Problem darstellte. Wer doch ein deutsches Exemplar bevorzugt, bekommt es auf der Herstellerseite selbstverständlich auch als PDF angeboten.
Unter der Zubehör-Box und einem darunterliegenden Pappe-Abstandshalter findet man schließlich den Kühler – stabil in einer separaten, sehr robusten Kartonumhüllung und somit gut vor äußerlichen Einwirkungen geschützt. Ab Werk sitzt der Lüfter vormontiert auf der Unterseite des NH-L12S, zudem schützt eine Kunststoffabdeckung die Kühlfläche vor Schmutz und Kratzern. Neben der umfangreichen Kompatibilität zu den gängigsten Sockeln ist auch die zu AMDs neuer AM4-Plattform zu erwähnen.
Zum Lieferumfang gehören:
- 1x Kühler NH-L12S inkl. Lüfter (NF-A12x15 PWM)
- 1x Satz Montage-Schienen für Intel-Sockel 1150 / 1151 / 1155 / 1156 / 2011 / 2011-3 / 2066
- 1x Satz Montage-Schienen für AMD-Sockel FM1 / FM2(+) / AM2(+) / AM3(+) / AM4
- 4x Rändelmuttern (Intel-Sockel 115x und 2011-x)
- 4x Montageschrauben (Intel-Sockel 2011-x)
- 4x Abstandshalter (Intel-Sockel 115x)
- 4x Abstandshalter (AMD-Sockel FMx und AM2 / AM3)
- 4x Abstandshalter (AMD-Sockel AM4)
- 4x Montageschrauben (AMD-Sockel FMx und AMx)
- 1x Schraubendreher
- 1x Backplate (SecuFirm2)
- 1x Low-Noise-Adapter (LNA)
- 1x Spritze Wärmeleitpaste (wiederverschließbar)
- 1x Noctua Metall-Aufkleber
Die technischen Details
Gegenüber seinem Vorgängermodell besitzt der NH-L12S nur noch einen 15 Millimeter flachen 120 x 120 mm Lüfter, welcher für den benötigten Luftstrom sorgen soll. Auch die Maße des Kühlkörpers haben sich verändert, wenn auch nur minimal. Während die Breite gleich blieb, wurde die Länge um vier Millimeter gekürzt. In der Höhe ist das neue Modell wiederum um vier Millimeter gewachsen – wieso das? Dies ist eigentlich leicht erklärt: War man im Gehäuse auf eine geringe Kühlerbauhöhe angewiesen, konnte man auf der Unterseite des alten NH-L12 nur einen kleinen 92 x 92 x 25 mm (L x B x H) Lüfter montieren, da es sonst zu Problemen mit der RAM-Kompatibilität kommen konnte.
Durch die leichte Erhöhung ist es nun aber möglich, einen vollwertigen 120 x 120 mm Lüfter mit 15 mm Bauhöhe auf der Unterseite zu verwenden, der dadurch eine Kompatibilität mit einer RAM-Höhe bis 48 mm gewährleistet. Somit erreicht der Kühler eine maximale Montagehöhe von lediglich 70 Millimeter, was für flache Gehäuse sehr entgegenkommend ist.
Wer auf die knappe Bauhöhe nicht angewiesen ist und den Kühler wie einen regulären TopBlower betreiben möchte, der kann dieses natürlich problemlos umsetzen. Durch die Halteklammern des Lüfters ist jederzeit eine schnelle (De-) Montage möglich, wodurch man diesen dann einfach auf der Oberseite des NH-L12S montieren kann und dadurch auch mehr Platz für höhere RAM-Headspreader erhält.
Beim Blick unter den Kühler fällt einem sofort die Auflagefläche des Kühlsockels auf, welche leicht konvex und sehr sauber bearbeitet wurde. Vier gebogene Heatpipes, mit einer Dicke von jeweils sechs Millimetern, verbinden den großen Lamellenblock mit dem Kühlsockel, wo sie miteinander verlötet wurden. Wie bei Noctua gewohnt liegen die Heatpipes nicht direkt auf dem zu kühlenden Prozessor auf, sondern verlaufen durch einen Kupfersockel, wo sie die Wärme durch die Auflagefläche aufnehmen.
Die Heatpipes geben die weitergeleitete Wärme an den flachen Lamellenblock ab, welcher aus 58 Aluminiumfinnen besteht und vom montierten Lüfter gekühlt wird. Zur optischen Aufwertung dient die erste Lamelle auch als Zierblende, welche mit dem Noctua-Logo versehen wurde. Beim Blick auf den Lamellenblock fallen einem direkt die drei Löcher auf, die in die Finnen eingearbeitet wurden. Das Mittlere ist für den Anwender von keinem Interesse, da es nur im Montagewerk für die Verschraubung der Befestigungsschiene benötigt wird. Die beiden äußeren Löcher fungieren jedoch als Durchgang des Schraubwerkzeugs, mit dem wir später den Kühler an seiner Sockelhalterung festschrauben. Im Gesamten ist der NH-L12S für ein einheitliches Erscheinungsbild komplett vernickelt und qualitativ sehr hochwertig verarbeitet; scharfe Kanten konnten wir nicht ausfindig machen.
Der ab Werk vormontierte Lüfter mit der Bezeichnung NF-A12x15 PWM stammt aus Noctuas Portfolio und soll für eine leise sowie leistungsstarke Belüftung der Kühlfinnen sorgen. Wie man aus dem Produktname schon herauslesen kann, wird die Lüfterdrehzahl flexibel über ein PWM-Signal gesteuert. Das Kabel wurde ordentlich gesleevt und macht dadurch einen hochwertigen und robusten Eindruck. Auch die gummierten Eckenauflagen fehlen hier nicht, welche den Lüfter von seiner Auflagefläche entkoppelt – womit eine Vibrationsübertragung vom Lüfter auf den Kühler vermindert bzw. ausgeglichen wird, was zusätzlich einen laufruhigeren Betrieb gewährleisten soll.
Regulär ist der NH-L12S für Prozessoren bis 95W TDP spezifiziert. Allerdings kann es auch kleine Ausnahmen geben. Hierfür bietet Noctua eine separate Spezifikationsliste an, welche nochmal genauer auf die einzelnen Sockel und Prozessoren eingeht: NH-L12S TDP Richtlinien
Hersteller | Noctua |
Modellname |
NH-L12S |
Modell-Nr. | -/- |
Sockel-Kompatibilität | Intel-Sockel: 1150 / 1151 /1155 / 1156 / 2011-0 / 2011-3 / 2066 AMD-Sockel: FM1 / FM2(+) / AM2(+) / AM3(+) / AM4 |
Gesamtmaße (Länge x Breite x Höhe) | 146 x 128 x 70 mm |
Gesamtgewicht (mit / ohne Lüfter) | 520 g / 390 g |
TDP | 95 W |
Materialien | Kupfer (vernickelt), Alu-Kühllamellen |
Die Montage
Wie wir damals bei dem NH-L9x65 schon anmerkten, ist die Montage sehr einfach und benutzerfreundlich gestaltet und bei dem NH-L12S praktisch identisch wie im früheren Review. Hier hilft auch die gut bebilderte Anleitung weiter, auch wenn diese leider nur in englischer Sprache vorlag. Wie schon erwähnt bekommt man die deutsche Version über Noctuas Homepage. Auf der im Lieferumfang beiliegenden Backplate sind die Montagebolzen schon fest vormontiert. Somit muss man jene nur noch korrekt ausgerichtet durch die Montagelöcher auf die Rückseite des Mainboards stecken.
Nun werden auf der Vorderseite nur noch die schwarzen Distanzstücke auf die Bolzen gesteckt, die Intel-Montagehalter darüber gesetzt und anschließend mit den Rändelschrauben fixiert. Diese schraubt man einfach mit den Fingern bis zum Endpunkt drauf und zieht sie anschließend ganz leicht mit dem beiliegenden Schraubendreher an, bis sie festsitzen. Beispielbild vom NH-L9x65:
Nutzt man ein Mainboard mit naheliegenden RAM-Slots, empfehlen wir, den Arbeitsspeicher schon jetzt einzusetzen, da der Kühlkörper ein späteres Einsetzen von RAM mit höheren Heatspreadern blockieren könnte. Nachdem die Wärmeleitpaste dünn auf der CPU aufgetragen wurde, wird der Kühlkörper (ohne Lüfter) vorsichtig auf den Prozessor aufgesetzt, so dass die Schrauben des Kühlkörpers auf den Gewinden der Montagehalter sitzen. Nun muss man nur noch die beiden Montageschrauben abwechselnd nacheinander festziehen, indem man den Schraubendreher durch die Öffnungen in den Kühllamellen steckt. Ein zu festes Anziehen wird durch eine Endposition der Gewinde verhindert. Im Anschluss montiert man den Lüfter an die gewünschte Position, steckt das Lüfterkabel an den entsprechenden Mainboardanschluss und schon ist man fertig.
Die Höhe des Arbeitsspeichers ist davon abhängig in welcher Richtung der Kühler montiert und an welcher Stelle der Lüfter positioniert wurde. Wurde der Lüfter auf der Unterseite des Kühlers angebracht, ist man bei naheliegenden RAM-Slots, wie bei einem Mainboard-Formfaktor von mITX, am ersten Steckplatz auf einen niedrigen Speicher angewiesen. Der Heatspreader unseres Testspeichers ist 3 - 3,2 Millimeter über der regulären Höhe des RAM-Riegels, was genau darunter passt. Bei dem nebenliegenden Steckplatz war schon mehr Platz nach oben. Hätten wir den NH-L12S um 90° versetzt montiert, so dass die Heatpipes nach links anstatt nach oben zeigten, hätte der Kühler über beide Speicherslots geragt.
Wer aber nicht auf die niedrige Bauhöhe von 70 mm angewiesen ist und noch etwas Platz nach oben hat, kann den Lüfter - so wie wir in unserem Test - auch auf der Oberseite des Kühlers montieren, wodurch man rund 15 mm mehr Platz für RAM-Headspreader erhält. Durch diese gewonnene Höhe ist es sogar möglich, einen niedrigen Speicher vorsichtig auszuwechseln, ohne den Kühler demontieren zu müssen.
Grundlegende Information und Philosophie bezüglich des Testsystems
Auf diesem i5-System werden wir uns überwiegend mit Kühlern beschäftigen, die für HTPCs (Home Theater Personal Computer) und kleine Gaming-Cubes von Interesse sind und sich somit speziell für kleinere Gehäuse eignen. Darunter gehören überwiegend Kühler, die eine Höhe von 100 mm zumeist nicht überschreiten.
Aber nicht nur neue Kühler werden getestet! Auch auf diverse ältere Produkte, die eventuell in Vergessenheit geraten sind, werden wir den einen oder anderen Blick werfen. Somit entdeckt man vielleicht ein Modell erneut, der für das eigene, neue Multimedia- oder Gaming-System interessant sein könnte.
Testverfahren
Als Testverfahren zur Temperaturmessung haben wir uns zwei Lastszenarien ausgesucht:
Szenario 1: Konvertieren eines Films mit "xMedia Recode" in ein anderes Format. Dies ist ein Szenario, welches einem PC mit hoher, aber realistischer CPU-Auslastung entspricht. Dabei werden ebenfalls realistische Temperaturen unter starker Last erreicht, die der Kühler bewältigen muss.
Szenario 2: CPU-Auslastung mit Prime95 (Small FFTs). Hierbei wird eine eher unrealistische, sehr hohe Temperatur erreicht, die bei einer normalen Nutzung des Systems nicht zustande kommt.
Alle Kühler werden mit der selben Wärmeleitpaste (Noctua NT-H1) betrieben. Die umgebende Raumtemperatur des nicht schalldichten Raums beträgt ~23°C.
Die Lautstärke des Kühlers wird mit einem Schallpegel-Messgerät ermittelt. Hierbei messen wir die Lautstärke bei 100%, 75%, 50% sowie bei der minimal möglichen Drehzahl des Lüfters. Die Messung erfolgt in einem Abstand von 50 cm über dem Kühler. Um möglichst alle Geräuschquellen bei den Lautstärke-Messungen zu vermeiden, nutzen wir ein passives Netzteil und eine SSD-Festplatte.
Bei allen Messungen liegt das Mainboard mit Gummi-Abstandhaltern entkoppelt frei auf dem Tisch, ohne weiteren Nebenlüfter. Die Ergebnisse der Lautstärkemessungen kann sich von Redakteur zu Redakteur unterscheiden. Wie kommt es zu den unterschiedlichen Messabständen bei den Redakteuren? Dies erläutern wir hier:
Da unser Team geografisch weit verstreut ist, haben wir kein gemeinsames Redaktionsbüro, weshalb die Redakteure in ihren eigenen Räumlichkeiten arbeiten. Aufgrund der stark abweichenden Raumgrößen und Einrichtungen kann es bei jedem zu anderen Ergebnissen kommen, genauso wie bei dem Leser daheim.
Kahle Wände reflektieren mehr Schall, wodurch Geräuschmessungen lauter ausfallen. Sind die Wände durch Schränke oder Regale mit Büchern abgedeckt, absorbieren sie mehr Schall, wodurch bei den Geräuschmessungen leisere Werte zustande kommen.
Deshalb gibt jeder Redakteur die Gegebenheiten seiner Räumlichkeit an, in dem der Test stattfindet. Als reproduzierbarer Referenzwert, der von jedem Nutzer daheim nachgestellt werden kann, wird der Intel-Standardkühler genutzt. Somit sieht er in den Diagrammen, um wieviel lauter oder leiser die anderen Kühler sind. Als zusätzlicher Orientierungswert wird der Messwert angegeben, den der Redakteur in seiner Räumlichkeit bei absoluter Stille misst.
Wie ist die Räumlichkeit zu diesem Testsystem?
Der Redakteur testet seine Komponenten in einem kleinen Büroraum, welcher die Maße von ca. 3.9 x 2.5 x 2.5 Meter (L x B x H) besitzt. Bis auf ein kleines Hochregal sind die Wände frei, wodurch Schall vermehrt reflektiert wird. Der absolute Stille-Messwert liegt bei 32.8 db(A).
Das Testsystem
Als Testsystem kommen folgende Komponenten zum Einsatz:
Netzteil | Fortron Aurum Xilenser 500 W (passiv) |
Mainboard | Asus Z170I Pro Gaming |
Prozessor | Intel i5-6600 (4x 3.9 GHz)* |
Grafikkarte | iGPU |
Arbeitsspeicher | Kingston HyperX Savage 8 GB (2800 MHz) |
Festplatte / SSD | M.2 SanDisk Z400s 128 GB |
Betriebssystem | Windows 10 Pro. (64 bit) |
Asus-Software zur Lüftersteuerung | AI Suite 3 |
Schallpegel-Messgerät | Voltcraft SL100 |
Die Drehzahlen
Beginnen wir mit den Drehzahlen des mitgelieferten Lüfters und seiner Lautstärke. Bei diesem Test ließen wir den NH-L12S gegen die bisherigen Kontrahenten unserer Testreihe antreten, die wir im Voraus schon auf diesem System getestet hatten. Die Kühler traten im "PWM-Mode" gegeneinander an, wobei die Lüfterdrehzahlen mit der "AI Suite 3"-Software von Asus ermittelt und gesteuert wurden. Dabei haben wir die Kühler mit verschiedenen Drehzahlen laufen lassen und die Lautstärken sowie die Temperaturen in den zwei Belastungs-Szenarien gemessen.
Allgemeiner Hinweis: Im normalen Nutzungsbetrieb erreichen die Lüfter von CPU-Kühlern nie den Drehzahlbereich von 100%.
Der Blick auf die Drehzahlen des NF-A12x15 PWM zeigt, wie stark der Low-Noise-Adapter (fortan abgekürzt mit LNA) die Drehzahlen beeinflusste. Und dies machte sich bei dem Lüfter sogar nur leicht bemerkbar. Während die Drehzahlen in den niedrigsten Drehstufen fast auf der selben Geschwindigkeit lagen, vergrößerte sich der Abstand bei zunehmender Geschwindigkeit nur um wenige hundert Umdrehungen. Generell waren die Drehzahlen im niedrigen Bereich angesetzt, wobei uns hier schon auffiel, dass die Geräuschentwicklung sehr angenehm ruhig war.
Die Lautstärke
Als nächstes betrachteten wir die Lautstärke des Lüfters. Diese haben wir mit einem Schallpegel-Messgerät gemessen, wobei der Messpunkt in einer Entfernung von 50 cm über dem offen liegenden Mainboard lag.
Durch die niedrigen Drehzahlen und den dort geringen Abständen zueinander, gab es in der Geräuschentwicklung bis zu den mittleren Drehstufen kaum nennenswerte Differenzen. Wir vermuten, dass sich dadurch gerade in diesem Bereich auch kaum ein großer Unterschied in den Temperaturen widerspiegeln wird. Bis 50% blieb der Lüfter leise genug, dass man ihn praktisch nicht aus einem Gehäuse hört. Selbst ohne den LNA blieb der Lüfter bei 75% in einem angenehmen Bereich, den man nur als leises, unauffälliges Rauschen aus einem Gehäuse wahrnimmt. Mit dem LNA würde man den Lüfter selbst bei 100% kaum aus einem Gehäuse hören. In niedrigen Drehstufen sind beide Varianten fast gleich langsam und selbst nicht zu hören, wenn sie offen auf dem Tisch aufgestellt sind.
Temperaturen unter Last - Szenario 1
Nun kommen wir zu den interessantesten Teilen unseres Tests, die Temperaturen unter Auslastungen der CPU. Wir starten als erstes mit Szenario 1, die Temperaturentwicklung beim Konvertieren von Medien.
Der NH-L12S zeigte eindeutig, dass ein voll ausgelasteter i5-6600 mit nur 65W TDP absolut keine Herausforderung für ihn ist und er noch eine große Leistungsreserve für stärkere Prozessoren bereithält. Selbst in den kaum hörbaren Drehstufen platzierte er sich mühelos ganz oben in der Tabelle und zeigte sich leicht unterfordert. Wie wir auf der vorangegangenen Seite schon vermuteten, ergaben die sehr nahe beieinanderliegenden Drehzahlen des Lüfters (mit und ohne NLA bei gleicher Leistungsstufe) zudem kaum einen Unterschied in den Temperaturen, wodurch diese im Messungsdurchschnitt immer ganz knapp im selben Bereich lagen.
Da es für uns dennoch ungewohnt aussah, wollten wir uns das genauer ansehen und montierten zum Gegentest der niedrigen Temperaturen noch einmal den Noctua NH-L9x65 und den Intel TS15A und kamen dabei auf dieselben Messwerte wie damals. Eine danach erneut erfolgte Montage des NH-L12S änderte nichts an unseren vorherigen Messungen und bestätigte uns nach einem kompletten weiteren Testdurchlauf auch hier noch einmal dieselben Messwerte wie zuvor. Einen merklichen Unterschied in den Temperaturen wird man wohl erst bei stärkeren Prozessoren mit mehr Wärmeentwicklung sehen.
Temperaturen unter Last - Szenario 2
Kommen wir nun zum Szenario 2, die Temperaturentwicklung beim Prime95-Small FFTs, was somit einen der härtesten (wenn auch unrealistischen) Tests für einen Kühler darstellt.
Auch hier zeigte sich bei den Temperaturen das gleiche Bild, wobei der Messungsdurchschnitt immer ganz knapp im selben Bereich lag. Selbst mit dieser unrealistischen, extremen Auslastung hat der Kühler keine Probleme sich gegen seine Kontrahenten durchzusetzen und demonstriert mühelos seine gute Kühlleistung.
Johannes Wehner meint
Mit dem neuen NH-L12S erwirbt man einen Noctua mit klassischen Kernpunkten: hochwertige Verarbeitung und hohe Kühlleistung. Auf unserem Testsystem überzeugte er selbst unter dauerhafter Vollauslastung der CPU durchgehend mit sehr guter Kühlleistung. Auf einem i5-6600 mit lediglich 65W TDP fühlte er sich sogar leicht unterfordert – hier besteht also noch genug Leistungsreserve für Prozessoren mit mehr Wärmeabstrahlung. Für Frischluft sorgt der beiliegende NF-A12x15 PWM -Lüfter, der mit einer ausgeprägten Laufruhe auffällt und selbst bei hohen Drehzahlen nie aufdringlich wird. In Verbindung mit dem im Lieferumfang enthaltenen Low-Noise-Adapter (LNA) würde man den Lüfter selbst bei 100% kaum aus einem Gehäuse hören – perfekt für Silent-Freunde.
Die Verarbeitung des komplett vernickelten Kühlers ist wie gewohnt durchgehend auf hohem Niveau, scharfe Schnittkanten oder ähnliches waren nicht vorhanden. Mit rund 49,- € (Stand 16.11.2017) ist der Kühler nicht günstig, allerdings bekommt man von Noctua gewohnte Premiumqualität mit sechs Jahren Garantie. Mit seiner Bauhöhe von gerade mal 70 bzw. ~85 Millimetern (je nach montierter Lüfterposition) überzeugt der NH-L12S mit seine Kombination aus Qualität, guter Kühleffizienz und einem sehr leisen Lüfter, wodurch er eine empfehlenswerte Alternative für Gaming- oder Arbeitsrechner in kompakten Gehäusen ist.
- Positiv
- Gute Kühlleistung bei sehr leisem Betrieb
- Gute Verarbeitung
- Sockel-Kompatibilität
- Einfache Montage
- Auch bei höheren Drehzahlen nicht aufdringlich
- Beiliegender Low-Noise-Adapter (LNA)
- Sechs Jahre Garantie
- Neutral
- Negativ
- Preis
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