Razer Imperator: Eine Maus ohne Grenzen?
Einleitung
Vor einer Woche testeten wir die Roccat Kova, eine tolle Maus mit gutem Preis/Leistungs Verhältnis. Heute steht uns ein absolutes High End Produkt von Razer im Haus - die Razer Imperator. Auf den ersten Blick wird sofort klar, dass diese komplett neu designte Maus die Antwort auf Logitechs G500 ist, auch von der Form sehen sich beide ziemlich ähnlich. Razer hat an und in der Imperator nette Features verbaut auf die wir natürlich näher eingehen werden. Ebenso verspricht der Hersteller aus Carlsbad/USA ein komplett neues Spielgefühl und vereinfachtes Arbeiten im Alltag. Wir werden natürlich klären wie gut die Imperator wirklich ist, auch in Verbindung mit dem Razer Goliathus Speed Mauspad. Der Gaming Maus - Markt wird immer größer, mit diesem Review wollen wir ihnen eine kleine Entscheidungshilfe geben. Viel Spaß beim Lesen wünscht ihnen das Tech-Review Team.
Der Lieferumfang
Der Lieferumfang:
- Razer Imperator
- Handbuch (Windows, Mac OSX)
- Werbeartikel
Der Lieferumfang beschränkt sich auf das Wesentliche, es liegt keine Treiber CD bei, Razer geht hier den richtigen Weg, denn aktuelle Treiber/Firmware gibt es meistens nur über das Internet.
Aktuelle Treiber und Firmware gibt es hier zum Download.
Spezifikationen
3.5G Sensor, neue Form und weitere unzählige Tech Specs – Razer will es wissen!
Die Daten im Überblick:
Ergonomisches, rechtshändiges Design
5600dpi 3.5G Sensor
50g Beschleunigung - 508cm/s
1000Hz Abtastrate
Geräuschfreie Gleitfüße
Sieben programmierbare Tasten
On-The-Fly Sensitivity Anpassung
Verstellbare Seitentasten
Größe in mm: 123(L) x 71(B) x 42(H)
Windows 7 / Mac OS X Kompatibel
Bei den Daten läuft es jedem Gamer eiskalt den Rücken runter; ganz klar, die Imperator gehört zur Zeit zu den technisch besten Mäusen auf dem Markt. Technische Höchstleistungen aber bringen dem Benutzer kaum etwas, wenn man mit der Ergonomie oder dem Material der Maus nicht zurechtkommt. Leider ist die Imperator eine hundertprozentige Rechtshänder-Maus. Hier wäre, für Linkshänder, vielleicht die Razer Abyssus eine Alternative!
Verarbeitung und Ergonomie
Die Verarbeitung ist wie von Razer gewohnt auf Top Niveau. Alle Bauteile fügen sich perfekt ineinander. Wir haben explizit nach Verarbeitungsmängeln gesucht aber keine gefunden. Zu den Tasten kann nur Eines gesagt werden, sie sind ausgezeichnet! Der Druckpunkt fühlt sich schön direkt an ist aber nicht zu schwergängig; ebenso die Klickgeschwindigkeit, manche Mäuse sind hier begrenzt, nicht so die Imperator, den einizgen limitierenden Faktor stellt der Mensch dar. Wer sich an dem lauten Klickgeräusch seiner alten Maus gestört hat wird mit der Razer Imperator keine Probleme mehr haben, das Geräusch an sich ist sehr angenehm und nicht aufdringlich.
Wir sprechen jetzt für (fast) alle Rechtshänder, die Imperator deckt eine so große Masse an Spielern ab, sodass es für viele kein Problem geben sollte mit der Ergonomie. Das Design erinnert stark an Logitechs "G"-Serie, die Maus liegt auch ähnlich in der Hand. An der linken Seite wird die Form nach vorne hin immer dicker sodass ein sehr guter Auflagepunkt für den Daumen entsteht. Selbst wenn der Daumen abgesetzt wird z.B aufgrund der Benutzung der Seitentasten, so bleibt die Imperator stabil in der Hand.
Jetzt kommen wir zu einem Problemteil vieler Mäuse – das Mausrad. Abstufung und Druckgefühl sind fast bei jeder Maus anders. Nach der ersten Inbetriebnahme fällt sofort auf, dass Razer großen Wert auf die perfekte Abstimmung für das Mausrad gelegt hat. Es lässt sich leicht drehen und rastet auf den Punkt genau ein, so ein Mausrad wünschen wir uns bei jeder Maus! Das absolute Highlight der Razer Imperator sind wohl die verstellbaren Seitentasten. Mithilfe eines kleinen Schiebereglers an der Unterseite lassen sich die Seitentasten beliebig in 5 Stufen nach vorne und hinten verschieben.
Selbst mit etwas mehr Gewalt sind die Tasten nicht aus ihrer Haltung zu bringen. Die richtige Position für den persönlichen Geschmack ist somit für jeden Spieler gegeben. Weiter am Mausboden sehen wir den "Profile"-Button, damit lassen sich die Profile auch ingame durchschalten, später dazu Näheres.
Die Software
Hinweis: Inzwischen wurde die Treibersoftware durch das Razer Synapse 3 abgelöst.
Mehr Infos findet hier: Klick
Die verfügbaren Treibereinstellungen sind sehr Umfangreich, wer die Seitentasten nicht benutzt kann z.B andere Funktionen auf sie legen wie z.B Änderung des Profils. Grundsätzlich ist alles von A bis Z einstellbar.
Im zweiten Menü Punkt befinden sich folgende Punkte.
- Sensitivität (zudem für beide Achsen getrennt einstellbar)
- Mausbeschleunigung
- Abtastrate
- Anzeige für die On-The-Fly Sensitivität
Leider funktionierte keine einzige verfügbare ingame Anzeige bei unserem Tester, wahrscheinlich liegt eine Inkompatibilität mit Windows7 64bit vor, hier muss Razer schleunigst nachbessern.
Unter „Profile verwalten“ lassen sich beliebige Profile anlegen. So ist es möglich die Beleuchtung extra für ein Profil zu deaktivieren. Schade ist, dass wie bereits beschrieben, keine Anzeige auf dem Bildschirm für das aktuell verwendete Profil erscheint.
Irgendwelche Funktionen, die dem Treiber noch nicht zugewiesen sind? Kein Problem! Egal welches Makro, ob mit oder ohne Verzögerung, hier lässt sich alles personalisieren.
Der letzte Menüpunkt dient der Regelung der Beleuchtung und als Information über die aktuelle Software/Firmware. Wer möchte kann hier auch gleich nach neuesten Updates suchen lassen.
Der Praxistest
Nun kommen wir zum wahrscheinlich wichtigsten Testabschnitt für viele Gamer, dem Praxistest. Die DPI Stufen stellen wir wie folgt ein: 800dpi, 1500dpi, 2500dpi, 4000dpi und die Maximale Sensorauflösung von 5600dpi. Wir bemerkten sofort, dass selbst bei einer sehr niedrigen Auflösung wie 800dpi die Imperator extrem agil zur Sache geht. Eine Stufe höher auf 1500dpi wird schon ein deutlicher Anstieg der Sensorbewegung spürbar. In dem Low Sense - Bereich gibt es allerdings Probleme bei der Lift Off Distance. An- und Abheben der Maus sind ohne Bildwackler kaum möglich, für E-Sportler wie unseren Redakteur besonders schlecht.
Es ist einfach nervend wenn der Sensor die Maus in knapp 90° andere Richtung platztiert als gewollt; sowas ist unnötig und darf bei einer „High-End“ Maus nicht vorkommen. Wir können jetzt schon sagen das die Imperator nur bedingt für Low Senser geeignet ist. Klar könnte man hier einfach die ingame Sensitivity runter stellen aber da skaliert jedes Game komplett anders.
Genug gemeckert, weiter im Testverfahren. Je höher die Sensor Auflösung desto geringer wird das Problem mit der Lift off Distance, es fällt aber auch zunehmend schwerer genau zu zielen da die Imperator wirklich absolut jeder Mausbewegung unverzüglich folgt. Für High Sensor-Freaks die das gewohnt sind - bestimmt kein Problem. Über den Office Bereich gibt es nicht viel zu schreiben, dieser ist ohne Tadel.
Einmal richtig eingestellt sind die verstellbaren Seitentasten nicht wegzudenken, ebenso die On-The-Fly Sensitivity. In einem multifunktionalen Spiel wie Battlefield Bad Company 2 lässt sich so z.B. der extrem langsam drehende Schützenturm vom Panzer mit einem Handgriff entsprechend beschleunigen. Die Auswahl verschiedener Waffen über das Mausrad gelingt mit einer Leichtigkeit die im harten Gefecht von großem Vorteil ist.
Nicht, dass es sich zu leicht drehen lässt, die Abstufung ist wie bereits geschrieben, erstklassig. Abschließend bleibt noch zu sagen, dass die Imperator auf unserem Razer Goliathus Speed fast ohne spürbaren Widerstand gleitete, Sensorprobleme oder Ähnliches gab es selbstverständlich nicht.
Julian Freund meint
Razer ist mit der Imperator eine außerordentlich gute Maus gelungen. Das komplette Design wirkt wie aus einem Guss. Nicht anders bei der Haptik, die Imperator fühlt sich einfach gut an in der Hand, Logitech-Benutzer von diversen „MX“ und „G“ Serien finden sich auf Anhieb zurecht mit der Maus. Wer sich über sein stumpfes Mausrad ärgert dem geht bei der Imperator die Sonne auf, ebenso wie das komplette Tastenensemble. In die Entwicklung sind wohl einige Stunden geflossen, mit Erfolg! Das zeigt sich schon alleine bei den verstellbaren Seitentasten, dieses Feature werden wir wohl in Zukunft bei mehreren Mäusen vorfinden. Wie soll es anders sein, der Treiber leistet sich auch keine Schwächen bis auf die nicht funktionierenden ingame Anzeigen von diversen Einstellungen.
Über den Sensor können wir nicht viel schreiben außer, dass 5600dpi im Alltag etwas zu oversized sind und er für Low Sensor nur sehr bedingt geeignet ist, sonst gibt es wohl zur Zeit (kaum) einen besseren Sensor im Gaming Bereich. Die Linkshänder unter uns sollten sich noch ein wenig gedulden, bereits in wenigen Wochen steht uns ein Test der Steelseries Xai ins Haus. Wie die sich schlägt werden wir natürlich im Praxistest klären.
- Positiv
- Ausgezeichneter Sensor
- Ergonomische Form
- Verstellbare Seitentasten
- Leicht verständlicher Treiber
- Sehr gut verarbeitet
- Neutral
- - / -
- Negativ
- Nicht funktionierende Ingameanzeigen
- Etwas teuer
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