Xilence M403 und I402: Im Test
Für viele versierte Nutzer eines Gaming-PCs mag ein CPU-Kühler erst ab 25 Euro oder aufwärts interessant sein, speziell da hier genug Leistung geboten wird, um eine CPU dieser Leistungsklasse gut und angemessen leise zu kühlen. Übertakter wollen natürlich noch mehr Leistung und greifen zu noch besseren Kühlern oder direkt anderen Methoden wie z.B. einer Wasserkühlung. Doch auch Benutzer eines Office-PCs schätzen Ruhe und ein, zumindest temperaturmäßig, stabiles System. Daher werden eben auch Kühler um zehn, fünfzehn oder zwanzig Euro produziert, welche ebenfalls sehr interessant sein können. Manch einer mag vielleicht seine Vorbehalte haben, zum Beispiel bezüglich einer schlechteren Qualität von Kühlkörper und Lüfter. Ob dem allgemein so ist oder ob auch hier hochwertige Verarbeitung vorhanden sein kann, wollen wir uns heute anhand der neuen Kühler der Marke Xilence ansehen.
Unter dem Namen "Performance C Series" stellte Xilence bereits vor längerer Zeit seine neue Kühlerserie vor, nun ist diese auch im Handel erhältlich und wir werfen einen genauen Blick auf die Neulinge. Für 15 Euro für den I402 respektive 20 Euro für den M403 möchte der Hersteller sich direkt gut im Niedrigpreissektor positionieren, um vor allem für kleinere Systeme mit sparsamen CPUs eine geeignete Basis für einen leisen Betrieb zu schaffen. Dabei ist das günstigere Modell I402 mit zwei Heatpipes ausgestattet, der teurere Bruder mit drei Stück an der Zahl. Wie gut die Rechnung aufgeht und ob man zumindest den potenziell leistungsstärkeren M403 auch in einem Gamingsystem zur ausreichenden Kühlung verwenden kann, überprüfen wir heute für Euch auf den folgenden Seiten.
Viel Spaß beim Lesen wünscht die TRV-Redaktion!
Technische Daten
XilenceI402 | XilenceM403 | |
Lüfteranzahl | 1 x 92 mm | 1 x 92 mm |
Lüfterdrehzahl | 600 - 2200 U/min | 600 - 2200 U/min |
Anschluss | 4 Pin PWM | 4 Pin PWM |
Anzahl Heatpipes | 2 | 3 |
Sockelunterstützung AMD | - | AM2 - AM3+; FM1-FM2+ |
SockelunterstützungIntel | 115x | 115x, 2011(-3) |
Maßeinkl.Lüfter (in mm) | 101 x 72 x 137 | 101 x 72 x 137 |
Gewicht inkl. Lüfter | 405 g | 408 g |
Preis | 14,90 € | 19,90 € |
Wenig überraschend ist, dass die Kühler auch dementsprechend kompakt sind, einen riesigen Kühler ala Hyper 612v2 kann man für den Preis auch schwerlich erwarten. Beide Kühler besitzen den gleichen 92 Millimeter-Lüfter aus eigenem Hause, welcher über ein PWM-Signal in dem Bereich von 600 bis 2200 Umdrehungen pro Minute geregelt werden darf. Das funktioniert im Übrigen sehr gut. Nach unten hin ist der Regelbereich ganz in Ordnung, es werden zirka 580 Umdrehungen erreicht bei einer Signalstärke von 35 Prozent, damit werden die Vorgaben sehr gut eingehalten.
Es mag durchaus verwundern, dass der I402 nur für die aktuellen Intel-Sockel verfügbar ist, werden AMD-Nutzer hier absichtlich außen vor gelassen? Nein, natürlich nicht, hier wurde schlicht der Materialaufwand reduziert, damit kein zweites Montagekit beigelegt werden muss. Eine zu AMD kompatible Version ist natürlich auch erhältlich, diese sollte unter der Bezeichnung A402 zu finden sein. Die Kühlleistung ist bei beiden Modellen der 402 Serie natürlich identisch. Für den M403 ist gleich das komplette Montageset für AMD und auch für Intel im Lieferumfang enthalten.
Durch die sehr kompakten Abmessungen sollten die Kühler in jedes normale Gehäuse passen, HTPC werden aber trotzdem zu klein sein für diese Kühler, bedingt durch die Bauart als Tower.
Mehr und genauere Details finden Sie auf den nächsten beiden Seiten in der genaueren Betrachtung der beiden Modelle.
Lieferumfang
Die Letzten, oder wie in unserem Fall die Kleinsten, werden die Ersten sein und genau deshalb beginnen wir hier nun mit der Analyse des kleineren Modells, dem I402. Die Verpackung ist, durch die Größe wenig überraschend, sehr kompakt gehalten, dennoch sind alle wichtigen Informationen auf der Rückseite ersichtlich, sehr gut. Auf der Vorderseite ist eine Darstellung des Kühlers sowie die Modellbezeichnung vorhanden, im unteren Bereich außerdem noch eine kurze Aufzählung der wichtigsten Features. Die Seiten sowie Oben sind mit dem Herstellerlogo und dem Hinweis auf die Kühlerserie verziert, der Hintergrund der jeweiligen Fläche ist schwarz.
Öffnet man nun die Verpackung, lacht einen zuerst ein Schaumstoffteil an, unter welchem dann der Kühler selbst zu finden ist. Diese Schutz-Ummantelung wurde parallel auch auf der Unterseite durch einen weiteren Schaumstoffteil komplettiert, damit ist der Kühler unserer Meinung nach sehr gut gegen Stöße und andere äußere Einflüsse geschützt. Das sehr spärliche Zubehör befindet sich neben dem Kühlkörper in einer kleinen Plastiktüte. Zusätzlich zu der Backplate, welche für die Montage benötigt wird, liegt noch etwas Wärmeleitpaste in einer Spritze bei. Das ist ein sehr schönes Detail, da die Paste so auch mehrmals verwendet werden kann, ohne zwischenzeitlich auszutrocknen. Eine Montageanleitung liegt hier nicht bei, da Xilence die Montage als Offensichtlich erachtet, dem kann der Redakteur auch zustimmen. Obwohl es sich von der Anzahl enthaltener Dinge nach eher wenig anhört, alle benötigten Teile für den Einbau sind vorhanden und die Wärmeleitpaste in der Spritze ist wirklich eine tolle Ergänzung.
Details
Im Wesentlichen ist der I402 schnell beschrieben: Ein Towerkühler, wie er im Lehrbuch stehen könnte, ohne besonders prägnanten Auffälligkeiten, was natürlich erstmals nichts Schlechtes ist. Die beiden kupfernen Heatpipes führen von der Bodenplatte weg zu den Lamellen im Tower selber. Die Heatpipes stehen oben über den Lamellen hinaus und haben keine Abschlusskappen oder ähnliches, was in der Preisklasse aber wirklich absoluter Luxus auf Kosten anderer, wichtigeren Eigenschaften gewesen wäre. Die Lamellen sind aus Aluminium und nicht weiter behandelt worden, dafür aber ausreichend sauber entgratet. Ein etwas kantiges und scharfes Gefühl bleibt zwar bestehen, aber die Gefahr einer Verletzung ist gebannt, daher gute Arbeit. Das Design der Lamellen ist auch interessant, in der Mitte sind jene an den Rändern mit kleinen Zacken versehen, an der Außenseite ist eine kleine Wölbung, welche sich dadurch durch den ganzen Kühlkörper zieht. Oben auf der letzten Lamelle ist außerdem noch das Logo von Xilence eingeprägt, allerdings so schwach, dass es im Rampenlicht der Leuchten beim Fotografieren fast vollständig verschwand.
Kaum zu übersehen sind die bereits vormontierten Halterungen samt Schrauben für die Montage. Diese sind an der Bodenplatte neben der Kontaktfläche durch Verschraubung bereits vorinstalliert, was den Aufwand für den Käufer minimiert, sehr gute Idee. Die Kontaktfläche an der Bodenplatte selber ist sehr gut gelungen, durch die Bauart und das Direct-Touch Design sind jedoch kleine Spalte zwischen Heatpipe und Kontaktfläche. Jene lassen sich generell bei dieser Bauart leider nicht 100%ig vermeiden. Etwas kritisch sehen wir jedoch, dass in der Mitte keine Heatpipe verläuft, da hier in der Regel die meiste Wärme-Energie abgegeben wird. Natürlich liegen hier links und rechts die Heatpipes direkt auf, aber schön wäre es dennoch gewesen und der Temperaturabführung sicherlich auch hilfreich. Auf der Bodenplatte befinden sich außerdem noch kleine Kühlrippen, jene sollen die Kühlleistung wohl auch noch etwas steigern.
Insgesamt hat uns die Verarbeitungsqualität positiv überrascht, vor allem die für die Preisklasse sehr gute Entgratung der Lamellen hat uns gut gefallen. Etwas Kritik muss sich der Kühler beim Design der Kontaktfläche aber dennoch gefallen lassen, hierin könnte später im Test vielleicht die entscheidene Schwachstelle im Kühlkreislauf bestehen.
Montage
Dadurch, dass sich die Montageschienen genau wie der Lüfter bereits am Kühlkörper befinden, gestaltet sich die Montage denkbar einfach, auch dank eines Tricks bei der Backplate. An dieser befinden sich nämlich Klebestreifen, mit welcher die Platte an der Rückseite des Mainboards gehalten wird und damit die Montage auch im stehenden Gehäuse einfach ermöglicht. Ablösen lässt sich die Backplate mit etwas Kraft auch wieder, Xilence hat hier den Kleber definitiv passend dosiert, auf jeden Fall ein gelungenes und nettes Feature. Ist die Platte erst einmal an Ort und Stelle, muss nur noch der Kühler von vorne schön gleichmäßig verschraubt werden. Davor sollte aber auf jeden Fall die Wärmeleitpaste aufgetragen und die Schutzfolie von der Bodenplatte entfernt werden. Ein Überziehen und damit ein zu hoher Anpressdruck ist dank der Federn nicht möglich, hier hat der Hersteller ebenfalls mitgedacht. Auch wurde hinten bei den Lamellen ein kleiner runder Teil weggestanzt, um mit einem Schraubendreher sehr gut an die festzuziehenden Schrauben zu gelangen. Insgesamt hinterlässt die Montage einen weiteren positiven Eindruck, zu Meckern haben wir an dieser Stelle nichts gefunden, sondern möchten eher auf die ausgezeichnete Idee der Klebestreifen hinweisen, welche sich für die meisten Anwender als nützlich erweisen sollten.
Lieferumfang
Wenden wir uns nun dem etwas besser ausgestatteten und teureren Testkandidaten zu, dem M403. Die Verpackung hat dieselbe Länge und Breite wie die des günstigeren Modells, in der Höhe gibt es durch den zusätzlichen Platzbedarf des erweiterten Zubehörs jedoch einen Zuwachs. Ansonsten sind auch hier auf der Rückseite die entsprechenden Informationen angegeben, auf der Vorderseite die Produkt-Abbildung, Name und unten die wichtigsten Features. Auf den beiden Seiten und Oben hat sich wiederum der Hersteller verewigt.
Der Lieferumfang fällt, da sich der Kühler nun auf AMD und Intel in einem versteht, entsprechend größer aus. Neben der für Intel 115x Sockel benötigten Backplate (die gleiche wie beim I402) finden sich die passenden Halterungen für jene, die entsprechenden Äquivalente für den 2011er Sockel und den großen Bügel für AMD sind hier ebenfalls anzutreffen. An dieser Stelle wird allen Anschein nach das Retentionmodul benötigt, da eine angepasste Backplate nicht enthalten ist, dies nur als Hinweis. Zum Befestigen der Halterungen sind die passenden Schrauben in einem kleinen Plastiksäckchen auch dabei und die Wärmeleitpaste wieder in einer Spritze vorzufinden. Eine Anleitung ist natürlich ebenfalls vorhanden, damit ist der Lieferumfang komplett.
Details
Nun ja, man könnte behaupten, dass es sich um praktisch denselben Kühler handelt wie auf der Seite davor. Und damit hat man nicht mal so Unrecht, denn im Prinzip ist es nur eine zusätzliche Heatpipe, welche die beiden Kühler unterscheidet. Ansonsten behält der M403 die gleichen Eigenschaften bei. Die nun drei kupfernen Heatpipes gehen von der Bodenplatte weg zu den Lamellen, wobei die neue, mittlere Heatpipe anders als die beiden anderen Pipes nun auch mehr zur Mitte hin verläuft. Dadurch erhoffen wir uns eine Leistungssteigerung, da nun hoffentlich mehr Wärme effizienter abgeleitet werden kann. Der Aufbau der Lamellen ist haargenau derselbe, daher sind die kleine Zacken und das Logo ebenfalls wieder an gleicher Stelle vorhanden. Auch die Entgratung entspricht demselben Niveau, wieder sind die Lamellen gefühlt etwas scharfkantig, aber ohne Verletzungsgefahr. Die Zacken sind übrigens sehr gut verarbeiten, spitze Kanten sind keine vorhanden.
Auf dem M403 sind natürlich keine Halterungen vorinstalliert. Durch die neue, dritte Heatpipe löst sich auch gleichzeitig das Problem mit der freien Fläche in der Mitte der Kontaktfläche, da hier nun das dritte Pendant verläuft. Die Verarbeitung ist auch hier wiederum auf einem sehr hohen Niveau, die kleinen Spalte zwischen Kontaktfläche und Heatpipe bleiben durch die Bauart natürlich bestehen. Die kleinen Kühlrippen auf der Bodenplatte sind an dieser Stelle natürlich auch wieder vorhanden.
Auch bei diesem Modell sind wir mit der Verarbeitung sehr zufrieden, die kritische Stelle in der Mitte der Bodenplatte wurde durch die dritte Heatpipe geschlossen, damit besteht bei der Verarbeitung und dem Aufbau des Kühlers ebenfalls wenig Anlass zur Kritik.
Montage
Durch die Kompatibilität zu AMD und Intel-Sockeln entsteht natürlich etwas mehr Arbeit, aber diese ist durchaus sehr leicht zu bewältigen. Zuerst werden die passenden Halterungen ausgesucht. Für AMD ist ein großer Bügel vorhanden, bei Intel sind es zwei Paare, einmal für 115x und einmal für 2011-Sockel. Dieses Montagezubehör muss nun mittels vier kleiner Schrauben an der Bodenplatte angeschraubt werden, hier sollte auf die richtige Ausrichtung/Drehung des Bügels geachtet werden, dass die Schrauben nicht auf einmal nach oben anstatt nach unten weisen. Die Backplate wird wieder auf die Rückseite des Mainboards gegeben, die Klebestreifen sind natürlich auch vorhanden. Nun muss nur mehr von vorne festgeschraubt werden. An dieser Stelle bitte nicht vergessen, sich zu vergewissern, dass die Wärmeleitpaste aufgetragen und die Schutzfolie entfernt ist, sonst kommt es zu erheblichen Performanceeinbußen. Die Schrauben können auch hier nicht überdrehen - dank Federn.
Genau wie zuvor sind wir wieder sehr zufrieden mit dem Einbau, der etwas erhöhte Aufwand durch die Kompatibilität zu Intel und AMD ist verständlich, die Arbeiten sind jedoch schnell und einfach erledigt. Dazu ist die Montage-Anleitung sehr gut und simpel gehalten, die Bilder sind ausreichend groß, der Text ist auf Deutsch und auf Englisch.
Testverfahren
Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg. Die Umgebungstemperatur lag in diesem Test stetig um den Bereich von 23° Celsius.
CPU: | Intel Core i7 2600 @3,60 Ghz |
CPU-Kühler: | Siehe Test |
Mainboard: | Gigabyte GA-Z68XP-UD3 |
Arbeitsspeicher: | 2 x 4 GB Hynix 1600 Mhz |
Grafikkarte: | Intel HD Graphics 3000 |
SSD/ Festplatte:
|
Kingston SSD370 MSata 32GB |
Netzteil: | Seasonic Platinum Fanless 400W |
Bildschirm:
|
Belinea EnergyStar |
Um die Lautstärke möglichst differenziert zu messen, haben wir auf komplett passive Komponenten zurückgegriffen. Vor allem das Netzteil erweist sich hier gerne als Störfaktor, daher haben wir uns für ein passiv gekühltes Modell entschieden. Bei der Grafikkarte ging die Wahl zur internen Grafikkarte der CPU. Die ausgesuchte SSD besitzt zudem keine beweglichen Teile und ist damit komplett geräuschlos. Die Lautstärkemessungen haben wir mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt, das Schallpegel-Messgerät wurde zudem in einem Abstand von 30 cm frontal zum Lüfter positioniert.
Die CPU wird mit Prime95 in Small FFTs belastet, damit lassen sich möglichst hohe Temperaturen erreichen und das volle Potenzial der Kühler austesten.
Temperaturen
Werfen wir doch nun einen Blick auf die Kühlleistung: Diese stellt natürlich eine der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Kühlers dar, der PC soll ja schließlich nicht überhitzen.
Ausgelesen werden die Werte parallel mit "Speedfan" und "HWMonitor", um einzelne Unregelmäßigkeiten eines einzelnen Programs ausschließen zu können.
Bei der niedrigsten, von uns getesteten Einstellung, konnte vor allem der M403 überzeugen. 75 Grad Celsius sind mehr als konkurrenzfähig, in die Schlagweite des teureren Brocken Eco befindet sich der Kühler darüber hinaus gleich auch noch, sehr schön. Der günstigere I402 liegt auf dem letzten Platz, das ist allerdings nicht gerade überraschend. Mit zwei Heatpipes und 137 Millimeter Höhe ist er der laut Daten leistungsschwächste Towerkühler, der sich bisher bei uns behaupten musste. Dafür sind die erreichten 81 Grad Celsius aber wiederum ein guter Wert, wobei hier eine weitere Heatpipe eindeutig Vorteile bringt. Über die Leistung beider Kühlern sind wir positiv überrascht und überaus zufrieden.
Bei 75% PWM-Drehzahl fällt der gerade noch so starke M403 zurück auf den vorletzten Platz und teil sich diesen mit dem wesentlich teureren TC12LS aus dem Hause Phanteks. Der I402 kann durch seine zwei Heatpipes auch hier nicht sonderlich mehr Leistung erbringen und bleibt somit weniger verwunderlich auf dem letzten Platz. Bemerkenswert ist auf jeden Fall der Abstand zwischen den beiden Xilence-Kühlern, hier zeigt sich, wie viel eine einzelne Heatpipe zu der Gesamtleistung beitragen kann.
Letztendlich lässt sich Kühlfläche auch nur schwer durch Luftzug ersetzten, vor allem bei einem so kleinen Lüfter. Das soll natürlich keineswegs heißen, dass die Kühler hier eine schlechte Performance liefern. Angesichts ihrer Größe ist diese wirklich in Ordnung, beide Kandidaten verzeichnen einen ordentlichen Leistungssprung, wir sind hier auf die Lautstärke gespannt. Vielleicht lässt sich durch diese die bessere Kühlleistung des M403 im Vergleich zum I402 auch etwas senken. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall.
Angesichts der Größe sind auch die Messergebnisse sehr zufriedenstellend, immerhin muss hier eine 95 Watt CPU gekühlt werden. Gut und mit ausreichend Reserven für Übertaktungen schaffen das erst Kühler ab der Preisklasse von ungefähr 40 Euro. Unsere CPU wird auch so ganz gut auf Temperatur gehalten, die für uns magische Grenze von 80 Grad wird nur einmal bei 50% PWM-Signal vom I402 verletzt.
Lautstärke
Schauen wir einmal, welcher Kühler im Vergleich der Lautstärke die besseren Resultate liefert. Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:
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Nun ja, jetzt wissen wir, woher die sehr gute Kühlleistung des M403 bei der niedrigsten getesteten Drehzahl kommt. Anscheinend dreht hier der Lüfter des leistungsstärkeren Kühlers höher, wodurch natürlich auch die Lautstärke erheblich ansteigt. Auch der Lüfter des I402 muss schneller drehen, um den Core i7 auf Temperatur zu halten. Positiv ist aber zu vermerken, dass sich die beiden Kühler subjektiv nicht so laut anhören, als es die Messwerte aufzeigen.
Definitiv laut wird es nun hier bereits bei 75% PWM-Drehzahl, beide Kühler lassen 40 dB(A) hinter sich, dieses Mal ist allerdings der M403 leiser und erzielt hierbei auch noch bessere Temperaturen. In unseren Augen sollten beide Kandidaten nicht mehr für die Kühlung solch potenter Prozessoren genutzt werden, da die Lautstärke zu hoch ist.
Dies bestätigt sich natürlich erneut bei der Messung bei 100% PWM-Drehzahl, beide Modelle sind im Betrieb mehr als deutlich zu hören und werden von uns als störend laut empfunden. Auch hier gilt allerdings wieder folgende Anmerkung: Es hört sich subjektiv nicht so laut an, wie es die Mess-Werte vermuten lassen.
Wenig überraschend waren diese Ergebnisse allerdings nicht wirklich. Da beide Kühler die Temperaturen gut halten konnten, musste natürlich die fehlende Kühlfläche kompensiert werden. Durch die im Vergleich kleineren Lüfter müssen diese auch höher aufdrehen und erzeugen so mehr Lärm. In Relation zum Preis von 15 respektive 20 Euro ist es aber durchaus vertretbar, dass der Kühler hier Kompromisse eingehen muss. Laut ist es aber trotzdem.
I402
Für 15 Euro kann man natürlich keine Leistungswunder erwarten und mit dieser Erwartung ging der Redakteur auch heran, als der Kühler getestet wurde. Damit gelang allerdings auch eine teilweise mehr als positive Überraschung. Vor allem die für die Preisklasse sehr gute Verarbeitung gefällt uns sehr gut, abgesehen von den etwas scharfkantigen Lamellen finden wir keine wirklichen Kritikpunkte. Die Bodenplatte hat durch die Direct-Touch Bauart natürlich kleine Einkerbungen zwischen Heatpipes und Kontaktfläche, diese sind keineswegs überdimensional groß. In Sachen Kühlleistung muss sich der I402 dem restlichen Testfeld geschlagen geben, bei zwei Heatpipes, einer Höhe von gerade einmal 137 Millimeter bei einem Towerkühler und dem doch eher kleinen 92 Millimeter-Lüfter ist dies aber auch nicht verwunderlich. Dafür kann der Kühler die Temperatur bei 50% PWM-Drehzahl auch bei 81 Grad halten, hier drosselt unser Core i7 2600 noch lange nicht. Die Lautstärke ist allerdings deutlich zu laut, irgendwie muss die Wärme auch abgeführt werden. Die Montage ist sehr einfach und faktisch auch ohne Anleitung durchführbar, die selbstklebende Backplate ist dabei eine praktische Hilfe und eine ausgezeichnete Idee. Dass der Kühler, in unserem Fall, nur auf Intel verbaut werden kann, schränkt die Kompatibilität stark ein. Für die jeweils andere Prozessorplattform muss ein neuer Kühler gekauft werden.
Insgesamt ist der I402 ein guter Budgetkühler, welchen wir aber nur für kleinere CPUs empfehlen können, da sich so auch die Lautstärke auf ein erträgliches Maß reduzieren sollte. Allerdings muss sich der Anwender überlegen, ob die fünf weiteren Euros auf den M403 nicht trotzdem gut investiert sind, schließlich ist dieser leistungsstärker und letztendlich auch leiser.
- Positiv
- Sehr preiswert
- Einfache Montage mit selbsthaftender Backplate
- Kompakt
- Gute Verarbeitung
- Neutral
- Negativ
- Für starke CPUs zu schwach
- Sehr laut
- Nur AMD oder Intel Montage
M403
Die leistungsstärkere Version der neuen Performance C-Serie weiß durchaus zu gefallen, die gesteigerte Ausführung steigert durch eine zusätzliche Heatpipe die Leistung und senkt zugleich, ausgenommen bei 50% PWM-Drehzahl, die Lautstärke erheblich. Gute Ergebnisse sind es absolut gesehen nicht, in Relation zum Preis ist es allerdings eine beachtliche Performance. Die Verarbeitung bleibt auf demselben guten Niveau des I402, was angesichts der starken Ähnlichkeit aber nicht verwunderlich ist. Das heißt, dass die Lamellen etwas scharf sind und auf der Bodenplatte die bereits oben angesprochenen Vertiefungen vorhanden sind. Der Aufwand der Montage wird durch die Möglichkeit, sowohl auf AMD als auch auf Intel verbaut zu werden, etwas vergrößert, bleibt allerdings weiterhin sehr einfach. Die selbstklebende Backplate ist natürlich auch wieder mit an Bord. Die Leistung geht wirklich in Ordnung, 75 Grad Celsius bei 50% PWM-Drehzahl sind wirklich konkurrenzfähig. Die Lautstärke ist niedriger als die des I402, aber es ist immer noch laut.
Zusammenfassend gibt uns der M403 wenig Anlass zur Kritik, vor allem in Anbetracht des günstigen Preises. Für Interessenten, welche gegen Lautstärke unempfindlich sind und wenig Geld zur Verfügung haben, ist der Kühler auf jeden Fall eine gute Investition. Vor allem auf kleineren CPUs sollte der Kühler auftrumpfen, da hier die Lautstärke auf einem sehr guten Niveau liegen sollte. Unsere Budgetempfehlung.
- Positiv
- Preis-Leistung sehr gut
- Gute Verarbeitung
- Leichte Montage
- Kompakt
- Neutral
- Negativ
- Auf stärkeren Systemen etwas überfordert
- Laut
Weiterführende Links
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1 Beitrag
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Andreas
23.04.2023 um 09:28, Antworten
Habe mir den Lüfter neu holt für einen Intel Xeon E3 1271 v3 der eine TPD von 80Watt hat.
In dem Test lese ich nichts wieviel Leistung die Kühler abtransportieren können. Der 402 soll laut Hersteller 130Watt bewältigen können, was ich stark anzweifle. Ein Tester hatte ein CPU mit 95Watt mit Prime einen Belastungstest unterzogen und die Temperatur stieg da dann bis 98 Grad. Was würde da wohl bei einer Leistungsaufnahme von 130 Watt passieren?
Die Auflagefläche des Kühlers ist gelinde gesagt ein Witz. Jeder der noch logisch denken kann, weis das es keine so größen Lücken geben darf wie bei dem Kühler. Grundvoraussetzung für eine optimale Kühlleistung ist das plane Aufliegen des Kühlers auf der CPU.
Also ganz klarer Daumen nach unten, leider für beide, dem Kühler und dem Test.
Ein frustrierter Leser