Asus P9X79-Pro und Gigabyte X79-UD5: Im TRV-Test
Einleitung
Die neuen Sandy Bridge E Prozessoren sind gerade erschienen und wie immer fällt die Auswahl eines passenden Mainboards nicht leicht. Wir werden in diesem Test das Asus P9X79-Pro und das Gigabyte X79-UD5 miteinander vergleichen. Beide Mainboards gehören innerhalb der X-79 Riege zum Mittelklassensegment, beide wurden mit 8 RAM Slots bestückt und sind eher an den "durchschnittlichen" Highend User gerichtet, nicht an Extremoverclocker. Dennoch bieten beide Mainboards viele interessante Features.
Ob UEFI Fehler oder eine unausgereiftes Layout vorliegen, wie bei vielen Neuerscheinungen oder welche Leistungen die Mainboards erbringen, welches Zubehör sie bieten und vorallem welches der beiden neuen Sandy Bridge E Mainboard sein Geld wert ist, erfahren sie auf den nächsten Seiten.
Der neue Chipsatz
Mit dem neuen Sockel 2011, auf den beide Mainboards setzen, geht auch ein neuer Chipsatz einher - der X79 Chipsatz. Der Nachfolger des sehr beliebten X58 Chipset hat einige Änderungen gegenüber diesem mitgebracht: als erstes und sehr wichtiges - die TDP also die Verlustleistung in Watt wurde enorm gesenkt, von fast 25 Watt auf nun ca. 7 Watt. Damit spart der Chipsatz zum ersten natürlich nun wesentlich mehr Strom, zum anderen lässt er sich wesentlich leichter kühlen als sein Vorgänger, was die Lebenszeit und Systemstabilität erhöht. Zum anderen befinden sich außer dieser Nebenwirkung, des Wegfalls der Northbridge, die nun in der CPU sitzt, auch viele technisch wichtige Änderungen, von denen wir die wichtigsten auflisten:
- Zwei SATA 3 Ports
- 14 USB 2.0 Ports
- PCI Express 3.0 (inoffiziell)
- Quad Channel RAM-Interface
- Support für Sandy Bridge-E CPUs
Der X79 Chipsatz unterstützt somit im Gegensatz zum X58 nativ SATA 3, USB 3.0 wird leider nach wie vor per Zusatzchip geboten. Während die Mainboards schon PCIe 3.0 ready sind, ist in den CPUs (per UEFI) diese Option noch nicht vorhanden. Die wichtigste Leistungssteigerung bringt das Quad Channel Speicherinterface im Vergleich zu dem Tripple Channel-Interface des X58 Chipsatzes, ganz abgesehen von der neuen CPU Architektur. Mit ihr können RAM Module mit 4 Kanälen an die CPU angebunden werden und somit lässt sich, zumindest theoretisch, der Durchsatz steigern. Da der Sockel nun 2011 Pins besitzt, ist er entsprechend groß - somit muss das Mainboardlayout komplett neu ausgelegt werden um im normalen Standard gehalten werden zu können.
Intel X79 | Intel X58 | Intel P67 | AMD 990FX |
---|---|---|---|
Einstellbarer BCLK | Einstellbarer BCLK | Fixierter* BCLK | Einstellbarer Referenztakt |
Kein USB 3.0 nativ | Kein USB 3.0 nativ | Kein USB 3.0 nativ | Kein USB 3.0 nativ |
Quad Channel | Tripple Channel | Dual Channel | Dual Channel |
2 x SATA 3 nativ | 0 x SATA 3 nativ | 2 x SATA 3 nativ | 6 x SATA 3 nativ |
SLI + Crossfire ready (X16/X16) |
SLI + Crossfire ready (X16/X16) |
SLI + Crossfire ready (X8/X8) | SLI + Crossfire ready (X16/X16) |
Ca. 6-7 Watt TDP | 24,3 Watt TDP | 6,1 Watt TDP | 19,6 Watt TDP |
Sockel LGA 2011 | Sockel LGA 1366 | Sockel LGA 1155 | Sockel PGA AM3+ |
Asus P9X79-Pro - Verpackung & Zubehör
Schlichtheit ist etwas anderes als die im Carbonlook gestaltete Verpackung des Asus P9X79-Pro. In großen grün-weißen Lettern wird der Name des Mainboards abgedruckt, daneben finden sich einige Logos. Wie zum Beispil die üblichen nVidia SLI und AMD Crossfire und ein PCIe 3.0 Aufkleber. Allerdings sind auch einige sehr interessante Logos aufgeführt, so zum Beispiel "One Click SpeedUp", "BT GO!" und "Quad Ch. DDR3". Ersteres steht für die sogenannte SSD Caching Funktion, welche es offiziell seit dem Z68 Chipsatz von Intel gibt. Dabei wird eine kleine SSD mit beispielsweise 20 Gigabyte als Cache, also Zwischenspeicher, für eine normale HDD benutzt. So werden häufig aufgerufene Daten auf der SSD gespeichert, so dass diese schneller geöffnet werden können. Das bringt die hohe Geschwindigkeit einer SSD zu einem wesentlich geringeren Preis, in der Praxis erübrigt sich das dank gesunkener SSD Preise aber ohnehin. "BT GO!" ist eine Asus-eigene Technologie, die es ermöglicht von seinem Handy/Smartphone aus Daten vom PC per Bluetooth zu transferieren oder zum Beispiel Musik abzuspielen. Quad Channel DDR3 gehört zwar Standardmäßig zum X79 Chipsatz dazu, allerdings gibt es hier eine Besonderheit: sowohl das Asus als auch das Gigabyte Board besitzen 8 RAM Slots. So bringt ihnen eine Vollbelegung der RAM Slots aus Sicht der Bandbreite nichts, denn der Arbeitspeicher wird aber nur über 4 "Channels" mit der CPU verbunden. Damit ein Programm also Nutzen aus dem RAM zieht, muss es den kompletten Speicher auslasten.
Die Rückseite der Verpackung ist vollgestopft mit Informationen. Neben einem Schaubild des Mainboards, bei dem Anschlüsse und Steckplätze beschriftet wurden, findet sich eine "Featureliste" in der die Anzahl der Anschlüsse noch einmal aufgelistet ist. Ansonsten wurden wieder die selben Werbebildchen wie auf der Vorderseite aufgedruckt, nur hier genauer spezifiziert und erklärt.
Das Zubehör - ein wichtiges Kaufkriterium. Für Hersteller liegen die Einkaufspreise von zum Beispiel SATA Kabeln oft im Centbetrag, doch häufig wird gerade hier gespart. So leider auch beim Asus Board, neben 10 SATA Kabeln, von denen 8 SATA 3 fähig sind, befinden sich nur ein User Guide, ein CPU Installation Guide, eine Treiber CD, eine 2 Way und eine 3 Way SLI Bridge und das I/O Shield im Karton. Außerdem liegen noch Steckerverlängerungen für die Power LED bei. Dreingaben wie Sticker, WLAN Empfänger oder ähnliches fehlen. Hier liegt also nur das zum Betrieb Nötigste bei, nicht mehr und nicht weniger. Was in Angesicht des Preises von ca. 220€ nicht gut gehandhabt wurde.
Asus P9X79-Pro - Details
In dem südlichen Bereich des P9X79-Pro befinden sich zuerst zwei PCI Express X16 und zwei PCI Express X8 Slots, außerdem noch zwei PCI Express X1 Steckplätze. Ein PCI Slot für alte Erweiterungskarten ist nicht verbaut. Darunter befindet sich ein LED Poster, dieses zeigt einem den aktuellen Bootstatus an, und im Falle eines Fehlers den Fehlercode für den Support oder zum Nachschlagen im Handbuch. Direkt daneben befinden sich 2 weitere tolle Features, ein Reset und ein Startknopf, so lässt sich das System im offenen Aufbau ohne kurzschließen der Pins starten beziehungsweise neustarten. Als nächstes fallen einem 2 Schalter auf, diese sind für TPU und EPU zuständig, das sind zwei Asus eigene Chips, die das System overvolten/undervolten und overclocken/underclocken können - damit sind Leistungssteigerungen und Stromersparnisse möglich. Althergebracht arbeitet dieses System eher schlecht als recht, so sind die Taktsrünge eher spontan und die Spannungschwankungen unvorhersehbar. Außerdem ist ein kleiner, roter Knopf, der für den CMOS Clear zuständig ist, verbaut. Nebst diesen Extrafeatures findet man Anschlüsse für USB, Audio, das Frontpanel. Von den acht verbauten SATA Ports, sind vier SATA 3 fähig. Zwei der SATA 3 fähigen sind für SSD Caching geeignet. Anschlüsse für Lüfter findet man nicht viele in diesem Boardbereich, ein einziger 4 Pin Anschluss ist vorhanden.
Im oberen Bereich des Mainboards findet man neben dem Sockel, die für die Kühlung von MOSFETS und VRMs zuständigen Kühlkörper vorliegen. Nebst diesen wurden ganze 8 RAM Slots beim P9X79-Pro und damit mehr als genug für Game- oder Homeserver, verbaut. Die Stromversorgung der CPU übernimmt ein 8 Pin EPS Stecker. 10 Phasen stehen für die CPU und 4 Phasen für den RAM zur Verfügung, damit ist für Overclocking definitiv genug Spielraum vorhanden. Sämtliche Kühlkörper auf dem Board sind in einem hellen Blau-, und einem glänzenden Silberton gehalten, damit ist das Design durchaus ansprechend gestaltet, allerdings für schlichte Computer weniger geeignet. Im Sockelbereich befinden sich gleich vier 4 Pin Lüfter Anschlüsse.
Bei den Anschlüssen hat Asus definitiv nicht gegeizt, so sind 10 USB Anschlüsse, 2 eSATA Anschlüsse, ein Ethernetport, ein UEFI Switch Knopf, 6 analoge Audioausgänge und ein optischer Ausgang vorhanden. Außerdem ist noch ein Bluetooth 3.0 Sender/Empfänger direkt verbaut. Die eSATA Ports werden per Zusatzchip, dem ASMedia ASM1061 realisiert, und bieten SATA 6 GB/s Performance. Vier der USB Ports bieten den USB 3.0 Standard und werden per ASMedia Zusatzcontroller bereit gestellt. Die anderen sechs kommen direkt vom Chipsatz und bieten nur den USB 2.0 Standard. Als Ethernetcontroller kommt der Intel 82579V zum Einsatz.
Das UEFI des P9X79-Pro ist sehr übersichtlich gestaltet, die Mausbeschleunigung funktionierte auch noch auf hohen DPI Stufen und alle Optionen ließen sich sowohl per Tastatur als auch per Maus auswählen. Die im Test verwendete Force 3 SSD wurde direkt als Bootmedium eingestellt, die Overclockingoptionen waren übersichtlich angeordnet und funktionierten alle Ordnungsgemäß. Das UEFI wurde schnell geladen und reagierte auch sehr schnell - man merkt definitiv, dass Asus schon Erfahrung mit den UEFIs gesammelt hat und diese beim P9X79-Pro einsetzen konnte. Alle Spannungswerte ließen sich in einem geeignetem Rahmen einstellen, die Lüftersteuerung reagierte etwas agil bei Temperaturanstieg.
Gigabyte X79-UD5 - Verpackung & Zubehör
Die Verpackung des Gigabyte-Boards ist Vergleichsweise schlicht gehalten. Auf der weißen Verpackung wurde in schwarz-orangenen Buchstaben der Name des Mainboards abgedruckt, außerdem findet sich ein riesiger dreidimensionaler Würfel auf der Verpackung. Dieser ist das Werbezeichen von Gigabytes "3D BIOS" und "3D Power", damit hat Gigabyte 2 interessante Technologien, die kein Kontrahent besitzt. 3D BIOS, so heißt eine kleine Revolution, Technologie macht es möglich, per Klick auf einen Fixpunkt eines 3D Bildes des Motherboards direkt zu den entsprechenden Einstellungen zu gelangen. So erscheint bei einem Klick auf die RAM Slots ein Menü, in dem man Arbeitsspeicher Takt, Latenzen und Spannung anpassen kann. Dieses Feature steht aber nicht nur in Windows per Software zur Verfügung, sondern auch direkt im UEFI. So erscheint beim Öffnen des BIOS als erstes ein Bild des 3D BIOS, von dem der Nutzer direkt ins normale UEFI gelangen kann. Mit 3D Power setzt Gigabyte nun auch auf eine Technologie, welche Asus auch schon lange in Form ihrer EPU und TPU nutzt. Damit wird die CPU als auch der RAM digital mit Spannung versorgt, somit ist es möglich unter Lastanstieg beispielsweise die PWM Frequenz anzuheben und somit bessere Ergebnisse beim Übertakten zu erreichen. Außerdem wird "Bluetooth 4.0 + WiFi Card included" auf dem Karton angekündigt.
Auf der Rückseite finden sich ebenfalls wie beim Asus Board genauere Ausführungen der verschiedenen Werbelogos. Es liegt ebenfalls eine Tabelle vor, in der alle Anschlüsse aufgezählt sind, auch ein Schaubild des Mainboard ist vorhanden. Gigabyte-typisch besitzt auch dieses Mainboard ein doppeltes Copper PCB, die Kupferschichten im Mainboard haben also eine Stärke von 0.070 statt nur 0.035 Millimeter, dank dieser Verdopplung erhöht sich die Lebenszeit des Mainboards. Des Weiteren unterstützt das Board 3-Way-SLI sowie 3-Way-Crossfire, ein Dual UEFI, die 333 Onboard Acceleration und On/Off Charge sind auch dabei.
Beim Zubehör hat Gigabyte dieses mal wirklich in die Vollen gegriffen: Eine Treiber CD, eine WiFi Treiber CD, ein WiFi (WLAN) Modul, ein Bluetooth Modul, eine WiFi+Bluetooth PCIe X1 Karte, eine 3,5" USB 3.0 Blende, eine 2-Way-Crossfire Bridge, eine 2-Way-SLI und eine 3-Way-SLI Bridge, das I/O Shield, 4 SATA Kabel, ein Users Manual, ein WiFi Installation Guide, ein Multilingual Installation Guidebook, sowie 2 Sticker liegen dem Mainboard bei. Neben der leider sehr karg ausfallenden Anzahl der SATA Kabel ist das Gigabyte Mainboard damit wirklich reich bestückt worden. Besonders die beiden Bluetooth und WiFi Module sind ein sehr nützliches Extra, für Käufer, die kein DLAN oder eine Ethernetbuchse im Zimmer haben. Auch sehr löblich ist die Farbgebung, so wurde sämtliches Zubehör in unauffälligem schwarz gehalten.
Gigabyte X79-UD5 - Details
Das X79-UD5 Mainboard gehört zur neuen Designausrichtung seitens Gigabyte. So ist es hauptsächlich in schwarz gehalten, zusätzlich wurden blaue Akzente auf den Kühlern gesetzt. Das Board ist im E-ATX Standard gebaut und somit größer als ein normales ATX Mainboard: die Maße betragen 305 x 262 Millimeter statt den normalen 262 x 262 Millimetern. Diesen unterstützt nicht jedes Gehäuse, weshalb das heimische Exemplar vorher auf seine Kompatibilität geprüft werden sollte. Im unteren Bereich des UD5 finden sich neben den 2 PCI Express X16 Steckplätzen, ein weiterer der mit 8 Lanes (X8) angebunden ist. Außerdem sind 2 PCI Express X1 Plätze sowie ein PCI Slot verbaut. Darunter finden sich Anschlüsse für Audio, USB, das Frontpanel und Lüfter. Es wurde auch ein Bios Reset Button auf dem Board angebracht. Das Hauptbios liegt vor dem Kühlkörper, während das Backupbios darunter liegt, beide sind nicht gesockelt und somit nicht austauschbar. Unter dem massiven Kühlkörper, der per Heatpipe an den oberen Kühlkörper angebunden ist, befindet sich der X79 Chipsatz. Hinter dem Kühler sind 10 SATA Anschlüsse verbaut, wovon sechs mit SATA III, vier mit dem älteren IIer-STandard angebunden sind. Leider ist die Position der BIOS Batterie schlecht gewählt, wenn eine Grafikkarte im ersten Slot verbaut ist, kann die Batterie nicht ersetzt werden ohne die Grafikkarte ausbauen zu müssen. Ganze zwei Mal wurde der Marvell 88SE9172 verbaut um die SATA-Kanäle sechs bis neun per SATA 3 anbinden zu können.
Im nördlichen Bereich des Motherboards befinden sich neben dem riesigen Sockel die MOSFETs und die Phasen zur Spannungsversorgung. Insgesamt finden sich 18 Phasen auf dem Mainboard und damit mehr als genug. 14 davon sind für die CPU und vier für den RAM zuständig. Damit ist das Board für Overclockingexperimente bestens gerüstet. Zur Stromversorgung wurde ein 8 Pin EPS Anschluss verbaut, dieser ist hinter dem Kühlkörper platziert worden. Als nächstes fallen die 8 RAM Slots auf, damit sind zumindest theoretisch bis zu 128 Gigabyte RAM möglich, praktisch momentan 64 Gigabyte. Diese Beschränkung hängt mit der momentan erhältlichen Modulgröße eines RAMs zusammen, die auf 8 Gigabyte beschränkt ist. Ein weiteres gelungenes Feature ist der Power/Start Knopf, damit kann der Computer im offenem Aufbau ohne Kurzschluss an den Powerpins gestartet werden. Im Sockelbereich befinden sich nochmal zwei weitere Lüfteranschlüsse, beide als 4 Pin Version ausgeführt.
Auch an Anschlüssen wurde nicht gegeizt - neben zehn USB Anschlüssen stehen ein Firewire, zwei eSATA, ein Ethernet und ein PS/2 Port zur Verfügung. Audio wird mit 5 analogen Ports und einem optischen Ausgang ausgeführt. Des Weiteren liegt hier der Overclocking Key, sowie ein CMOS Clear Button. Der OC Key ermöglicht es gespeicherte Übertaktungsprofile "on the fly" zu wechseln und somit im System den Takt auf eine vorher festgelegte Einstellung zu ändern. Das kann gerade bei Extrem-Overclocking hilfreich sein. Auch hier findet der Marvell 88SE9172 noch einmal Anwendung, so werden die beiden eSATA Ports per mit SATA 6 GB/s Bandbreite über diesen angebunden. Zwei der USB Ports bieten USB 3.0 Standard per Zusatzcontroller, dem Fresco FL1009.
Auf den ersten Blick wirkt das UEFI des X79-UD5 sehr übersichtlich, Gigabyte wählte zum ersten Mal ein UEFI mit grafischer Oberfläche. Beim BIOS Start gelangt man als erstes in das 3D Bios von Gigabyte. Die Idee dahinter ist zwar genial, die Umsetzung aber leider nicht. So fällt direkt das Ruckeln der Maus auf, auch mit anderen Geräten als der im Test verwendeten Logitech G9. Nur auf niedrigster DPI Stufe konnte das Laggen der Maus beseitigt werden, allerdings benötigt man dann sehr, sehr viel Platz um durch das BIOS zu navigieren. Als zweites Manko fiel auf, dass nur sehr wenige der vorhandenen Optionen angeboten werden, wenn man im 3D BIOS interagiert. Unter der Option "Advanced BIOS" befindet sich das normale UEFI wie man es von anderen Herstellern kennt, leider ruckelte hier die Maus ebenfalls. Außerdem konnte man per Mausklick nicht einzelne Optionen anwählen, dies gelang nur per Enter.
Als nächster Fehler fiel auf, dass man als Startmedium die im Test verwendete Corsair Force 3 nicht auswählen konnte, nur der angeschlossene Card Reader und der USB Stick wurden angezeigt. Der Bootvorgang gelang nur per F12-Druck und manueller Auswahl der SSD, seltsamerweise wurde sie dort angezeigt, konnte aber nur für den momentanen Startvorgang ausgewählt werden und nicht als Standard gesetzt werden. Mit der im Test verwendeten F4n Version des UEFI, gelang es uns auch nicht, die CPU und den RAM gleichzeitig zu übertakten. So konnte entweder der RAM auf 2133 MHz übertaktet werden oder die CPU auf über 3.5 GHz, bei beidem startete das System nicht mehr oder der RAM Takt blieb bei 1333 MHz. So fällt doch noch auf, dass Gigabyte bei den P67 und Z68 Mainboards kein UEFI sondern ein normales BIOS benutzte, Fehler, die man hätte damals schon ausmerzen können, sind so bei den neuen Platinen noch vorhanden.
Übersicht
Bevor wir zu den Messdaten kommen, führen wir nochmal alle Anschlüsse sowie den Preis auf. Die Zahlen in Klammern bedeuten, wieviele von den Anschlüssen jeweils Intern bzw. Extern sitzen. Ganz klar ist: das Gigabyte Board ist besser ausgestattet, aber auch gute 17,- € teurer.
Mainboard | Asus P9X79-PRO | Gigabyte X79-UD5 |
---|---|---|
Ethernet | 1 x 1000 Mbit/s | 1 x 1000 Mbit/s |
USB 3.0 (intern) | 6 (2) | 4 (2) |
USB 2.0 (intern) | 12 (6) | 14 (6) |
SATA 3 (extern) | 6 (2) | 8 (2) |
SATA 2 (extern) | 4 (0) | 4 (0) |
Lüfter | 5 x 4 | 3 x 4 Pin, 2 x 3 Pin |
RAM Bänke | 8 | 8 |
PCIe X16 (mechanisch) | 4 (2) | 2 (2) |
PCIe X8 (mechanisch) | 0 | 1 (1) |
2 | 2 | |
PCI | 0 | 1 |
Sound (Intern) | 6 Kanal + Optisch (8 Kanal) | 5 Kanal + Optisch (8 Kanal) |
Preis (Stand 18.12.11) | 220,- € | 238,- € |
Messergebnisse
Die Messergebnisse sind eindeutig, so liegt das Gigabyte Mainboard zwar in den Kategorien USB 2.0 Leistung und RAM Timings vorraus, aber ansonsten hat das Asus Board immer die Nase vorne. Das mag zum Teil am unausgereiften BIOS wie zum Beispiel bei den Overclockingergebnissen, aber zum Teil auch an den vielen Zusatzchips wie zum Beispiel bei der Boot-up-Time liegen. Die Leistungsaufnahme fällt beim Asus Board auch geringfügig niedriger aus, die vielen Zusatzchips für USB und SATA verbrauchen einfach zuviel Strom beim UD5. In den Kategorien Temperatur, USB 3.0 und Ethernet fallen die Leistungsunterschiede so minimal aus, dass sie vernachlässigbar sind. Zwar sprechen die reinen Leistungsdaten für das P9X79 Pro, die Ausstattungsmerkmale aber eher für das UD5.
Mainboard | Asus P9X79-PRO | Gigabyte X79-UD5 |
---|---|---|
Ethernet in MB/s (senden/empfangen) | 115/121 | 113/119 |
USB 3.0 (in MB/s) | 208,5 | 207,6 |
USB 2.0 (in MB/s) | 31,4 | 35,1 |
Overclocking (in MHz) | 4700 | 4500 |
DDR3 2133 (Timings) | 11-10-11-27 | 10-10-11-27 |
Temperatur (Chipsatz) | 48° | 51° |
Audioklang | Sehr gut | Sehr gut |
Stromverbrauch (Idle) | 126 Watt | 130 Watt |
Stromverbrauch (Last) | 265 Watt | 268 Watt |
Boot-up-Time | 32 Sekunden | 35 Sekunden |
Um das Quad Channel Interface richtig auszunutzen, wählten wir vier mal vier Gigabyte DDR3 1866 RAM von Corsair. Für die Grafikausgabe haben wir 2 GTX 580 im SLI gewählt, damit die CPU beim Rechnen nicht ausgebremst wird. Um das System mit Strom zu versorgen wählten wir das, 80+ Gold zertifizierte, X-760 von Seasonic. Als passende CPU kam ein Intel i7 3930K ES zum Einsatz.
Prozessor: | Intel i7 3930K |
Kühler: | Corsair H100 |
Mainboard: | Asus P9X79-Pro/Gigabyte X79-UD5 |
Grafikkarte: | GTX 580 SLI |
Netzteil: | Seasonic X-760 |
RAM: | 16 GB Corsair Vengeance |
HDD: | WD Caviar 250 GB (SATA 3) |
Gehäuse: | Offener Aufbau |
Monitor: | BenQ XL2410T |
Maus: | Logitech G9 |
Tastatur: | Logitech G15 |
Asus P9X79-Pro
Das Asus Board konnte im Test fast auf ganzer Linie überzeugen, einzig das Zubehör ist nicht optimal. Mit einem Preis von ca. 220,- € könnte man schon ein wenig mehr erwarten als ein paar SATA Kabel, ansonsten hat das Board das gebracht, was von ihm erwartet wurde. Ethernet und USB Leistung stimmen, die Boot-up-Time ist dank weniger Zusatzcontroller auch gut und die Overclockingergebnisse fallen 200 MHz höher aus, als die des Gigabyte Boards. Aber für den Normaluser ist das Zubehör des Asus Boards völlig ausreichend. So stehen immerhin 5 Lüfteranschlüsse, 6 USB 3.0 Anschlüsse sowie 6 PCI Express Slots zur Verfügung. Wer viele Festplatten hat, sollte aber zum Gigabyte Board greifen, dieses bietet 12 SATA Ports (acht davon als SATA 3) gegenüber 10 beim P9X79-Pro (sechs mal SATA 3) Wer also auf Leistung statt Zubehör setzt, der ist mit dem ASUS P9X79-Pro bestens bedient. Auch einem Triple-GPU Setting steht dank gelungener Aufteilung der PCIe Slots nichts im Wege. Da das Gesamtbild wesentlich stimmiger als beim Kontrahenten ist, können wir dem Asus P9X79-Pro den "Qualitycheck" und den "Preisleistung - Gut" Award verleihen.
- Positiv
- Übersichtliches UEFI
- Gute USB und Ethernetleistung
- Gute Boot-up-Time
- Gute Overclockingergebnisse
- Neutral
- Negativ
- Wenig Zubehör
Gigabyte X79-UD5
Beim Gigabyte Mainboard GA-X79-UD5 gibt es leider mehr zu meckern als zu loben, insbesondere, durch das unzumutbare UEFI. Durch Laggs und nicht übernommene Einstellungen ist das allenfalls ein Beta UEFI und nichts für den Endkundenmarkt bestimmtes. Daneben steht noch der in Anbetracht der Leistungen viel zu hohe Preis, mit 238,- € ist das Mainboard einfach viel zu teuer. Mit 5 Lüfteranschlüssen ist es zumindest für viele Lüfter und die damit verbundene und bei Sandy Bridge E benötigte Kühlleistung gewappnet. Auch beim X79-UD5 ist es ohne Probleme möglich ein Triple-GPU Setting zu betreiben. Zu loben gibt es das schicke Design in schwarz-blau sowie die wirklich gigantische Menge an Zubehör, leider wird wohl das wenigste davon je bei einem Kunden Verwendung finden. Die wenigsten werden über WLAN gamen oder 8 SSDs an das Mainboard anschliessen. Deshalb, können wir eine Kaufempfehlung zumindest jetzt noch nicht aussprechen. Sobald am UEFI nachgebessert wurde ist das GA-X79-UD5 eine hervorragende Wahl. Leider ist das ansonsten sehr durchdachte Mainboard so nicht für einen Award- oder für eine Kaufempfehlung würdig.
- Positiv
- Ausgezeichnetes Zubehör
- Schickes Design
- Neutral
- Durchwachsene Leistung
- Negativ
- Katastrophales UEFI
- Preis
- Schlechte Übertaktungswerte
0 Beiträge