Fünf Kühler der Mittelklasse: TRV-Check
Einer der wohl strittigsten Punkte beim Kauf eines neuen PCs ist die Wahl des CPU-Kühlers. Ist er zu klein, steigt die Lautstärke und der Prozessor überhitzt im schlimmsten Fall. Doch auch zu viel Geld möchte der potenzielle Käufer nicht ausgeben, wofür denn auch, wenn er die Kühlleistung nicht benötigt?
Während wir uns bereits verschiedene Modelle für den kleinen Geldbeutel sowie der Einsteigerklasse der Towerkühler zugewendet haben, möchten wir uns dieses Mal mit der gehobenen Mittelklasse beschäftigen. Genauer gesagt betrachten wir Kühler verschiedener Hersteller im Preisbereich von 35,- bis 40,- Euro, welcher zudem einer der am heißesten umkämpften Märkte darstellt. Nirgendwo anders streben die Anbieter mehr nach einer guten Mischung aus Kühlleistung, Lautstärke und Verarbeitung. Während die einen durch Masse beeindrucken wollen, versuchen andere mit neuen Ideen in Sachen Design des Kühlkörpers bessere Ergebnisse zu erzielen.
Wir haben uns, wie bereits erwähnt, die wohl interessantesten Kühler der Mittelklasse ausgesucht. Von Cooler Master erreichte uns der Hyper 612v2, Scythe schickte uns sowohl einen Mugen Max als auch einen Mugen 4. Die Firma Etonix Media (über welche wir ebenfalls die Scythe Kühler beziehen konnten) stellte uns den Cryorig H5 Universal zur Verfügung.
Auf den nächsten Seiten folgt zuerst eine kurze Übersicht über die verschiedenen Eckdaten der Kühler, darauf eine Einzelansicht, danach die Messergebnisse und unser Fazit.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Wenden wir uns zuerst einmal den technischen Daten zu. Zur besseren Übersicht haben wir die Tabelle geteilt, dabei ist die Anordnung der Kühler zufällig, diese sind also nicht nach bestimmten technischen Merkmalen sortiert.
Technische Daten im Vergleich | |||||
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Name | Cooler Master Hyper 612v2 | Scythe Mugen 4 | Scythe Mugen Max | Cryorig H5 Universal | Alpenföhn Brocken 2 |
Lüfteranzahl | 1 x 120 mm | 1 x 120 mm | 1 x 140 mm | 1 x 140 mm | 1 x 140 mm |
Lüfterdrehzahl | 800 - 1300 U/Min | 300 - 1300 U/Min | 500 - 1300 U/Min | 700 - 1300 U/Min | ? - 1100 U/Min |
Anschluss | 4 Pin PWM | 4 Pin PWM | 4 Pin PWM | 4 Pin PWM | 4 Pin PWM |
Anzahl Heatpipes | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 |
Sockelunterstützung AMD | AM2 - AM3+; FM1 -FM2+ | AM2 - AM3+; FM1 -FM2+ | AM2 - AM3+; FM1 -FM2+ | AM2 - AM3+; FM1 -FM2+ | AM2 - AM3+; FM1 -FM2+ |
Sockelunterstützung Intel | 775, 1150 - 1156, 2011(-3) | 75, 1150 - 1156, 2011(-3) | 75, 1150 - 1156, 2011(-3) | 75, 1150 - 1156, 2011(-3) | 75, 1150 - 1156, 2011(-3) |
Maße inkl.Lüfter (L*B*H) | 139 x 102 x 160 | 130 x 88 x 156 | 145 x 86 x 161 | 143 x 98 x 160 | 146 x 100 x 165 |
Gewicht inkl. Lüfter | 886 g | 732 g | 854 g | 853 g | 852 g |
Preis | ca. 39 € | ca. 33 € | ca. 37 € | ca. 40 € | ca. 34 € |
Beim Gewicht liegen alle Kühlkörper sehr knapp beisammen. Mit 886 Gramm setzt sich der Cooler Master Hyper 612v2 knapp auf den Gewichtsthron, am leichtesten ist der Mugen 4, welcher ebenfalls der kleinste Kühler im Vergleich ist. Kurios ist, dass alle Hersteller - abgesehen vom Brocken 2 - dieselbe Obergrenze für den Drehzahlbereich ihrer Lüfter festlegt haben, nämlich 1300 U/min. Einzig allein der Brocken 2 liegt mit seinen 1100 U/min darunter. Mehr wird für einen stabilen Betrieb einer CPU auch nicht benötigt, vor allem in den Lüftergrößen 120/140 mm. Sehr gut ist natürlich, dass alle Kühler zu sämtlichen gängigen Sockeln kompatibel sind, auch zum High-End-Sockel 2011-3 (mit Ausnahme des AMD Low-End Sockels AM1). Der günstigste Kühler ist der Scythe Mugen 4 mit knapp über 33 Euro, der teuerste der Cryorig H5 Universal, welcher sich mit ungefähr 40 Euro zu Buche schlägt.
Im Detail
Werfen wir nun zu Beginn ein Auge auf den Cooler Master Hyper 612v2. Wie am Namenszusatz v2 zu erkennen, handelt es sich um die bereits zweite Version des Kühlers, welcher einigen Überarbeitungen unterzogen wurde. Doch das nur als kleine Information vorweg, sehen wir uns zunächst die Verpackung einmal genauer an.
Die Verpackung ist definitiv eine der größten, die wir für einen CPU-Kühler gesehen haben. Das hat natürlich positive Seiten, aber dazu im Folgenden mehr. Vorne und rechts befindet sich auf der Verpackung ein Bild des Kühlers selbst, links und auf der Rückseite schön übersichtlich die wichtigsten technischen Daten. Besonders möchten wir hier den internen Aufbau des Hyper 612v2 loben, diesen hat Cooler Master vorbildlich gelöst. Besonders gut hat uns der Schutz des Kühlers selber gefallen, dieser ist von allen Seiten gut gepolstert. Das wurde von Cooler Master von allen Herstellern am besten gelöst.
Der Lieferumfang ist dem Preis angemessen, besondere Überraschungen gibt es nicht, dafür ist alles ordentlich sortiert in eigene Tüten eingepackt.
Man braucht kein geübtes Auge, um gleich zu Beginn ein sehr interessantes Detail am Kühlkörper zu entdecken. Cooler Master verzichtet für eine bessere RAM-Kompatibilität bei Sockeln, wo sowohl links als auch rechts RAM-Module eingebaut werden können, auf lange Kühllamellen und kürzte jene. Dies betrifft die unteren acht Reihen.
Der Kühlkörper selbst beeindruckt durch seine Größe, immerhin ist er der größte Kühler in unserem Vergleichstest. Überraschend ist der große Lamellenabstand im Vergleich zu den anderen Kühlern. Typischerweise verwenden Hersteller dieses Design, wenn ein Fokus auf passive Kühlung gelegt wird. Allerdings bringt dies auch seine Nachteile mit sich, da bei gleicher Größe weniger Lamellen verbaut werden können. Wir hoffen, dass Cooler Master eine gute Mischung gefunden hat, um einen leisen Betrieb zu gewährleisten, die dazu entsprechende Größe hat der Kühler auf jeden Fall. Natürlich handelt es sich um einen Towerkühler, wie alle anderen Testkandidaten.
Auf der Oberseite hat sich Cooler Master mit einem Emblem verewigt, welches direkt in die oberste Lamelle eingeprägt wurde. Interessant sind die kleinen Schlitze neben den Enden der Heatpipes, mehr als ein Designelement sehen wir hier allerdings nicht.
Heatpipes spendiert Cooler Master dem Hyper 612v2 sechs Stück, welche zu beiden Seiten symmetrisch aufgebaut sind. Das Kupfer wurde nicht vernickelt, folgend liegen die Heatpipes direkt auf dem CPU-Heatspreader auf (Stichwort: Direct-Touch). Positiv ist hier die sehr glatte Bodenplatte zu verzeichnen, auch wenn jeweils eine winzige Fuge zwischen den Heatpipes vorhanden ist, jene sollten sich aber nicht negativ auf die Kühlleistung auswirken.
Die Verarbeitungsqualität ist auf einem wirklich guten Niveau, auch wenn sich die Lamellen etwas scharf anfühlen, Schnittgefahr besteht aber auf keinem Fall.
Montage
Bei der Montage liegt Cooler Master im guten Mittelfeld, positiv ist hier auf jeden Fall zu vermerken, dass die Anleitung gut bebildert und klar verständlich ist. Auch sind die einzelnen Schritte logisch aufgebaut und können von einer ungeübten Person gut bewältigt werden.
Zuerst wird die Backplate vorbereitet, hierzu werden vier kleine Stifte an die richtige Position gebracht und nachfolgend mittels kleiner Plastikklammern fixiert. Dies ist notwendig, da verschiedene Intel-Sockel verschiedene Lochabstände bei der Montage vorweisen (siehe 1155 und 1366). Ist die Backplate selber angebracht, wird jene von der Vorderseite mittels Hilfe von Abstandshaltern verschraubt. Auf diese werden die passenden Haltebügel für den Kühlkörper geschraubt. Damit die Bügel auch halten, verwendet Cooler Master Muttern, welche dank eines passenden Tools sehr einfach zu verschrauben sind. Auf einem der Haltebügel wird im nächsten Schritt noch ein zusätzlicher Abstandshalter verbaut, damit der Querbalken zur Fixierung des Kühlers angeschraubt werden kann (jener ist im Übrigen bereits vorinstalliert, sehr gut). Die Anbringung des Kühlkörpers geht wirklich schnell von der Hand, auf der einen Seite wird er an den Haltebügel eingehackt, auf der anderen Seite mit dem zusätzlichen Abstandshalter verschraubt. Danach sitzt der Kühlkörper fest an seiner Position. Zum Schluss muss nur noch der Lüfter an dem Kühlkörper angebracht werden.
Wo wir bei einem der wohl interessantesten Features sind: Cooler Master ermöglicht es dem Käufer, den Lüfter entweder klassisch mit Metallkammern oder mit Hilfe von "Fan-Ducts" zu montieren. Die Fan-Ducts werden mit dem Lüfter verschraubt und danach einfach an den Kühlkörper "angeklipst". Theoretisch eine sehr schöne Idee, praktisch sitzt der Lüfter, wenn er ganz am Kühlkörper anliegt, jedoch so locker, das jener immer auf den RAM-Riegel aufliegt. Die Fan-Ducts sitzen leider nur fest, wenn zwischen Lüfter und Kühlkörper ein gewisser Abstand besteht, sehr unschön.
Mit den normalen Metallklammern funktioniert alles problemlos, diese sitzen unserer Meinung nach genau richtig, weder zu locker noch zu fest.
Der Mugen 4 von Scythe erreichte uns in der kleinsten Verpackung, welche wirklich überraschend kompakt für einen Kühler dieser Größe ist. Außen befindet sich vorne ein Bild des Kühlkörpers, welches sich bis auf die rechte Seite erstreckt. Hier sind auch die wichtigsten Features anhand von Bildern erklärt. Auf der linken Seite sind hingegen die wichtigsten Daten schön übersichtlich und sauber aufgelistet, auch die Abmessungen sind aufgedruckt. Auf der Rückseite sind in drei verschiedenen Sprachen - darunter im Englischen, bedauerlicherweise jedoch nicht in Deutsch - die Garantiebedingungen aufgelistet. Auch wenn die Verpackung recht kompakt ist, ist zumindest der Kühler gut gepolstert. Alles sitzt fest, wodurch keine Schäden am Material auftreten sollten. Bedingt durch die sehr schmale Verpackung ist es etwas frickelig, den Kühler aus der Verpackung zu bekommen, hier sollte zuerst der Lüfter herausgenommen werden.
Beim Lieferumfang gibt sich Scythe abgesehen von etwas Wärmeleitpaste recht sparsam, dafür ist alles gut verpackt, die Wärmeleitpaste ist in einer kleinen Tüte untergebracht.
Mit dem Mugen 4 geht Scythe einen optisch außergewöhnlichen Weg. Der Kühler ist in vier einzelne Kühltürme aufgeteilt, welche aber durch Finnen verbunden sind. Genauer gesagt handelt es sich immer um drei Finnen, welche verbunden sind und drei Finnen, zwischen welchen keine Verbindung besteht.
Bei den Lamellen selber ist eine Reihe etwas kürzer und die nächste wieder etwas länger, vermutlich soll dies einem besseren Luftstrom behilflich sein, welche auch zu einer Geräuschoptimierung beitragen kann. Und da das Design seine Ecken und Kanten hat, müssen wir Scythe dafür loben, wirklich sauber entgratet zu haben. Auch die Lamellen fühlen sich nicht so scharfkantig an wie bei denen des Hyper 612v2, dennoch hätte eine noch etwas bessere Entgratung nicht geschadet.
Bei den Heatpipes sind im Mugen 4 insgesamt sechs Stück verbaut, wobei jeweils drei Stück in zwei der Kühltürme münden. Wie am Bild gut erkennbar, wurden die Heatpipes an der Oberseite nicht blank stehen gelassen, sondern sind mit Kappen versehen, welche gut zum Design des Kühlers passen. Bemerkenswert ist, dass der Aufbau der Heatpipes nicht symmetrisch ist. Auf der linken Seite sind jene etwas weiter oben, auf der rechten Seite etwas weiter unten platziert. Dreht man den Kühler um 180 Grad, sieht es natürlich genau so aus. Die Heatpipes selber sind nicht vernickelt, daher sind jene nur blankes Kupfer. Schön ist jedoch, dass Scythe die Kontaktfläche des Mugen 4 vernickelt hat. Dadurch ist diese auch wirklich glatt, Unebenheiten konnten wir keine feststellen.
Alles in allem können wir eine wirklich gute Verarbeitung feststellen, auch wenn uns die Lamellen leider einen Tick zu scharf sind, schneiden kann man sich daran aber auf keinen Fall.
MONTAGE
Konnten wir den Mugen 4 dank seiner guten Verarbeitungsqualität gerade noch loben, muss er bei der Montage leider etwas Kritik einstecken, denn jene hätte wirklich einfacher ausfallen können. Doch der Reihe nach, kurz ein paar Worte zu jener: Zuerst wird die Backplate so auf die Rückseite des Mainboards gelegt, dass die passenden Löcher am Mainboard frei sind. Folgend wird die Backplate von vorne mit Abstandshalter verschraubt, was durchaus etwas Geschick erfordert. Für Neulinge könnte dies etwas schwierig sein, erfahrene Bastler sollten allerdings keine Probleme haben. Sehr wichtig ist hierbei, dass die Schrauben über Kreuz festgezogen werden, da sonst die Verbliebenen nur noch sehr schwer anzubringen sind. Ist dies jedoch geschafft, werden die Haltebügel verschraubt, hierfür werden praktikable Rändelschrauben benutzt.
Anschließend muss der Kühlkörper auf die, natürlich mit Wärmeleitpaste bestrichene, CPU gestellt werden, damit der Montagesteg mit den Haltebügel mit zwei Schrauben angebracht werden kann. Hier kommt allerdings einer der größten Mängel ins Spiel. Die Schrauben besitzen auch nach handfestem Festdrehen noch einen gewissen Spielraum nach unten. So könnte durch den hohen Druck und durch die großen Kräfte, welche auf die CPU und das Mainboard einwirken, eine Beschädigung auftreten. Wir empfehlen, die Schrauben auch wirklich nur handfest anzuziehen, um Beschädigungen zu vermeiden. Der Kühler sitzt dafür bombenfest an seinem Ort. Folgend noch den Lüfter auf den Kühlkörper befestigen, das geht mit den Halteklammern ganz gut, allerdings sind uns jene eine Spur zu klein, was zu einer kleinen Fummelei führen kann.
Kurz zusammengefasst ist die Montage vor allem durch die Verschraubung der Abstandshalter von vorne und die Möglichkeit, die Schrauben sehr stark anzuziehen, nicht die Paradedisziplin des Mugen 4. Zum Glück ist die Anleitung gut bebildert und leicht verständlich, diese sollte auch von Einsteigern und unerfahrener Nutzern leicht zu verstehen sein.
Wie der Mugen 4 erreicht uns der Mugen Max in einer außerordentlich kleinen Verpackung, welche allerdings etwas in der Breite und marginal an Höhe gewonnen hat. Vorne befindet sich ein Bild des Kühlers mit montiertem Lüfter, allerdings von der Rückseite. Rechts ein kurzer, bebilderter Überblick auf die wichtigsten Features, links die technischen Details, wie beim Mugen 4. Auch auf der Rückseite befindet sich, ebenfalls wie beim Mugen 4, die Garantieinformationen.
Öffnen wir nun die Verpackung, sehen wir sofort die glänzende Zierplatte auf der Oberseite des Kühlblocks, davor der Lüfter und daneben das Zubehör. Auch hier empfiehlt sich, bedingt durch die schmale Verpackung, zuerst den Lüfter heraus zu nehmen und danach den Kühlkörper. Auch wenn hier fast vollständig auf Polsterung (ausgenommen unterhalb des Kühlkörpers) verzichtet wurde, passiert hier durch die straffe Anordnung der Elemente nichts, da diese fest an ihren Platz sitzen.
Der Lieferumfang fällt ähnlich aus wie der des Mugen 4, daher mit wenigen Überraschungen, aber das notwendige ist vorhanden.
Das der Mugen Max keine vollständige Neuentwicklung ist, fällt dem Leser vielleicht schon am Namen auf (Mugen-Serie), die größte Ähnlichkeit sieht man bei einem Frontalblick auf den Kühlkörper. Wie beim Mugen 4 sind wieder die vier Kühltürme vorhanden. Doch während beim kleinen Bruder die Lamellen versetzt angeordnet sind (lang - kurz), sind jene hier gleich lang. Dafür hat sich Scythe für ein Zick-Zack Muster entschieden, welches sich auch beim Anfassen durch ein Picksen bemerkbar macht. Während es bei den ersten Malen angreifen noch etwas ungut sein mag, obsiegt hier allerdings die wirklich gute Verarbeitung. Auch hat der Mugen Max wohl einer der besten Verarbeitungen in unserem Roundup. Die Lamellen sind allesamt ausgesprochen gut entgratet worden, besser noch als beim Mugen 4.
Bei den Heatpipes geht der Mugen Max neue Wege. Waren diese beim kleinen Bruder noch vollständig aus Kupfer, wurden sie hier vernickelt, was sich sehr gut in die Gesamtoptik einreiht.
Die Oberseite ist eine der Highlights des Kühlers, hier eine schöne Platte, vermutlich aus Aluminium, verbaut. Diese schließt den Kühlkörper oben ab, die Heatpipes sind damit nicht zu sehen. In der Deckplatte hat sich Scythe verewigt, allerdings nur mit Logo und ohne Schriftzug. Designtechnisch fügt sich die Platte sehr gut in die Gesamtoptik ein und sieht vor allem im eingebauten Zustand hervorragend aus. Gut finden wir außerdem, das Scythe hier einen minimalistischen Weg geht, somit wirkt nichts überladen.
Alles in allem können wir dem Mugen Max eine wirklich gute Verarbeitungsqualität bescheinigen. Weder scharfe Kanten noch gefährliche Ecken können wir feststellen, einzig alleine die Spitzen an den Lamellen können anfangs pieksen, verletzten konnten wir uns zum Glück nicht.
Montage
Die Montage läuft ähnlich ab wie jene des Mugen 4, doch glücklicherweise hat Scythe die schwierigsten Stellen verbessert, insgesamt geht die Montage leichter von der Hand. Die Backplate wird von Hinten auf das Mainboard gesetzt und von vorne mit Abstandshaltern verschraubt. Das geht einfacher als beim Mugen 4, sehr gut. Nachfolgend werden die Haltebügel auf die Abstandshalter angebracht, was dank der Rändelschrauben sehr komfortabel funktioniert, ebenfalls etwas besser gelöst als beim kleinen Bruder. Im Anschluss wird der Kühler noch mittels Querbalken fixiert. Für den hinteren der beiden Schrauben kann hierfür entweder der mitgelieferte Sechskant-Schlüssel oder ein langer, schmaler Schraubendreher verwendet werden. Auch wenn die Verschraubung mittels Sechskant etwas umständlich ist, finden wir es gut, das Scythe einen passenden Schlüssel mitliefert.
Alles in allem eine leichte Montage, vor allem dadurch, dass die Anleitung gut bebildert ist. Auch kleinere Schwächen des Mugen 4 wurden ausgebessert, was uns sehr gut gefällt. Einzig alleine die Verschraubung mit dem Querbalken hätte komfortabler sein können.
Cryorig ist bei uns kein unbeschriebenes Blatt. Das relativ frische Unternehmen aus ehemaligen Thermalright-Mitarbeitern befand sich mit dem R1 Universal bereits einmal bei uns auf dem Prüfstand, damals mit der Oberklasse. Heute muss sich das Mittelklassemodell H5 Universal bei uns bewähren, wir sind gespannt, wie gut sich der Kühler schlägt.
Werfen wir zuerst einen Blick auf die Verpackung. Diese ist mit Ausnahme der schwarzen Rückseite recht hell gehalten. Vorne ein Produktbild, links die "H5" über die komplette Länge geschrieben und damit nicht zu übersehen. Rechts sind kurz die wichtigsten Features, auf der Rückseite die technischen Details zu finden. Cryorig wählt hierbei ein schlichtes, modernes Design, welches auch wirklich gut aussieht. Hoffentlich hinterlässt der Kühler selber auch so einen guten optischen Eindruck.
Öffnen wir nun die Verpackung, erblicken wir zuerst ein Stück Karton. Diesen ziehen wir heraus. Dort liegt nun der H5 Universal gut gepolstert, selber noch einmal in einer eigenen Schutzfolie eingepackt. Diese ist leider recht schwer zu entfernen, dabei haben sich bei uns leider einige Lamellen verbogen, was nicht hätte sein müssen. Das Zubehör befindet sich in kleinen Fächern neben dem Kühler und ist in Intel und AMD-Zubehör unterteilt, letztendlich müssen wir aber beides öffnen, um an Anleitung und universelle Montageteile heran zu kommen.
Zubehör gibt es reichlich, vor allem die hochwertige Wärmeleitpaste von Cryorig selbst und der Schraubendreher, welchen wir zur Montage benötigen, finden wir sehr gut.
Doch wenden wir uns nun dem Kühler selber zu: Was sofort ins Auge springt sind die wabenförmigen Lamellen, welche direkt hinter dem Lüfter sitzen. Diese gehen zirka einen Zentimeter tiefer, danach werden diese zu normalen, glatten Lamellen. Durch die Wabenform erhofft sich Cryorig eine verbesserte Kühlleistung und eine reduzierte Geräuschkulisse, bedingt durch Luftverwirbelungen, welche sich gegenseitig aufheben.
Oben und unten wird der Kühlkörper durch Plastikabdeckungen begrenzt. Diese sehen schick aus und passen gut in das Gesamtbild, fühlen sich jedoch billig verarbeitet an und sitzen auch nicht sehr stabil auf den Lamellen.
Auf der Seite sind die Lamellen stellenweise abgeknickt und begrenzen somit den Kühlkörper. Das sieht nicht nur gut aus, sondern soll auch für eine Art Lufttunnel sorgen, um eine verbesserte Kühlleistung zu ermöglichen. Interessant ist, dass die oberste Lamelle schwarz lackiert ist, was optisch eine gute Figur macht, einen weiteren Sinn sehen wir darin allerdings nicht.
Wo wir die ganze Zeit von Kühlleistung sprechen, gibt es ein sehr interessantes Detail zum Lüfter. Als einziger Kühler in diesem Test setzt Cryorig auf einen Lüfter mit halber Bauhöhe, daher mit 12,5 mm. Das hat den Vorteil, dass eine hohe RAM-Kompatibilität gegeben ist, ohne auf Kühlfläche verzichten zu müssen. Als Nachteil sehen wir eine erhöhte Lautstärke durch weniger Fläche auf den Lüfterblättern und die damit erhöhte Drehzahl, um denselben Luftstrom zu erreichen.
Natürlich auch hier noch schnell einen kurzen Blick auf die Heatpipes. Wie bei allen anderen Kühlern wurden sechs Stück verbaut, jene sind außerdem vernickelt. Auch die Bodenplatte wurde dieser Behandlung unterzogen und ist damit spiegelglatt, jedenfalls können wir keine Unebenheiten feststellen. Sehr schön.
Die Verarbeitung des H5 Universal gefällt uns wirklich gut, auch wenn die Plastikabdeckungen wertiger hätten sein können. Dafür stimmt die Qualität der Lamellen, welche wirklich gut entgratet worden sind.
Montage
Zuerst werden bei der Montage die Haltestifte an die richtige Position gebracht - das klappt, da diese bereits vormontiert sind - sehr angenehm und gut. Danach wird die Backplate von der Rückseite auf das Mainboard gesteckt. Folgend werden Abstandshalter von vorne verschraubt, auf welche die Haltebügel gesetzt werden. Jene sind nun mit Rändelschrauben fest zu machen, dies geht ebenfalls sehr gut von der Hand. Nun wird der CPU-Kühler auf den Prozessor gesetzt und die beiden, bereits vorinstallierten, Schrauben angezogen. Da allerdings der Kühlkörper über den beiden Schrauben thront, sind zwei Löcher in den Kühler eingelassen, durch welche die Schrauben mit dem mitgelieferten Schraubendreher festgezogen werden. Das sieht auf den ersten Blick umständlich aus, funktioniert aber sehr gut. Der Kühler selbst hält danach sehr fest an seinem Ort, der Lüfter muss, da bereits vorinstalliert, nicht mehr extra angebracht werden.
Die Montage ist vergleichsweise einfach, vor allem die gut bebilderte und beschriftete Anleitung trägt ihr Übriges dazu bei. Auch ein passender Schraubendreher ist enthalten und der Lüfter muss nicht mehr extra moniert werden, sehr gut.
Der Brocken 2 erreichte uns in einer schlichten, schwarzen Verpackung. Vorne ein Bild des Kühlkörpers mit Lüfter, oberhalb der Name. Auf der rechten Seite etwas Text auf Englisch mit den wichtigsten Informationen, links die Abmessungen des Kühlers und auf der Rückseite die wichtigsten technischen Details für den Kühler. Kurios finden wir den Hinweis in immerhin acht Sprachen, dass es sich hierbei um einen CPU-Kühler handelt.
Öffnen wir nun die Verpackung, finden wir zuerst eine Schachtel mit Zubehör, eine weitere befindet sich auf der oberen Seite. Unterhalb zuerst der Lüfter, sehr gut geschützt durch Schaumstoff. Darunter der Kühlkörper selber, ebenfalls gut gepolstert.
Im Lieferumfang gibt sich Alpenföhn weder großzügig noch geizig, alles was für die Montage benötigt wird ist dabei, Beigaben wie einen Schraubendreher finden wir allerdings nicht.
Doch nun einen genaueren Blick auf den Brocken 2: Wie bei allen anderen Kühlern handelt es sich um ein Single-Tower Modell, allerdings ist der einzelne Tower in zwei kleinere unterteilt. In der Mitte befindet sich daher ein kleiner Spalt, die Kühlleistung wird hierdurch hoffentlich nicht negativ beeinflusst. Der Kühler ist sehr stabil, ohne gröbere Krafteinwirkung können die beiden kleineren Türme nicht verbogen werden, hier können wir Entwarnung geben.
Bei den Lamellen zeigt sich auf der Seite eine kleine Besonderheit. Jede Vierte ist ein kleines Stückchen kleiner als die drei Nachfolgenden. Die Verarbeitung jener ist über jeden Zweifel erhaben, eine bessere können wir kaum erwarten.
Eine weitere kleine Kuriosität zeigt sich bei der Betrachtung der Heatpipes. Während alle sechs Stück vernickelt sind, wendet Alpenföhn bei der Bodenplatte das Direct-Touch-Verfahren an, daher liegen die Heatpipes direkt auf dem Heatspreader. Zwischen den Heatpipes auf der Bodenplatte sind, durch die Form der Verarbeitung bedingt, kleine Spalte. Jene sind allerdings sehr schmal und sollten demnach keinen Unterschied oder Nachteil in der Kühlleistung ausmachen. Auf der Oberseite sind die Heatpipes mit der letzten Lamelle bündig abgeschlossen, was dem Gesamtbild sehr gut tut, damit wird auch der Brocken 2 zu einem kleinen optischen Hingucker.
Die Verarbeitung des Brocken 2 kann uns überzeugen, scharfe Stellen können wir glücklicherweise nicht finden. Leicht kurios, wenn auch kein Nachteil, ist die Kombination aus vernickelten Heatpipes und Direct-Touch.
Montage
Bei der Montage müssen wir allerdings etwas Kritik ausüben. Natürlich ist der Einbau nicht allgemein umständlich oder gar schwierig, im Vergleich zu den anderen Herstellern ist sie aber etwas schlechter.
Zuerst wird wie bei den anderen Herstellern die Backplate vorbereitet, bei Alpenföhn werden hierzu kleine Stifte mittels Plastikhalterungen fixiert. Nun wird die Backplate von der Rückseite an das Mainboard angebracht und von der Vorderseite mittels Abstandshalter verschraubt. Folgend werden die Haltebügel mittels kleiner Rändelschrauben angebracht. Da hier die korrekte Position wichtig ist, muss ein Blick in die Anleitung geworfen werden. Leider machen sich hier die sehr kleinen Bilder negativ bemerkbar, nur bei genauem Hinsehen kann die korrekte Position erkannt werden. Die Beschreibung ist leider auch nicht hilfreich, da diese Information nicht enthalten ist. Allgemein hätten wir uns eine größere Bebilderung gewünscht.
Der Kühlkörper selber wird wieder mittels Querbalken auf die CPU gepresst, dies geschieht recht einfach, Schrauben mit Feder sei Dank. Somit wird außerdem auch ein Überziehen der Schrauben verhindert.
Kurz und bündig: Eine größere Bebilderung hätte der Montage gut getan, dafür hält der Kühler an seiner Position.
Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg. Die Außentemperatur lag in diesem Test bei 23° Celsius.
CPU | Intel Core i7 2600 @3,60 Ghz |
CPU-Kühler | Siehe Test |
Mainboard | Gigabyte GA-Z68XP-UD3 |
Arbeitsspeicher | 2 x 4 GB Hynix 1600 Mhz |
Grafikkarte | Sapphire Radeon HD 4670 Passiv |
SSD/ Festplatte | OCZ Solid 3 64 GB |
Netzteil | Seasonic Platinum Fanless 400W |
Bildschirm | Belinea EnergyStar |
Um die Lautstärke möglichst differenziert zu messen, haben wir auf komplett passive Komponenten zurückgegriffen. Vor allem das Netzteil erweist sich hier gerne als Störfaktor, daher haben wir uns für ein passiv gekühltes Modell entschieden. Bei der Grafikkarte haben wir uns für die passiv gekühlte Radeon HD 4670 von Sapphire entschieden, die SSD besitzt zudem keine beweglichen Teile. Die Lautstärkemessungen wurden mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt, das Schallpegel-Messgerät wurde zudem in einem Abstand von 30 cm vom Lüfter positioniert.
Die CPU wird mit Prime95 in Small FFTs belastet, damit lassen sich möglichst hohe Temperaturen erreichen und das volle Potenzial der Kühler austesten.
Wir möchten hier explizit darauf hinweisen, dass die hier erzielten Ergebnisse nicht vergleichbar sind mit den Ergebnissen früherer Messungen. Grund hierfür ist, dass nun ein anderer Redakteur die Luftkühlung betreut und damit verbunden auch ein neues Testsystem verwendet wird.
KÜHLLEISTUNG
Werfen wir doch nun einen Blick auf die Kühlleistung, diese ist natürlich eine der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Kühlers, der PC soll ja nicht überhitzen.
Was sich zuerst feststellen lässt ist, dass sich der H5 Universal zum Teil mit deutlichem Abstand an die Spitze setzt, vor allem die wirklich gute Kühlleistung bei 50 PWM-Drehzahl mit sieben Grad Celsius unterschied zum Zweitplatzieren Mugen 4 stimmen uns sehr positiv. Bei höheren Drehzahlen gewinnt der Mugen Max deutlich an Leistung, jener scheint deutlich von einer höheren Lüfterdrehzahl zu profitieren, so liegt der Unterschied zum Cryorig H5 bei 100% PWM-Drehzahl bei nur etwas mehr einen Grad Celsius.
Der Mugen 4 liegt im Mittelfeld, angesichts der Größe des Kühlkörpers im Vergleich zu den Kontrahenten eine gute Leistung. Bei niedriger Drehzahl kann sich der Mugen 4 sogar auf den zweiten Platz einordnen, ansonsten fällt er bei steigenden Drehzahlen weiter zurück, hier dürfte die Kühlfläche der entscheidende Faktor sein.
Hinter dem Mugen 4 platziert sich der größte Kühler im Test, der Hyper 612v2 von Cooler Master. Angesichts der großen Kühlfläche ist die Kühlleistung leicht enttäuschend, auch wenn mit steigenden Drehzahlen (vor allem bei 100% PWM-Drehzahl) Boden gut gemacht werden kann.
Den letzten Platz belegt durchgehend der Brocken 2, dieser enttäuscht wirklich. Mit 75 Grad Celsius bei 50% Drehzahl liegt er mit fünf Grad Celsius hinter dem Hyper 612v2. Auch wenn bei maximaler Drehzahl sich der Abstand auf "nur" mehr zwei Grad Celsius verringert, hätten wir uns aufgrund der Größe mehr erwartet.
LAUTSTÄRKE
Schauen wir einmal welcher Kühler im Vergleich die besseren Resultate liefert. Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:
Bis 32,9 db(A) | Unhörbar leise bis sehr leise |
Von 33,0 bis 34,9 db(A) | Leise bis leicht hörbar |
Von 35,0 bis 39,9 db(A) | Hörbar bis deutlich hörbar, die Komponente sollte aus einem geschlossenen Gehäuse herauszuhören sein |
Ab 40 db(A) | Störend laut |
Bei der Lautstärke erwartet uns ein leicht diffuses Bild, doch beginnen wir mit dem Offensichtlichen. Der Cryorig H5 Universal ist durchgängig der lauteste aller Kandidaten, bei 100% PWM-Drehzahl immerhin 39,5 db(A), was schon hart an der Grenze zum störenden Bereich ist. Auch bei 50% ist der Lüfter bereits leicht hörbar, das hätte nicht sein müssen. Dafür erhalten wir aber auch exzellente Temperaturwerte.
Leider muss auch der Mugen 4 seine guten Temperaturen mit einer erhöhten Lautheit erkaufen, ausschlaggebend dürfte hier vor allem die kleinere Kühlfläche sein, im Vergleich zu den anderen Kandidaten. Glücklicherweise bleibt der Kühler bei 50% PWM-Drehzahl auch hörbar leiser als der H5 Universal. Unter Last wird er ebenfalls nicht so schnell laut, auch wenn bei 100% PWM-Drehzahl die Lautstärke mit 37,5 dB(A) nicht zu überhören ist.
Ein sehr gutes Bild durch alle Drehzahlbereiche hindurch bieten uns der Mugen Max und der Hyper 612v2. Während der Scythe Kühler etwas lauter agiert als das Cooler Master Pendant, kann ersterer durch bessere Temperaturen überzeugen - hier sollten auch Übertakter ihre Freude daran finden. Dafür erhalten wir beim 612v2 einen ausgesprochen leisen Kühler, welcher sich wirklich für Silent-Ambitionierte ohne Bedenken eignet.
Etwas ratlos sind wir hingegen bei den Werten des Brocken 2, wenn man jene mit den Temperaturen vergleicht. Auch wenn zugegebenermaßen die Werte für 50% und 75% PWM-Drehzahl ausgesprochen gut sind, stehen jene in keiner Relation zur Temperatur. Und auch eine maximale Lautstärke von 36,5 dB(A) ist kein Vergleich zu den 34,5 dB(A) eines Hyper 612v2, vor allem nicht unter Berücksichtigung der Temperaturen. So schön die Werte hier auch sein mögen, in Relation gesetzt mit den Temperaturen ist es etwas niederschmetternd, dass sich Alpenföhn nicht mehr auf die Temperaturen konzentriert hat. Eine leicht erhöhte Lautstärke, vor allem in den niederen Drehzahlbereichen, wäre ohne Probleme zu verkraften gewesen.
Passiv gekühlte Hardware dürfte der Traum eines jeden Silent-Anhängers sein, doch die passende Hardware zu finden ist schwierig. Oftmals müssen bei den typischen Mainstream CPUs große Mengen an Wärme abgeführt werden, viele Kühler sind hier ohne direkte Belüftung überfordert. Wir wagen trotzdem den Versuch und haben uns hierfür den Kühler mit dem größten Kühlkörper ausgesucht, den Cooler Master Hyper 612v2. Vielleicht mag sich der eine oder andere nun denken, dass es doch Kühler mit besserer Kühlleistung gibt. Das stimmt natürlich, allerdings schafft auch kein anderer Kühler solche Temperaturen bei so geringer Lautheit (und damit wenig Luftstrom), daher sehen wir den Hyper 612v2 als idealen Partner für diesen Versuch.
Als Erstes lassen wir die CPU komplett passiv gekühlt, in einem zweiten Durchlauf stellen wir als Hilfe den Lüfter des Hyper 612v2 in einem Abstand von zirka vier Zentimeter hinter den Kühlkörper, dies entspricht in etwa dem Abstand zwischen Kühlkörper und Hecklüfter in einem Gehäuse. Die CPU wird wie bei allen anderen Test mit Prime95 Small FTTs ausgelastet, was uns eine möglichst hohe Temperatur erreichen lässt.
Doch genug der Worte, lassen wir die Werte für sich sprechen
Bei den Temperaturen zeigt sich ganz klar der Vorteil der indirekten Belüftung, über 25 Grad Celsius Differenz sind eine Hausnummer für sich. Vor allem die 74 Grad ist ein wirklich guter Wert.
Bei den 97 Grad im passiven Betrieb taktet sich die CPU automatisch herunter, bei uns auf 2,5 GHz. Damit ist der passive Betrieb einer CPU mit 95W TDP nicht ohne Probleme möglich, unter anderem auch, weil in einem Gehäuse wärmere Umgebungstemperaturen entstehen können. Für eine kleine und sparsame CPU sollte allerdings der passive Betrieb möglich sein, vor allem da Prime95 einen Extremwert darstellt und im Alltag ein Prozessor die meiste Zeit geringer ausgelastet ist und solche Werte nicht erreicht.
Ein komplett passiver PC darf doch eigentlich keinen Lärm verursachen, oder? Natürlich, aber dem Redakteur steht kein schallgedämmter Raum zur Verfügung, deshalb gibt es eine gewisse Grundlautstärke, die bei allen Tests vorhanden ist, daher natürlich auch bei aktiver Belüftung.
Wie sehr schön zu sehen ist, hat die gute Kühlleistung der indirekten Belüftung auch ihren Preis, nicht ganz 40 dB(A) sind wirklich störend laut, ein leiserer Gehäuselüfter kann hier Abhilfe schaffen, die Temperaturentwicklung ist dabei von der Qualität des Lüfters abhängig. Ein gewisser Spielraum ist hier natürlich vorhanden.
Fazit zur Passivkühlung
Ist eine passive Kühlung nun möglich und/oder sinnvoll?
Ja und Nein. Möglich ja, allerdings werden bedenklich hohe Temperaturen unserer CPU erreicht, welche für den Dauerbetrieb nicht geeignet sind. Bei einem kleinen, sparsamen Prozessor kann allerdings wirklich passiv gekühlt werden. Aus der Sicht des Redakteurs sollte allerdings eine indirekte Kühlung stattfinden. Mit einem leisen Lüfter können noch akzeptable Temperaturen erreicht werden, sowie eine gute Lautstärke.
Sieht man sich aber im Vergleich die wirklich ausgezeichneten Lautstärkewerte des Hyper 612v2 an, muss man sich natürlich die Sinnfrage hinter der passiven Kühlung stellen. Ob es wirklich sinnvoll ist, können wir hier nicht abschließend beantworten. Bei einer kleinen CPU sicherlich oder mit einer wirklich leisen, indirekten Belüftung. Ansonsten empfehlen wir, den Lüfter auf dem Hyper 612v2 direkt zu montierten. Eine spannende Sache ist es auf jeden Fall.
Cooler Master Hyper 612v2
Mit dem Hyper 612v2 erreichte uns ein recht außergewöhnlicher Kühler. Groß, vorbildlich verpackt, eine gute Montage und sehr leise. Dem entgegen sprechen kleine Detailfehler in der Verarbeitung (siehe leichte Schärfe der Lamellen) und eine im Vergleich schlechtere Kühlleistung. Doch durch seine schiere Größe eignet er sich auch für den passiven Betrieb kleinerer CPUs bei entsprechender indirekter Belüftung. Aber können wir den Hyper 612v2 weiterempfehlen?
Ja, aber nicht an jeden. Interessenten, welche Wert auf einen leisen Betrieb legen, können ohne Bedenken zugreifen, für neue Übertaktungsrekorde sollte allerdings ein anderer Kühler genommen werden, welcher eine bessere Kühlleistung aufweist.
- Positiv
- Vorbildliche Verpackung
- Gesamt gute Verarbeitung
- Sehr leise
- Kühler ist für Semi-Passiv ausgelegt...
- Gute, wenn auch ungewohnte Montage
- Neutral
- Negativ
- Kleinere Detailschwächen in der Verarbeitung
- Im Vergleich schlechtere Kühlleistung
- ..für einen komplett passiven Betrieb hingegen zu schwach
- Fan-Ducts sitzen zu locker
Scythe Mugen 4
Der kleinste Kühler in unserem Test verhält sich recht unauffällig, sowohl bei Temperaturen als auch bei der Lautstärke. Angesichts seiner Größe erzielt er respektable Werte, wenn auch das Montagesystem ein Stolperstein für den einen oder anderen Käufer sein könnte. Dafür stimmt die Verarbeitung in weiten Teilen, auch wenn die Lamellen gefühlt etwas zu scharfkantig sind.
Wer einen kompakten Kühler der Mittelkasse sucht und dafür wenig Geld ausgeben möchte, liegt hier genau richtig, für eine bessere Kombination muss mehr Geld in die Hand genommen werden. Allerdings sollte man sich auch im Klaren sein, dass der Mugen 4 keine eierlegende Wollmilchsau ist, sondern "nur" ein guter Kühler zum günstigen Preis, mit dem nicht jeder Benutzer aus oben genannten Gründen glücklich werden kann.
- Positiv
- Kompakte Abmessungen
- Gute Temperaturwerte für die Größe
- Erträgliche Lautstärke
- Gutes Preis/Leistungsverhältnis
- Neutral
- Negativ
- Montagesystem nicht ganz ausgereift
- Lamellen etwas scharfkantig
- Verpackung klein und sperrig
Scythe Mugen Max
Als wohl ausgewogenstes Produkt stellte sich der Mugen Max heraus. Eine starke Kühlleistung, kombiniert mit einer guten Lautstärke, lassen uns eine Kaufempfehlung aussprechen, auch wenn nicht alles perfekt ist. Auf der positiven Seite stehen außerdem noch eine hochwertige Verarbeitung und ein optisch ansprechendes Design. Das Montagesystem hat sich im Vergleich zum Mugen 4 optimiert, bei den Mitstreitern finden sich allerdings bessere Lösungen. Und ja, auch die Verpackung ist kompakt und das Auspacken leicht umständlich, hier darf es etwas mehr Platz geben.
Zusammengefasst können wir, wie bereits erwähnt, den Mugen Max praktisch uneingeschränkt empfehlen. Die Kühlleistung in Relation zur Lautstärke passt. Ein guter Preis und ein schickes Design runden das Paket ab. Über die kleineren Schwächen kann man daher hinweg sehen.
- Positiv
- Starke Kühlleistung
- Gute Lautstärke in allen Drehzahlbereichen
- Ansprechendes Design
- Saubere Verarbeitung
- Neutral
- Negativ
- Im niedrigen Drehzahlbereich etwas schlechtere Leistung
- Umständliches Auspacken
- Montagesystem nicht ganz ausgereift
Cryorig H5 Universal
Der Cryorig H5 Universal hinterlässt ein etwas gespaltenes Bild, auch wenn uns die positiven Aspekte überzeugen. Vor allem die Entgratung der Lamellen hat uns sehr gut gefallen, auch aus optischer Sicht ist der H5 Universal ein echter Hingucker. Leider sind die Plastikabdeckungen etwas billig geraten, der Kunststoff könnte hier hochwertiger sein. Diese wird entschädigt durch die sehr aufgeräumte Verpackung mit den beschrifteten Tüten und der Wärmeleitpaste. Auch das Montagesystem ist unkompliziert, dank einer gut bebilderten Anleitung.
Doch einer der größten Pluspunkte dürfte wohl die Kühlleistung sein, hier steht der Cryorigs Kühler ungeschlagen und zum Teil mit deutlichem Abstand ganz oben auf dem Leistungsthron. Doch dies zu Lasten der Lautstärke, was zugleich sein wohl größter Patzer darstellt. Durchgehend ist der H5 Universal der lauteste Kühler, selbst herunter geregelt ist er nicht wirklich leise zu kriegen, hier wird eindeutig Potenzial verschenkt.
Im Großen und Ganzen können wir lärmunempfindlichen Anwendern den Kühler jedoch empfehlen. Vor allem die gute Kühlleistung wird sicherlich einige Übertakter ansprechen, welche nicht zu viel für einen starken Kühler ausgeben wollen. Letztendlich verhindert die zu hohe Lautstärke eine allgemeine Empfehlung, hier kann sich der Mugen Max durchsetzen
- Positiv
- Beste Kühlleistung im Test
- Optisch sehr ansprechend
- Gute Verarbeitung
- Einfache Montage, passender Schraubendreher beigelegt
- Vorbildliche Beschriftung der Verpackung
- Neutral
- Negativ
- Sehr laut, auch bei niedrigen Drehzahlen
- Plastikabdeckungen wirken billig…
- … und sitzen etwas wackelig
Alpenföhn Brocken 2
Die größte Enttäuschung im Test ist wohl der Brocken 2. Während Verarbeitung und Verpackung gefallen, zeigen die Testergebnisse ein ganz anderes Bild. Vor allem in Lastbereichen liegt die Kühlleistung zum Teil weit hinter den Mitstreitern zurück, auch wenn sich die Lautstärke zumindest bei niedriger Drehzahl in Grenzen hält. Die Montage geht soweit in Ordnung, wir hätten uns eine bessere Bebilderung gewünscht. Trotzdem können wir den Brocken 2 nicht wirklich empfehlen, dazu sind die Nachteile bei der Kühlleitung und dem zu lauten Betrieb einfach zu groß.
- Positiv
- Gute Verarbeitung
- Bei niedriger Drehzahl leise
- Montage durchaus in Ordnung...
- Bei hoher Drehzahl zu laut
- Neutral
- Negativ
- Schlechteste Kühlleistung im Test
- Vor allem bei niedriger Drehzahl sehr schwach
- ... aber Anleitung schlecht bebildert
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