Günstiges mITX Gaming-System: Ein TRV-Baubericht
Einleitung
Die IT-Welt machte in den letzten Jahrzehnten mit immer neuen Trends auf sich aufmerksam, in den letzten Jahren eroberten zum Beispiel die Smartphones und Tablets die Welt. Auch am klassischen Computer ist die fortwährende Entwicklung nicht vorbei gegangen. Neben den üblichen Midi- und Big-Towern halten HTPCs zunehmend Einzug in das heimische Wohnzimmer. Aufgrund immer sparsamerer Komponenten wächst auch das Angebot kleiner Cube-Gehäuse, letztere sollen sogar ganze Gaming-Systeme auf ein Mini-Format schrumpfen. Kann ein kleines, preiswertes System tatsächlich mit einen ausgewachsenen Gaming-Rechner konkurrieren?
Dieser Frage möchten wir heute einmal genauer nachgehen. Zahlreiche Partner folgten unserem Aufruf nach passenden Produkten für ein solches Gaming-System. Herausgekommen ist eine von uns umfangreich getestete Beispielkonfiguration, die für ein paar Überraschungen sorgte.
Planung und Konzept
Ursprünglich sollte eigentlich nur das Gehäuse in diesem Review getestet werden, aber das brachte den Redakteur auf eine Idee: Auf welche Größe lässt sich eigentlich ein Gaming-System schrumpfen? Der Grundstein dieses Artikels war damit schon einmal gelegt, aber das System sollte noch mehr können. Neben einer ordentlichen Spieletauglichkeit sollte die Konfiguration auch noch möglichst leise arbeiten - um beispielsweise auch im Wohnzimmer Platz zu finden. Die Bastelleidenschaft des Redakteurs sollte durch eine möglichst gute Übertaktbarkeit der Komponenten gestillt werden. Oberste Priorität stellt jedoch der Kaufpreis dar, dieser darf natürlich nicht zu hoch liegen. Ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis der Komponenten ist daher Pflicht.
Herausgekommen ist ein interessantes System, welches jedoch vielmehr eine Vorlage für ähnliche Konfigurationen darstellen soll. Für die nachfolgenden Produktvorstellungen zeigen wir daher am jeweiligen Ende der Seite auch mögliche Alternativen auf.
Die Konfiguration in der Übersicht (Preise vom Review-Stand 19.02.2015)
Sowohl Intel als auch AMD bieten übertaktbare CPUs zu einem günstigen Preis an. Um die Wärmeentwicklung des Systems möglichst gering zu halten, haben wir uns für den Intel Pentium G3258 mit einer TDP von 53 Watt entschieden. Dieser besitzt einen offenen Multiplikator und sollte sich daher gut übertakten lassen. Zudem lässt der Sockel 1150 auch noch Raum für spätere Aufrüstungen - Stichwort Quadcore.
Theoretisch lässt sich der Pentium auch mit dem mitgelieferten Boxed-Kühler anständig kühlen, aber wir sind auf Nummer sicher gegangen. Cooler Master bietet mit der Seidon 120V v2 die aktuell günstigste Kompakt-Wasserkühlung auf dem Markt an. Mit einem Preis von knapp 40 Euro liegen die Erwartungen hingegen hoch.
Was hat ein 140,- Euro teures Mainboard in einem günstigen System zu suchen? Nun, wir hätten bei Asus auch ein wesentlich günstigeres Mainboard mit H81-Chipsatz bekommen können, dieses hätte jedoch (wie sämtliche andere Mainboards mit H81/B85 und H97-Chipsatz) nur eingeschränkte Übertaktungsoptionen für unseren Intel Pentium geboten. Da wir sämtliche Komponenten komplett austesten möchten, haben wir uns für das teure Mainboard entschieden.
Die Crucial Ballistix Sport führen in den beliebtesten Produkten auf geizhals.de aktuell den neunten Rang an, bei den Speicherriegeln gibt es sogar eine Doppelführung mit dem 16GB-Speicherkit. Warum das Speicherkit so beliebt ist, möchten wir heute also ebenfalls beleuchten.
Die Grafikkarte ist das einzige Produkt, welches wir nicht für diesen Test neu angefordert haben. Wir haben uns hier für die 100 Euro-Liga entschieden, welche ein vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis bietet und mit der Leistungsaufnahme nicht übertreibt. Unsere Wahl fiel auf die Radeon R7 260X, das Customdesign von ASUS haben wir bereits im September 2014 getestet.
Für ein sehr leises System kommt nur eine SSD infrage. Diese stellte uns SanDisk zur Verfügung. Mit einer Kapazität von 240 Gigabyte ist diese zwar nicht riesig, der Speicherplatz sollte jedoch für einige Spiele ausreichen.
Beim Netzteil entschieden wir uns für ein 350 Watt-Modell, um auch für spätere Aufrüstungen noch genug Spielraum übrig zu haben. Das Enermax Triathlor Bulk 350W kostet zudem nur 4 Euro Aufpreis gegenüber dem 300 Watt-Modell, das ist verschmerzbar.
Ausgangspunkt dieses Tests war das Gehäuse. Das Cooler Master Elite 110 ist ein kompakter Würfel, welcher mit einem Preis von knapp 35 Euro nicht aus dem Rahmen fällt.
Aufgrund der weltweiten Finanzsituation sind die Preise für PC-Hardware in den letzten Wochen stark gestiegen, somit wurde unser angepeiltes Ziel von 600 Euro etwas gesprengt. Nichtsdestotrotz ist unser Beispielsystem immer noch bezahlbar, wir dürfen daher gespannt auf die Praxistests sein. Vorher stellen wir jedoch noch einmal alle Produkte für sich ausführlich vor.
Der Prozessor
Vor der eigentlichen Produktvorstellung vergleichen wir die von uns gewählte CPU mit ähnlichen Prozessoren:
Wer auf der Suche nach günstigen, gut übertaktbaren CPUs ist, hat aktuell drei Möglichkeiten zur Auswahl. Neben dem Intel Pentium G3258 buhlen auch zwei AMD-Modelle um Kunden. Der AMD FX-4300 überzeugt mit den im Vergleich höchsten Taktraten, zudem sind L2- und L3-Cache deutlich größer als bei den Konkurrenten. Dafür ist die CPU schon seit über zwei Jahren auf dem Markt erhältlich, der Sockel AM3+ ist sogar noch älter. M-ITX Boards sind ebenfalls nicht für diesen Sockel erhältlich, weswegen der AMD FX-4300 leider aus der Auswahl fällt. Besser macht es hier der AMD Athlon X4 860K für den Sockel FM2+. Dieses Modell ist das Jüngste im Vergleich und steht in den technischen Daten dem FX-4300 kaum nach. Leider liegt die TDP mit 95 Watt sehr hoch, zudem verlangt der Speichercontroller nach Speicherriegeln mit hohen Taktraten.
Acht Euro günstiger wird unsere Wahl, der Intel Pentium G3258 angeboten. Dessen Speichercontroller gibt sich auch mit den günstigsten Modulen zufrieden, zudem liegt die TDP mit 53 Watt deutlich unter den AMD-Modellen. Nachteile gibt es bei der Anzahl der Kerne, denn der Pentium ist ein Dual-Core. Einige Spiele wie Far Cry 4 verlangen mittlerweile zwingend nach einem Quadcore, der Pentium bleibt so außen vor. Dafür lässt der Sockel 1150 Aufrüstmöglichkeiten bis zum Intel Core i7-4790k offen, der Pentium erscheint uns somit als die ideale Basis für spätere Modifikationen.
Auch wenn der Boxed-Kühler nicht benötigt wird, sollte ein Prozessor aufgrund der deutlich besseren Garantiebedingungen immer als Boxed-Version gekauft werden. Keine Überraschungen bietet hierbei die Verpackung des Pentiums, denn alle Sockel 1150-Modelle werden in dieser Form ausgeliefert. Eine Aussparung auf der Oberseite lässt schon von außen einen Blick auf die CPU zu. Der Pentium feierte im letzten Jahr sein 20-Jähriges Jubiläum, Intel nahm dies als Anlass um eine spezielle Anniversary Edition zu kreieren. Diese bietet im Gegensatz zu den normalen Pentium-Modellen einen offenen Multiplikator und lässt sich daher genau wie die Core i5/i7-Modelle mit "k"-Kürzel sehr gut übertakten.
Im Lieferumfang befinden sich neben dem Boxed-Kühler auch eine Bedienungsanleitung und ein Informationsblatt der Firma MacAfee. Ein Intel-Aufkleber für die Gehäusefront befindet sich auf der Rückseite der Bedienungsanleitung.
Im Vergleich mit den normalen Celeron/Pentium-Modellen rüstete Intel den Boxed-Kühler auf und verbaut nun einen Kupferkern als Kontaktfläche zum Heatspreader der CPU.
Rein äußerlich unterscheidet sich der Pentium G3258 kaum von anderen Modellen des Sockels 1150. Auf dem Heatspreader sind neben der Produktbezeichnung auch der Herstellungsort und die Taktrate der CPU ersichtlich.
Alternativen zum Intel Pentium G3258?
Passende Alternativen richten sich nach dem Geldbeutel des Interessenten. Innerhalb der Pentium-Produktfamilie stellt der G3258 aufgrund seiner Overclocking-Fähigkeiten die attraktivste Wahl dar, einzig ein Intel Celeron G1840 bietet noch ein wenig Sparpotential, bietet dafür allerdings auch weniger Spieleperformance. Einen deutlichen Vorteil bietet natürlich ein echter Quadcore, beispielsweise der Intel Core i5-4460.
Auf der Seite von AMD gibt es den weiter oben angesprochenen Athlon X4 860K für den Sockel FM2+. Dieser bietet eine höhere Rohleistung, verlangt jedoch auch Zugeständnisse hinsichtlich der Speichermodule und der Wärmeentwicklung. Zudem ist das Angebot an M-ITX Mainboards für den Sockel FM2+ sehr überschaubar.
Das Mainboard
Das Mini-ITX Mainboard wird in einer ebenso kleinen Produktverpackung ausgeliefert. Auf der Vorderseite der schlichten Verpackung werden nur wenige Angaben gemacht, erst auf der Rückseite sind alle wichtigen Features ersichtlich. Wir haben diese einmal in einer Übersicht zusammengefasst:
Die Ausstattung ist durchaus beeindruckend und würde genauso auch einem ausgewachsenen ATX-Mainboard gut zu Gesicht stehen. Ebenfalls an ein Wlan-Modul wurde gedacht, zudem unterstützt dieses auch noch Bluetooth. Ein M.2-Port nimmt zusätzlich platzsparend eine SSD auf, ohne dass diese einen Platz im Gehäuse blockiert. Bauartbedingt bietet das Mainboard natürlich nur einen Steckplatz für Grafikkarten und zwei Speicherslots.
Neben dem dicken Handbuch und einer Treiber-CD finden sich allerlei Gadgets im Lieferumfang. Auffällig ist insbesondere das Wlan-Modul, welches sich bei Bedarf auch drehen und somit ausrichten lässt.
Die Ausstattungs-Liste ließ es schon vermuten, nun wird es klarer: Auf der sehr kleinen Platine (Abmessungen: 17 x 17 Zentimeter) drängen sich die vielen Anschlüsse und Komponenten. Trotzdem wirkt das Layout gut durchdacht, alles sitzt dort wo man es vermuten würde. Der CPU-Sockel lässt genug Abstand zum PCIe-Slot, sodass auch größere Top-Blow Kühler installiert werden können. Vier Displayanschlüsse sind auf der Rückseite ersichtlich, zudem bietet das Mainboard ganze acht USB-Anschlüsse (vier davon als USB 3.0). Zusammen mit den Front-USB-Möglichkeiten sollten hier keine Wünsche offen bleiben.
ASUS spendierte dem Z97I-Plus sechs Spannungsphasen für die CPU. Diese werden zusätzlich von einem ordentlich dimensionierten Kühlkörper auf Temperatur gehalten. Der M.2-Anschluss wurde aufgrund der Komponentendichte auf die Rückseite des Mainboards verbannt, dort jedoch gut positioniert, sodass auch keine größeren Backplates anstoßen dürften.
ASUS legt seinen Mainboards die hauseigene Software AI Suite bei. Diese bietet allerlei Funktionen, interessant sind hier insbesondere die Overclocking-Funktionen sowie die Lüftersteuerung. Der Hardware-Monitor im unteren Teil des Screenshots wird durchgehend angezeigt. Auf diesem sind die aktuelle Taktrate, Spannungen, Temperaturen sowie Lüfterdrehzahlen sichtbar. Letztere lassen sich nach dem Klick auf die Lüfterabstimmung fast beliebig anpassen, die Gehäuselüfter kann man bei Bedarf sogar komplett abschalten! Den Aspekt mit dem Overclocking und Undervolting werden wir im hinteren Teil des Artikels noch einmal genauer erläutern.
Alternativen zum ASUS Z97I-Plus?
Das vorgestellte Mainboard ist mit einem Preis von etwa 140 Euro nicht ganz günstig, sollte jedoch jegliche Ausstattungswünsche erfüllen. Sparen lässt sich natürlich immer, je nach Geldbeutel und Ausstattungswunsch gibt es zahlreiche Mainboards mit H81-, B85- und H97-Chipsatz. Bedenken sollten Interessenten hingegen, dass diese Chipsätze nur eingeschränkte Übertaktungsoptionen für den Pentium G3258 bieten (entsprechende Listen finden sich in größeren Foren), größere CPUs lassen sich unter Umständen gar nicht übertakten.
Heißer Tipp für Sparfüchse: Biostar bietet drei Mainboards mit jeweils ähnlicher Ausstattung für unter 40 Euro an. Diese sind nur minimal größer als die M-ITX Vertreter und passen daher auch in das Cooler Master Elite 110. Mit dem B85-Chipsatz eignen sich die Boards jedoch nicht für Overclocking-Einsätze.
Die Grafikkarte
Die Grafikkarte, welche mit vollen Namen ASUS R7260X-DC2-2GD5 DirectCU II genannt wird, ist für uns bereits ein alter Bekannter. Trotzdem möchten wir die Karte noch einmal kurz vorstellen. In der flachen Produktverpackung befinden sich neben der Grafikkarte auch eine Crossfire-Brücke und ein DVI-VGA Adapter, sowie die Treiber-CD und das Handbuch.
Die dunkle Abdeckung mit roten Zierstreifen ist eine typische Farbgebung der ASUS-Modelle. Gleich zwei 75 mm große Axial-Lüfter kümmern sich um die Kühlung, welche die Gesamtlänge der Grafikkarte auf 216 Millimeter erhöht. An der Slotblende finden wir zwei DVI-, sowie jeweils einen HDMI- und Displayport-Ausgang vor. Um die Stromversorgung kümmert sich ein zusätzlicher 6 Pin Stromstecker, welcher bei der von AMD angegebenen TDP von 115 Watt auch zwingend erforderlich ist.
Die Platine ist deutlich kürzer als die Kühlkonstruktion. Ungewöhnlich ist der Verzicht auf eine zusätzliche Kühlung der Spannungswandler, trotzdem machte die Grafikkarte in dieser Hinsicht nie Probleme. Der Grafikspeicher wird von Hynix zugeliefert. Der Namenszusatz "DirectCU II" deutet es schon an, die beiden Heatpipes des Kühlkörpers liegen direkt auf dem Grafikchip auf und transportieren die Wärme über die gesamte Kühlfläche.
Alternativen zur ASUS R7260X-DC2-2GD5 DirectCU II?
Die ASUS-Modelle der R7 260X sind aktuell nur schlecht verfügbar und eher teuer, insgesamt gesehen gibt es jedoch genug Auswahl auf dem Markt. Achten sollten Interessenten auf den Grafikspeicher, denn selbst die kleine Schwester R7 250X wird durch 1 GB GDDR5-Speicher bereits spürbar ausgebremst. 2 Gigabyte sind also Pflicht in dieser Leistungsklasse. Letztere ist übrigens unsere Empfehlung in der 80 Euro-Sparte.
Letztendlich richtet sich das Angebot nach dem Geldbeutel des Kunden und in unserem Fall nach dem Gehäuse. Das Cooler Master Elite 110 nimmt nur Grafikkarten bis zu einer Länge von 210 Millimetern auf, wir empfehlen lieber noch einen Zentimeter Platz zu lassen. Nun ist das Angebot deutlich kleiner geworden:
Im geringen Preisbereich sollten Interessenten auf Grafikkarten mit GDDR5-Speicher achten, diese übertreffen ihre Kollegen mit DDR3-Speicher hinsichtlich der Performance schnell um das Doppelte. Der günstigste Einstieg stellt hierbei die GeForce GT 730 dar, welche hinsichtlich ihrer Spieleleistung hingegen eher Allgemein begrenzt ist. Einen spürbaren Aufpreis gibt es zur Radeon R7 250X, welche jedoch schon über eine brauchbare Spielleistung verfügt. In der Klasse um 100 Euro gibt es mit der GeForce GTX 750 und der Radeon R7 260X zwei gute Angebote, auch hier sind zwei Gigabyte Speicher jedoch Pflicht.
Ab 100 Euro lichtet sich das Angebot spürbar, für etwa 125 Euro gibt es die GeForce GTX 750 Ti mit 2 GB Speicher. Um 140 Euro finden sich einzelne Modelle der Radeon R9 270 ein. Interessant wird es in der 200 Euro-Klasse, die kürzlich vorgestellte GeForce GTX 960 eignet sich auch für sehr kleine Platinendesigns und übertreibt es nicht mit der Abwärme. Das höchste der Gefühle stellt die GeForce GTX 970 dar, welche es aktuell für etwas mehr als 300 Euro gibt.
Der RAM
Den Beginn in der Sparte Massenspeicher macht das Kit von Crucial, welches auf den Namen Ballistix Sport hört. Wir haben uns für das Acht (2 x 4) Gigabyte große Kit entschieden. Ausgeliefert wird das Kit in einer stabilen Plastikverpackung, die sich erfolgreich gegen die Fotoausrüstung des Redakteurs wehrte.
Platzsparende Komponenten sind in einem Mini-ITX System besonders wichtig, umso erfreulicher ist dabei, dass Crucial auf ausladende Kühlkörper verzichtete. Das Speicherkit verfügt über folgende Daten: DDR3-1600 MHz, CL9-9-9-24, 1,5V. Die Ballistix Sport eignen sich so perfekt für Intel-Systeme auf Sockel 1150-Basis, da selbst die größeren CPUs bereits mit Arbeitsspeicher mit 1600 MHz Taktrate zurecht kommen.
Der Massenspeicher
Die SanDisk Extreme PRO wird in einer kleinen Produktverpackung aufgeliefert. Unsere "nur" 240 Gigabyte große Version verfügt bereits über ordentliche Transferraten: SanDisk gibt eine Lesegeschwindigkeit von 550 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 520 MB/s an - hohe Werte in der ~250GB-Klasse.
Neben der SSD befinden sich eine Bedienungsanleitung, eine Informationskarte, sowie ein Befestigungskit im Lieferumfang.
Optisch gibt es keine Überraschungen, Hersteller und Produktbezeichnung wurden auf der 2,5 Zoll großen grauen Oberfläche verewigt. Auf der Rückseite sind noch einmal die technischen Daten sichtbar.
Alternativen?
Da der Intel Pentium auf DDR3-Speicher mit einer Taktrate von 1333 MHz spezifiziert ist, reicht das aktuelle Speicherkit völlig aus. Auch die größeren Core i3/5/7-Modelle verlangen nur nach 1600 MHz-Speicher. Wer keine acht Gigabyte Speicher benötigt, kann etwa 30 Euro sparen und ein vier Gigabyte-Modul kaufen.
Anders sieht es bei der SSD aus. Sparfüchse kommen auch mit einer herkömmlichen Festplatte aus, ein Terabyte Speicher kosten aktuell etwa 50 Euro. Lautlos arbeiten hingegen nur SSDs, unser Tipp ist daher die ebenfalls sehr schnelle Crucial M550, welche sich aktuell im Abverkauf befindet und sehr günstig gehandelt wird. Die 512 Gigabyte-Version sollte für alle Alltagseinsätze ausreichen.
Das Netzteil
Das Enermax Triathlor Bulk ist für Stammleser ein alter Bekannter, wir haben uns diesmal das etwas größere Modell mit einer Gesamtleistung von 350 Watt organisiert. Die Verpackung entspricht dem kleineren Bruder mit 300 Watt, technische Daten sind auch hier nicht zu finden.
Der Lieferumfang ist identisch zur 300 Watt-Version, denn auch hier fehlt der Kaltgerätestecker.
Von den 350 Watt Gesamtleistung fallen ordentliche 312 Watt auf die 12 Volt-Rail zurück. Das Single-Rail Layout sollte mit einer Stromstärke von 26 Ampere keine Probleme darstellen. Auf der Website von Enermax sind alle wichtigen Features aufgelistet, von denen wir die Wichtigsten einmal benennen möchten:
- 80 PLUS Bronze-Zertifizierung (bis zu 88 Prozent Effizienz)
- Langlebiger 120 mm Kugellager-Lüfter
- Schutzschaltungen: OVP, UVP, OPP, SCP
- 3 Jahre Garantie
Mit der 80 PLUS Bronze-Zertifizierung liegt Enermax auf dem Niveau vergleichbarer Netzteile der Konkurrenz. Bei den Schutzschaltungen fehlt uns OCP, das 300W-Modell hatte jedoch bewiesen, dass es auch ohne diesen Schutzmechanismus rechtzeitig abschaltet.
Das nur 140 Millimeter lange Gehäuse wird sich im späteren Zusammenbau noch als Vorteil herausstellen, der Verzicht auf ein modulares Kabelmanagement ist in der 350W-Klasse natürlich nachvollziehbar, in kleinen Gehäusen wie unserem Cooler Master Elite 110 werden mehrere nicht genutzte Laufwerkskabel hingegen schnell zu einem (Platz-)Problem.
Bei der Kabelausstattung herrscht ebenfalls Einigkeit im Vergleich zum kleinerem 300 Watt-Modell, zusätzlich zum 6 Pin PCI-E Anschluss gesellte sich immerhin noch ein 2 Pin-Kabel. Während wir das kleinere Modell für seine vielen Anschlüsse noch gelobt haben, ist die Ausstattung an Anschlüssen in der 350 Watt-Klasse nun als in Ordnung einzustufen. Leider setzt Enermax auch weiterhin auf sehr dünne Laufwerkskabel (20 AWG), hier hätten wir uns über einen größeren Querschnitt gefreut.
Die technische Plattform entspricht eins zu eins dem kleineren Triathlor Bulk mit 300 Watt, sowie dem Enermax NAXN 550W, diese wird von CWT gefertigt.
Insgesamt drei Spulen, vier Y- und zwei X-Kondensatoren kümmern sich um die Eingangsfilterung. Im Gegensatz zum 300W-Modell kommt ein hochwertigerer Primärkondensator zum Einsatz. Hier ist ein Modell von Panasonic (HC-Serie) verbaut, welches folgende Daten aufweist: 330 Mikrofarad Kapazität, 400 Volt, 105°C. Erstaunlicherweise handelt es sich um ein recht großes Modell für ein 350 Watt starkes Netzteil, ein baugleiches Modell haben wir zum Beispiel auch im NAXN gefunden. Wie immer entdecken wir eine Horde von JunFu-Caps an den Trafos (WG-Serie). Auf der Sekundärseite finden wir einen Mix aus CapXon (KH, GF, KF-Serie) und Aishi-Kondensatoren (RE-Serie) vor, somit ist auch die Sekundärseite fast identisch zum NAXN. Der Protection-IC (Sitronix ST9S313-DAG) unterstützt die Schutzschaltungen UVP und OVP, OCP fehlt hingegen. Die Lötqualität ist einwandfrei und darüber hinaus verfügt der Yate Loon D12SM-12 über eine große Luftleitfolie.
Alternativen zum Enermax Triathlor Bulk?
Für unser Beispielsystem reicht auch ein 300 Watt starkes Netzteil problemlos aus. Neben der 300W-Version des Triathlors gibt es auch von be quiet! zwei passende Modelle. Das Pure Power L8 ist sehr leise, das S7 sehr günstig, verfügt jedoch nicht über einen PCI-E Stecker für Grafikkarten.
Der Wunsch nach höherer Effizienz bleibt in dieser Klasse meistens unerhört, mit dem Super Flower HX350 und dem Seasonic G360 gibt es jedoch zwei ordentliche Vertreter der 80 PLUS Gold-Klasse.
Die Kühlung
Im Vergleich zum direkten Vorgänger veränderte Cooler Master bei der Seidon 120V v2 die Form des Lüfters und fügte der Pumpe eine Status-LED hinzu. Die Pumpe soll zudem, laut Hersteller, deutlich leiser geworden sein. Die aktuell günstigste AIO-Wasserkühlung wird in einer stabilen Produktverpackung ausgeliefert. Schon auf der Vorderseite werden einige Features benannt, die übersichtliche Tabelle an der Seite des Kartons gibt jedoch noch mehr Aufschluss:
Die Seidon 120V v2 eignet sich für alle gängigen Sockeltypen von Intel und AMD. Der 120 Millimeter große Lüfter besitzt eine Maximaldrehzahl von 2400 U/Min und verfügt über eine erstaunlich hohe Lebensdauer von 160.000 Stunden. Die Pumpe kann hier nur 70.000 Stunden vorweisen.
Der Aufbau der Wasserkühlung unterscheidet sich nicht von den anderen am Markt erhältlichen Modellen. Der 120-mm-Radiator lässt sich sogar direkt am Gehäuse befestigen, zudem liegen noch Schrauben für einen zweiten Lüfter im Lieferumfang bei. Die Pumpe wird mit einem 3 Pin-Anschluss mit dem Mainboard verbunden. Die Kontaktfläche zur CPU besteht aus Kupfer und besitzt eine leicht raue Oberfläche.
Der bei der Seidon 120V v2 verbesserte Lüfter fällt vor allem durch seine langen Lüfterblätter auf. Diese sind auf einen möglichst hohen Luftdurchsatz optimiert und sollten in Verbindung mit dem Radiator eine ordentliche Kühlleistung abgeben.
Alternativen zur Cooler Master Seidon 120V v2?
Im Prinzip lässt sich der Intel Pentium G3258 auch mit dem Boxed-Kühler anständig kühlen, vorausgesetzt man übertreibt es nicht mit dem Overclocking. Alternative Kühlzwerge hat Tech-Review zuletzt im Juli 2014 getestet. Passende Luftkühler bis zu einer Höhe von 76 Millimetern (Maximalhöhe im Cooler Master Elite 110) gibt es in den Preisklassen von 4 Euro bis 60 Euro. Unser Tipp ist der EKL Silvretta mit einem Preis von 16 Euro.
Eine höhere Kühlleistung bieten kompakte Wasserkühlungen. Ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen: Die Seidon 120V v2 von Cooler Master reicht für alle Anforderungen problemlos aus, eine höhere Investition tut also nicht Not.
Das Gehäuse
Als letztes schauen wir uns noch einmal die Behausung des geplanten Systems an. Das Cooler Master Elite 110 wird direkt in der Produktverpackung verschickt, Versandaufkleber lassen sich daher auf den Produktbildern nicht vermeiden. Einige Features werden bereits auf der Vorderseite der Verpackung genannt - unter anderem lässt sich der 120mm-Radiator der Seidon 120V v2 verbauen, zudem bietet das Gehäuse Platz für drei HDDs oder alternativ vier SSDs. Mit einem Gewicht von etwas mehr als 2,5 Kilogramm bleibt das Gehäuse angenehm leicht.
Der Lieferumfang fällt erfreulich umfangreich aus, der Hersteller verzichtete zudem nicht auf Beigaben wie Kabelbinder.
Der schwarz lackierte Würfel mit den Maßen 260 x 208 x 280 mm (B x H x L) verfügt über eine mit Meshgitter verzierte Front, welche einen hohen Luftdurchlass ermöglicht. Zahlreiche Lufteinlässe sollen für möglichst geringe Temperaturen sorgen und das Gehäuse fit für leistungsstarke Komponenten machen. Das Frontpanel verlegte Cooler Master auf die linke Gehäuseseite, das Cooler Master-Logo in der Front dient zudem als Power-Button. Auf der Rückseite besitzt das Netzteil eine eigene Aussparung, so passen auch längere Modelle (maximal 180 Millimeter Länge) in das kurze Gehäuse. Für die Grafikkarte (Maximallänge 210 Millimeter) werden zwei Slotblenden bereitgestellt, damit können auch leistungsstärkere Modelle verbaut werden. CPU-Kühler dürfen im Elite 110 eine maximale Höhe von 76 Millimetern aufweisen.
Festplatten und SSDs lassen sich im Elite 110 in zwei Positionen verbauen: Einmal auf der Blende im oberen Bereich des Gehäuses und einmal an der Seitenwand, in Richtung der Grafikkarte. Die obere Blende lässt sich bei Bedarf auch entfernen, dies ermöglicht einen besseren Airflow und einen leichteren Einbau der Komponenten. An der Front wurde der Gehäuselüfter positioniert, welcher über eine Größe von 120 Millimeter und eine von uns gemessene Maximaldrehzahl von knapp 1200 U/Min. verfügt.
Alternativen zum Cooler Master Elite 110?
In Sachen Gehäuse gibt es nahezu unzählige Varianten, der Markt bedient so fast jeden Kundenwunsch. Auch Cube-Gehäuse gibt es zur Genüge, die bekanntesten Vertreter dürften die größeren BitFenix Prodigy und das Corsair Air 240 sein. Konkrete Empfehlungen fallen schwer, hier entscheidet der persönliche Geschmack.
Der Zusammenbau
Vor dem Praxistest müssen die Komponenten natürlich noch in das Cooler Master Elite 110 verfrachtet werden. Wir beginnen jedoch zuerst mit einigen Vorbereitungen, beispielsweise der Montage der Wasserkühlung auf dem Mainboard. Als Wärmeleitpaste nutzen wir die standardmäßig von uns eingesetzte Arctic Cooling MX2. Die Montage der AIO geht dank der gut bebilderten Bedienungsanleitung kinderleicht von der Hand, nach ein paar Handgriffen sitzt die Pumpe sicher auf der CPU. Der Arbeitsspeicher lässt sich bereits im nachfolgenden Schritt einsetzen.
Um die langen Kabel des Frontpanels aus dem Gehäuse zu verfrachten, haben wir die Gehäusefront kurzerhand entfernt. Dieses lässt sich mit einem Handgriff erledigen. Nachdem die Abstandshalter für das Mainboard eingesetzt wurden (ein passendes Montagekit liegt dem Gehäuse bei), sowie die I/O-Blende eingesetzt wurde, lässt sich das Mainboard positionieren. Aufgrund der geringen Größe und des zusätzlichen Gewichts der AIO ist die Fixierung nicht ganz einfach, sollte für geübte Bastler mit etwas Geduld jedoch kein Problem darstellen.
Im nächsten Schritt montieren wir die SSD an der Seitenwand. Theoretisch wäre auch die untere Position möglich gewesen, wir wollten der Grafikkarte hingegen noch etwas Luft zum Atmen lassen.
Zugegeben, für den optimalen Einbau haben auch wir ein paar Versuche gebraucht. Auch wenn es die Bilder suggerieren: Die AIO sollte an dieser Stelle noch nicht montiert werden, da diese sonst sämtliche Anschlüsse auf dem Mainboard blockiert. Das Einsetzen der Kabel für das Frontpanel, sowie die Montage der Stromkabel (ATX-Kabel) wird so unmöglich. Wir montieren daher im ersten Schritt die Frontpanel-Anschlüsse. Das Elite 110 lässt einigen Freiraum zur Kabeldurchführung, welchen wir dankbar nutzten. Für die spätere Montage der AIO sollte das Frontpanel jedoch noch nicht montiert werden. Das massive USB 3.0-Kabel stößt leider mit dem weit in das Gehäuse ragenden Radiator der AIO zusammen. Zwar leben beide Komponenten nun in friedlicher Koexistenz, die Montage war jedoch sehr knifflig und fand auf engsten Raum statt.
Um auch die restlichen Kabel zu installieren wird nun der Einbau des Netzteils erforderlich. Während das ATX-Kabel bereits eingesteckt werden kann, sollte das CPU-Kabel noch nicht installiert werden. Weiter im Inneren liegen sämtliche Lüfteranschlüsse, diese werden noch für die AIO benötigt und werden sonst versperrt. Das Netzteil lässt sich in zwei Positionen verbauen: Lüfter nach oben oder Lüfter nach unten. Aufgrund der vielen Kabel die unter dem Netzteil entlang führen, sind wir auf Nummer Sicher gegangen und haben den Lüfter nach oben verbaut. Schon in diesem Zustand lässt sich erahnen: Wenn alle Komponenten verbaut sind, wird es in dem kleinen Cube ziemlich eng.
Nun ist es so weit, der Radiator wird verbaut. Schon vorab befestigten wir den Lüfter der Seidon 120V v2 an diesem, der Radiator wird zudem direkt an der vorderen Gehäusewand befestigt. Zur zusätzlichen Kühlung montieren wir nun auch wieder den vorderen Gehäuselüfter, passende Schrauben liegen der AIO bei. Wir haben den von Cooler Master vorgesehenen Airflow beibehalten, die Lüfter blasen so in Richtung Netzteil und Grafikkarte. Die Lüfteranschlüsse sowie der CPU-Stecker des Netzteils können nun montiert werden.
Fast hätte die Grafikkarte den Test an dieser Stelle vereitelt, aber auch der Redakteur ist in dieser Hinsicht nicht ganz unschuldig. Die ASUS R7 260X verfügt über eine Gesamtlänge von 216 Millimeter - die von Cooler Master vorgegebene Maximallänge liegt hingegen bei nur 210 Millimetern! Ein schräger Einbau ist angesichts der bereits verbauten Komponenten unmöglich, aber auch eine 210 mm lange Grafikkarte hätte aus dieser Position unmöglich in dieses Gehäuse gepasst. Wir empfehlen daher den Einsatz von nur 200 Millimeter langen Grafikkarten.
Behoben wurde unser Einbau-Problem durch eine Bastellösung: Die Abdeckung des Grafikkarten-Kühlers ist nur mit Plastikclips gesichert. Nachdem diese entfernt wurde, passte die Grafikkarte nun in das Gehäuse. Zum Schluss wurde die Abdeckung wieder montiert - die Grafikkarte hätte keinen Millimeter länger sein dürfen, Glück gehabt! Da die Platine deutlich kürzer als der Kühlkörper ist, passt zum Glück auch das 6 Pin-Stromkabel vom Netzteil.
Nachdem alle Komponenten verbaut sind und nun auch das Frontpanel wieder montiert wurde, müssen nun noch die ungenutzten Kabel des Netzteils, sowie einige andere Kabel (z.B. vom Front USB-3.0) gebändigt werden. Release the Kraken!
Das Bändigen ging leichter als gedacht, nur zwei Kabelbinder wurden hierfür verwendet. Die überflüssigen Stromkabel des Netzteils fanden ihren Platz über der Grafikkarte, in der Hoffnung hier am wenigsten den Airflow zu stören. Wir hoffen das Beste und gehen nun weiter zu den Praxistests!
Overclocking und Undervolting
Overclocking und Undervolting gehen beim Intel Pentium G3258 Hand in Hand. Wir haben daher zuerst die Standard-Taktraten beibehalten und das Undervolting vorgenommen. Anschließend haben wir die Spannung schrittweise erhöht und jeweils das Overclocking-Potential ermittelt:
Die Standardspannung des Pentiums lag bei unserem Exemplar bei 1,071 Volt. Diese konnten wir immerhin um mehr als 0,2 Volt auf 0,85 Volt unter Last absenken. Stark ist auch das Overclocking-Potential, bei 1,1 Volt Spannung konnten wir bereits mehr als 4 GHz aus der CPU herauskitzeln, bei 1,3 Volt standen sogar 4,5 GHz fest. Eine höhere Spannung wäre theoretisch möglich gewesen, leider limitierte hier die von Intel vorgegebene TDP von 53 Watt, welche die CPU dazu bewog sich eigenhändig wieder herunter zu takten. Für unseren Test haben wir uns beim Overclocking für ein gesundes Mittelmaß entschieden: Bei minimal erhöhter Spannung (1,15 Volt) haben wir die CPU auf 4,2 GHz übertaktet, was immerhin eine Übertaktung von einem Gigahertz bedeutet.
Weniger Taktpotential bietet die Grafikkarte. Die ASUS R7 260X ist bereits ab Werk auf 1100 MHz Chiptakt und 1625 MHz Speichertakt übertaktet worden. Maximal möglich sind bei unserem Testmuster 1225 MHz Chiptakt (+11,4 %) und 1715 MHz Speichertakt (+5,5 %). Da es im Grenzbereich immer mal wieder zu Problemen kommen kann, haben wir etwas alltagstauglichere Taktraten gewählt: 1200 MHz Chiptakt und 1700 MHz Speichertakt. Die Chipsatzspannung lässt sich bei unserem Exemplar leider nicht einstellen, weswegen Undervolting an dieser Stelle leider ausfällt.
Die Performance
Für die Beurteilung der Komponenten eignet sich unser Testparcours, den wir ansonsten für die Grafikkarten-Tests verwenden. Der Intel Pentium muss dort beweisen, ob er die vorgelegte Performance des Intel Core i5-3470 mit der Radeon R7 260X wiederholen kann. Zusätzlich haben wir aus dem 3D Mark Firestrike den Physics-Test entnommen, um die Performance des Prozessors zu beurteilen. Verglichen mit einigen anderen CPUs aus der 30-50 Euro-Liga, kann sich der Pentium G3258 bei Standardtaktraten nur wenig vom deutlich günstigeren Celeron absetzen.
Erst mit dem zusätzlichen Overclocking gibt es einen deutlichen Abstand - der Core i5 bleibt trotzdem in weiter Ferne. Für die restlichen Benchmarks spielt das jedoch keine Rolle, der Pentium funktioniert sehr gut in Verbindung mit der 100 Euro-Grafikkarte und kann sich durchgehend auf dem Niveau des Core i5 positionieren.
Die erreichten Ergebnisse sollten jedoch realistisch betrachtet werden: Der Pentium G3258 kann auch mit Overclocking keinen echten Quadcore wie den Core i5 ersetzen, neuere Spiele wie Far Cry 4 setzen mittlerweile aber zwingend vier Threads voraus. Auch die Radeon R7 260X reißt keine Bäume aus, aktuelle Spiele laufen mit aktivierten Kantenglättungsmodi alles andere als flüssig. Für Gelegenheitsspieler kann die Kombination mit dem günstigen Prozessor und ordentlicher Grafikkarte jedoch aufgehen. Mit leichten Einschränkungen bei der Bildqualität ist so eine sehr ordentliche Spieleperformance erreichbar.
Auch die SSD wurde einem Performancetest unterzogen. Im Vergleich mit den bisher getesteten Modellen kann sich die SanDisk Extreme Pro im Spitzenfeld der Diagramme einreihen, der selbstbewusste Preis ist also mit einer durchgehend hohen Performance gerechtfertigt.
Die Temperaturen
Ein Cube auf Mini-ITX Format bietet hinsichtlich der Kühlung natürlich deutlich weniger Möglichkeiten als ein ATX-Tower. Unser System soll zudem noch besonders leise arbeiten, daher sind die Anforderungen noch einmal umso höher. Die Software des ASUS-Mainboards erlaubt es zudem die Gehäuselüfter (in unserem Fall also beide Lüfter, die Pumpe wird vom CPU-Fan versorgt) komplett abzuschalten. In diesem Fall drehen sich nur noch die Lüfter der Grafikkarte, die Pumpe läuft mit Minimaldrehzahl (Die Tabelle der Lüfterdrehzahlen befindet sich weiter unten).
Im ersten Schritt haben wir CPU und Grafikkarte einzeln getestet. Zuerst die CPU mit dem Stresstest Prime95, nachdem sich das System wieder abgekühlt hat, haben wir die Grafikkarte im Furmark-Stresstest belastet. Beide Komponenten wurden mit den Werkseinstellungen getestet. Die Performance der Cooler Master Seidon 120V v2 ist absolut überzeugend, der Pentium G3258 lässt sich problemlos passiv kühlen! Selbst mit unseren alltagstauglichen Overclocking-Einstellungen erhöhte sich die Temperatur nur um lediglich ein Grad Celsius.
Anders sieht es bei der Grafikkarte aus, diese verteilt ihre Abwärme innerhalb des Gehäuses und wird daher deutlich wärmer als im offenen Aufbau. Bei höheren Drehzahlen der Gehäuselüfter kommt erschwerend hinzu, dass der Airflow des Gehäuses sogar gegen den Luftstrom der Grafikkarte kämpft, die Temperaturen werden für die Grafikkarte sogar noch schlechter als vorher. Das Kühlkonzept des Gehäuses ist daher eher auf starke CPUs ausgelegt, Grafikkarten werden hier eher weniger glücklich. Im Anschluss haben wir beide Komponenten gleichzeitig belastet:
Große Unterschiede gibt es nicht, die AIO hat leichtes Spiel mit dem Intel Pentium G3258, die Grafikkarte kämpft auch weiterhin gegen den Airflow des Gehäuses an.
Die Lautstärke
Bevor wir die Lautstärke des Systems messen, schauen wir uns noch einmal die ermittelten Lüfterdrehzahlen an:
Der Lüfter der Cooler Master Seidon 120V v2 soll laut Hersteller im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert worden sein. In unserem Test überzeugt dieser durch einen extrem weiten Drehzahlbereich. Hier kann der Gehäuselüfter des Elite 110 nicht mithalten, dieser ist hingegen auch weniger auf hohe Drehzahlen ausgelegt. Die Grafikkarte wurde nicht modifiziert, jene verfügt über die vom Hersteller vorgegebene Lüfterkurve, welche im Einzeltest voll überzeugen konnte. Vorab schauen wir uns noch einmal die subjektiven Eindrücke der Messwerte an, so lassen sich diese besser einordnen. Das System wurde hierbei mit einem Voltcraft SL-100 aus 50 cm Entfernung gemessen.
Bei den gemessenen Lüfterdrehzahlen haben wir das System neben dem semipassiven Idle-Zustand auch mit realer Spielelast konfrontiert, zudem haben wir als Extremtest beide Komponenten mit unseren Overclocking-Einstellungen versehen und im Furmark, sowie Prime 95 belastet:
Die Lautstärke haben wir aus allen sinnvollen Perspektiven gemessen, hierbei ergeben sich interessante Erkenntnisse: Bei niedrigen Lüfterdrehzahlen der Gehäuselüfter bleiben die Grafikkarte (sitzt im linken Bereich des Gehäuses) und das Netzteil (sitzt oben) am lautesten. Trotzdem ist die Idle-Lautstärke extrem gering, das System ist kaum hörbar. Bei der Spielelast ist in erster Linie die Grafikkarte zu hören, bedingt durch die hohen Temperaturen fällt auch die Lüfterdrehzahl höher aus. Der Extremtest lässt die Lautstärke weiter steigen, insbesondere die Grafikkarte zeigt sich wenig begeistert. Die höchste Lautstärke messen wir hingegen, wenn die Gehäuselüfter voll aufdrehen. Der Hauptschuldige ist dann der Lüfter der Cooler Master Seidon 120V v2, welcher lautstark auf sich aufmerksam macht. Diese Drehzahlen werden im Alltag jedoch nie benötigt, weshalb wir unserem System insgesamt gute Noten ausstellen können.
Die Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme haben wir mit Hilfe eines Profitec KD302 aus der Steckdose entnommen, es handelt sich also um die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems:
Unser System zeigt eine sehr moderate Leistungsaufnahme, selbst bei maximaler Auslastung bleibt die Leistungsaufnahme knapp unter 200 Watt. Der Intel Pentium G3258 zeigt deutliche Reaktionen beim Undervolting sowie Overclocking, zwischen beiden Extremen liegen bei Prime 95-Belastung knapp 25 Watt Unterschied. Die Grafikkarte zeigt hier weniger Reaktionen, in alltäglichen Spielesituationen sind die Vor- und Nachteile ebenfalls sehr gering.
Fazit
Nach einem Bilder- und Benchmarkmarathon - wir ermittelten mehr als 100 Messwerte und schossen mehr als 100 Bilder und Screenshots - möchten wir die Ergebnisse einmal zusammenfassen. Am Anfang des Reviews stellten wir uns die Frage, ob ein preiswertes Gaming-System auf Mini-ITX Basis funktionieren kann, zusätzlich stellten wir noch weitere Anforderungen: Das System sollte gut übertaktbar sein und auch unter Last leise arbeiten. Auch wenn nicht alles glatt lief, insgesamt konnten wir viele der Anforderungen erfüllen.
Mit einem Preis von etwas mehr als 600 Euro blieben wir in einem erträglichen Rahmen, zudem wären noch einige Einsparmöglichkeiten möglich gewesen. Die Lautstärke blieb insbesondere im Idle extrem gering, unter Last machte die Grafikkarte leicht auf sich aufmerksam, da diese gegen den allgemeinen Airflow des Gehäuses ankämpfen musste. Für die Übertaktungsoptionen war in erster Linie die CPU zuständig, welche sich hervorragend übertakten ließ. Das für den Preis kein High-End System zu erwarten war, sollte klar sein. Die Spieleleistung reichte für aktuelle Spiele mit etwas reduzierten Einstellungen problemlos aus, maximale Details waren jedoch zu viel für die Konfiguration.
Insgesamt haben uns viele der verbauten Komponenten überzeugen können, von der genialen Kühlleistung der Cooler Master Seidon 120V v2, über das Übertaktungspotential des Intel Pentium G3258 bis hin zum gut ausgestatteten ASUS Z97I-Plus. Ärger machte vor allem der Einbau, bei einem kleinen Gehäuse muss man Kompromisse beim Platzangebot eingehen. Für Gelegenheitsspieler könnte sich eine solche Konfiguration jedoch lohnen, für Enthusiasten würden wir hingegen ein größeres System empfehlen. Beim Fazit gehen wir noch einmal auf die Einzelbewertungen der Komponenten ein.
Einzelbewertung des Intel Pentium G3258
Intels Anniversary Edition zum 20 Jährigen-Jubiläum des Pentiums machte uns viel Freude: Die Standardtaktrate von 3,2 GHz ließ viel Spielraum für Overclocking zu, wir konnten den Prozessor auf bis zu 4,5 GHz treiben. Die Performance steigt so deutlich, denn mit den Standardtaktraten kann sich der Pentium nur knapp von einem deutlich günstigeren Intel Celeron absetzen. Zudem sollte beachtet werden, dass der Pentium auch mit Übertaktung keinen Quadcore ersetzen kann, den neuere Spiele zum Teil zwingend voraussetzen. Für einen Gelegenheitsspieler ist der Pentium eine gute Wahl, für Enthusiasten kommt hingegen nur ein echter Quadcore infrage. Diese Aufrüstmöglichkeit ist mit dem Sockel 1150 hingegen problemlos gegeben.
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Einzelbewertung des ASUS Z97I-Plus
Das ASUS Z97I-Plus war die teuerste Komponente in unserem System, konnte den hohen Preis jedoch auch mit einer Vollausstattung an Anschlüssen und Features rechtfertigen. Die Platine war so reichhaltig bestückt, das ein Anschluss sogar auf der Unterseits des PCBs ausweichen musste. Trotzdem achtete ASUS auf ein sorgfältiges Layout, alle Anschlüsse waren dort platziert wo man sie vermutet, Inkompatibilitäten waren eher dem sehr engen Gehäuse geschuldet. Auch die Software machte eine gute Figur, genial ist zudem die Abschaltungsmöglichkeit der Gehäuselüfter. Insgesamt präsentierte uns ASUS ein fehlerfreies, aber auch sehr teures Mainboard. Enthusiasten können bedenkenlos zugreifen, für Sparfüchse gibt es Markt jedoch genug Auswahl an günstigeren Modellen preis.
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Einzelbewertung der ASUS R7260X-DC2-2GD5 DirectCU II
Die Grafikkarte stellt in diesem Test eine Sonderstellung dar, da wir das Modell bereits im Test hatten. Für ein detailliertes Fazit empfehlen wir daher unseren Vergleichstest. In dem engen Gehäuse konnte die Grafikkarte nur knapp Platz finden, zudem war der Airflow der Gehäuselüfter genau gegen den Luftstrom der Grafikkarte ausgerichtet, sodass diese mit hohen Temperaturen zu kämpfen hatte. Trotzdem blieb die Lautstärke unter Last in einem noch erträglichen Rahmen, zudem betrifft das Problem mit dem Airflow alle in dem Gehäuse eingesetzten Grafikkarten mit Axialkühlung, weswegen wir die Probleme mit hohen Temperaturen und damit verbundenen Lautstärke eher dem Elite 110 in die Schuhe schieben.
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Einzelbewertung der Crucial Ballistix Sport
Das Speicherkit von Crucial zeigte im Test, warum es so beliebt ist: Ein günstiger Preis, eine geringe Bauhöhe und ein fehlerfreier Auftritt in den Benchmarks ließ uns zufrieden stimmen. Für ein Sockel 1150-System ist kein teureres Speicherkit notwendig, die die CPUs mit DDR3-Speicher mit 1600 MHz Taktung zurecht kommen. Die Crucial Ballistix Sport bieten genau diese Voraussetzungen zu einem guten Preis, weswegen wir guten Gewissens den Preis-Leistungsaward zücken können.
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Einzelbewertung der SanDisk Extreme PRO
Die SanDisk Extreme Pro konnte in unseren Benchmarks mit dem Spitzenfeld der bisher von uns getesteten SSDs mithalten. Dies ist angesichts des Preises jedoch auch zwingend nötig, denn vergleichbare SSDs sind zum Teil deutlich günstiger. Trotzdem können wir der SSD einen fehlerfreien Auftritt bestätigen, jetzt muss nur noch der Preis fallen.
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Einzelbewertung des Enermax Triathlor Bulk 350W
Das Enermax Triathlor Bulk war uns bereits in der 300 Watt-Version bekannt. Das etwas größere Modell kostete nur vier Euro Aufpreis, sodass wir es mit in den Test nahmen. Wenig überraschend verhielt sich das größere Modell fast identisch, bei der Kabelausstattung gab es bis auf einen Anschluss keine Unterschiede. Abgesehen von einem besseren Primärkondensator (im 230 Volt-Netz vernachlässigbar) blieb auch die technische Basis weitestgehend identisch. Leider behielt Enermax auch die Schwächen des kleineren Modells bei: Die Laufwerkskabel wiesen einen zu geringen Durchmesser auf, die Qualität der verbauten Kondensatoren ist unterdurchschnittlich und die Kabelausstattung kaum besser. Für unser System hätte auch das 300 Watt-Modell problemlos ausgereicht, weswegen wir an dieser Stelle auch zu diesem raten möchten. Der Aufpreis lohnt sich, wenn er auch nur gering ist, in unserem Fall eher nicht.
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Einzelbewertung der Cooler Master Seidon 120V v2
Die kompakte Wasserkühlung hat uns in diesem Test wohl am meisten überrascht, denn schließlich handelt es sich um die mit Abstand günstigste AIO die auf dem Markt erhältlich ist. Verstecken muss sie sich jedoch nicht, die Kühlleistung ist so stark, dass wir den Intel Pentium selbst mit Overclocking nur mit der Kraft der Pumpe kühlen konnten, die Lüfter blieben während des Tests meistens aus. Aber auch der mitgelieferte Lüfter muss sich nicht verstecken, denn dieser bietet einen extrem weiten Einstellbereich der Lüfterdrehzahl. Zuletzt bleibt auch der Einbau auf dem Mainboard komplett problemlos, dieser ist auch für Anfänger machbar. Die einzige Schwäche entdeckten wir bei der Pumpe, welche bei höherer Drehzahl mit mechanischen Geräuschen auf sich aufmerksam machte. Aber schon die Minimaldrehzahl reichte in all unseren Tests völlig aus, die Pumpe tritt dann nicht weiter in Erscheinung. Insgesamt ist die Seidon 120V v2 für kleine Gehäuse ein absoluter Kauftipp, der Preis ist gut angelegt.
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Einzelbewertung des Cooler Master Elite 110
Das Cooler Master Elite 110 hinterließ bei uns einen eher zwiespältigen Eindruck. Überzeugen können der günstige Preis, die Verarbeitungsqualität und der brauchbare mitgelieferte Lüfter. Beim Einbau der Komponenten geht es eng zu, was jedoch völlig normal bei so geringen Abmessungen ist. Leider gibt es auch ein paar Schwächen: Die Maximallänge für Grafikkarten ist mit 210 Millimetern eher gering, stärkere Modelle müssen so meist draußen bleiben. Zudem ist der Luftstrom des Gehäuselüfters eher für die Kühlung der CPU ausgelegt, Grafikkarten wie unsere ASUS R7 260X müssen dann dagegen ankämpfen und werden entsprechend laut und warm. Insgesamt ist das Cooler Master Elite für Systeme mit geringer Abwärme gut geeignet, größere Systeme dürften jedoch (zu) laut und warm werden.
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