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Tech-Review.de

  • Donnerstag, 21. November 2024
SilverStone Argon AR06

SilverStone Argon AR06: Im i3-Test

Einleitung

Bereits Anfang dieses Monats hatten wir SilverStones größten Top-Blower in unseren i3-Test für HTPCs geschickt. Für den NT06-Pro war der i3 keine wirkliche Herausforderung, was er seiner großen Bauform zu verdanken hatte. Dies wirkte sich aber auch auf den Preis aus. Grund genug, dass wir uns einen seiner kleineren Brüder genauer ansehen werden. Der AR06 stammt aus der Argon-Serie und ist SilverStones nächst kleinerer Kühler nach dem NT06-Pro. Mit seinen kompakten Maßen und vier Kupfer-Heatpipes will er eine gute Kühlung sowie leisen Betrieb garantieren. Wir schnallen heute den AR06 auf unser i3-Testsystem und stellen ihn für euch auf die Probe. Auf den nachfolgenden Seiten erfahrt ihr, ob der Kühler sein Wort einhalten kann.

Dieser Kühler wurde auch auf einem i5-6600 getestet. Zum i5-Nachtest: Hier klicken

Verpackung

Die handliche Verpackung kommt in kräftigen blauen Farben und besteht aus stabiler Pappe. Auf jeder Seitenfläche findet man umfangreiche Informationen zu dem Kühler. Auf der Oberseite der Verpackung ist der AR06 selbst abgebildet. Neben einzelnen englischen Sätzen, welche die Features des Kühlers hervorheben, befindet sich auch ein QR-Code. Hat man auf seinem Smartphone eine App zum Lesen solcher Codes, wird man direkt auf die Produktseite des Kühlers geleitet, wo man alle offiziellen Daten einsehen kann. Aber selbst ohne Smartphone erfährt man von der Verpackung genug Informationen. Auf der Unterseite werden die Features sogar nochmal in neun weiteren Sprachen aufgelistet.

Auf den vier umliegenden Seiten findet man alle weiteren technischen Daten des Kühlers. Auch direkte Abbildungen der Heatpipes und Kühlfläche sind dort anzutreffen.

Nach dem Öffnen der Verpackung kann man einen ersten Blick auf den Kühler werfen. Hier sitzt alles richtig und sicher an seiner Position, was der guten Polsterung zu verdanken ist.

Der erste Blick auf den Kühler / Lüfter

Lieferumfang

Aufgrund des einfachen Montagesystems fällt der Lieferumfang nicht groß aus. Die bebilderte Anleitung ist gut lesbar und alle Erklärungssätze sind in zehn Sprachen übersetzt. Der Lüfter ist auf dem Kühler vormontiert, wodurch man nur noch die richtige Sockelhalterung montieren muss. Eine kleine, wiederverschließbare Spritze mit Wärmeleitpaste rundet das Gesamtpaket ab.

Zum Lieferumfang gehören:

  • 1x Montage-Halterung für Intel-Sockel 1150 / 1151 / 1155 / 1156
  • 1x Montage-Halterung für AMD-Sockel AM2 / AM3 / FM1 / FM2
  • 4x Schrauben zur Montage der Halterungen am Kühler
  • 4x Sechskant-Schrauben für Montage-Halterung
  • 4x Montage-Muttern
  • 4x Schrauben zur Montage des Kühlers am Mainboard
  • 4x Unterlegscheiben
  • 1x Spritze Wärmeleitpaste
Der Lieferumfang des AR06

Technische Details

Dem AR06 sieht man sofort an, dass er ein schlicht gehaltener Top-Blower ist. Auf eine Vernickelung wurde hier komplett verzichtet. Einzig die blaue Farbe des Lüfters sticht auffällig hervor. Dieser ist ein 92 mm-Lüfter, der einen 4-Pin Anschluss besitzt und somit für eine PWM-Steuerung genutzt werden kann. Ebenfalls soll der Lüfter durch niedrige Drehzahlen einen leisen Betrieb gewährleisten. Der Kontakt zwischen den vier Kupfer-Heatpipes und dem CPU-Heatspreader erfolgt über HDC (Heatpipe-Direct-Contact). Zum Schutz vor unbeabsichtigten Kratzern wurde ab Werk eine Schutzfolie auf der sauber gefrästen Kühlfläche aufgelegt. Die jeweils 6 mm dicken Heatpipes werden von der Kühlfläche nach einem kurzen Bogen direkt in den Kühllamellen-Block geführt. Von diesen sieht man auf der gegenüberliegenden Seite nur noch die abgerundeten Spitzen.

Mit den enthaltenen Sockel-Halterungen deckt der Kühler die gängigsten Sockel von Intel und AMD ab. Obwohl es auf der offiziellen Produktseite und Verpackung nicht vermerkt ist, weist die Anleitung auf eine Kompatibilität von Sockel 775 und 1366 hin. Entsprechende Schraubenlöcher sind auch an der Intel-Halterung vorhanden. An der Verarbeitung haben wir nichts zu bemängeln. Auch die Kühllamellen sind gut entgratet. Auf der Vorder- und Rückseite des Kühlers ist jeweils eine Zierblende mit dem eingravierten Firmennamen "SilverStone" verschraubt, die gleichzeitig als Halterung für den vormontierten Lüfter dient.

Die Zierblende mit Schriftzug

Mit seinen Maßen von 105 x 92 x 58 mm (L x B x H) ist der Kühler jeweils knapp 13 mm breiter sowie höher als der i3-Standard. Somit ist er immer noch kompakt genug um in niedrigen Gehäusen eingesetzt zu werden.

Hersteller SilverStone
Modellname
AR06
Modell-Nr. SST-AR06
Sockel-Kompatibilität Intel-Sockel: 1150 / 1151 /1155 / 1156 AMD-Sockel: FM1 / FM2 /  AM2 / AM3
Gesamtmaße 105 x 92 x 58 mm
Gesamtgewicht 263 g (ohne Lüfter)
TDP 95 W
Materialien Kühlfläche Heatpipe-Direct-Contact
Kupfer-Heatpipes
Alu-Kühllamellen

Die gut bebilderte Anleitung führt verständlich durch die Arbeitsschritte und Anfänger sollten mit dem einfachen Montagesystem gut zurechtkommen. Zur Vorbereitung werden die Montageschrauben mithilfe der Muttern an der entsprechenden Sockel-Halterung montiert, welche man danach nur noch an die Unterseite des Kühlers schrauben muss.

Die montierte Intel-Montagehalterung

Nun sollte überprüft werden, in welcher Ausrichtung der Kühler montiert werden soll. Je nach Mainboard und dessen CPU-Sockelposition könnte es sonst passieren, dass die Kupfer-Heatpipes einen Slot blockieren oder mit dem Kühlblock der Spannungswandler kollidieren. Wurde die Ausrichtung festgelegt, legt man den Kühler umgedreht auf einen Tisch. Zusätzlich kann man bereits die selbstklebenden Unterlegscheiben auf der Rückseite des Mainboards anbringen, welche ein Verkratzen durch die Montage-Schrauben verhindern sollen. Diese werden einfach von unten über die Montagelöcher geklebt. Nach Aufstreichen der Wärmeleitpaste auf der CPU muss nur noch das Mainboard umdreht und vorsichtig auf den Kühler aufgesetzt werden. Hilfreich ist ein Blick von oben durch die Montagelöcher des Mainboards, wodurch dieses über den Sechskant-Schrauben der Kühlerhalterung zentriert aufgesetzt werden kann. Wichtig ist, dass das Mainboard nach dem Aufsetzen aber weiterhin festgehalten wird, damit dieses nicht kippt. Sind die Montagelöcher korrekt ausgerichtet, steckt man die Montage-Schrauben durch die Mainboardlöcher auf das Gewinde der Sechskant-Schrauben. Anschließend werden die Schrauben abwechselnd über Kreuz gleichmäßig angezogen. Um ein zu festes Anziehen zu unterbinden, haben die Schrauben einen Endposition.

Mit dem Arbeitsspeicher, dessen Kühlkörper breit oder sehr hoch sind, gibt es kein Problem. Der Abstand zum ersten Ram-Slot ist groß genug.

Der Abstand zum ersten RAM-Slot ist problemlos

Grundlegende Information und Philosophie bezüglich des Testsystems

Auf diesem i3-System werden wir uns überwiegend mit Kühlern beschäftigen, die für HTPCs (Home Theater Personal Computer) und kleinen Gaming-Cubes von Interesse sind und sich somit speziell für kleinere Gehäuse eignen. Darunter gehören Kühler, die eine Höhe von maximal 100 mm nicht überschreiten.

Aber nicht nur neue Kühler werden getestet! Auch auf diverse ältere Kühler, die eventuell in Vergessenheit geraten sind, werfen wir nochmal einen Blick. Somit entdeckt man vielleicht das ein oder andere interessante Modell erneut, der für das eigene, neue Multimedia-System interessant sein könnte.

Testverfahren

Als Testverfahren zur Temperaturmessung haben wir uns zwei Lastszenarien ausgesucht:
Szenario 1: Konvertieren eines Films mit "xMedia Recode" in ein anderes Format. Dies ist ein Szenario, welches einem PC mit hoher, aber realistischer CPU-Auslastung entspricht. Dabei werden ebenfalls realistische Temperaturen unter starker Last erreicht, die der Kühler bewältigen muss.

Szenario 2: CPU-Auslastung mit Prime95 (Small FFTs). Hierbei wird eine eher unrealistische, sehr hohe Temperatur erreicht, die bei einer normalen Nutzung des Systems nicht zustande kommt.

Die Lautstärke des Kühlers wird mit einem Schallpegel-Messgerät ermittelt. Hierbei messen wir die Lautstärke bei 100%, 75%, 50% sowie bei der minimal möglichen Drehzahl des Lüfters. Die Messung erfolgt in einem Abstand von 50 cm über dem Kühler. Um möglichst alle Geräuschquellen bei den Lautstärke-Messungen zu vermeiden, nutzen wir ein passives Netzteil und eine SSD-Festplatte. Bei allen Messungen liegt das Mainboard mit Gummi-Abstandhaltern entkoppelt frei auf dem Tisch, ohne weiteren Nebenlüfter. Die umgebende Raumtemperatur des nicht schalldichten Raums beträgt ~23°C. Alle Kühler werden mit der selben Wärmeleitpaste (Noctua NT-H1) betrieben.

Das Testsystem

Als Testsystem kommen folgende Komponenten zum Einsatz:

Netzteil Fortron Aurum Xilenser 500 W (passiv)
Mainboard Asus Z170I Pro Gaming
Prozessor Intel i3-6100 (2x 3.7 GHz)*
Grafikkarte iGPU
Arbeitsspeicher Kingston HyperX Savage 8 GB (2800 MHz)
Festplatte / SSD M.2 SanDisk Z400s 128 GB
Betriebssystem Windows 10 Pro. (64 bit)
Asus-Software zur Lüftersteuerung
AI Suite 3
Schallpegel-Messgerät Voltcraft SL100
* Hinweis zur CPU: Unser i3-6100 weist unter Volllast bei Prime95 eine Vcore-Spannung von durchschnittlich 1.218 Volt auf, was für einen Skylake-i3 recht hoch ist. Allerdings haben wir diesen, vom Mainboard selbst bestimmten Wert, zu Gunsten der Transparenz unverändert gelassen.

Drehzahlen

Beginnen wir mit den Drehzahlen des mitgelieferten Lüfters und seiner Lautstärke. Bei diesem Test ließen wir den AR06 gegen die bisherigen Kühler unserer Testreihe antreten, die wir im Voraus schon auf diesem System getestet hatten. Die Kühler traten im "PWM-Mode" gegeneinander an, wobei die Lüfterdrehzahlen mit der "AI Suite 3"-Software von Asus ermittelt und gesteuert wurden. Dabei haben wir die Kühler mit verschiedenen Drehzahlen laufen lassen und die Lautstärke sowie die Temperatur in den zwei Belastungs-Szenarien gemessen.

Allgemeiner Hinweis: Im normalen Nutzungsbetrieb erreichen die Lüfter von CPU-Kühlern nie den Drehzahlbereich von 100%.

Zuerst werfen wir einen Blick auf die Drehzahlen des Kühlerlüfters. Den Diagrammen kann man entnehmen, dass der AR06 nicht ganz so hohe Drehzahlen aufweist wie manch andere von uns getesteten Kühler. Dies könnte sich positiv auf die Geräuschentwicklung auswirken. Bei niedrigeren Drehzahlen liegt er hingegen auf recht gleichem Drehzahl-Niveau mit den anderen.

Lautstärke

Als nächstes betrachten wir die Lautstärke des Lüfters. Diese haben wir mit einem Schallpegel-Messgerät gemessen, wobei der Messpunkt in einer Entfernung von 50 cm über dem offen liegenden Mainboard lag.

Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:

Bis 32,9 db(A) Unhörbar leise bis sehr leise
Von 33,0 bis 34,9 db(A) Leise bis leicht hörbar
Von 35,0 bis 39,9 db(A) Hörbar bis deutlich hörbar, die Komponente sollte aus einem
geschlossenen Gehäuse herauszuhören sein
Ab 40 db(A) Störend laut

Der AR06 lag bei den höheren Drehzahlen im Mittelfeld der bisher getesteten Kühler und profitierte hier von seinem langsamer drehenden Lüfter. Bei 100% war er zwar deutlich hörbar, allerdings war das Rauschen des Lüfters keinesfalls bohrend. Die Geräuschentwicklung bei 75% lag hingegen in einem guten Bereich. Man könnte ihn leicht aus dem Gehäuse heraus hören, allerdings empfindet man das leichte Rauschen nicht wirklich als störend. Mit 50% seiner Leistung ist er hingegen sehr leise und aus einem Gehäuse nicht mehr hörbar. Bei seiner Mindestdrehzahl ist er sogar im offenen Aufbau kaum wahrnehmbar und fast lautlos. Wir sind gespannt, wie sich die Temperaturen dazu verhalten.

Temperaturen unter Last - Szenario 1

Dieser Kühler wurde auch auf einem i5-6600 getestet. Zum i5-Nachtest: Hier klicken

Nun kommen wir zu den interessantesten Teilen unseres Tests, die Temperaturen unter Auslastungen der CPU. Wir starten als erstes mit Szenario 1, die Temperaturentwicklung beim Konvertieren von Medien.

Gegenüber seiner Kontrahenten konnte sich der AR06 sehr gut behaupten. Bei der niedrigsten Drehzahleinstellung war er sogar in der Lage, den Standard-Kühler um 9 °C zu unterbieten. Auch die Temperaturen der anderen Drehzahlstufen konnten sich durchaus sehen lassen. Hier profitierte der AR06 von seiner Kombination aus vier 6 mm dicken Heatpipes und seinem leisen Lüfter, wodurch er gute Ergebnisse vorweisen kann.

Temperaturen unter Last - Szenario 2

Kommen wir nun zum Szenario 2, der Temperaturentwicklung beim Prime95-Small FFTs, was somit einen der härtesten (wenn auch unrealistischen) Tests für einen Kühler darstellt.

Auch hier besetzte der AR06 eine gute Position. Selbst mit 75% seiner Drehzahl schaffte er es, die Temperatur bei einer noch angenehmen Geräuschentwicklung unter 70 °C zu halten.

Johannes Wehner meint …

Johannes Wehner

SilverStone legte uns mit dem schlichten Auftreten des Top-Blowers eine gute Alternative zum i3-Standard-Kühler vor. Der AR06 versprach nicht nur einen leisen Betrieb und gute Temperaturen – er lieferte sie auch. Dadurch, dass er nur knapp 13 mm höher als der Standard-Kühler des i3 ist, sollte er auch in den meisten kleineren Gehäusen seinen Platz finden können. Während der Lüfter in den mittleren und niedrigeren Drehzahlen sehr leise bis nahezu lautlos ist, wird sein Rauschen bei höheren Drehzahlen zwar hörbar, aber nicht zu aufdringlich oder bohrend. Der Preis von derzeit knapp 36,99 € liegt im leicht höheren, aber durchaus angemessenem Bereich. Dank des einfachen sowie benutzerfreundlichen Montagesystems und der gut verständlichen Anleitung sollten selbst Anfänger keine Schwierigkeiten bei der Montage haben.

  • Positiv
  • Gute Verarbeitung
  • Sockel-Kompatibilität
  • Einfache Montage
  • Gute Kühlleistung bei leisem Betrieb
  • Auch bei höheren Drehzahlen nicht zu aufdringlich
  • Neutral
  • Negativ
  • -/-

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