LiQuRizer LQ240.ARGB: Xilence kunterbunter Preisbrecher im Test!
Einleitung
Die im niedersächsischen Hildesheim ansässige Hardwareschmiede Xilence, hat es seit jeher verstanden, preisbewusste Komponenten auf dem hart umkämpften Markt zu etablieren. Oftmals kristallisierten sich diese Produkte als eine sinnvolle Alternative zu Boxed-Lösungen heraus. Das Problem: So wurde lediglich der Kundenkreis angesprochen, welcher der hohen Lautstärke von Werkskühlungen Einhalt gebieten mochte und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für die Mittelklasse suchte. Für stärkere Systeme gab es seit einiger Zeit schon leistungsstärkere Single-Tower-Lösungen. Bei der Oberklasse kam der Hersteller dann nur noch selten in Betracht, man limitierte den Käuferkreis demnach einfach zu stark.
Spätestens durch die Veröffentlichung von Kompaktwasserkühlung geht man einen konsequenteren Weg, um somit mehr Nutzer bei der Kühlerwahl ansprechen zu können. Zum Start mit einer klassischen 120- und 240 Millimeter Variante folgte alsbald eine 240er RGB-Lösung, welche in diesem Jahr darüber hinaus noch ein zeitgemäßes ARGB Upgrade erhalten hat. In unserem Test sind wir besonders gespannt darauf, wie sich die LQ240.ARGB gegen die Navis EVO 240 ARGB schlägt, welche ebenso mit einem identischen Preis, derselben Ausstattung und dem mitgelieferten Controller für die Beleuchtung aufwartet. Im Falle von SilentiumPC hatte man sich bei der alternativen Steuerung für die Ausleuchtung nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Entpuppt sich Xilence also automatisch beim Gesamtpaket als die bessere Wahl?
Viel Spaß beim Lesen!
Verpackung und Lieferumfang
Bei der Verpackung verfolgt Xilence einen konservativen Stil, um optisch auf den in Rot gehaltenen Performance A+ Schriftzug hinzuweisen. Farblich setzt man daher auf eine klassische weiß-schwarze Kombination, die nicht vom Wesentlichen abzulenken versucht. Neben dem Schriftzug der LQ240.ARGB, zeigt sich vorrangig die mit einer adressierbaren Beleuchtung ausgestatteten Kompaktwasserkühlung in einer Art Skizzierung. Unterhalb der Abbildung wird der Anwender über die wichtigsten Features des Produktes aufgeklärt. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich auf Facebook oder der Website des Herstellers über das Portfolio zu informieren.
Rückseitig wird in tabellarischer Form ausführlich über die technischen Daten, die Sockelkompatibilität und den wichtigsten Lieferumfang informiert. Zudem stellt der Hersteller die Abmessungen der LQ240.ARGB inklusive der Pumpeneinheit und des Mini ARGB Controllers zur Verfügung.
Da das Zubehör bei einer Kompaktwasserkühlung naturgemäß reichlich ausfällt, listen wir die vielen Einzelteile übersichtlich in der folgenden Tabelle auf:
- 1x Montage-Halterung für Intel LGA 1366/1150/1151/1155/1156/1200/2011/2011-3/2066
- 1x Montage-Halterung für AMD FM1/FM2/FM2+/AM2/AM2+/AM3/AM3+/AM4/TR4
- 8x Schrauben für die Montage der Lüfter am Radiator
- 8x Schrauben für die Montage des Radiators am Gehäuse
- 1x Backplate
- 4x Schrauben für die Verbindung der Backplate mit dem Mainboard
- 4x Unterlegscheiben als Unterlage für die Abstandshalter
- 4x Abstandshalter für Intel LGA 1366/1150/1151/1155/1156/1200 und AMD FM1/FM2/FM2+/AM2/AM2+/AM3/AM3+/AM4
- 4x Abstandshalter für Intel LGA 2011/2011-3/2066
- 4x Abstandshalter für AMD TR4
- 4x Schrauben für die Verbindung zwischen Montage-Halterung und Backplate
- 2x XPF120.ARGB Lüfter 120-Millimeter-Lüfter
- 1x Y-Adapter für das Anschließen der Lüfter am Prozessor-Lüfter-Anschluss
- 1x 3-Pin auf SATA Adapter für die Pumpeneinheit
- 1x Mini ARGB Controller
- 1x ARGB 1 zu 4-fach Splitterkabel
- 1x Spritze Wärmeleitpaste
Technische Daten
Modell | Xilence LiQuRizer LQ240.ARGB |
Kompatibilität | Intel LGA 1366/1150/1151/1155/1156/1200/2011/2011-3/2066 AMD FM1/FM2/FM2+/AM2/AM2+/AM3/AM3+/AM4/TR4 |
Material Kühlblock | Kupfer (Kühlfläche), Kunststoff (Deckel) |
Anschlüsse Kühlblock | geklebt |
Pumpenanschluss | in Lüfteranschluss integriert |
Pumpe steuerbar | nein |
Pumpengeschwindigkeit | 2100 U/min* |
Durchfluss | keine Angabe |
Wassersäule | keine Angabe |
Radiatorformfaktor | 240-mm-Radiator |
Radiatorgröße | 274 mm x 120 mm x 27 mm |
Material Radiator | Aluminium (Lamellen, Vorkammern, Rahmen) |
Lüfterplätze | 2 (einseitig), 4 (beidseitig), 120-mm-Lüfter |
Anschlüsse Radiator | geklebt |
Anzahl der Lüfter | 2x 120-mm-Lüfter |
Lüftergröße | 120 mm x 120 mm x 25 mm |
Lüfteranschluss | 4-Pin-PWM |
Statischer Druck | 18,34 Pa* |
Luftdurchsatz | 118,93 m³/h* |
Lüftergeschwindigkeit | 700 - 1800 U/min* |
Lautstärke | 18 - 30,2 dB* |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 70 Euro |
Preisvergleich | Geizhals Deutschland |
Hersteller | Xilence |
* Herstellerangabe |
Kompaktwasserkühlung im Detail
In der Regel wird in dieser Preisklasse gerne der Rotstift angesetzt, besonders wenn noch eine Beleuchtung mit zur Ausstattung gehört. Im Falle der LQ240.ARGB erwartet den Anwender nach dem Auspacken der Kompaktwasserkühlung jedoch eine unerwartet hochwertige Verarbeitungsqualität, denn keine in der Preisklasse sonst üblichen, vereinzelt auftretenden Lamellen-Biegungen lässt sich von unserer Seite aus finden. Als einzigen Eyecatcher platziert Xilence das Herstellerlogo auf der Pumpeneinheit, welche mit einer Bauhöhe von 47,3 Millimeter ungewöhnlich ausladend ausfällt.
Auch der hochwertig verarbeitete Kabelsleeve der 40 Zentimeter langen Schläuche zeigt sich von seiner besten Seite, wertet so die optische Erscheinung zusätzlich auf und vermittelt den Eindruck, sich weit über dem Preiseinstieg zu befinden. Mit weiteren Auffälligkeiten hält man sich zurück, schließlich braucht man entsprechende Reserven, um ebenfalls bei der Kühlleistung glänzen zu können. Lediglich die Seiten des Radiators bekommen durch eine mittige Vertiefung einen Hauch mehr Charme spendiert.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei einer Kompaktwasserkühlung ist die Wahl der Lüfter, welche sich als Schnittstelle zwischen Lautstärke und Kühlleistung verstehen. Um die Temperaturen im Zaum zu halten, ist es besonders wichtig, Ventilatoren mit einem hohen statischen Druck (18,34 Pa) sowie Luftdurchsatz (118,93 m³/h) zu verwenden. Denn nur so ist es möglich, die Wärme vom Radiator abzutransportieren, sonst würde die Kühlflüssigkeit mit der Zeit weniger Leistung erbringen, da die Temperatur im Kreislauf immer weiter steigt.
Erfahrungsgemäß bilden die Lüfter meistens die Achillesferse in Budget-Lösungen. Sie können zwar eine hervorragende Kühlleistung an den Tag legen, sind im Umkehrschluss dafür aber oftmals auch sehr laut. Die hauseigenen XPF120.ARGB wurden speziell für den Einsatz auf der LQ240.ARGB gefertigt und setzen laut Herstellerangaben auf ein Hydrauliklager. Bei maximaler Drehzahl gibt Xilence eine Lautstärkeentwicklung von bis zu 30,2 Dezibel an, welches das Zusammenspiel aus Leistung und Akustik, zumindest vom Datenblatt aus interpretiert, leider bestätigt. Eine finale Einschätzung kann man selbstverständlich erst nach den Messungen vornehmen.
Montage
Bevor die LQ240.ARGB ihren Dienst verrichten kann, muss sie für die Montage vorbereitet werden. Als erstes werden die Lüfter, welche zum Abtransport der entstehenden Wärme genutzt werden, am Radiator-Gehäuse installiert. Hierfür stehen dem Anwender acht Schrauben zur Verfügung, die alle Komponenten zuverlässig miteinander verbinden. Anschließend wird der Radiator mit dem Gehäuse verschraubt. In unserem Fall haben wir uns dazu entschieden, diesen am Deckel zu befestigen. So kann die warme Luft einfach nach oben entweichen. Je nach verfügbarem Platz und Art des eingesetzten Gehäuses, bieten sich unter Umständen auch andere Montage-Varianten an.
Bei den folgenden Installationsschritten setzt man auf ein Hersteller- und somit sockelübergreifendes System, welches den Nachteil von vielen Bauteilen bestmöglich kompensiert. Grundlage hierfür ist eine universelle Backplate, mit der die Arbeiten für die Installation beginnen. Wie gewöhnlich werden als erstes vier Schrauben auf der Rückseite des Mainboards durch die Backplate gesteckt, um somit den Grundstein für die Fixierung zu legen. Auf der Vorderseite schützen Unterlegscheiben die Leiterbahnen vor den Abstandshaltern, welche der Konstruktion ihren festen Halt verleihen. Im nächsten Schritt wird die Montagehalterung mit der Pumpeneinheit verbunden. Dafür wird diese mit dem Markierungspfeil Richtung Pumpenkopf ausgerichtet und im Uhrzeigersinn gedreht, fertig. Damit die Hitze der CPU auch optimal abgeführt werden kann, ist es bereits an der Zeit, die Wärmeleitpaste auf dem Heatspreader (IHS) des Prozessors zu verteilen. Anschließend muss noch die Schutzfolie auf der Kühlfläche entfernt werden, um die entstehende Abwärme auch weiterleiten zu können.
Zu guter Letzt wird lediglich die Kühlfläche der Pumpeneinheit auf die CPU aufgesetzt und diese mit Hilfe von vier Schrauben fest über dem Prozessor montiert. Anschließend muss nur noch die Stromversorgung der Pumpe sichergestellt werden. Weil diese in ihrer Drehzahl nicht regelbar ist und deswegen auch permanent eine Spannung von 12 Volt anliegen muss, genügt eine klassische 3-Pin Verbindung mit dem Mainboard - alternativ auch via den mitgelieferten Adapter über das Netzteil. Mit dem beiliegendem Y-Adapter werden noch beide Lüfter mit dem Prozessor-Lüfter-Anschluss verbunden. Nun kann die AiO-Wasserkühlung (zumindest theoretisch) zeigen, mit welchen Wassern sie gewaschen ist, doch für eine aktive Beleuchtung sollten zuvor noch folgende Vorkehrungen getroffen werden.
Anmerkung: Bei der Montageanleitung ist beim AMD Part oftmals die Rede von Intel Bauteilen, um Missverständnisse zu vermeiden sollte dies in zukünftigen Chargen ausgebessert werden. Bei der ersten Inbetriebnahme des Testsamples waren die typischen Fließgeräusche stark zu vernehmen, welche nach den ersten Minuten im Betrieb jedoch vollständig verschwanden.
Für die Beleuchtung kann der Anwender die Lüfter und die Pumpeneinheit - sofern vorhanden - an den ARGB-Header auf dem Mainboard anschließen. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Farbverwaltung über die Software des Motherboard-Herstellers zu realisieren. Falls diese Option nicht zur Verfügung steht, bietet Xilence mit dem Mini ARGB Controller eine alternative Lösung mit mehreren vordefinierten Beleuchtungsmodi an.
Für die Umsetzung wurden drei Knöpfe implementiert, welche folgende Funktionen beinhalten. Unter "Mode" wird der dynamische Modus aktiviert, der einen Blink- sowie Pulsmodus in insgesamt zehn verschiedenen Modi mit bis zu sieben Farben unterstützt.
Mit "Color" wird der statische Modus in Betrieb genommen, dieser unterstützt bis zu 20 verschiedene Farben.
"Speed Bright" steuert im dynamischen Modus ("Mode") die Geschwindigkeit des Farbwechsels in fünf Schritten sowie die Helligkeit der LEDs. Langes drücken schaltet die Beleuchtung ein, durch ein kurzes Drücken wird diese deaktiviert.
Testsystem
CPU: | AMD Ryzen 5 1600 |
CPU-Kühler: | Xilence LiQuRizer LQ240.ARGB |
Lüfter: | 2x 120 mm |
Statischer Druck: | 18,34 Pa* |
Luftdurchsatz: | 118,93 m³/h* |
Lüftergeschwindigkeit: | 700 - 1800 U/min* |
Lautstärke: | 18 - 30,2 dB |
Mainboard: | Gigabyte GA-AB350-Gaming 3 |
Arbeitsspeicher: | 4x 4 GB ADATA XPG Z1 Gold Edition CL 16 DDR4-3333 MHz @ 2133 MHz |
Grafikkarte: | XFX Radeon R5 230 1 GB DDR3 |
HDD / SSD: | Samsung SSD 830 128 GB |
Gehäuse: | Fractal Design Arc Midi R2 |
Gehäuselüfter: | - |
Netzteil: | Cougar GX-S450 |
Wärmeleitpaste: | Arctic MX-4 |
* Herstellerangabe |
Um das volle Potenzial aus unseren Testkandidaten herausholen zu können, setzen wir bei unserem Testsystem auf den Zeppelin-Die basierenden AMD Ryzen R5 1600. Im Jahr 2017 kam endlich die lang erwartete Zen-Architektur aus dem Hause Advanced Micro Devices (AMD) in den Handel und ebnete so den Weg für Sechskern- und Achtkern-Prozessoren im Mainstream-Segment. Durch ihre sehr hohe Rechenleistung, beispielsweise für Foto- und Videobearbeitung, sowie einer guten Spiele-Performance, etablierte sich die CPU in Windeseile zum absoluten Sweetspot im Massenmarkt. Des Weiteren muss sich die LQ240.ARGB in unserem Testparcours aktuell gegen sieben leistungsstarke 240-Millimeter-Kompaktwasserkühlungen behaupten. Gerade die Navis EVO ARGB 240 – welche im identischen Preisbereich angesiedelt ist - konnte sich durch ihre hervorragende Kühlleistung in der Vergangenheit als unsere Referenz etablieren. Wir sind gespannt, ob Xilence den teilweise sehr gut etablierten "AiO" Kühllösungen der Konkurrenz Paroli bieten kann, und in welchem Bereich des Testfeldes man sich am Ende genau einzuordnen vermag.
Testverfahren
Damit wir die Drehzahlen, die Kühlleistung und die Lautstärke der LQ240.ARGB besser bewerten können, haben wir insgesamt drei verschiedene Testszenarien durchgeführt, in denen unseren Testprobanden ihr vollständiges Potenzial abverlangt wird. Um sehr viel Abwärme zu erzeugen, verwenden wir im Testparcours das Stress-Test-Tool "Core Damage", welches unseren AMD Ryzen 5 1600 kräftig ins Schwitzen bringt. Anschließend führen wir jeweils eine Testsession bei 50-, 75- und 100 Prozent PWM-Drehzahl durch, womit wir die Leistung aller im Testparcours befindlichen Modelle korrekt miteinander vergleichen können.
Die Kühlleistung werden wir in einem geschlossenen System ermitteln, da normalerweise das Gehäuse bei den Anwendern ebenfalls geschlossen zum Einsatz kommt. Das hat den Vorteil, das reale Einsatzgebiet bestmöglich nachzustellen. Zur Feststellung der Lautstärke wurde eine Lautstärkemessung mit Hilfe eines PCE-MSM 2 durchgeführt. Das Schallpegelmessgerät wird dafür in einem Abstand von 50 Zentimeter vor dem Gehäuse positioniert. Die Ergebnisse der Lautstärkemessungen können sich von Redakteur zu Redakteur unterscheiden. Wie kommt es zu den unterschiedlichen Messungen bei den Redakteuren? Dies erläutern wir hier:
Aufklappen
Da unser Team geografisch weit verstreut ist, haben wir kein gemeinsames Redaktionsbüro, weshalb die Redakteure in ihren eigenen Räumlichkeiten arbeiten. Aufgrund der stark abweichenden Raumgrößen und Einrichtungen kann es bei jedem zu anderen Ergebnissen kommen, genauso wie bei dem Leser daheim. Kahle Wände reflektieren mehr Schall, wodurch Geräuschmessungen lauter ausfallen. Sind die Wände durch Schränke oder Regale mit Büchern abgedeckt, absorbieren sie mehr Schall, wodurch bei den Geräuschmessungen leisere Werte zustande kommen.
Deshalb gibt jeder Redakteur die Gegebenheiten seiner Räumlichkeit an, in dem der Test stattfindet. Als reproduzierbarer Referenzwert, der von jedem Nutzer daheim nachgestellt werden kann, wird der AMD Wraith Spire Boxed-Kühler genutzt. Somit sieht er in den Diagrammen, um wie viel lauter oder leiser die anderen Kühler sind. Als zusätzlicher Orientierungswert wird der Messwert angegeben, den der Redakteur in seiner Räumlichkeit bei absoluter Stille misst.
Wie ist die Räumlichkeit zu diesem Testsystem? Der Redakteur testet seine Komponenten in einem 17,52 Quadratmeter großen Raum, welcher hauptsächlich als Schlafzimmer genutzt wird. Neben einem Schreibtisch befinden sich daher auch noch ein Bett, verschiedene Kommoden und ein Kleiderschrank. Der absolute Stille-Messwert liegt bei 32,8 Dezibel.
Um die ermittelten Werte unabhängig von äußeren Einflüssen wie etwa der Jahreszeit oder der Witterung vergleichbar zu machen, geben wir das Ergebnis als Differenz zur Raumtemperatur in Kelvin an. Das bedeutet, wenn die Temperatur um ein Grad steigt, ist das bei Celsius und Kelvin gleich viel. Lediglich der Punkt an dem null Grad ist unterscheidet sich. Daher sind die Messwerte immer als "X Grad mehr als die ermittelte Zimmertemperatur" zu lesen.
Ein Beispiel: Ein Testsample erreicht bei der Messung 25 Kelvin, die Raumtemperatur liegt hingegen bei 22 Grad Celsius. Die CPU wird letztendlich insgesamt 47 Grad heiß.
Folgende Software benutzen wir für unseren Test:
- Lüftersteuerung - Gigabyte SIV (System Information Viewer)
- Stresstest - Core Damage
- Temperatur - AMD Ryzen Master
Drehzahl
Im Vorfeld haben wir zuerst die Drehzahlbereiche mit Hilfe der Gigabyte SIV Software ermittelt, um einen ersten Eindruck auf die mögliche Kühlleistung und die Geräuschentwicklung zu erhalten. Besonders auffällig ist die maximal gemessene Drehzahl von 1406 Umdrehungen pro Minute, welche aufgerundet rund 22 Prozent unter der Werksangabe (1800 U/Min.) liegt. Was sich hier also durchaus positiv auf die Lautstärkeentwicklung auswirken sollte, könnte sich im Umkehrschluss bei der Kühlleistung rächen.
Allgemeiner Hinweis: Im normalen Nutzungsbetrieb erreichen die Lüfter von CPU-Kühlern nie den Drehzahlbereich von 100 Prozent.
Lautstärke
Nicht nur in Bezug auf die Navis EVO ARGB 240 fällt die Lautstärke besonders angenehm auf, Xilence schafft es sogar, ihre Kompaktwasserkühlung knapp hinter der Liquid Freezer II 240 zu platzieren, welche in unserem Testparcours bisher mit Abstand die leisesten Resultate vorweisen konnte. Lediglich bei maximaler Drehzahl verliert die LQ240.ARGB 1,2 Dezibel zur Spitze.
Kühlleistung
Aufgrund der geringeren Drehzahlen fällt die Kühlleistung etwas moderater im Vergleich zum direkten Konkurrenten aus. Besonders bei 50 Prozent Drehzahl wird der Unterschied mit zwei Kelvin etwas deutlich. Während man im Mittelfeld gleichauf ist, verliert die LQ240.ARGB bei voller Leistung ein Kelvin. Gemessen an der geringeren Lautstärke sind die Ergebnisse im direkten Vergleich zur Navis EVO ARGB 240 hervorragend.
Daniel Figiel meint
Oftmals spiegelt ein Fazit die gesammelten Eindrücke der positiven sowie negativen Aspekte konzentriert wider und kann dadurch schlussendlich zu einer Empfehlung führen. Im Preiseinstieg der ARGB beleuchteten Kompaktwasserkühlungen hat Xilence mit der LQ240.ARGB eine Punktladung hingelegt, welche kaum Platz für negatives Feedback lässt. Einzig die fehlerhafte Dokumentation in der Montageanleitung beim AMD Part könnte unter Umständen bei nicht so versierten Anwendern etwas Verwirrung stiften, genauso wie die höheren Angaben bei der Lüfterdrehzahl im Vorfeld eine stärkere Akustik suggerieren.
In der Summe sind das glücklicherweise keine gravierenden Punkte, in der Praxis überwiegen die positiven Eindrücke wie die dann doch überraschend geringe Lautstärke stark. Allen voran die gute Kühlleistung sticht außerordentlich hervor, da der Funktionsumfang der Kompaktwasserkühlung sehr hoch, der Preis für das Gebotene dafür aber mehr als gering ist. Eine hohe Sockelkompatibilität rüstet die LQ240.ARGB auch für die meisten HEDT-Systeme mit Ausnahme von sTRX4 (AMD Ryzen Threadripper 3000). Neben den sehr guten Messwerten waren wir außerdem von der soliden und durchweg hochwertigen Verarbeitung begeistert, da sich diese relativ selten im getesteten Preissegment wiederfindet. Alles in allem stellt Xilence unserer Erfahrung nach die neue ARGB Referenz, wenn es um gute Leistungsdaten und einen attraktiven Preis geht, daher hat sich die AiO-Wasserkühlung unsere redaktionelle Empfehlung redlich verdient.
- Positiv
- Weitestgehend angenehme Lautstärke für eine Kompaktwasserkühlung
- Gute Kühlleistung
- Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sehr hohe Sockelkompatibilität
- Solide Verarbeitung
- Neutral
- Abweichende Angaben der Lüfterdrehzahlen
- Negativ
- Fehlerhafte Dokumentation in der Montageanleitung (Intel statt AMD)
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