Xilence M704.ARGB: Mehr als nur bunt?
Einleitung
Beim Kauf eines CPU-Kühlers stellt sich jeder Anwender immer wiederkehrende Fragen. Besonders signifikant sind dabei der Preis, die Optik und natürlich die Leistung, einhergehend mit einer möglichst geringen Akustik. Eine Kühllösung überlebt – die richtige Kompatibilität natürlich vorausgesetzt – meistens problemlos mehrere CPU-Generationen. Dennoch wird überraschenderweise bei besonders haltbaren Komponenten das Preisbewusstsein des Anwenders geweckt. Und seien wir ehrlich, der Nutzer nimmt die Einladung zur Schnitzeljagd immer wieder sehr gerne an, die bereits erwähnten Attribute mit seinen persönlichen Präferenzen in Einklang zu bringen. Das alles selbstverständlich zu einem akzeptablen Preis, wo wäre denn sonst schließlich die Herausforderung?
Wie viele andere Hersteller versucht auch Xilence die hohen und umfangreichen Ansprüche zu erfüllen und schickt mit dem M704.ARGB seit dem Sommer dieses Jahres ihr Flaggschiff mit einer adressierbaren Beleuchtung auf den hart umkämpften Markt. Das Besondere dabei ist, das man es vermeintlich geschafft hat, alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen. So wartet der Hersteller zusätzlich mit einer zeitlosen Optik und einer soliden Kühlleistung von 180 Watt Thermal Design Power (TDP) auf. Selbst Nutzer älterer PC-Systeme kommen dank des im Lieferumfang enthaltenen Mini ARGB Controller vollständig auf ihre Kosten. Gerade in diesem Segment wurde oftmals bewiesen, gutes muss nicht teuer sein. Diese Lösungen sind im Gegensatz zum heutigen Testsample jedoch oftmals puristisch gehalten. Ob die rund 37,- Euro für das All-in-One-Paket eine clevere Investition darstellen, klären wir gerne für euch auf den nächsten Seiten.
Viel Spaß beim Lesen!
Verpackung und Lieferumfang
Bei der Verpackung setzt Xilence, exakt wie bei der kürzlich getesteten LQ240.ARGB, farblich auf den weiß-schwarzen Stil der Performance A+ Serie. Neben dem Schriftzug des M704.ARGB zeigt sich vorrangig der mit einer adressierbaren Beleuchtung ausgestattete CPU-Kühler selbst. Im unteren Abschnitt wird der Anwender über die wichtigsten Features der Kühllösung aufgeklärt. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich auf Facebook oder der Website des Herstellers über das vollständige Portfolio zu informieren. Rückseitig wird einem in tabellarischer Form nochmal Auskunft über die technischen Daten, die Sockelkompatibilität und den wichtigsten Lieferumfang gegeben.
Der M704.ARGB verfügt im Auslieferungszustand bereits über einen installierten Lüfter. Zum Schutz vor möglichen Transportschäden wird er von oben und unten durch einen sehr festen Schaumstoff geschützt. Direkt darunter befindet sich das Zubehör, welches separat in einer weißen Schachtel aufbewahrt wird.
Das Zubehör im Detail:
- 1x Backplate
- 1x Montage-Halterung für Intel LGA 1150/1151/1155/1156/1200
- 1x Montage-Halterung für Intel LGA 2011/2011-3/2066
- 1x Montage-Halterung für AMD AM4
- 4x Schrauben für die Verbindung der Montagehalterung mit dem Kühlkörper
- 1x XPF120.ARGB 120-Millimeter-Lüfter
- 2x Paar Lüfterklammern
- 1x Mini ARGB Controller
- 1x Spritze Wärmeleitpaste
Technische Daten
Modell | Xilence M704.ARGB |
Kompatibilität | Intel LGA 1150/1151/1155/1156/1200/2011/2011-3/2066 AMD AM4 |
Abmessungen (H x B x T) | 160 mm x 120 mm x 75 mm |
Thermal Design Power | 180 W |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 37 Euro |
Preisvergleich | Geizhals Deutschland |
Hersteller | Xilence |
CPU-Kühler im Detail
Auch wenn es die Verpackung bereits angedeutet hatte, die ansprechende Optik des M704.ARGB wirkt durchgehend erfrischend und zeitlos. Dies wird durch eine schwarze Lackierung der Aluminium-Finnen sowie der vier Heatpipes, welche jeweils einen Durchmesser von sechs Millimeter aufweisen, realisiert. Bei der Verarbeitung wird der professionelle Auftritt weiter untermauert, denn scharfkantige Bereiche, an denen man sich verletzten könnte, wurden von uns nicht ausgemacht. Durch die schmale Bauweise von maximal 75 Millimetern in der Tiefe, samt montiertem Lüfter, ist außerdem eine hohe RAM-Kompatibilität gegeben. Selbst in unserem vollbestückten, mit ausladend hohen Heatspreadern ausgestatteten Testsystem gab es diesbezüglich keinerlei Problematiken. Nach der Entfernung des Impellers machte sich jedoch kurzzeitig etwas Unmut breit. Die Lackierung ist nicht durchgehend sauber verarbeitet worden, dies fällt dank des installierten Lüfters glücklicherweise nicht weiter auf. Später bei der Montage sollten wir noch feststellen, dass sich dieser Umstand auch bei der Verwendung der Lüfterklammern bemerkbar machte.
Da wir diesen Umstand bereits bei unserem Test vom be quiet! Dark Rock 4 beobachten konnten, gehen wir davon aus, dass für bestimmte Materialien bindende Einkaufsvorgaben seitens Listan (Mutterkonzern der Marken be quiet! und Xilence) bestehen. Anders können wir uns dieses simultane Auftreten nämlich nicht erklären.
Bei der Kühlfläche wird, wie für die Mittelklasse üblich, auf die HDT-Technologie (Heatpipe Direct Touch) gesetzt. Die Gründe hierfür sind, einen möglichst effizienten Übergang zwischen dem Kühlkörper und der Wärmequelle selbst zu ermöglichen (CPU), sowie Kosten bei der Produktion zu sparen. Getreu dem Motto "Schuster bleib bei deinen Leisten", wird als optisches Highlight wie so oft das Herstellerlogo auf dem Top-Cover präsentiert.
Der Lüfter ist in Form des XPF120.ARGB ein alter Bekannter, hat jedoch mit der Lösung auf der Kompaktwasserkühlung nur wenig gemein. Neben einer um 3,2 Dezibel gestiegenen Lautstärke arbeitet die hier eingesetzte Variante mit insgesamt 300 Umdrehungen pro Minute weniger. Statt auf ein Rifle-Lager zu setzen, nutzt Xilence in diesem Fall ein Hydro-Gleitlager, dessen Schmiermittel die Lagerwelle besser stabilisiert und einen ruhigeren Betrieb ermöglicht. Aufgrund der identischen Namensgebung lässt sich nicht ohne weiteres Schlussfolgern, welcher Typ genau in den Kühllösungen Anwendung findet, ohne vorher das Datenblatt genauer zu studieren.
Montage
Zur Befestigung des M704.ARGB setzt Xilence auf eine simple und zugleich bauteilarme Lösung. Für die Vorbereitung muss lediglich die Montage-Halterung mit den vier beiliegenden Schrauben am Kühlkörper befestigt werden. Nachdem der Heatspreader der CPU mit Wärmeleitpaste versehen wurde, kann die Montagehalterung anschließend mit der Backplate verschraubt werden. Bei AMD Systemen setzt man indes nicht auf die mitgelieferte Lösung, sondern auf die des bereits vorhandenen Retention-Moduls. Anders als im Internet teilweise fehlerhaft kommuniziert, ist der M704.ARGB lediglich zu dem Sockel AM4 kompatibel.
Bei einem bereits im Gehäuse montierten Mainboard lässt sich der Kühler so jedoch nicht mehr ohne Weiteres montieren, da die Backplate logischerweise zu weit aus den Sockellöchern rutscht. Für eine komplikationslose Installation muss daher leider zumindest das Mainboard ausgebaut werden, sofern keine kreativen Notlösungen wie beispielsweise ein Bücherstapel oder eine weitere Person mit helfenden Händen von der Rückseite gegenhaltend anwesend sind. Der Umstand ist für das Jahr 2020 unserer Meinung nach etwas unglücklich gelöst. Eventuell hätte man durch kleine Abstandshalter aus Gummi oder Kunststoff eine Arretierung der Backplate erreicht, um diesen Konflikt gar nicht erst entstehen zu lassen. Dank der implementierten Federung der Schrauben wird zuverlässig der korrekte Anpressdruck erreicht, während die Gewindeenden ein Überdrehen dieser erfolgreich verhindern.
Zu guter Letzt kommt der XPF120.ARGB Lüfter wieder zurück an seinen angestammten Platz. Zu unserer Freude ließe sich durch das zweite im Lieferumfang befindliche Paar Lüfterklammern sogar noch ein weiterer Ventilator nutzen. Nachdem die Verbindung dank des integrierten 4-Pin-PWM Steckers schnell mit dem Prozessor-Lüfter-Anschluss auf dem Mainboard erfolgt, freuen wir uns darauf zu sehen, ob der Xilence CPU-Kühler mehr Kaufargumente als nur seine Beleuchtung abliefert.
Für die Beleuchtung kann der Anwender - sofern auf dem Mainboard vorhanden - den Lüfter mit dem ARGB-Header verbinden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Farbverwaltung über die Software des Motherboard-Herstellers zu realisieren. Falls diese Option nicht zur Verfügung steht, bietet Xilence mit dem Mini ARGB Controller eine alternative Lösung mit mehreren vordefinierten Beleuchtungsmodi an.
Für die Umsetzung wurden drei Knöpfe implementiert, welche folgende Funktionen beinhalten:
- Unter "Mode" (M) wird der dynamische Modus aktiviert, der einen Blink- sowie Pulsmodus in insgesamt zehn verschiedenen Modi mit bis zu sieben Farben unterstützt.
- Mit "Color" (C) wird der statische Modus in Betrieb genommen, dieser unterstützt bis zu 20 verschiedene Farben.
- "Speed Bright" (S) steuert im dynamischen Modus ("Mode") die Geschwindigkeit des Farbwechsels in fünf Schritten sowie die Helligkeit der LEDs. Langes drücken schaltet die Beleuchtung ein, durch ein kurzes Drücken wird diese deaktiviert.
Testsystem
CPU: | AMD Ryzen 5 1600 |
CPU-Kühler: | Xilence M704.ARGB |
Lüfter: | 1x 120 mm |
Statischer Druck: | - |
Luftdurchsatz: | - |
Lüftergeschwindigkeit: | 500 - 1500 U/min* |
Lautstärke: | 18 - 32,5 dB* |
Mainboard: | Gigabyte GA-AB350-Gaming 3 |
Arbeitsspeicher: | 4x 4 GB ADATA XPG Z1 Gold Edition CL 16 DDR4-3333 MHz @ 2133 MHz |
Grafikkarte: | XFX Radeon R5 230 1 GB DDR3 |
HDD / SSD: | Samsung SSD 830 128 GB |
Gehäuse: | Fractal Design Arc Midi R2 |
Gehäuselüfter: | - |
Netzteil: | Cougar GX-S450 |
Wärmeleitpaste: | Arctic MX-4 |
* Herstellerangabe |
Um das volle Potenzial aus unseren Testkandidaten herausholen zu können, setzen wir bei unserem Testsystem auf den Zeppelin-Die basierenden AMD Ryzen R5 1600. Im Jahr 2017 kam endlich die lang erwartete Zen-Architektur aus dem Hause Advanced Micro Devices (AMD) in den Handel und ebnete so den Weg für Sechskern- und Achtkern-Prozessoren im Mainstream-Segment. Durch ihre sehr hohe Rechenleistung, beispielsweise für Foto- und Videobearbeitung, sowie einer guten Spiele-Performance, etablierte sich die CPU in Windeseile zum absoluten Sweet Spot im Massenmarkt. Natürlich muss sich der Xilence M704.ARGB in unserem Testparcours gegen eine Vielzahl verschiedenster leistungsstarker Kühllösungen behaupten. Aufgrund der ARGB Beleuchtung scheint Zalmans CNPS16X geradezu dafür prädestiniert, in den Messungen als Hauptkontrahent in Erscheinung zu treten. Da die Thermal Design Power (TDP) mit 150 Watt im direkten Vergleich etwas zu schwach bemessen ist, haben wir uns dafür entschieden, den Listan Markenkollegen be quiet! Shadow Rock 3 (190 Watt TDP) ebenfalls zu berücksichtigen.
Testverfahren
Damit wir die Drehzahlen, die Kühlleistung und die Lautstärke des M704.ARGB besser bewerten können, haben wir insgesamt drei verschiedene Testszenarien durchgeführt, in denen unseren Testprobanden ihr vollständiges Potenzial abverlangt wird. Um sehr viel Abwärme zu erzeugen, verwenden wir im Testparcours das Stress-Test-Tool "Core Damage", welches den AMD Ryzen 5 1600 kräftig ins Schwitzen bringt. Anschließend führen wir jeweils eine Testsession bei 50-, 75- und 100 Prozent PWM-Drehzahl durch, womit wir die Leistung aller im Testparcours befindlichen Modelle korrekt miteinander vergleichen können.
Die Kühlleistung werden wir in einem geschlossenen System ermitteln, da normalerweise das Gehäuse bei den Anwendern ebenfalls geschlossen zum Einsatz kommt. Das hat den Vorteil, das reale Einsatzgebiet bestmöglich nachzustellen. Zur Feststellung der Lautstärke wurde eine Lautstärkemessung mit Hilfe eines PCE-MSM 2 durchgeführt. Das Schallpegelmessgerät wird dafür in einem Abstand von 50 Zentimeter vor dem Gehäuse positioniert. Die Ergebnisse der Lautstärkemessungen können sich von Redakteur zu Redakteur unterscheiden. Wie kommt es zu den unterschiedlichen Messungen bei den Redakteuren? Dies erläutern wir hier:
Aufklappen
Da unser Team geografisch weit verstreut ist, haben wir kein gemeinsames Redaktionsbüro, weshalb die Redakteure in ihren eigenen Räumlichkeiten arbeiten. Aufgrund der stark abweichenden Raumgrößen und Einrichtungen kann es bei jedem zu anderen Ergebnissen kommen, genauso wie bei dem Leser daheim. Kahle Wände reflektieren mehr Schall, wodurch Geräuschmessungen lauter ausfallen. Sind die Wände durch Schränke oder Regale mit Büchern abgedeckt, absorbieren sie mehr Schall, wodurch bei den Geräuschmessungen leisere Werte zustande kommen. Deshalb gibt jeder Redakteur die Gegebenheiten seiner Räumlichkeit an, in dem der Test stattfindet. Als reproduzierbarer Referenzwert, der von jedem Nutzer daheim nachgestellt werden kann, wird der AMD Wraith Spire Boxed-Kühler genutzt. Somit sieht er in den Diagrammen, um wie viel lauter oder leiser die anderen Kühler sind. Als zusätzlicher Orientierungswert wird der Messwert angegeben, den der Redakteur in seiner Räumlichkeit bei absoluter Stille misst.
Wie ist die Räumlichkeit zu diesem Testsystem? Der Redakteur testet seine Komponenten in einem 17,52 Quadratmeter großen Raum, welcher hauptsächlich als Schlafzimmer genutzt wird. Neben einem Schreibtisch befinden sich daher auch noch ein Bett, verschiedene Kommoden und ein Kleiderschrank. Der absolute Stille-Messwert liegt bei 32,8 Dezibel.
Um die ermittelten Werte unabhängig von äußeren Einflüssen wie etwa der Jahreszeit oder der Witterung vergleichbar zu machen, geben wir das Ergebnis als Differenz zur Raumtemperatur in Kelvin an. Das bedeutet, wenn die Temperatur um ein Grad steigt, ist das bei Celsius und Kelvin gleich viel. Lediglich der Punkt an dem null Grad ist unterscheidet sich. Daher sind die Messwerte immer als "X Grad mehr als die ermittelte Zimmertemperatur" zu lesen.
Ein Beispiel: Ein Testsample erreicht bei der Messung 25 Kelvin, die Raumtemperatur liegt hingegen bei 22 Grad Celsius. Die CPU wird letztendlich insgesamt 47 Grad heiß.
Folgende Software benutzen wir für unseren Test:
- Lüftersteuerung - Gigabyte SIV (System Information Viewer)
- Stresstest - Core Damage
- Temperatur - AMD Ryzen Master
Drehzahl
Im Vorfeld haben wir zuerst die Drehzahlbereiche mit Hilfe der Gigabyte SIV Software ermittelt, um einen ersten Eindruck auf die mögliche Kühlleistung und die Geräuschentwicklung zu erhalten. Da Xilence diese Lüfterbezeichnung auch bei der LQ240.ARGB einsetzt, verwundert es nicht, dass sich die Unterschiede zu den Werksangaben bei den technischen Spezifikationen in Grenzen halten. Der maximale Wert von 1500 Umdrehungen pro Minute wird mit von uns gemessenen 1445 U/Min. ziemlich genau erreicht. Daher erwarten wir ähnliche Resultate bei der Lautstärke und hoffen, dass die Performance ebenso so gut wie bei der Kompaktwasserkühlung des Herstellers ausfällt.
Allgemeiner Hinweis: Im normalen Nutzungsbetrieb erreichen die Lüfter von CPU-Kühlern nie den Drehzahlbereich von 100 Prozent.
Lautstärke
Nimmt man die ARGB-Beleuchtung als entscheidenden Faktor, spielt der M704.ARGB schier in einer anderen Liga. Im unteren Drehzahlbereich nahezu gleichauf, erhöht sich die Differenz zwischenzeitlich auf 3- und endet bei insgesamt 3,7 Dezibel. Der Shadow Rock 3 hingegen kann mit leicht besseren Werten aufwarten. Gemessen am Preis und Funktionsumfang geht die ermittelte Lautstärke mehr als nur konform.
Kühlleistung
Wie erwartet schlägt der M704.ARGB die ARGB Konkurrenz auch bei der Kühlleistung deutlich, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Auch der Markenkollege bleibt seinem Gusto treu, bietet jedoch nur bei geringer Drehzahl einen kaum nennenswerten Vorteil. Beim Hinzufügen weiterer CPU-Kühler wird man schnell feststellen, dass die Leistungswerte im soliden Mittelfeld angeordnet sind. Der attraktive Preis und der gebotene Funktionsumfang bei der Ausleuchtung platzieren den CPU-Kühler unserer Meinung nach ganz weit vorne.
Daniel Figiel meint
Wären wir gezwungen, den M704.ARGB in einem Satz zu beschreiben, würde dieser "Er hat viele Gesichter und zeigt in allen Bereichen eine solide Leistung" lauten. Das Datenblatt legt bereits zugrunde, für 37 Euro einen echten Allrounder zu erhalten, inklusive einer ARGB-Beleuchtung. Im Vorfeld denkt man selbstverständlich etwas darüber nach, an welchen signifikanten Stellen denn der Sparfuchs aktiviert wurde. Gerade der Vergleich des lediglich drei Euro teureren Markenkollegen be quiet! Shadow Rock 3 offenbart die guten Leistungen des CPU-Kühlers, da sich beide in der entstehenden Lautstärke und bei der Kühlleistung sehr ähneln, Xilence hat ihrem Schützling immerhin eine bessere Ausstattung spendiert. Natürlich darf man für diesen Preis keine Wunder erwarten, die Messungen fallen jedoch durchweg moderat oder etwas darüber hinaus aus.
Und genau dafür wurde er - unserer Meinung nach – auch entwickelt, solide Leistungen, ohne zu tiefe Einschnitte in allen Bereichen zu erbringen. Etwas Federn lässt in der Detailbetrachtung die Lackierung des Kühlkörpers, da diese einfach nicht beständig genug ist, um beispielsweise den Lüfterklammern in puncto Kratzern Einhalt zu gebieten. Auch gestaltet sich die Montage etwas umständlich, sofern das Mainboard bereits im Gehäuse installiert ist. Da die Backplate eben nicht fixiert wird und lediglich locker in den Mainboard-Löchern steckt, muss man diese beim Versuch der Kühlermontage zusätzlich noch stabilisieren, sonst fällt sie immer wieder raus. In diesem Fall braucht der Anwender entweder eine zweite Person zur Unterstützung (gegenhalten) oder er darf anderweitig kreativ werden, sofern er das Motherboard nicht demontieren möchte. Aufgrund der teilweise fehlerhaften Kompatibilitätsangaben im Internet ist etwas Vorsicht geboten, bei AMD Systemen kommen hier ausschließlich AM4 Nutzer auf ihre Kosten.
- Positiv
- Leiser Betrieb
- Ansprechende Optik
- Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Neutral
- Teilweise fehlerhafte Dokumentation über die AMD Kompatibilität im Internet
- Negativ
- Lackierung des Kühlkörpers ist relativ anfällig für Kratzer
- Unvorteilhaftes Montagesystem bei bereits im Gehäuse montiertem Mainboard
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